Review: The Mandalorian | Staffel 3 (Serie)

Das Star Wars Universum

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Was lange währt, wird endlich gut, denn natürlich lasse ich es mir nicht nehmen, noch eben schnell Lücken in meinem Review-Verhalten zu schließen, bevor nächste Woche das Finale der Serie um eine gewisse Togruta ins Haus steht.

The Mandalorian
Staffel 3

The Mandalorian, USA 2019-, ca. 39 Min. je Folge

The Mandalorian | © Disney+
© Disney+

Serienschöpfer:
Jon Favreau
Ausführende Produzenten:
Jon Favreau
Dave Filoni
Kathleen Kennedy
Colin Wilson

Main-Cast:
Pedro Pascal (The Mandalorian)
Katee Sackhoff (Bo-Katan Kryze)

in weiteren Rollen:
Emily Swallow (The Armorer)
Carl Weathers (Greef Karga)
Tait Fletcher (Paz Vizsla)
Paul Sun-Hyung Lee (Captain Carson Teva)
Katy M. O’Brian (Elia Kane)
Simon Kassianides (Axe Woves)
Mercedes Varnado (Koska Reeves)
Giancarlo Esposito (Moff Gideon)
Special Guests:
Taika Waititi (IG-11 [Stimme])
Amy Sedaris (Peli Motto)
Omid Abtahi (Dr. Penn Pershing)
Ahmed Best (Kelleran Beq)
Steve Blum (Zeb [Stimme])
Jack Black (Captain Bombardier)
Lizzo (The Duchess)
Christopher Lloyd (Commissioner Helgait)

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action | Fantasy | Western

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus The Mandalorian | © Disney+
© Disney+

Nachdem Grogu beschlossen hat, bei Din Djarin zu bleiben, begibt sich der Mandalorianer zu seinen Eidgenossen und der Waffenschmiedin, um in Erfahrung zu bringen, wie er aus dem Exil zurückkehren kann, nachdem er mit dem Abnehmen seines Helms den Kodex gebrochen hat. Die Waffenmeisterin bestätigt ihm, dass er sich in den Wassern von Mandalore reinwaschen und auf den Weg zurückkehren kann, räumt ihm allerdings keine Erfolgschancen ein, da Mandalore bekanntermaßen zerstört und die Oberfläche vergiftet ist. Dennoch begibt sich Din zunächst nach Nevarro, dann nach Kalevala, zuletzt nach Tatooine, um schließlich nach Mandalore aufzubrechen, fest entschlossen, in den Wassern zu baden. Derweil hat auf Coruscant der frühere imperiale Wissenschaftler Dr. Pershing seine liebe Mühe, im Resozialisierungsprogramm Fuß zu fassen und hinter sich zu lassen, was er im Dienst von Moff Gideon zu tun bereit war. Der wiederum – so flüstert man – sei nie dem Kriegsgericht überstellt worden und der Gefangenentransport gelte als verschollen. Niemand weiß, was an den Gerüchten dran ist und ob der Imperiale womöglich längst seine Rückkehr und Vergeltung plant…

Rezension:

Während Ahsoka nun schon langsam in die Zielgerade einbiegt und Highlight-Episode um Highlight-Episode liefert, wird es für mich allerhöchste Zeit, die dritte Staffel The Mandalorian nachzuholen; freilich nur, was die Rezension betrifft, denn natürlich habe ich die Episoden auch "damals" schon geschaut. Gleichwohl, gerade die erneute Sichtung, ohne jeweils eine ganze Woche still verharren und sehnlich auf Nachschub warten zu müssen, offenbart doch, dass die dritte Staffel mit einigen dramaturgischen Problemen zu kämpfen hat. Meines Erachtens ist zwar noch immer jede Folge uneingeschränkt sehenswert, doch ist der Plot von beispielsweise Die Söldner (3.06) schon recht dünn, hanebüchen und überflüssig. Auch mit der Entscheidung, Mando in Der Bekehrte (3.03) kaum auftauchen zu lassen, haben sich Jon Favreau und Team wenig Freunde gemacht, auch wenn ich persönlich großer Fan dieser Episode mit den gewissen Andor-Vibes bin, die mit Blick auf die Kernwelt Coruscant schön herausarbeitet, woran die Neue Republik in ihrem Inneren krankt (was dann ja auch andernorts noch weiter ausgebaut werden wird). Ich kann aber auch alle verstehen, die in Anbetracht von lediglich acht Kapiteln/Episoden verärgert sind, wenn man sich dann so einem Nebenschauplatz widmet und die ohnehin eher dürftige Hauptstory damit erneut unterbricht.

Szenenbild aus The Mandalorian | © Disney+
© Disney+

Erstmals krankt The Mandalorian also spürbar an dem Ansatz, gleichzeitig in sich abgeschlossene Abenteuer zu servieren (die auch hier wieder an Quests in einschlägigen Computerspielen erinnern) und zudem eine zusammenhängende Geschichte zu erzählen, denn so richtig rund wirkt das alles nicht, auch wenn die Rückkehr nach Mandalore grundsätzlich ohne Frage zu gefallen weiß. Aber selbst hier reihen sich überzeugend epische Set-Pieces aneinander mit vergleichsweise unmotiviert hinzugefügten "Monstern", die das Ganze wohl ein wenig aufpeppen sollen, aber wenig zum großen Ganzen beitragen. Das klingt alles ungemein harsch und deshalb möchte ich noch einmal betonen, dass ich mit wirklich jeder einzelnen Folge wieder meine Freude hatte, doch wirklich gut, packend, mitreißend wird die Staffel eben erst in ihrem letzten Viertel, was exakt zwei Episoden entspricht (die aber auch für vieles entschädigen und das Ruder merklich rumreißen). Bis dahin kann man sich aber sowohl auf ein Widersehen mit Greef Karga (Carl Weathers) als auch Bo-Katan Kryze (Katee Sackhoff) freuen, darf miterleben, wie Din einen Piraten verprellt und sich später einen offenen Schlagabtausch mit ihm liefert und nicht zuletzt, wie sich Mandalorianer als Volk zu vereinen suchen, um gemeinsam ihre Rückkehr in die Heimat in Angriff zu nehmen.

Ansonsten aber vermag man gekonnt auf etablierte Stärken zu setzen und da hilft dann die kindliche Knuffigkeit eines Grogu schon sehr, dass man der Serie gar nichts so richtig übelnehmen will, während es spannend ist zu sehen, was seit Beginn der Serie – nun auch schon wieder Jahre und eine Pandemie her – aus Nevarro geworden ist, womit man nicht zum ersten Mal auf den reichhaltigen Figuren- und Schauplatz-Fundus zurückgreift, den man in den vorangegangenen sechzehn Kapiteln etabliert hat. Auf eine Rückkehr nach Mandalore derweil wartet man spätestens seit der finalen Staffel The Clone Wars und natürlich erwartet einen hier so mancher Augenöffner-Moment, den man schöner und imposanter kaum hätte umsetzen können, womit die Serie ihrem Ruf alle Ehre macht und noch immer von den Meriten zehren kann, die erste Live-Action-Serie im Star-Wars-Franchise gewesen zu sein. Es ist eine Staffel voller Highlights, bei denen man aber oft das Gefühl hat, die betreffende Folge sei darum herum gestrickt worden. Es gibt beispielsweise diese ungemein packende wie überflüssige Rückblende zum Angriff auf den Jedi-Tempel und im Zusammenhang damit die Rückkehr von Ahmed "Jar Jar" Best, der hier als Jedi-Meister Kelleran Beq in Erscheinung tritt, doch so schön und spektakulär das alles anzusehen ist, dient es kaum einem tieferem Zweck, während der umgebende Gegenwarts-Plot um ein geraubtes Findelkind – schließlich müssen die Mandalorianer ja auch was zu tun haben, während Grogu sich erinnert – eigentlich nur als generischer Nonsens bezeichnet werden kann. Nur eine Episode später begegnet man dann einem superb animierten Zeb (im Original gesprochen von Steve Blum) aus Rebels, doch der macht sich prompt lieber rar und überlässt die Bühne – richtig – den Mandalorianern im Kampf gegen einen Piraten – spektakulär anzusehen, storytechnisch von mäßiger Relevanz.

Szenenbild aus The Mandalorian | © Disney+
© Disney+

Es dauert, bis sich The Mandalorian zu alter Größe aufschwingt, doch wie erwähnt gelingt das im letzten Viertel mit Nachdruck, so dass man sich lediglich fragt, was die Verantwortlichen vorher geritten haben mag, dass sie nicht früher die Kurve gekriegt haben. Hier – im Grunde haben wir es mit einem zweiteiligen, also rund hundertminütigen Finale zu tun – passt plötzlich wieder alles, von der stimmungsvoll inszenierten Bedrohung über massive Schauwerte und große Gesten bis hin zu mitreißenden Kämpfen und Gefechten. Darüber hinaus bereitet man auch hier schon ein wenig die Bühne für die baldige Rückkehr von Thrawn, über den zu Beginn des Final-Zweiteilers hitzig debattiert wird. Das alles fügt sich zu einem spektakulär-opulenten Finale, das in krassem Gegensatz zu den deutlich kleiner angelegten Finalfolgen der zwei Staffeln zuvor steht, aber auch einen beispiellosen Schlusspunkt setzt, der ein Stück weit wie das Ende eines ersten großen Handlungsbogens wirkt. Dazu passen ja die Gerüchte, es könne womöglich erst in Filmform mit Mando und seinem Mündel weitergehen, ganz davon abgesehen, dass man ja jetzt in der Streamingsparte ein wenig den Rotstift ansetzen möchte. Ich will nicht hoffen, dass das ausgerechnet auch Einfluss auf diese Serie haben sollte, doch wird es in Anbetracht der andauernden Streiks wohl ohnehin noch dauern, bis man verwertbare Informationen geliefert bekommt. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass auch eine solch gehypte Serie mal schwächeln kann, denn auch wenn für Fans – zu denen ich mich ohne Frage ebenfalls zähle – hier zahlreiche Schmankerl warten, wirken im Grunde die vier Episoden im Mittelteil mehr wie ambitionierte Füller, als dass sie wirklich signifikant zu etwas bei- oder auf etwas zusteuern.

Fazit & Wertung:

Angesichts der langen Wartezeit gerät die dritte Staffel The Mandalorian zunächst ein wenig enttäuschend, denn nach vielversprechendem Start in Richtung Mandalore flacht die Handlung merklich ab. Schlussendlich schwingt sich die Serie zwar zu alter Stärke und neuer Größe auf, doch wäre hier im Mittelteil sicherlich mehr drin gewesen. Für Fans der Serie freilich alles noch immer sehenswert, nur eben meist nicht großartig.

7,5 von 10 brenzligen Jobs für den wortkargen Mandalorianer

The Mandalorian | Staffel 3

  • Brenzlige Jobs für den wortkargen Mandalorianer - 7.5/10
    7.5/10

Fazit & Wertung:

Angesichts der langen Wartezeit gerät die dritte Staffel The Mandalorian zunächst ein wenig enttäuschend, denn nach vielversprechendem Start in Richtung Mandalore flacht die Handlung merklich ab. Schlussendlich schwingt sich die Serie zwar zu alter Stärke und neuer Größe auf, doch wäre hier im Mittelteil sicherlich mehr drin gewesen. Für Fans der Serie freilich alles noch immer sehenswert, nur eben meist nicht großartig.

7.5/10
Leser-Wertung 8/10 (1 Stimmen)
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Episodenübersicht: Staffel 3

Kapitel 17: Der Apostat (7,5/10)
Kapitel 18: Die Minen von Mandalore (8/10)
Kapitel 19: Der Bekehrte (7/10)
Kapitel 20: Das Findelkind (7/10)
Kapitel 21: Der Pirat (7,5/10)
Kapitel 22: Die Söldner (6/10)
Kapitel 23: Die Spione (9/10)
Kapitel 24: Die Rückkehr (9/10)

 
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The Mandalorian | Staffel 3 ist (komplett) seit dem 19.04.23 exklusiv bei Disney+ verfügbar.

vgw

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