Review: iZombie | Staffel 4 (Serie)

Heute schwärme ich dann mal ein wenig von der vierten Staffel dieser vergleichsweise familienfreundlichen, aber dessen ungeachtet ungebrochen großartigen Zombie-Serie, an die ich längst mein Herz verloren und die mich auch diesmal wieder schwer begeistert und mitgerissen hat.

iZombie
Staffel 4

iZombie, USA 2015-2019, ca. 42 Min. je Folge

iZombie | © The CW
© The CW

Serienschöpfer:
Rob Thomas
Diane Ruggiero-Wright
Chris Roberson (Comic-Vorlage)
Ausführende Produzenten:
Rob Thomas
Diane Ruggiero-Wright
Dan Etheridge
Danielle Stokdyk

Main-Cast:

Rose McIver (Olivia Moore)
Malcolm Goodwin (Clive Babineaux)
Rahul Kohli (Ravi Chakrabarti)
Robert Buckley (Major Lilywhite)
David Anders (Blaine DeBeers)
Aly Michalka (Peyton Charles)
Robert Knepper (Angus McDonough)

in weiteren Rollen:

Jason Dohring (Chase Graves)
Daniel Bonjour (Levon Patch)
Dawnn Lewis (Mama Leone)
Jessica Harmon (Dale Bozzio)
Bryce Hodgson (Don E)
Izabela Vidovic (Isobel Bloom)
Daran Norris (Johnny Frost)
Robert Salvador (Detective Cavanaugh)
Jade Payton (Jordan Gladwell)
Jake Manley (Fisher Webb)
Adam Greydon Reid (Hobbs)
John Emmet Tracy (Enzo Lambert)
Eddie Jemison (Stacey Boss)
Enrico Colantoni (Detective Lou Benedetto)
Francis Capra (Baron)

Genre:
Drama | Krimi | Komödie | Horror

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus iZombie | © The CW
© The CW

Nachdem eine nicht unbeträchtliche Anzahl der Bevölkerung von Seattle mit dem Zombie-Virus infiziert worden ist und die Existenz der Untoten nicht mehr vor der Öffentlichkeit verschwiegen werden kann, hat sich Fillmore-Graves zu deren offizieller Vertretung innerhalb der Stadtmauern aufgeschwungen und sorgt für Recht und Ordnung. Richtig, Stadtmauern, denn Seattle wurde gänzlich ummauert und in "New Seattle" umbenannt, womit der Ort faktisch unter völliger Quarantäne steht. Während man in Washington noch darüber debattiert, wie mit der neuen Offenbarung der Existenz von Zombies verfahren werden soll, werden in New Seattle die Hirne immer knapper und die Gesellschaft scheint stets nur einen Schritt von einem völligen Kollaps entfernt zu sein. Fernab dessen geht das Leben aber auch in dieser neuen Situation seine üblichen Wege und so ermittelt Detective Clive Babineaux – der privat gehörig damit zu kämpfen hat, dass seine Freundin Dale nun ebenfalls ein Zombie ist – noch immer in oft ungewöhnlichen Mordfällen und bedient sich hierzu in gewohnter Manier der Hilfe der Gerichtsmediziner Dr. Ravi Chakrabarti sowie Liv Moore. Deren Ex-Verlobter Major schwingt sich derweil zur rechten Hand von Kommandant Chase Graves bei Fillmore-Graves auf, während die einer Menschenschmugglerin sowie Verrätern in den eigenen Reihen auf die Spur zu kommen trachten. Als wäre dem nicht genug, entkommt auch noch Blaines Vater Angus aus seinem Brunnen-Gefängnis und gründet kurzerhand eine Zombie-Kirche in New Seattle…

Rezension:

Während Anfang des Monats bereits das Finale der fünften und gleichsam letzten Staffel iZombie über die Bildschirme geflimmert ist, kommen wir hierzulande – nach der Free-TV-Ausstrahlung bei Sixx – nun dank Netflix immerhin in den Genuss der nunmehr vierten Staffel und ich muss sagen, dass sich die Show in meinen Augen gehörig entwickelt hat, so dass sie kaum noch mit dem Procedural vom Anfang zu vergleichen ist. So haben sich im Grunde ja schon seit dem Ende der zweiten Staffel Veränderungen in Seattle am Horizont abgezeichnet, die nun hier schlussendlich und gänzlich zum Tragen kommen und der Serie einen frischen Touch von Endzeit-Flair und Ausnahmesituation verleihen, ohne darüber aber alte Qualitäten und Alleinstellungsmerkmale aber über Bord zu werfen, so dass die von Rob Thomas ersonnene Story noch immer vorranging durch ihre ungemein sympathischen Figuren reichlich Witz und spleenige Ideen besticht. Erstmalig verlässt man sich dramaturgisch aber nun auch nicht mehr auf einen jeweils in sich abgeschlossenen Fall der Woche, sondern erzählt mehr denn je eine fortlaufende Geschichte, so dass beispielsweise My Really Fair Lady (4.06) gänzlich ohne Mordfall der Woche auskommt und dafür mit einigen Musical-Anleihen glänzt.

Szenenbild aus iZombie | © The CW
© The CW

Die Ausnahmesituation in New Seattle scheint dabei zwar anfänglich wenig Einfluss auf die tägliche Arbeit von Liv, Ravi und Clive zu haben, doch ändert sich das spätestens in der zweiten Staffelhälfte, wenn gar die ganze Serie ein Stück weit einen neuen Dreh bekommt, denn Liv widmet sich hier im Geheimen einer neuen Aufgabe, die zu vermehrten Komplikationen führt und insbesondere ihre ohnehin schwierige und von Misstrauen und Geheimnissen verkomplizierte Beziehung zu Major einmal mehr auf eine harte Probe stellt. Ansonsten spielen aber auch hier wieder romantische Verwicklungen durchaus eine Rolle, was nicht nur für den außerordentlich gelungenen Zweiteiler Hirnlos in Seattle (4.03/4.04) gilt, der auf herrlichste Art und Weise Romanzen jeglicher Couleur durch den Kakao zieht, denn einerseits steht Clives und Dales Beziehung durch ihr neues Zombie-Dasein gehörig auf dem Prüfstand, andererseits wäre da ja noch die seit langem schwelende Zuneigung zwischen Ravi und Peyton.

Aber iZombie hat sich ja schon immer dadurch ausgezeichnet, munter Genres und Ansätze miteinander zu verknüpfen und treibt dieses Spiel hier eben weiter, so dass niemand befürchten muss, einen romantischen Overkill zu erleiden, während der – oft nerdige – Witz des Gezeigten so frisch und unverbraucht wirkt wie eh und je, gleichwohl sich in dieser Hinsicht insbesondere die Episode Auf die harte Tour (4.10) als heimliches Highlight entpuppt (im Original übrigens deutlich treffender und vielversprechender als Yipee Ki Brain, Motherscratcher! betitelt). Ansonsten darf sich Liv am Gehirn eines Playboys ebenso laben wie dem eines Rappers sowie – ebenfalls großartig – eines LARPlers, während Thomas und die Autoren sich freilich nicht nur darauf verlassen, um ihrer Serie auch im vierten Jahr gehörig Verve angedeihen zu lassen. Dazu tragen natürlich auch einerseits Robert Knepper (Mob City) bei, der für diese Staffel als Blaines Vater Angus gar zur Riege der Hauptdarsteller aufgestiegen ist, sowie der aus Veronica Mars bekannte Jason Dohring, der als Chase Graves hier eine deutlich prägnantere und vor allem präsentere Rolle einnimmt, als es in der dritten Staffel noch der Fall gewesen ist.

Szenenbild aus iZombie | © The CW
© The CW

Vorrangig sind es aber die sich entwickelnde Welt und ihre Figuren, die es mir einmal mehr angetan haben, zumal es zwischenzeitlich – und insbesondere gegen Ende – reichlich dramatisch und teils tieftraurig wird, so dass allein das Staffelfinale Die Guten sterben immer zuerst (4.13) bei meinen seriellen Jahreshöhepunkten ganz weit vorne mit dabei sein dürfte und gleich mehrfach dazu verleitet, ein Tränchen zu verdrücken, während der Ausblick auf die fünfte und finale Staffel nicht vielversprechender sein könnte, so dass ich schwer darauf baue, man möge noch ein weiteres Jahr dieses konstant hohe Niveau halten können, das iZombie nach anfänglicher Skepsis zu einer meiner absoluten Lieblingsserien hat avancieren lassen. Und das liegt eben nicht nur am Charme und der Wandelbarkeit von Hauptdarstellerin Rose McIver als Liv, sondern all den vielen, lieb gewonnenen Figuren wie dem wunderbar sympathischen Rahul Kohli als Ravi und dem meist schlechtgelaunten Clive, verkörpert von Malcolm Goodwin. Ansonsten hilft es natürlich sehr, sich in die Show zu verlieben, wenn man ähnlich vernarrt in Filme und Serien ist wie die Autoren und Macher selbst, denn vor Anspielungen und Reminiszenzen kann man sich auch hier – in Wort und Bild – kaum retten.

Fazit & Wertung:

Die vierte Staffel iZombie steht ihren Vorgängern in nichts nach und punktet darüber hinaus mit einer frischen, unverbrauchten Narrative, was nicht nur das mittlerweile von Zombies bevölkerte und dominierte New Seattle betrifft, sondern auch den Ansatz, die Show noch weiter vom Fall-der-Woche zum echten Serial zu wandeln, was zudem einen vielversprechenden Grundstein für die fünfte und finale Staffel legt, die man hiernach kaum noch wird erwarten können.

8,5 von 10 verspeisten Gehirnen

iZombie | Staffel 4

  • Verspeiste Gehirne - 8.5/10
    8.5/10

Kurzfassung

Die vierte Staffel iZombie steht ihren Vorgängern in nichts nach und punktet darüber hinaus mit einer frischen, unverbrauchten Narrative, was nicht nur das mittlerweile von Zombies bevölkerte und dominierte New Seattle betrifft, sondern auch den Ansatz, die Show noch weiter vom Fall-der-Woche zum echten Serial zu wandeln, was zudem einen vielversprechenden Grundstein für die fünfte und finale Staffel legt, die man hiernach kaum noch wird erwarten können.

8.5/10
Leser-Wertung 8/10 (1 Stimme)
Sende

Episodenübersicht: Staffel 4

01. Bereit für die Zombies? (8/10)
02. Blaues Blut (8/10)
03. Hirnlos in Seattle (1) (8,5/10)
04. Hirnlos in Seattle (2) (8,5/10)
05. Zombies on Ice (8/10)
06. My Really Fair Lady (8,5/10)
07. Im Netz des Playboys (8/10)
08. Ritterschlag (8,5/10)
09. Mc Livmore (8,5/10)
10. Auf die harte Tour (9/10)
11. Wer früher stirbt, ist länger tot (9/10)
12. Der geheime Unterschlupf (8,5/10)
13. Die Guten sterben immer zuerst (10/10)

 
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iZombie | Staffel 4 ist bislang weder auf DVD noch Blu-ray im Vertrieb von Warner Home Video erschienen, ist allerdings seit dem 01.08.19 bei Netflix verfügbar. Immerhin die ersten drei Staffeln sind allerdings zumindest auf DVD, die erste Staffel gar auf Blu-ray verfügbar. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

vgw

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