Review: Parks and Recreation | Staffel 1 (Serie)

So, heute mal wieder was aus der Sparte Sitcom, kommt hier schließlich auch viel zu selten vor.

Parks and Recreation
Staffel 1

Parks and Recreation, USA 2009-2015, ca. 21 Min. je Folge

Parks and Recreation | © NBC
© NBC

Serienschöpfer:
Greg Daniels
Michael Schur
Showrunner:
Greg Daniels
Michael Schur

Main-Cast:
Amy Poehler (Leslie Knope)
Rashida Jones (Ann Perkins)
Paul Schneider (Mark Brendanawicz)
Aziz Ansari (Tom Haverford)
Nick Offerman (Ron Swanson)
Aubrey Plaza (April Ludgate)
in weiteren Rollen:
Chris Pratt (Andy Dwyer)
Pamela Reed (Marlene Knope)
Jim O’Heir (Jerry Gergich)

Genre:
Komödie

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Parks and Recreation | © NBC
© NBC

Bei einem von Leslie Knope moderierten Bürgerforum beschwert sich Krankenschwester Ann Perkins bei ihr über eine Baugrube neben in ihrem Grundstück, die weder bebaut noch zugeschüttet wird, währned jüngst ihr Freund Andy in ebenjene Grube fiel und sich beide Beine brach. Sich von den wütenden Gemeindemitgliedern unter Druck gesetzt fühlend, willigt Leslie umgehend ein, sich der Sache anzunehmen und anstelle der Grube einen Park anlegen zu lassen. Dumm nur, dass ihr Vorgesetzter davon nichts wissen will und sich vehement dagegen sträubt, Leslie ein Komitee gründen zu lassen, derweil selbst die ortsansässigen Bewohner von Pawnee mitnichten durchweg angetan sind von der Idee, blad einen Park in ihrer Nachbarschaft zu haben. Allein dank der Unterstützung von Stadtplaner Mark Brendanawicz gelingt es Leslie, die Sache zumindest ins Rollen zu bringen, doch ihr Engagement allein wird kaum reichen, das Projekt zu realisieren, zumal selbst ihre Kollegen zwischen Gleichgültigkeit und eigenen Interessen changieren…

Rezension:

Nachdem ich über die Jahre hinweg immer mal wieder von Parks and Recreation gehört habe, hat es sich tatsächlich noch nie ergeben, dass ich die Serie auch irgendwo – bewusst – hätte schauen oder streamen können, gleichwohl ich immer neugierig war, da sie doch bei Fans einen ähnlichen Kultstatus genießt wie bei mir beispielsweise Community. Nun stolperte ich aber kürzlich bei Joyn über die gesammelten Staffeln und musste natürlich prompt einen Blick riskieren, staunte alsbald aber nicht schlecht, da mir nicht klar war, dass die erste Staffel nur läppische sechs Episoden umfassen würde. Das macht den späteren Erfolg natürlich umso bemerkenswerter, da die NBC-Show offensichtlich als Midseason-Lückenfüller ins Rennen gegangen ist, im Nachgang aber eben noch so einige, vollwertige, also mehr als zwanzig Episoden umfassende Staffeln spendiert bekommen hat. Bemerkenswert auch, wie viele bekannte Namen man allein in dieser ersten Staffel, noch dazu als Hauptdarsteller*innen, hat versammeln können, auch wenn die überwiegend erst später wirklich bekannt geworden sind. Ansonsten hat die von Michael Schur (The Good Place) ersonnene Serie, die ursprünglich ein offizielles Spin-Off zu The Office werden sollte, zumindest in diesen ersten Episoden tatsächlich gar nicht mal so viel Innovatives, Neues, Einzigartiges zu bieten, was den späteren Kultstatus erklären würde.

Szenenbild aus Parks and Recreation | © NBC
© NBC

Das heißt nicht, dass Parks and Recreation nicht sehenswert wäre und auf alle Fälle zu den besseren Sitcoms zählen würde, die am laufenden Band offeriert und produziert werden. Allein der Mockumentary-Stil ist hier ausnehmend gelungen und weit unterhaltsamer geraten als beispielsweise bei Modern Family, denn hier werden die Interview-Fetzen zum Durchbrechen der Vierten Wand direkt in die Handlung gebettet, so dass sich beispielsweise der von Chris Pratt (Passengers) verkörperte Andy bei seiner Freundin Ann (Rashida Jones, Celeste & Jesse) beschwert, sie möge leiser machen, weil er fernsehen wolle. Das wirkt deutlich dynamischer als die losgelösten Monologe in anderen Produktionen mit ähnlichem Ansatz, derweil hier vieles in dem fiktiven Städtchen Pawnee angenehm skurril und absurd gerät. Auch merkt man, dass die Beteiligten dazu ermutigt wurden, während des Drehs auch gern zu improvisieren, so dass sich einige situationsbezogene, spleenige Gags ergeben, die bedeutend erfrischender und spontaner wirken als akribisch geplante Fließband-Lacher anderer Produktionen.

Dieses Improvisationstalent ist dann auch Paradedisziplin von Hauptdarstellerin Amy Poehler, die hier die ambitionierte, aber auch reichlich verhuschte Leslie Knope verkörpert, die sich im Grünflächenamt nach oben zu kämpfen trachtet und davon träumt, die erste Präsidentin der USA zu werden, womit sie auch zum Hauptargument zum Schauen von Parks and Recreation avanciert, auch wenn sie erst im Wechselspiel mit den weiteren Figuren wirklich aufblüht. Neben den bereits erwähnten Rashida Jones und Chris Pratt versammeln sich hier Aubrey Plaza (Journey of Love) als desinteressierte Praktikantin April, Nick Offerman als den Staatsapparat verachtender Vorgesetzter Ron Swanson, Paul Schneider als Stadtplaner Mark und nicht zuletzt Aziz Ansari als Schürzenjäger und Opportunist Tom Haverford. Das Ensemble gefällt, auch wenn die Art und Weise, wie das Team des frisch gegründeten Unterkomitees zusammengewürfelt wird, doch etwas bemüht und konstruiert wirkt, so dass beispielsweise Krankenschwester Ann gefühlt nie zu arbeiten braucht, was man speziell in der Branche nun eher selten zu Gesicht bekommt. Das aber ist altbekanntes Versäumnis in Sitcoms und hier wird zumindest dahingehend gearbeitet, dass man aus der Baugrube einen Park zu machen versucht.

Szenenbild aus Parks and Recreation | © NBC
© NBC

Grundsätzlich ist die Staffel also durchaus charmant und kurzweilig, animiert dazu, auch den weiteren Episoden eine Chance zu geben, ist allerdings auch noch weit davon entfernt, den persönlichen Erzählton und eine eigene Identität zu entwickeln, was sich sicherlich noch ändern wird, denn im Rahmen des Baugrube-Plots mag man sich noch wundern, wie diese Serie auf immerhin sieben Staffeln – plus ein im letzten Jahr veröffentlichtes Special – hat kommen können. Zumindest aber ist es ein vergleichsweise unverbrauchtes und sicherlich auch lohnendes Setting, derweil man fairerweise sagen muss, dass sich in gerade einmal sechs Episoden auch nicht allzu viel entwickeln lässt.

Fazit & Wertung:

Die erste Staffel Parks and Recreation lässt noch längst nicht das Potential und die Qualität erkennen, die der Serie im Laufe der Jahre einen gewissen Kultstatus verliehen haben, doch die namhafte Besetzung und spleenige, oft spontane Gags machen zumindest neugierig, wie sich die Show noch entwickeln wird.

7 von 10 bürokratische Hürden und Fallstricke

Parks and Recreation | Staffel 1

  • Bürokratische Hürden und Fallstricke - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Die erste Staffel Parks and Recreation lässt noch längst nicht das Potential und die Qualität erkennen, die der Serie im Laufe der Jahre einen gewissen Kultstatus verliehen haben, doch die namhafte Besetzung und spleenige, oft spontane Gags machen zumindest neugierig, wie sich die Show noch entwickeln wird.

7.0/10
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Sende

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Eine ganz normale Behörde (7/10)
02. Stimmenfang (7/10)
03. Die Reporterin (7,5/10)
04. Männerclub (7/10)
05. Das Bankett (7/10)
06. Das Rockkonzert (7,5/10)

 
– – –

Parks and Recreation | Staffel 1 ist unter anderem bei Amazon Prime Instant Video verfügbar (jedoch nicht im Prime-Angebot enthalten).

vgw

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