Review: Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger (Graphic Novel)

Das Star Wars Universum

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Ich habe mir viel vorgenommen, die Comics zum Franchise der vergangenen anderthalb Jahre "nachzuarbeiten", aber ich bin guter Dinge und vor allem habe ich dadurch allen Grund, auch direkt loszulegen!

Krieg der Kopfgeldjäger

Star Wars:
Krieg der Kopfgeldjäger

Star Wars: War of the Bounty Hunters: Alpha,
Star Wars: War of the Bounty Hunters #1-5, USA 2022, 152 Seiten

Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger | © Panini
© Panini

Autor:
Charles Soule
Zeichner:
Steve McNiven (Alpha)
Luke Ross (#1-5)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-62813-9

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Es hätte alles so einfach werden können. Boba Fett hat Han Solo in denkbar dankbarer Darreichungsform – in Karbonit eingefroren – in Empfang genommen und ist schon auf halbem Weg Richtung Tatooine, um die wertvolle Fracht bei Auftraggeber Jabba dem Hutten abzuliefern und die üppige Belohnung einzustreichen. Dann aber macht der Karbonitblock Probleme und Boba sieht sich gezwungen, einen Zwischenstopp auf dem Schmugglermond Nar Shaddaa einzulegen, bevor Han entweder auftaut oder stirbt, doch wie das so ist, erfordert Hilfe meist eine Gegenleistung und so wird Han Solo geklaut, als Boba Fett gerade damit beschäftigt ist, einen Auftrag für Doc Ragon zu erfüllen. Noch bevor sich der Kopfgeldjäger allerdings an die Fersen der Räuber beziehungsweise Entführer heften kann, muss er feststellen, dass nun Jabba kurzentschlossen ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hat, was natürlich windige Verbrecher und alte Bekannte auf den Plan ruft, die Fett nach dem Leben trachten. Der versucht, Jabba zur Rede zu stellen, trifft allerdings nur Bib Fortuna an, von dem er von einer Auktion auf Jekara erfährt…

Rezension:

Rund vierzehn Monate nach (deutschsprachigem) Erscheinen bricht nun auch bei mir mit reichlich Verspätung der Krieg der Kopfgeldjäger aus, seines Zeichens großangelegtes Crossover der insgesamt vier Heftserien aus dem Star-Wars-Franchise, deren verbindendes Element Boba Fett darstellt, der sich nach Kräften bemüht, den ihm geraubten, noch immer in Karbonit eingeschlossenen Han Solo wieder in die Finger zu bekommen, um ihn bei Jabba dem Hutten abliefern zu können. Bemerkenswert wird das von Charles Soule geschriebene Crossover aber auch dadurch, dass es seinerseits Teil deiner Trilogie sein wird, deren zweiter Teil Crimson Reign auch hierzulande schon veröffentlicht worden ist, weshalb es für mich gilt, nun einiges an Material vor der Nase zu haben, denn nach der eigentlichen, namensgebenden Miniserie, um die es heute gehen soll, gibt es natürlich noch die jeweiligen Sammelbände zum Event, welche die weiteren Blickwinkel und Sichtweisen ausbauen werden. Das ist auch manches Mal bitter nötig, denn Aphra beispielsweise hat hier eher wenig zu tun und ihre Rolle bleibt vergleichsweise klein und undurchsichtig. Noch schwerer wiegt aber, dass ich nicht ganz begreifen wollte, weshalb nun auch Vader wieder Interesse daran hegt, Han Solo in Gewahrsam zu nehmen, nachdem bekanntermaßen er es war, der den handliche Riegelform gebrachten Solo an Boba Fett übergeben hat. Hier hoffe ich auf Erklärung im passenden Darth-Vader-Sammelband, den ich übrigens als nächstes zu lesen gedenke.

Eine feste Reihenfolge für das Event scheint es nicht unbedingt zu geben, wobei ich mich zugegebenermaßen auch aktiv dagegen entschieden habe, einzelne Hefte parallel zu lesen und nach jeweils rund zwanzig Seiten zu wechseln, denn das wäre der Immersion schon extrem abträglich und nicht unbedingt hilfreich, den Fluss der Geschichte in Gang zu halten. Die präsentiert sich ansonsten auch nicht unbedingt als sonderlich tiefgründig, sondern legt den Fokus mehr auf Action und den Event-Charakter, was bei einem Crossover wie Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger nur recht und billig ist, schließlich müssen hier auch immens viele Figuren und Handlungsstränge unter einen Hut gebracht werden, derweil Hauptziel gewesen sein dürfte – und das ist wirklich nur ein ganz milder Spoiler –, die aus Solo: A Star Wars Story bekannte Qi’ra in den Kanon der Heftreihe zu überführen und dort als Vertreterin von Crimson Dawn in Erscheinung treten zu lassen, die ihrerseits hinter der Entführung von Han Solo stecken. Warum, wieso, weshalb, bleibt dabei zunächst verborgen, doch reicht ein solch lohnendes Kopfgeld selbstredend, um Rebellen, Imperium und allerhand weiteren Abschaum auf den Plan zu rufen, die sich nun samt und sonders auf Jekara einfinden, um sich entweder an der Auktion zu beteiligen oder diese stattdessen zu infiltrieren oder zu verhindern.

Vom Setting her ist das ungemein effektiv, um immerhin vier Heftserien glaubhaft zusammenzuführen, auch wenn hier eben manch Protagonist oder Antagonist durchaus auf der Strecke bleibt. Allerdings ist es mir so allemal lieber, als wenn man hier noch mehr Plot zu erzwingen versucht hätte. Im Zentrum steht dabei jederzeit – und das ist selten genug der Fall – Boba Fett, so dass Fans des Kopfgeldjägers hier noch einmal gesondert auf ihre Kosten kommen sollten, wobei es gerade spannend ist, ihn in nicht ganz so üblichen Situationen anzutreffen, wenn er sich beispielsweisenotgedrungen als Gladiator verdingt oder inmitten der Syndikate versucht, unerkannt zu bleiben. Einige Auseinandersetzungen mit anderen bekannten Mitgliedern der Kopfgeldjägerschar gehören bei einer Miniserie mit Namen Krieg der Kopfgeldjäger selbstredend zum guten Ton und so findet sich hier beinahe jede bekanntere Gestalt dieser kultigen Kaste in der einen oder anderen Form, zumal auch "Neuzugang" Beilert Valance sich im Rahmen "seiner" Serie Kopfgeldjäger hier die Ehre gibt.

Gezeichnet wurde das Ganze von Luke Ross, der im Franchise längst kein Unbekannter mehr ist und beispielsweise auch für die Miniserie Treuepflicht verantwortlich gezeichnet hat, derweil Charles Soule als Autor bei mir ja bereits seit der zunehmend großartiger gewordenen Poe-Dameron-Serie einen Stein im Brett hat, weshalb ich es sehr begrüße, dass er nun also federführend hinter dem Crossover-Projekt steht. Optisch wie inhaltlich macht man hier also wirklich nichts Gravierendes falsch, auch wenn es zuweilen schon etwas diffizil sein mag, so viel Handlung zwischen die zwei Filme zu pressen, ohne dass es sich falsch oder schlicht überfrachtet anfühlt. Aber gut, über derlei Probleme muss man auch ein Stück weit hinwegsehen können, wenn eine kanonische Geschichte im Nachgang erweitert wird und die Art und Weise, wie hier beispielsweise zu dem neueren Prequel-Film zu Han Solo Verbindung hergestellt wird, gefällt mir ausnehmend gut, wenn man schon nicht mehr wirklich mit einer Fortsetzung der Film-Story rechnen kann. Bleibt jetzt nur noch abzuwarten, wie die weiteren Bände und Specials den Krieg der Kopfgeldjäger ergänzen und abrunden werden, bevor ich mich dann im Anschluss voller Neugierde dem nächsten Crossover-Event widmen werde.

Fazit & Wertung:

Die fünfteilige Miniserie Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger bildet einen überzeugenden Rahmen für das gleichnamige Crossover-Ebent der einzelnen Star-Wars-Heftserien und begeistert mit einer actionreichen und clever inszenierten Geschichte, die zwar nicht sonderlich tiefgründig sein mag, aber unbestritten mit Kurzweil und Schauwerten punktet. Spannend wird es, die einzelnen Handlungsstränge in der jeweiligen Heftserie weiter auszuloten.

8,5 von 10 Rivalisierende Gangs und Kartelle

Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger

  • Rivalisierende Gangs und Kartelle - 8.5/10
    8.5/10

Fazit & Wertung:

Die fünfteilige Miniserie Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger bildet einen überzeugenden Rahmen für das gleichnamige Crossover-Ebent der einzelnen Star-Wars-Heftserien und begeistert mit einer actionreichen und clever inszenierten Geschichte, die zwar nicht sonderlich tiefgründig sein mag, aber unbestritten mit Kurzweil und Schauwerten punktet. Spannend wird es, die einzelnen Handlungsstränge in der jeweiligen Heftserie weiter auszuloten.

8.5/10
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Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger ist am 05.04.22 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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