Das Star Wars Universum
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Ja, es geht wieder einmal in eine weit, weit entfernte Galaxis, doch diesmal steht niemand Geringeres als der junge Lando Calrissian im Zentrum der Geschehnisse, womit gehöriger Unterhaltungswert quasi garantiert ist.
Star Wars
Lando – Doppelt oder Nichts
Star Wars: Lando: Double or Nothing #1-5, USA 2018, 112 Seiten
© Panini
Rodney Barnes
Paolo Villanelli
Panini Verlag
978-3-741-61072-1
Abenteuer | Science-Fiction | Action
Inhalt:
© Panini
Während Lando fleißig seine Abenteuer und Eskapaden in seinen persönlichen Calrissian-Chroniken festhält, träumt der Draufgänger und Abenteurer davon, seinen geliebten Millennium Falken in ein fliegendes Casino umzubauen, derweil Partnerin L3-37 auf dringend nötige Reparaturen und Verbesserungen hinweist. Doch für das eine wie das andere fehlen wie so oft die Credits und so bleibt Lando auch kaum eine andere Wahl, als einen prekären Schmuggler-Job für die petrusianische Kristiss zu übernehmen, deren Volk gezwungen ist, für das Imperium in einer Droiden-Reparaturanlage auf Kullgroon zu schuften und von ihr Lando bewaffnet werden soll. Zum Glück ist Lando mehr als von sich selbst überzeugt und lacht jedweder Gefahr ins Gesicht, selbst, wenn frühere Bekanntschaften ihm ob alter Schulden nach dem Leben trachten…
Rezension:
Nachdem mich kurz vor dem Wochenende der in sich abgeschlossene Band Star Wars: Lando – Doppelt oder Nichts erreichte, musste ich quasi direkt mit der Lektüre beginnen und wurde grundsätzlich auch nicht enttäuscht, was die fünfteilige, im Original als Lando – Double or Nothing betitelte Miniserie anbelangt, nachdem mir mehr als zwei Jahre zuvor auch schon der schlicht als Lando betitelte Schwank aus dessen umtriebigem Leben gut gefallen hat. Hier nun aber haben wir es mit einem jüngeren Lando Calrissian zu tun, wie man ihn eben aus Solo kennt, was sich im Grunde allein schon anhand des Covers erkennen lässt und so bildet dieser Fünfteiler dem Gedanken nach die Vorgeschichte zu der Figur bis hin zu dem Moment, wo wir ihm am Sabacc-Tisch auf Vandor erstmalig begegnen. Der Ansatz mag dabei vielversprechend und gutgemeint sein, doch spätestens zum Ende hin wird einem klar, dass im Grunde jede x-beliebige Geschichte im Vorfeld hätte erzählt werden können, denn abgesehen von dem letzten Panel, was man als minutiöse Überleitung zum Filmgeschehen betrachten kann, bleibt alles weitere für die Figur und deren Entwicklung doch eher irrelevant.
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Ähnlich aber auch wie bei Han Solo geht es in einer Geschichte wie Lando – Doppelt oder Nichts aber auch weit mehr um die Hauptfigur und ihren spitzbübischen Charme, die vielen dummen Sprüche und die nonchalante Selbstverliebtheit, die Lando noch ein ganzes Quäntchen mehr zum Besten gibt, als es selbst Solo tun würde. Die Geschichte wiederum kommt entsprechend generisch daher und enthält auch einiges an überflüssigem Füllmaterial, was wirklich schade ist, denn bei gestraffterer Inszenierung wäre deutlich mehr Zeit geblieben, sich den Figuren und ihrer Motivation zu widmen. Auftraggeberin Kristiss bleibt dementsprechend ähnlich blass wie ihr Vater oder ihre Verbündeten und bekommt in dieser One-Man-Show kaum die verdiente Aufmerksamkeit. Umso mehr Zeit bleibt dafür, sich Landos egozentrischen Anwandlungen zu widmen, die in seinen Calrissian-Chroniken ihre Vollendung finden und gleichsam dem Autor Rodney Barnes die Möglichkeit geben, seinen Protagonisten das Geschehen aus dem Off kommentieren zu lassen, ohne dass es allzu abgeschmackt und beliebig wirken würde, denn es passt schlichtweg außerordentlich gut zur Figur, dass die überzeugt ist, ihr Leben für etwaige Fans und Bewunderer festhalten zu müssen.
Ebenfalls mit von der Partie ist aber freilich auch Droidin L3-37, die ein schönes Gegengewicht zu Landos Draufgängertum und Egozentrik darstellt und dessen Sichtweise mehr als einmal in ein deutlich realistischeres Licht rückt. Ansonsten werden hier – gerade im Zusammenhang mit der Droiden-Reparaturanlage – viele ihrer Wesenszüge und Ansichten vorweggenommen, die auch später im Film noch thematisiert werden, was ein rundherum stimmiges Bild dieses Droiden verspricht. Optisch braucht sich Lando – Doppelt oder Nichts im Übrigen auch nicht zu verstecken, denn Paolo Villanelli macht insbesondere dann den besten Job, wenn es gilt, Lando selbst ins rechte Licht zu rücken. Dabei mag dessen Lächeln oft ein wenig stilisiert sein, könnten die Hintergründe und weiteren Figuren detailverliebter daherkommen, doch in einem dergestalt auf seinen Protagonisten fixierten Band passt es einfach wunderbar, auf beinahe jeder Seite dessen strahlendem Lächeln entgegenzublicken.
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Vor allem aber unterstreicht das wunderbar den augenzwinkernden Charme, dem sich der Band verschrieben hat, denn auch wenn das unterjochte Volk auf Kullgroon die Möglichkeit geboten hätte, eine zutiefst tragische Geschichte zu erzählen, steht hier doch der Unterhaltungswert im Vordergrund und so hat Lando selbst im Angesicht des eigenen Todes noch einen flapsigen Spruch auf den Lippen, der ihn im Zweifelsfall noch mehr in die Bredouille zu bringen vermag. Entsprechend sollte man sich aber auch keine allzu ernstzunehmende, geschweige denn tiefgründige Geschichte erwarten, zumal ja auch der Ansatz als Vorgeschichte zum Film doch eher aus der Luft gegriffen ist und der eigentliche Plot eben in vielen Punkten sehr generisch geraten ist. So darf man sich auch hier wieder auf Verfolgungsjagden, Auseinandersetzungen mit riesenhaften Ungetümen und selbst einen beinahe schon obligatorischen Arena-Kampf freuen, die man allesamt gegen sinnstiftendere Handlungselemente hätte austauschen können, doch unterhaltsam und kurzweilig bleibt Lando – Doppelt oder Nichts dank seines namensgebenden Helden zum Glück trotzdem zu jedem Zeitpunkt, weshalb es da gerne in Zukunft noch mehr von geben könnte, schließlich gibt es ja noch einiges an Jahren abzudecken, bis Calrissian sich schlussendlich auf Bespin niederlässt und entsprechend viele Kapitel der Calrissian-Chroniken könnten uns damit noch bevorstehen.
Star Wars: Lando - Doppelt oder Nichts
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Selbstverliebte Einträge in den Calrissian-Chroniken - 7/10
7/10
Fazit & Wertung:
Mit Star Wars: Lando - Doppelt oder Nichts widmen sich Rodney Barnes und Paolo Villanelli dem kultigen Aufschneider und Abenteurer in jungen Jahren, just bevor wir ihm in Solo erstmalig begegnen und auch wenn die Story kaum als Vorgeschichte taugt und in ihrer Ausgestaltung nicht gerade innovativ oder ungewöhnlich daherkommt, ist der Band durchweg kurzweilig und unterhaltsam geraten, zumal Lando schon aus eigenem Antrieb ein jedes seiner Abenteuer als ausgewiesenen One-Man-Show inszeniert.
Star Wars: Lando – Doppelt oder Nichts ist am 23.04.19 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!