Das Star Wars Universum
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Jetzt müsste es das aber wirklich gewesen sein mit den Bestandteilen des Crossover-Events. Leider – wie ich finde – nicht der überzeugendste Abschluss, aber es kann ja auch nicht immer alles großartig sein.
Krieg der Kopfgeldjäger
Star Wars:
Krieg der Kopfgeldjäger II
Abschaum und Verkommenheit
Star Wars: War of the Bounty Hunters – Jabba the Hutt,
4-Lom & Zuckuss, Boushh, IG-88, USA 2021, 136 Seiten
© Panini
Justina Ireland (Jabba der Hutt)
Daniel José Older (4-LOM & Zuckuss)
Alyssa Wong (Boushh)
Rooney Barnes (IG-88)
Ibrahim Roberson (Jabba der Hutt)
Luca Pizzari (Jabba der Hutt)
Kei Zama (4-LOM & Zuckuss)
David Baldeón (Boushh)
Guiu Vilanova (IG-88)
Panini Verlag
978-3-741-62818-4
Abenteuer | Science-Fiction | Action
Inhalt:
Im Krieg der Kopfgeldjäger musste so manche Partei Niederlagen und Misserfolge in Kauf nehmen, doch auch einige der bekannteren, überwiegend allein agierenden Kopfgeldjäger haben so ihr Päckchen zu tragen, was die Verwicklungen und Nachwehen des Ereignisses anbelangt. So hat Jabba der Hutt verständlicherweise eine gänzlich andere Sichtweise auf Boba Fetts vermeintliches Versagen, während es 4-LOM und Zuckuss entzweit, nachdem die beiden eigentlich immer nur im Doppelpack anzutreffen gewesen sind. Derweil nehmen die Ubesen rund um Boushh einen prekären Auftrag an, der die mächtige Tagge-Familie zum Ziel hat und IG-88 muss sich mit der Erfahrung auseinandersetzen, von den Toten – in seinem Fall wohl eher den Abgeschalteten – wieder zurückzukehren und alsbald ohne Mission und Auftrag dazustehen…
Rezension:
Eigentlich hatte ich für mich ja schon proklamiert, den Krieg der Kopfgeldjäger nun abgeschlossen zu haben, doch hatte ich dabei natürlich nicht mehr die vorliegende Kurzgeschichtensammlung im Sinn, die sinnigerweise hierzulande als Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger II: Abschaum und Verkommenheit vermarktet und verkauft wird. Dabei handelt es sich aber eben nicht um eine Fortsetzung zum Event, sondern lediglich vier ergänzende One-Shots, die – man ahnt es fast – von wechselnder Qualität und Güte sind. Immerhin macht es bei vier Einzelgeschichten nicht so viel aus, wenn hier des Öfteren der Zeichner wechselt, was für mich ja sonst immer mit zum ärgerlichsten gehört, was man einer fortlaufenden Geschichte so antun kann. Erfreulicherweise gibt es hier optisch auch keine Totalausfälle zu betrauern und der Band kann sich buchstäblich sehen lassen.
Woran es viel eher hapert, ist die allgemein vorherrschende Irrelevanz, denn so richtig was Wichtiges wird hier eher nicht zum Besten gegeben oder hätte zumindest auch in anderem Kontext stattfinden können. Denn natürlich ist es lesenswert und interessant, zu erfahren, wie und unter welchen Umständen IG-88 repariert und wieder in Betrieb genommen wird, auch, um ihn in künftigen Geschichten wieder verwenden zu können, doch hat das so richtig viel mit der Miniserie dann auch nicht mehr zu tun. Hinzu kommt, dass natürlich alle One-Shots eine gewisse Kenntnis der Ereignisse aus Krieg der Kopfgeldjäger voraussetzen, damit man sie verstehen und genießen kann, was teils so weit geht, dass sie ohne Kontext einfach nicht funktionieren. Auch das ist verständlich und verschmerzbar, zumal man das ahnen kann, wenn man einen Band namens Krieg der Kopfgeldjäger II: Abschaum und Verkommenheit erwirbt. Dann aber hätte man ein wenig mehr Relevanz liefern können, denn in der ersten Geschichte, die schlicht als Jabba der Hutt betitelt ist, lernen wir im Grunde nichts weiter, als das Boba Fett schon einmal mit Deva Lompop zusammengearbeitet hat, die so etwas wie das verbindende Element der Geschichten darstellt. Jabba wiederum, der der Geschichte seinen Namen leiht, bekommt hier kaum etwas zu tun.
Die sich anschließende Story 4-LOM & Zuckuss gefällt da schon besser und ist lesenswert für alle, die dem ungewöhnlichen Duo etwas abgewinnen können, zumal ich sie hier gefühlt das erste Mal außerhalb von ausgedehnten Kampfhandlungen erlebt habe. Mag die Geschichte auch etwas eigenwillig daherkommen, habe ich sie doch durchaus als lesenswert empfunden, aber nach dem mäßigen Auftakt war es wohl auch nicht schwer, diesen Eindruck zu vermitteln. Boushh wiederum dürfte dann speziell für die Doktor-Aphra-Fans interessant werden, denn die steht ja gegenwärtig in den Diensten von Domina Tagge und die taucht eben auch hier auf und darf sich einer ganzen Gruppe Ubesen erwehren, über die man hier auch ein wenig mehr erfährt. Mehr als bei den anderen Storys ist mir hier aber auch zugegebenermaßen nicht ganz klar, inwieweit das jetzt mit dem Krieg der Kopfgeldjäger in Zusammenhang gestanden haben soll, aber gut, passt schon.
Beschlossen wird der Band wiederum von IG-88 und das ist für mich das persönliche Highlight gewesen, denn was generisch und wenig überraschend beginnt, wandelt sich schnell zu einer mehr als interessanten Charakterstudie. Denn normalerweise ist IG-88 viel zu sehr mit schießen beschäftigt, als dass er groß zum reden käme, geschweige denn, dass man eingeladen würde, den Gedanken des Droiden zu lauschen. Hier wird also nicht nur clever geschildert, wie IG-88 nach dem verheerenden Aufeinandertreffen mit Darth Vader geflickt und wiederhergestellt wird, sondern es wird ein Droide in der Identitätskrise gezeigt, der schlussendlich seinen gesamten Daseinszweck in Frage zu stellen beginnt. Garniert wird das Ganze erwartungsgemäß mit der obligatorischen Cover-Galerie. Alles in allem präsentiert sich Abschaum und Verkommenheit damit als solide, aber auch durchwachsen. Eine wirklich notwendige Ergänzung zur Miniserie findet man hier eigentlich kaum, doch dafür sind die Geschichten davon abhängig, dass man mit dem Krieg der Kopfgeldjäger vertraut ist. Insofern gibt es von mir nur eine bedingte Leseempfehlung, denn auch wenn man nicht so richtig was falsch macht mit dieser One-Shot-Sammlung, fehlt es mir hier doch ein wenig an Relevanz.
Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger II: Abschaum und Verkommenheit
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Rivalisierende Gangs und Kartelle - 6/10
6/10
Fazit & Wertung:
Der Ergänzungsband Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger II: Abschaum und Verkommenheit reicht insgesamt vier One-Shots zu Jabba, 4-LOM & Zuckuss, Boushh und IG-88 nach, die allesamt mehr oder minder stark mit dem Crossover korrelieren oder davon beeinflusst wurden. Leider sind die Storys in Gänze als eher trivial zu betrachten, setzen aber ihrerseits Vorkenntnisse voraus, was eine doch recht unglückliche Kombi für diese Art Kurzgeschichtensammlung darstellt.
Star Wars: Krieg der Kopfgeldjäger II: Abschaum und Verkommenheit ist am 07.06.22 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!