Review: Star Wars: Treuepflicht (Graphic Novel)

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Wieder startet eine neue Woche und wieder eröffne ich selbige hinsichtlich Rezensionen mit einer Graphic Novel.

Journey to Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

Star Wars
Treuepflicht

Star Wars: Allegiance #1-4, USA 2019, 112 Seiten

© Panini

Inhalt:

Nach der Schlacht von Craith scheint der Widerstand beinahe vernichtend geschlagen und einzig dem Eingreifen von Luke Skywalker ist es zu verdanken, dass nicht auch die letzten Widerstandskämpfer der Ersten Ordnung zum Opfer gefallen sind. Zu den Versprengten zählt freilich auch Leia Organa, die alles daran setzt, neue Ressourcen und Verbündete aufzutun, weshalb es sie einmal mehr nach Mon Cala verschlägt, um dort um Hilfe zu ersuchen. Mit ihr reisen Rey, Rose, Chewie und C-3PO, derweil Finn, Poe und BB-8 sich auf dem Mond von Avedot befinden, um dort ein altes Waffenlager zu plündern, nicht ahnend, dass eine Gruppe Kopfgeldjäger ihnen bereits dicht auf den Fersen ist. Unterdessen durchkämmt aber auch die Erste Ordnung unter dem Befehl von Kylo Ren die Galaxis, um des Widerstandes habhaft zu werden und ihn endgültig zu vernichten…

Rezension:

Viel zu spät – aber immerhin jetzt – habe ich mich nun mit Star Wars: Treuepflicht einem weiteren Part der Journey to Der Aufstieg Skywalkers gewidmet und tatsächlich verdient diese vierteilige Miniserie das Label ausnahmsweise ohne Vorbehalte, denn Autor Ethan Sacks schlägt hier die Brücke zwischen Die letzten Jedi und Der Aufstieg Skywalkers, was in Anbetracht der differierenden Ansätze der Regisseure Johnson und Abrams ohnehin schon beinahe eine Leistung für sich darstellt. Hatte ich bei Episode IX noch bemängelt, dass der Widerstand für mein Empfinden viel zu stark aufgestellt ist, bekommt man hier zumindest auszugsweise Erklärungen geliefert, wie sich die letzten Widerständler unter Leia Organa soweit erholen konnten, wie im Film zu sehen. Nun bin ich ja eher ein Vertreter der Meinung, dass die Filme auch ohne ergänzendes Material funktionieren und in sich nachvollziehbar sein müssen, doch kann man das ja schlecht dem Comic ankreiden, zumal der hier ja nun immerhin offensiv Schadensbegrenzung betreibt.

Dabei merkt man durchaus, dass Sacks nicht unbedingt Kenntnis der finalen Drehbuchfassung gehabt haben mag – was natürlich kaum verwundert –, wenn man einfach nur mal berücksichtigt, welch vergleichsweise große Rolle hier beispielsweise Rose noch spielt, die ihm nachfolgenden Film ja nun einmal schmählich ignoriert und vernachlässigt worden ist. Ansonsten ist die Story von Treuepflicht grundsolide geraten und hier nehme ich es dem Autor auch weit weniger krumm, dass es für General Organa schon wieder nach Mon Cala geht, denn dergestalt wird natürlich eine schöne Brücke zu dem lang zurückliegenden Besuch von Prinzessin Leia in Aufstand auf Mon Cala geschlagen, der eben auch aufzeigt, was sich in den Jahrzehnten verändert hat, obschon die Galaxis sich im Grunde in einer ähnlichen Lage befindet wie zu Zeiten des Imperiums und der Rebellen. Insbesondere die Szenen mit Leia sind derweil außerordentlich gelungen und unterstreichen den Status, der ihr in der neuen Trilogie zuteilwurde, derweil ich hoffe, dass sie noch des Öfteren in den diversen Begleitwerken in Erscheinung treten wird, auch wenn ihre Präsenz aufgrund des Dahinscheidens von Carrie Fisher stets von einem Hauch Melancholie umgeben sein wird.

Doch konzentriert sich Treuepflicht nicht nur auf die Geschicke von General Organa nebst Rey, Rose und Chewie, sondern eröffnet auch noch einen Neben-Plot um Finn und Poe, die man in der Film-Trilogie doch deutlich zu selten miteinander hat interagieren lassen, weshalb ihr gemeinsames Abenteuer und die damit einhergehende Buddy-Action besonders viel Freude machen, obwohl ihre Storyline noch einmal deutlich profaner und geradliniger daherkommt als die zumindest in Ansätzen vielschichtig prekäre Lage auf Mon Cala. Nichtsdestotrotz macht der Band in Gänze einen überzeugenden Eindruck, was eben sowohl an der abwechslungsreichen und mehrgleisigen Geschichte liegt als auch daran, dass auch Kylo Ren sowie General Hux in Erscheinung treten, auch wenn es zu keiner offenen Konfrontation zwischen den Parteien kommt. Maßgeblich verantwortlich ist weiterhin aber auch das künstlerische Talent seitens Luke Ross, der für die Bebilderung der Panels verantwortlich zeichnet und mich hier weit mehr zu überzeugen wusste als beispielsweise noch bei der ebenfalls von ihm gestalteten Darth Maul-Miniserie.

Ungleich spektakulärer sind allerdings die Cover-Zeichnungen von Marco Checchetto geraten, der gerne auch den gesamten Band Treuepflicht hätte gestalten dürfen, doch immerhin werden einem seine Werke freilich auch hier nicht vorenthalten. Mag also die Story kaum mit echten Innovationen punkten und das Abenteuer von Poe und Finn mehr wie schmückendes Beiwerk wirken, ist es bei diesem Vertreter der Journey to-Reihe tatsächlich so, dass er einen echten Mehrwert zu bieten vermag und eine inhaltliche Lücke schließt, die bei alleiniger Betrachtung von Episode VIII und IX schon ganz gehörig klafft. Überhaupt aber habe ich das Gefühl, dass man mit den neuen Helden der jüngst beendeten Trilogie noch weit mehr Abenteuer hätte erzählen können, weil deren Potential bislang nicht annähernd ausgeschöpft worden ist. Und wie solch ein Abenteuer aussehen könnte, davon vermittelt dieser Band ein überzeugendes wie kurzweiliges Bild.

Star Wars: Treuepflicht ist am 17.12.19 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!