Review: Doctor Who – Die Herrschaft der Cybermen (Graphic Novel)

Heute soll dann mal wieder der gute Doctor Thema sein und weil ein Doctor eben manchmal nicht reicht, um die Welt zu retten, treten hier und heute gleich vier Inkarnationen von ihm in Aktion.

Doctor Who:
Die Herrschaft der Cybermen

Doctor Who – Supremacy of the Cybermen #1-5, UK 2016, 128 Seiten

Doctor Who - Die Herrschaft der Cybermen | © Panini
© Panini

Autoren:
Cavan Scott
Georg Mann
Zeichner:
Ivan Rodriguez
Walter Geovanni
Alessandro Vitti
Tazio Bettin
Nicola Righi
Enrica Eren Angiolini

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-61238-1

Genre:
Science-Fiction | Fantasy | Abenteuer | Mystery

 

Inhalt:

Ausschnitt aus Doctor Who – Die Herrschaft der Cybermen | © Panini
© Panini

Der Doctor ahnt nicht, was er mit der Verbannung Rassilons losgetreten hat, denn statt es sich im Exil bequem zu machen, verbündet der sich ausgerechnet mit den Cybermen und die Folgen dessen sind durch alle Zeitlinien hinweg, an jedem Ort des Universums und bei jeder der Inkarnationen des Doctors zu spüren, ob sie sich nun im All, auf der prähistorischen Erde oder im England des Jahres 2006 befinden. Und jeder der Doctoren hat freilich seine ganz eigene Herangehensweise, sich der Bedrohung durch die Cybermen zu erwehren, derweil es wohl allein dem zwölften Doctor obliegt, den schier größenwahnsinnig gewordenen Rassilon aufzusuchen und ihn in seine Schranken zu weisen, zumal die Cybermen niemals längerfristig gemeinsame Sache mit einem Timelord machen würden und folglich ein Verrat nur eine Frage der Zeit sein dürfte…

Rezension:

Mit Doctor Who – Die Herrschaft der Cybermen haben wir es nun einerseits wieder einmal mit einem Multi-Doctoren-Abenteuer, andererseits mit einer Stand-alone-Story zu tun, die jedoch nominell als Fortsetzung der comic- und teils auch Fernseh-Geschehnisse aufgefasst werden darf. Denn während man im Falle des zehnten und elften Doctors quasi an deren vorangegangene Abenteuer anknüpft – und folglich auch Gabby und Cindy sowie Alice als Begleiterinnen begegnet – kann der neunte, seinerzeit von Christopher Eccleston verkörperte Doctor eben nicht auf eine so reichhaltige Comic-Vergangenheit blicken, während die zwölfte Inkarnation des Timelord bekanntermaßen in der neunten Staffel Rassilon von Gallifrey verbannt hat, was hier den Aufhänger der Geschichte darstellt, auch wenn dem Doctor (den Doctoren?) nicht von vornherein klar sein mag, dass er es ist, der hinter allem steckt.

Ausschnitt aus Doctor Who – Die Herrschaft der Cybermen | © Panini
© Panini

Anders als beispielsweise in dem Special Die vier Doctoren oder – um auch die TV-Landschaft zu referenzieren – der Jubiläums-Episode Der Tag des Doktors begegnen sich die unterschiedlichen Inkarnationen hier jedoch nicht, sondern stehen im Grunde nur indirekt in Verbindung, während sich ihre jeweiligen Storylines zwar abwechselnd und parallel, aber eben zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten fortentwickeln. Gut so, denn ein weiteres "Gipfeltreffen" hätte doch reichlich uninspiriert gewirkt und die Art und Weise, wie hier mehrere Plots bedient werden, hat mir durchaus zu gefallen gewusst. Ganz ohne Probleme kommt das aber freilich auch nicht aus, schließlich bringt dieser Umstand mit sich, dass sich alle paar Seiten ein Szenenwechsel vollzieht, was zwar für zeitweilige Cliffhanger ganz nett und passend sein mag, aber eben auch immer wieder aus der Geschichte reißt.

Während dieser Umstand bei Doctor Who – Die Herrschaft der Cybermen aber "nur" zu Lasten der Übersichtlichkeit geht, hatte ich doch im weiteren Verlauf das Gefühl, nicht jedem Part gleichsam folgen zu müssen, denn hier – wie schon so oft – ergibt sich das Problem, das sehr viel in relativ kurzer Zeit abgehandelt werden muss und folglich wenig Zeit für Erklärungen bleibt, derweil mir auch dieser Band wieder ein wenig zu actionlastig geraten ist und man unvermittelt in verschiedene Kampf- und Kriegshandlungen geworfen wird. Das war zwar schon immer auch Teil des Doctor Who-Kosmos, doch vermisse ich im Gegenzug die schnittigen Dialoge und Situationskomik, die hier doch weitestgehend ein Schattendasein fristen, während wieder einmal das gesamte Universum und mit ihm die Existenz als solche in Gefahr sind. Nichtsdestotrotz wusste mir grundsätzlich zu gefallen, was die verantwortlichen Autoren Cavan Scott und Georg Mann sich hier überlegt haben, auch wenn sie sich gegen Ende ein wenig zu verzetteln oder überheben scheinen, was aber wie gesagt auch daran liegen mag, dass mir nicht jede Handlung des Doctors in sich schlüssig und nachvollziehbar erschienen ist (was übrigens auch für Rassilon gilt, der ja immer enormen Wert auf die Reinheit der Timelords und die Überlegenheit seiner Rasse gelegt hat und sich nun – ausgerechnet er – mit den Cybermen zusammentut).

Ausschnitt aus Doctor Who – Die Herrschaft der Cybermen | © Panini
© Panini

Aber gut, kann – und muss – man in dem Kontext hinnehmen und spannend und kurzweilig wird es allemal, auch wenn Doctor Who – Die Herrschaft der Cybermen nicht das erhoffte Highlight geworden ist in meinen Augen, das es womöglich hätte werden können. Zu Teilen liegt das auch daran, dass ich mich wieder einmal nur mäßig mit den Zeichnungen habe arrangieren können, für die diesmal eine ganze Schar KünstlerInnen verantwortlich zeichnen, so dass ich nicht einmal genau auseinanderzuhalten wüsste, wer hier eigentlich was genau realisiert hat. Die Zeichnungen sind derweil mitnichten schlecht und insbesondere die Doctoren und Rassilon gut zu erkennen, doch gibt es einige Beispiele, wie es schöner aussehen kann, zumal den Protagonisten doch gerne mal ein wenig die Gesichtszüge zu entgleisen scheinen. Sehr schön wiederum ist ein mehrseitiger Epilog, der auf die vorangegangenen Doctoren inklusive Kriegsdoctor abstellt und im Stil der jeweiligen Epoche eine kurze Begegnung mit den Cybermen schildert. Alles in allem sicherlich ein Band, den man sich als Fan der Serie(n) nicht entgehen lassen möchte und der vieles richtig macht, gerne aber noch etwas gehaltvoller und hübscher hätte daherkommen dürfen, wobei das natürlich nur meinen persönlichen Geschmack widerspiegelt, gerade was die zeichnerischen Qualitäten anbelangt.

Fazit & Wertung:

Mit Doctor Who – Die Herrschaft der Cybermen offerieren Cavan Scott und Georg Mann ein episches Abenteuer über diverse Zeiten und Orte hinweg, dass sich gleichsam als Fortsetzung der Comic-Storys wie auch der TV-Serie versteht und gleich vier Doctoren in Aktion treten lässt. Optisch wäre hier zwar noch Luft nach oben gewesen und auch dramaturgisch gerät das Geschehen speziell zum Ende hin manches Mal ins Stolpern, doch in der Summe überzeugt der Band auf alle Fälle als kurzweiliges Abenteuer mit spannender Prämisse.

7,5 von 10 Inkarnationen des Doctor

Doctor Who – Die Herrschaft der Cybermen

  • Inkarnationen des Doctor - 7.5/10
    7.5/10

Fazit & Wertung:

Mit Doctor Who – Die Herrschaft der Cybermen offerieren Cavan Scott und Georg Mann ein episches Abenteuer über diverse Zeiten und Orte hinweg, dass sich gleichsam als Fortsetzung der Comic-Storys wie auch der TV-Serie versteht und gleich vier Doctoren in Aktion treten lässt. Optisch wäre hier zwar noch Luft nach oben gewesen und auch dramaturgisch gerät das Geschehen speziell zum Ende hin manches Mal ins Stolpern, doch in der Summe überzeugt der Band auf alle Fälle als kurzweiliges Abenteuer mit spannender Prämisse.

7.5/10
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Doctor Who – Die Herrschaft der Cybermen ist am 25.06.19 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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