Da habe ich doch tatsächlich die Montagsfrage bislang gänzlich ausfallen lassen, doch dafür ist die für heute zu erwartende neue Frage nach aktuellem Stand – während ich dies schreibe, ist es 12:15 Uhr – noch nicht online und entsprechend bietet es sich ja an, die Beantwortung der Frage von letzter Woche nachzuholen, auch wenn die "Frist" ja offiziell abgelaufen ist.
Frühere Antworten finden sich in meinem Montagsfragen-Archiv. Die aktuelle Montagsfrage findet sich beim Buchfresserchen und lautet in dieser Woche
Wenn du schon mal daran gedacht hast ein Buch zu schreiben, welches Genre wäre es?
Okay, ich bin froh, die Montagsfrage noch nachgeschoben zu haben, denn die Fragestellung an sich ist durchaus interessant, zumal auch ich natürlich schon einmal damit geliebäugelt habe, einen Roman zu schreiben, auch wenn die letzten und oft zaghaften Versuche nun schon eine ganze Zeit zurückliegen und größtenteils auf die Zeit vor der Eröffnung des Medienjournals datieren. Mein wohl ambitioniertestes Projekt war hierbei ein Gegenwartsroman, der sich vom Stil her wohl irgendwo in der Ecke von Bret Easton Ellis verorten lassen würde und eine ganze Schar von Protagonisten mit sich brachte, die man grob allesamt als verkrachte Existenzen bezeichnen könnte. Nicht von ungefähr lag dieses Projekt – begonnen 2004 – aber irgendwann brach, denn man entwickelt sich ja weiter und irgendwann konnte ich mit den Figuren, dem Setting nur noch wenig anfangen.
Und so, wie man sich selbst entwickelt, verschieben sich auch die Präferenzen und während ich sicherlich jahrelang behauptet hätte, einen Fantasy-Roman schreiben zu wollen – düster, blutig, grimmig – wäre es wohl derzeit vielleicht eher eine Science-Fiction-Geschichte, wobei das definitiv für immer Wunschtraum bleiben wird, denn um in diesem Sujet eine glaubhafte Welt zu kreieren, fehlen mir schlichtweg technischer und wissenschaftlicher Sachverstand. Einen anderen, ganz besonderen Reiz hingegen haben schon seit jeher Endzeitgeschichten und klassische Dystopien für mich gehabt und das ließe sich wohl noch am ehesten realisieren. Ganz allgemein kann man aber sagen, dass ein etwaiges Schreibprojekt sich auf eine fiktive Welt beziehen und tendenziell düster und fatalistisch ausfallen würde, wohingegen ich es mir absolut nicht vorstellen könnte, einen auch nur halbwegs überzeugenden Gegenwartsroman zu verfassen, zumal ich ein Gros dessen, was so den Markt bevölkert, schon selbst eher nicht so reizvoll finde.