Auch heute gibt es zu meiner großen Freude wieder einmal eine Rezension zu einem Fantasy-Roman, welche ich euch diesmal präsentieren darf. Es handelt sich dabei wie so oft um den Auftakt einer Reihe von Romanen um den Patron von Rigus, wenngleich die Geschichte in sich durchaus abgeschlossen ist. Warum ich das erwähne fragt ihr euch? Ganz einfach: Einer glücklichen Fügung zum Dank sehe ich mich in die Lage versetzt, einmal mehr ein Buch zur Verlosung feilzubieten, namentlich die seit dem 15.01.13 im Handel erhältliche Taschenbuchausgabe des nun zu rezensierenden Romans.
Um an dem Gewinnspiel teilzunehmen, müsst ihr lediglich einen Kommentar unter dem Artikel hinterlassen, der mir deutlich macht, dass ihr besagtes Buch gerne alsbald unentgeltlich euer Eigen nennen würdet. Alternativ könnt ihr natürlich auch über die Facebook-Präsenz des Medienjournals teilnehmen, wo das Gewinnspiel ebenfalls verbreitet wird. Teilnahmeschluss ist der 26.01.13, 23:59, so dass ich bereits nächsten Sonntag die stolze Gewinnerin oder den stolzen Gewinner bekanntgeben kann.
Jetzt aber erst einmal viel Freude bei dem Genuss meiner Rezension zu:
Der Herr der Unterstadt
Low Town, USA 2011, 422 Seiten
© Piper Verlag
Daniel Polansky
Piper Verlag
978-3-492-70234-8
Fantasy | Krimi
Trailer:
Inhalt:
Wir befinden uns in Rigus, der strahlendsten Metropolen der dreizehn Länder, doch wo viel Licht da auch viel Schatten und so ziert auch Rigus eine düstere Vergangenheit, ebenso wie den Erzähler der Geschichte, einst Agent des Königs und mittlerweile kaum mehr als ein besserer Drogendealer, der noch dazu selbst sein bester Kunde ist. Die Tage des Patrons scheinen bereits gezählt und er versucht verzweifelt und unerbittlich, sich Stand und Respekt in seinem Revier in der Unterstadt zu erhalten. Dort herrschen Angst, Drogen und Gewalt und manch unbedachter kommt nur allzu schnell zu Tode, wenn er sich gegenüber den lauernden Gefahren und den mächtigen Verbrechern gegenüber nicht zu erwehren weiß.
Der mit allen Wassern gewaschene und heruntergekommene Patron weiß sich freilich in diesen Gefilden zu bewegen, zumal ihm teils noch das Wissen früherer Tage zur Hilfe gereicht, doch plagen ihn auch Erinnerungen an die schreckliche Seuche, die dereinst seine Familie dahinraffte und ihn zum obdachlosen Waisen werden ließ, ebenso wie an den Großen Krieg, in dem er diente. Als die Leiche eines Kindes gefunden wird, sieht der Patron sich gezwungen, sich der Sache anzunehmen und beginnt Nachforschungen anzustellen. Als sich ihm immer weitere Geheimnisse offenbaren, verstrickt er sich tiefer und tiefer in ein Spiel, dass bis in die obersten Ränge des Adels von Rigus reicht und in das auch seine ehemaligen Kollegen vom Geheimdienst involviert sind. Während sich die Schlinge um den Patron zuzieht, beginnt dieser zu ahnen, dass die Vorkommnisse in der Unterstadt mit dem damaligen Großen Krieg zusammenhängen, der – wie nur wenige wissen – mittels schwarzer Magie gewonnen worden ist.
Rezension:
Autor Daniel Polansky legt mit Der Herr der Unterstadt ein solides und überzeugendes Debüt vor, das zuvorderst durch seinen vielschichtigen und ambivalenten Hauptprotagonisten besticht. Dem Umstand geschuldet, dass dieser sich im Laufe der Jahre durch unterschiedlichste Gesellschaftsschichten bewegt hat und als ehemaliger Agent und Kriegsveteran durchaus auch einiges an verborgenem Wissen angehäuft hat, gibt es immer wieder spannende Einblicke in die Geschichte Rigus‘ und ihrer Bewohner. Mir persönlich lag der Fokus ein wenig zu sehr auf der Stadt an sich, so dass ich absolut keine Vorstellung habe, wie es im Rest des Reiches aussieht, doch krankte daran auch beispielsweise schon Das Herz von Veridon und soll hier nicht weiter negativ ins Gewicht fallen, zumal es sich hier gleichsam um den Auftakt einer Reihe handelt. Was man aber erfährt ist stilsicher inszeniert und durchaus durchdacht, so dass man nie das Gefühl bekommt, der Autor würde auf Teufel komm raus versuchen, notwendige Fakten einem Lehrbuch gleich in die Geschichte hinein zu quetschen.
Stattdessen entwickelt sich alles nach und nach, ebenso wie der die Geschichte überspannende Krimi-Plot, der anfangs noch recht nichtssagend und banal wirkt, dann aber mehr und mehr Fragen aufwirft und um ein Vielfaches interessanter wird mit jeder Partei, die ebenfalls ihre Finger im Spiel zu haben scheint. Leider verhält es sich aber auch so, dass man die Suche nach dem großen Bösewicht in Der Herr der Unterstadt durchaus cleverer hätte inszenieren können, so dass mir nach nicht einmal zwei Dritteln des Buches klar war, woher der Wind weht. Der Spannung tat dies nicht allzu viel Abbruch, konnte ich immerhin noch dem Ende entgegenfiebern, um zu erfahren, ob meine Vermutung zutrifft (tat sie), jedoch befleckte dies ein wenig das Bild des scharfsinnigen ehemaligen Ermittlers, der ansonsten ausgesucht vorausschauend und intelligent agiert, in dem Fall den Braten aber nicht ansatzweise riecht.
Nichtsdestotrotz sind die Geschehnisse stimmig und glaubhaft inszeniert und Der Herr der Unterstadt entwickelte sich nach einer kurzen Aufwärmphase zu einem regelrechten Page-Turner, was aber freilich auch der im Vergleich zu anderen Fantasy-Büchern vom Schlage eines Das Lied von Eis und Feuer oder Das Spiel der Götter wirklich simpel gehaltenen Sprache und den kurzen Kapiteln geschuldet ist. Ins Stolpern gerät man dafür (zumindest in der deutschen Übersetzung) bei modernen Begriffen, die meiner Meinung nach in einem (Dark-) Fantasy-Roman absolut nichts zu suchen haben (als Beispiel sei hier nur Skyline erwähnt) und die einen zuweilen den Lesefluss erheblich hemmen.
Während also sowohl Rigus selbst als auch der erzählende Protagonist liebevoll und detailreich ausgearbeitet worden sind, krankt die Erzählung manchmal an vorhersehbaren Wendungen sowie einem nicht immer überzeugenden sprachlichen Ausdruck. Leider erfahren auch die zahlreichen Gestalten, mit denen sich der verkappte drogensüchtige Ermittler umtreibt nur selten eine detaillierte Charakterisierung, so dass Der Herr der Unterstadt leider ein wenig hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt. Dennoch ein überzeugender Erstling, der durchaus neugierig macht auf die weiteren Abenteuer des Patrons in Rigus, auch wenn dermaßen viele Nebenfiguren während der fortschreitenden Ereignisse am Wegesrand zu Schaden kommen, dass man sich fragen muss, ob der Nachfolger unter gänzlich neuen Vorzeichen starten wird.
Der Herr der Unterstadt
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Mit Koboldatem und Traumranke gefügig gemachte Gedankengänge - 7/10
7/10
Fazit & Wertung:
Der Herr der Unterstadt präsentiert sich als grundsolides Debüt, dem es zwar noch ein wenig an erzählerischem Feinschliff mangelt, dass aber mit seinem Antihelden und der stimmungsvoll skizzierten Stadt Rigus zu punkten weiß.
Weitere Details zum Buch und dem Autor findet ihr auf der Seite des Piper Verlages.
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Der Herr der Unterstadt ist am 29.09.11 als gebundene Ausgabe im Piper Verlag erschienen und wurde am 15.01.13 auch als Taschenbuch veröffentlicht. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!
Hallo!
Das hört sich schon sehr fein an und da würde ich recht gern in den Lostopf hüpfen :)
Liebe Grüße
Bine
ja cool, ich steh total auf dieses Fantasyzeugs und würde mich sehr über eine Neuerwerbung freuen…
genau die Art von Büchern, die ich gerne lese…. darum wär ich auch gerne bei der Verlosung dabei und drücke mir schon mal ganz fest die Daumen!
Klingt spannend, würde ich gerne lesen. :)
Tolle Besprechung. Daher möchte ich da besagte Buch gerne alsbald unentgeltlich mein Eigen nennen können.
die Rezension hat mir sehr gut gefallen, das Buch würde ich sehr gerne lesen.
würde mich über das Buch freuen, kling sehr interessant.
Das
Gewinnspiel um Daniel Polanskys “Der Herr der Unterstadt” ist beendet
und mit freundlicher Unterstützung von random.org konnte ich den Gewinner
ermitteln: Herzlichen Glückwunsch an Trudi S. Schmid, die bei Facebook teilgenommen hat! Und allen anderen
natürlich viel Glück beim nächsten Mal, denn das nächste Gewinnspiel steht schon so gut wie in den Startlöchern!