Review: The Lego Movie 2 (Film)

Auch heute steht natürlich eine Film-Rezension auf dem Plan und in dem Fall habe ich mich nicht nur auf das Verfassen des Artikels an sich gefreut, sondern auch währenddessen erfreut festgestellt, dass ich so langsam in die Routine zu kommen scheine. Jetzt kommt ihr mir aber erst einmal gut ins Wochenende und dann gibt es morgen an dieser Stelle auch mal wieder was zu einer Serienstaffel zu lesen.

The Lego Movie 2

The Lego Movie 2: The Second Part, AU/USA/DK/NO 2019, 107 Min.

The Lego Movie 2 | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Regisseur:
Mike Mitchell
Autoren:
Phil Lord
Christopher Miller

Main-Cast:

Chris Pratt (Emmet Brickowski / Rex Dangervest [Stimme])
Elizabeth Banks (Wyldstyle / Lucy [Stimme])
Will Arnett (Batman [Stimme])
Tiffany Haddish (Queen Watevra Wa’Nabi [Stimme])
Stephanie Beatriz (General Mayhem / Sweet Mayhem [Stimme])
Alison Brie (Unikitty / Ultrakatty [Stimme])
Nick Offerman (MetalBeard [Stimme])
Charlie Day (Benny [Stimme])
Maya Rudolph (Mom)
Will Ferrell (President Business / Dad [Stimme])
Jadon Sand (Finn)
Brooklynn Prince (Bianca)
Channing Tatum (Superman [Stimme])
Jonah Hill (Green Lantern [Stimme])

Genre:
Animation | Abenteuer | Komödie | Musical

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus The Lego Movie 2 | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Kaum haben Emmet und seine Freunde dem fiesen Lord Business die Stirn geboten, fallen Invasoren aus DUPLO-Steinen im LEGO-Universum ein und bedrohen die bekannte Ordnung, zumal sie in Windeseile alles zerstören, was die Einwohner der LEGO-Stadt mühsam wieder aufgebaut haben. Fünf Jahre später leben Emmet und die anderen im entlegenen, behelfsmäßig funktionalen Gebäudeverbund von Apokalypstadt, fürchten aber noch immer eine mögliche Rückkehr der Invasoren. Stattdessen aber erscheint der mysteriöse General Mischmasch auf der Bildfläche und entführt kurzerhand Emmets beste Freunde, was den natürlich veranlasst, die Verfolgung aufzunehmen und sich in Richtung Sistar-System zu begeben. Auf dem Weg dorthin begegnet ihm auch der draufgängerische Abenteurer Rex, mit dem gemeinsam Emmet dahinterkommt, dass hinter all dem eine gestaltwandelnde Königin steckt, die alsbald Hochzeit feiern will. Diese allerdings – so sagt es die Prophezeiung – soll Auslöser für das gefürchtete Amamageddon sein…

Rezension:

Nachdem mich der erste The Lego Movie ja schon restlos begeistert hat (und mich ohnehin seit einigen Jahren wieder das LEGO-Fieber gepackt hat), hat es eigentlich schon vergleichsweise lange gedauert, bis ich mir nun eben auch The Lego Movie 2 zu Gemüte geführt habe. Der hinterlässt zwar einen gemischt bis durchwachsenen Eindruck, weiß im Kern aber dennoch zu überzeugen, auch wenn er zu kaum einem Moment, außer vielleicht zum Ende hin, an den großartigen Vorgänger heranreicht. Ein wenig fühlt man sich an das oft zitierte und leider nur allzu präsente Höher-schneller-weiter-Prinzip erinnert, so dass hier in Windeseile die – minutiös an vorangegangene Ereignisse anschließende – Vorgeschichte abgehandelt, um nach fünfjährigem Zeitsprung und knapper Exposition das nächste Abenteuer einzuläuten. Das bringt es zu meinem Bedauern mit sich, dass ein Großteil der Kerntruppe rund um Emmet zunächst entführt wird, was dahingehend schade ist, dass die illustre Gruppe viel zum Unterhaltungswert der Chose beigetragen hat, hier nun aber vermehrt ein Nischendasein fristen muss, während Emmet zunächst auf sich allein gestellt ist.

Szenenbild aus The Lego Movie 2 | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Zumindest so lange, bis er dem Draufgänger, Abenteurer und Weltraumreisenden Rex begegnet, dessen frühere Jobs und Geschichten nicht von ungefähr an einen gewissen Schauspieler denken lassen, der, wie es der Zufall will, ihm – neben Emmet – seine Stimme leiht (die Rede ist natürlich von Chris Pratt, Jurassic World). Der ist auch ein gelungener Neuzugang im Cast, speziell hinsichtlich seiner weiteren Bedeutung für die Story, die diesmal aber eben auch noch einmal etwas schnörkelloser und temporeicher daherkommt, was manchmal beinahe ein bisschen gehetzt bis anstrengend wirkt. Selbiges gilt auch für den Ausbau der musikalischen Dreingaben, so dass man The Lego Movie 2 nun bei der Fülle an Songs schon durchaus als Musical bezeichnen kann – was zu Teilen auch erklärt, weshalb diesmal Mike Mitchell (Trolls) als Regisseur verpflichtet worden ist –, gleichwohl keines der Lieder an den Ohrwurmcharakter eines "Hier ist alles super" heranreicht. Dieses Schrille, Hektische, lässt den Film, gleichwohl zumindest das Skript erneut von Phil Lord und Christopher Miller stammt, im direkten Vergleich ein wenig überladen wirken, doch immerhin findet sich auch hier wieder der so typische Meta-Humor und reichlich Augenzwinkerndes für die älteren Zuschauer, während die Kleinen sicherlich eher Gefallen an dem lauten Spektakel finden dürften.

Dafür aber wissen es die Macher gewinnbringend zu nutzen, dass der vorangegangene Twist, dass Emmet und Konsorten im Keller einer Familie leben, nun eben kein Geheimnis mehr ist und so wird das Geschehen hier viel deutlicher und offensiver mit der umgebenden realen Welt verknüpft, wodurch man nicht nur den Rest des Hauses, sondern beispielsweise auch die Mutter – dargestellt von Maya Rudolph (The Good Place) – kennenlernt. Ansonsten sind von Lucy (Elizabeth Banks, Our Idiot Brother) über Unikitty (Alison Brie, Community) bis hin zu Benny (Charlie Day, Kill the Boss) und natürlich Batman (Will Arnett, Ich – Einfach unverbesserlich) freilich all die lieb gewonnenen Charaktere wieder mit von der Partie, auch wenn sie sich eben die meiste Zeit in den Fängen der undurchsichtigen Königin befinden, die womöglich Finsteres im Schilde führt, aber gleichsam das Gegenteil beteuert. Das führt dann auch dazu, dass The Lego Movie 2 im letzten Drittel noch einmal zu erzählerischer Höchstform aufläuft und tatsächlich in Sachen Twist und Überraschungseffekt ein Äquivalent zum Vorgänger findet, das sich nicht zu verstecken braucht, zumal auch hier wieder gehörig Herz im Spiel ist, ohne verkitscht und überzuckert zu wirken.

Szenenbild aus The Lego Movie 2 | © Warner Home Video
© Warner Home Video

Ansonsten ist The Lego Movie 2 aber natürlich auch diesmal wieder eine Augenweide und bringt noch weit mehr Spartenprodukte aus dem breitgefächerten LEGO-Programm in den filmischen Kosmos, während es für Jung und Alt reichlich Schau- und Unterhaltungswerte gibt. Wäre da also nicht der Umstand, dass der Film für seine nicht einmal zwei Stunden zuweilen ziemlich überfrachtet wirkt und es mit den musikalischen Einlagen (und deren Länge) ein wenig übertreibt, er könnte mühelos zum Erstling von vor fünf Jahren aufschließen. Das soll im Umkehrschluss aber nicht heißen, dass Emmets zweites Abenteuer nicht trotzdem sehenswert und gelungen wäre, doch hat man hier eben ein bisschen zu viel auf einmal gewollt, was sich beispielsweise schon bei der eingangs gezeigten – und auch als Set veröffentlichten – Apokalypstadt bemerkbar macht, denn als Freund von Endzeit-Storys hätte ich gern mehr von dieser dystopischen Welt gesehen, der hier allerdings zugunsten weit poppigerer Abenteuer und Schauplätze nur allzu bald der Rücken zugekehrt wird.

Fazit & Wertung:

Der diesmal von Mike Mitchell inszenierte The Lego Movie 2 kommt inhaltlich wie dramaturgisch zwar nicht an den großartigen Vorgänger heran, macht aber insgesamt noch eine überzeugende Figur, auch wenn man es mit den Gesangs- und Musical-Einlagen zuweilen übertreibt und es ganz grundsätzlich gerne weniger hektisch hätte angehen können. Botschaft, Humor und Charme trösten aber größtenteils darüber hinweg, dass es zuweilen anstrengend sein kann, dem schrillen und vollgestopften Abenteuer zu folgen.

7,5 von 10 verrückten Mash-Ups aus unterschiedlichsten Lego-Franchises

The Lego Movie 2

  • Verrückte Mash-Ups aus unterschiedlichsten Lego-Franchises - 7.5/10
    7.5/10

Fazit & Wertung:

Der diesmal von Mike Mitchell inszenierte The Lego Movie 2 kommt inhaltlich wie dramaturgisch zwar nicht an den großartigen Vorgänger heran, macht aber insgesamt noch eine überzeugende Figur, auch wenn man es mit den Gesangs- und Musical-Einlagen zuweilen übertreibt und es ganz grundsätzlich gerne weniger hektisch hätte angehen können. Botschaft, Humor und Charme trösten aber größtenteils darüber hinweg, dass es zuweilen anstrengend sein kann, dem schrillen und vollgestopften Abenteuer zu folgen.

7.5/10
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The Lego Movie 2 ist am 11.07.19 auf DVD, Blu-ray und 4K UHD Blu-ray im Vertrieb von Warner Home Video erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:


Blu-ray:


vgw

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