Review: Star Wars: Die Hohe Republik – Es gibt keine Angst (Graphic Novel)

Das Star Wars Universum

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Dann wollen wir doch mal schauen, was die neue Woche so bringen wird, denn sollten meine Pläne auch nur annähernd aufgehen, werde ich diese Woche sicherlich Themenschwerpunkte setzen, die sich – mal wieder – einer weit, weit entfernten Galaxis widmen werden.

Star Wars
Die Hohe Republik
Es gibt keine Angst

The High Republic Volume 1: There Is No Fear, USA 2021, 128 Seiten

Star Wars: Die Hohe Republik – Es gibt keine Angst | © Panini
© Panini

Autor:
Cavan Scott
Zeichner:
Ario Anindito

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-62522-0

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Jedi-Padawan Keeve Trennis trainiert auf dem Planeten Shuraden im Outer Rim für ihre Prüfung und ihr Meister Sskeer, ein Trandoshaner, der jüngst bei der Schlacht von Kur gegen die Nihil einen Arm einbüßte, verlangt ihr einiges ab, doch wird die Lektion jäh unterbrochen, als ein Schwarm monströser Insekten durchs Dickicht bricht. Prompt schicken sie einen Notruf in Richtung der Starlight Station, die kurz vor ihrer offiziellen Einweihung steht und obwohl die dort stationierten Meister Estala Maru und Avar Kriss ohnehin alle Hände voll zu tun haben, nehmen sie sich selbstverständlich auch dieses Problems an. Bald aber schon werden Sskeer und Keeve zu einer ungleich bedrohlicheren Mission entsandt, denn es gilt, ein unter Beschuss geratenes Raumschiff zu untersuchen. An Bord scheint sich Schreckliches ereignet zu haben und ziemlich unzweifelhaft stecken die Nihil dahinter, doch weitere Spuren weisen in Richtung des abgelegenen und kaum erforschten Planeten Sedri Minor. Dort angekommen, werden die Jedi mitnichten mit offenen Armen willkommen geheißen, doch birgt der Planet noch weit größere Gefahren als einen garstigen Vorsteher, der alles daransetzt, die Jedi alsbald wieder zu verscheuchen…

Rezension:

Die bereits im November erschienene – und zuvor in den Einzelheften #71 bis #73 des Star-Wars-Magazins veröffentlichte – Story von Star Wars: Die Hohe Republik – Es gibt keine Angst ist eines der bislang besten Beispiele dafür, was man mit der noch vergleichsweise jungen Ära der "High Republic" so anfangen kann und wie scheinbar mühelos es gelingen mag, unterschiedliche Werke verschiedenster Autor*innen miteinander zu verknüpfen. So ist der vorliegende Auftaktband der Comic-Reihe chronologisch nach Das Licht der Jedi zu verorten und bringt postwendend den trandoshanischen Jedi-Meister Sskeer zurück, der im Roman eine eher untergeordnete Rolle spielte und hier – zusammen mit seiner Padawan Keeve – zunehmend ins Zentrum rückt. Das erste der insgesamt fünf enthaltenen Einzelhefte kann man dabei noch relativ getrost als Prolog und Einführung betrachten, denn weder sind die inneren Monologe von Keeve Trennis sonderlich innovativ, noch hat mich die Geschichte dramaturgisch groß vom Hocker gerissen, aber dafür stimmen Atmosphäre und Flair, zumal man ja erst einmal eine gemeinsame Basis etablieren muss, um von dort aus weitere – und tiefgreifendere – Geschichten erzählen zu können.

So wird man natürlich einmal mehr mit Avar Chriss, Marschallin der Starlight Station, bekannt gemacht, die auch hier eine der spannendsten und interessantesten Persönlichkeiten darstellt, sich aber die meiste Zeit auch angenehm zurücknimmt. Dennoch hat es natürlich Vorteile, auf ein etabliertes Figuren-Repertoire zurückgreifen zu können und selbst, wenn man den Auftaktroman zu Die Hohe Republik nicht gelesen haben sollte, findet man sich hier schnell und problemlos zurecht und kann wohl sicherlich auch nachvollziehen, dass es für Meister Sskeer ein durchaus traumatisches Erlebnis gewesen sein muss, seinen Arm zu verlieren, selbst ungeachtet der Tatsache, dass Extremitäten bei Trandoshanern ja durchaus nachzuwachsen imstande sind. So gibt es hier schnell einen inneren Konflikt, ein Beben in der Macht, das zwar seine Schatten vorauswirft, zunächst aber noch im Verborgenen bleibt. Doch schon nach dem routinierten Auftaktband beginnt Es gibt keine Angst ohnehin, so einiges an Stärken auszuspielen und allein die Erkundung eines havarierten, von Giftgas gefluteten Raumschiffs ist nicht nur ungemein atmosphärisch geraten, sondern verdeutlicht einmal mehr die Gräuel, zu denen die Nihil imstande sind.

In der Hinsicht kommt der Sammelband übrigens auch überraschend erwachsen und düster daher, wenn ich da nur an ein großangelegtes Panel an Bord des Raumschiffs denke, dass sich einem regelrecht ins Gedächtnis brennt. Hier hat man ohnehin ein glückliches Händchen bewiesen, den indonesischen Zeichner Ario Anindito zu verpflichten, der zwar in Sachen Star Wars bislang lediglich das Annual #4 aus 2015 (hierzulande enthalten in Zerstörte Hoffnung) gestaltet hat, sich aber prompt für weitere Projekte empfiehlt und hier für alle Hefte verantwortlich zeichnet, was nicht nur einen angenehm einheitlichen, sondern eben auch optisch enorm überzeugenden, gelungenen Look verspricht. Das gilt insbesondere, da es ja durchaus einige Neuzugänge bei den Protagonisten und Antagonisten gibt, die man so noch nie "in natura" hat betrachten können.

Apropos Antagonisten, macht es im Fall von Die Hohe Republik – Es gibt keine Angst durchaus Sinn, im Vorfeld auch In die Dunkelheit gelesen zu haben, denn auch wenn deren Hauptfiguren hier nicht unbedingt eine Rolle spielen, passieren dort Dinge, die sich mehr als unmittelbar auf die zweite Hälfte des Sammelbandes auswirken. Eine der großen Stärken dieser Franchise-Sparte ist allerdings auch hier wieder, dass man den Band ebenso gut ohne Vorkenntnisse lesen und genießen kann, wobei es sich lediglich für ein Optimum an Lesespaß empfiehlt, eben bestmöglich chronologisch auch die anderen Werke zu berücksichtigen, was ja leider allein schon aufgrund der oftmals hinterherhinkenden Übersetzung (gemeint ist hier eher Blanvalet denn Panini!) nicht unbedingt einfach ist. Das tangiert den vorliegenden Band qualitativ aber in keiner Weise und nicht nur aufgrund des unverbrauchten Settings in einer dennoch bekannten Galaxis hatte ich nach einem eher behäbigen Start gehörige Freude an diesem Serienauftakt, dem gerne noch einiges an Material nachfolgen darf (und zum Glück auch wird).

Fazit & Wertung:

Der Sammelband Star Wars: Die Hohe Republik – Es gibt keine Angst ist ein mehr als gelungener Auftakt für die Heftserie in dieser noch unvertrauten Zeit und überzeugt gleichermaßen als Ergänzung und verbindendes Element für die bisher erschienenen Romane. Optisch ist der Band nicht einfach nur ansprechend, sondern beinahe Pflicht, weil man vielen der Figuren bislang nur literarisch begegnet ist.

8,5 von 10 Gefahren und Geheimnisse im Grenzgebiet der Hohen Republik

Star Wars: Die Hohe Republik – Es gibt keine Angst

  • Gefahren und Geheimnisse im Grenzgebiet der Hohen Republik - 8.5/10
    8.5/10

Fazit & Wertung:

Der Sammelband Star Wars: Die Hohe Republik – Es gibt keine Angst ist ein mehr als gelungener Auftakt für die Heftserie in dieser noch unvertrauten Zeit und überzeugt gleichermaßen als Ergänzung und verbindendes Element für die bisher erschienenen Romane. Optisch ist der Band nicht einfach nur ansprechend, sondern beinahe Pflicht, weil man vielen der Figuren bislang nur literarisch begegnet ist.

8.5/10
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Star Wars: Die Hohe Republik – Es gibt keine Angst ist am 23.11.21 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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