Review: Marvel Movie Collection: Doctor Strange (Graphic Novel)

Widmen wir uns einmal mehr der Marvel Movie Collection und diesmal dem wohl mächtigsten Magier, der bekanntermaßen vor einiger Zeit auch seinen Solofilm-Einstand geben durfte, bevor er nicht unmaßgeblich für die Rettung der (halben) Menschheit verantwortlich zeichnen durfte.

Marvel Movie Collection:
Doctor Strange

Marvel’s Doctor Strange Prelude #1-2, Marvel’s Doctor Strange Prelude Infinite Comic #1,
Doctor Strange: The Oath #1, Doctor Strange (2015) #1, Material aus Strange Tales (1951) #110, 115,
Marvel Premiere (1972) #14, USA 1951/1972/2006/2015/2016, 156 Seiten

© Panini

Inhalt:

Der sechste Band der Marvel Movie Collection: Doctor Strange offeriert gleich drei Präludien, die sich dem widmen, was sich in Kamar-Taj vor der Ankunft des Rat und Hilfe suchenden Stephen Strange ereignet hat und klären darüber auf, wie Kaecilius an diese verzweifelten Punkt in seinem Leben hat landen können. Darüber hinaus gilt es für Doctor Strange aber noch einiges mehr an Abenteuern zu bestehen und Altmeister Stan Lee höchstselbst lässt es sich nicht nehmen, die Ursprungsgeschichte des Meistermagiers zu beleuchten…

Rezension:

Und wieder einmal widme ich mich einem Vertreter der Marvel Movie Collection, der sich seinerseits wiederum dem berühmten Magier Doctor Strange widmet und endlich einmal weiß mich ein Band der Reihe voll und ganz zu überzeugen, was zugegebenermaßen bei einem Solo-Helden auch sicherlich deutlich einfacher ist, als es bei einem Helden-Gipfeltreffen wie den Avengers der Fall ist, schlichtweg, weil man sich hier auf eine einzige Figur und deren Ursprünge und Abenteuer konzentrieren kann. So gibt es hier gleich drei Präludien, die auf die Handlung des gleichnamigen Spielfilms Doctor Strange einstimmen und auch wenn die – logischerweise – nur lose mit der dortigen Handlung verknüpft sind und Stephen Strange dort noch keine Rolle spielt, sind sie doch allesamt gelungen und lesenswert, was insbesondere für das ursprünglich nur digital erschienene "Infinite Comic" gilt, das sich der Vorgeschichte des Antagonisten Kaecilius widmet und quasi minutiös in die einsetzende Filmhandlung überleitet.

Neben diesen insgesamt drei Heften hält die Marvel Movie Collection: Doctor Strange aber freilich noch einiges mehr parat und in dieser Hinsicht markiert die von Brian K. Vaughan (Buffy 8.2: Wie tötet man eine Jägerin?) Ersonnene Storyline Der Eid den Einstand und wartet gleichsam mit einem Gastauftritt der "Night Nurse" auf, während man natürlich einmal mehr damit leben muss, dass alles auf einen Cliffhanger hinausläuft, für dessen Auflösung man sich der entsprechenden Reihe widmen müsste, aber die Geschichte funktioniert durchaus auch als Stand-Alone-Werk und lässt tief blicken hinsichtlich des Wesens von Doctor Strange.

Ganz ähnlich verhält sich das mit dem Auftaktband der 2015 gestarteten Serie um den magisch versierten Helden, denn hier inszeniert Jason Aaron (Star Wars) den guten Stephen Strange in bester Constantine-Manier als umtriebigen Dämonenjäger, dem es daran gelegen ist, sein Umfeld vor all den Gefahren und Kreaturen zu schützen, die dort im Schatten lauern mögen. Eine Serie, bei der ich durchaus bereit wäre, ihr auch längerfristig die Treue zu halten, zumal die formidablen Zeichnungen von Chris Bachalo ihr Übriges tun, diesen spannenden Ansatz seitens Aaron – der so gar nichts mit den sonst üblichen Superhelden-Chosen gemein zu haben scheint – auch optisch zum Leben zu erwecken. Insbesondere dank der doch unüblichen Annäherung an die Figur eines meiner persönlichen Highlights des Bandes und ein weiteres, faszinierendes Mosaikstück zum Verständnis der Figur.

Hiernach derweil wird es klassisch und man bekommt in Gestalt kleinerer Auszüge aus den Strange Tales nicht nur den ersten Auftritt des Marvel-Magiers kredenzt, sondern findet hier auch gleich noch die allererste, von Stan Lee persönlich geschriebene Origin-Story zu Dr. Stephen Strange, die sich zumindest in ihren Grundzügen auch nach all der Zeit nicht großartig gewandelt hat, natürlich aber vom Look und Stil her trotzdem fremd wirkt, aber daran merkt man auch wieder, wie sich das Medium Comic im Laufe vieler Dekaden verändert hat. Schlussendlich gibt es noch die Marvel Premiere #14, die Doctor Strange bis zu den Anfängen des Universums reisen lässt und grundsätzlich durchaus als Kuriosum gelten darf, allerdings auch mit einer durchaus interessanten Prämisse aufwartet. So bekommt man in der Marvel Movie Collection: Doctor Strange ein durchaus umfangreiches und vor allem abwechslungsreiches Bild des Helden spendiert, der dank seiner magischen Fähigkeiten ohnehin so ganz anders wirkt als seine mit vergleichsweise profanen Superkräften ausgestatteten Kollegen, die im vorliegenden Band tatsächlich aber auch überhaupt keine Rolle spielen, so dass man sich ganz auf den gleichsam fähigen wie von sich selbst überzeugten Doctor konzentrieren kann.

Marvel Movie Collection: Doctor Strange ist am 10.09.19 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!