Review: My Blueberry Nights (Film)

Einen schönen guten Abend und willkommen zurück im Medienjournal! Kommen wir heute zu einem Film, den ich erst neulich wieder einmal gesehen und dies als Anlass genommen habe, ihn zu rezensieren. Meiner Meinung nach ein besonderer Film, der auf vielerlei Art mit seinen Eigenarten zu glänzen imstande ist. Als besonderes Schmankerl gibt es heute sogar das zum Film passende Rezept direkt dazu! Also viel Spaß beim Lesen, Schauen, Träumen und Backen.

My Blueberry Nights

My Blueberry Nights, FR/CN/HK 2007, 95 Min.

My Blueberry Nights
Quelle: IMPawards.com

Regisseur:
Wong Kar Wai
Autoren:
Wong Kar Wai
Lawrence Block

Main-Cast:

Norah Jones (Elizabeth)
Jude Law (Jeremy)
David Strathairn (Arnie)
Rachel Weisz (Sue Lynne)
Natalie Portman (Leslie)

Genre:
Drama | Romantik

Trailer:

 

Inhalt:

Elizabeth wird nach fünf Jahren Beziehung von ihrem Freund verlassen und landet kurz darauf in einem New Yorker Café, mit dessen Besitzer Jeremy sie sich alsbald bei einem Stück Blaubeerkuchen anfreundet. Während die beiden sich einander annähern, ihre Träume und Sehnsüchte thematisieren und Gedanken über das Leben auszutauschen geht in Elizabeth eine Veränderung vor und sie verschwindet spurlos. Sie macht sich auf den Weg zu sich selbst und auf dieser Suche verschlägt es sie nach Memphis, Tennessee, weiter nach Nevada von einem verschlafenen Örtchen bis nach Las Vegas. Während sie dort immer wieder auf Menschen trifft, die ihr Leben und Denken auf die eine oder andere Art verändern, hält sie auch regen Kontakt zu Jeremy, den sie mittels Postkarten auf dem Laufenden hält, während dieser sich nichts sehnlicher wünscht, als dass sie zu ihm zurückkehren möge.

Rezension:

My Blueberry Nights, Wong Kar Wais erster englischsprachiger Film ist weniger ein Werk, das man einem bestimmten Genre zuordnen könnte, als eine Ode an das Kino, an Leidenschaft und Liebe, an die schönen Dinge des Lebens. Der Plot, der der Geschichte Halt gibt ist weder besonders einfallsreich, noch sind die einzelnen Episoden auf Elizabeths Reise in einer besonderen Form miteinander verwoben, doch tut dies auch nicht not. Dem Regisseur gelingt es durch seine visuelle Vielschichtigkeit, einen besonderen Zauber zu weben, den man dieser Tage nur noch selten im Kino erfahren kann. Hier werden Farbfilter genutzt, Bewegungen verlangsamt, Kamerafahrten beschleunigt, dann wieder wechselt der Blick zu dem einer an der Decke montierten Überwachungskamera. Es folgen Einspieler von den namensgebenden Blueberry Pies oder vorbeirasenden Bahnen.

Kar Wai schert sich nicht um filmische Konventionen, beispielsweise hält er sich nicht einmal damit auf dem Zuschauer zu verdeutlichen, ob zwei aufeinanderfolgende Szenen überhaupt zusammengehören oder zu verschiedenen Tagen datieren, doch tut dies der Faszination seines Werkes keinen Abbruch. Untermalt wird dieser fast künstlerisch-philosophische Road-Trip durch Amerika von souligen Klängen und zuweilen Norah Jones selbst. Der Film atmet förmlich die verträumte Naivität seiner Hauptprotagonistin. Er nimmt sich Zeit, Figuren einzuführen und ihnen Charakter zu verleihen, er nimmt sich ebenso Zeit für kleine Anekdoten und Träumereien und schafft damit eine Art von Intimität, die ebenfalls in Filmen selten anzutreffen ist.

Wie eingangs schon erwähnt kann man aber My Blueberry Nights weder als Drama bezeichnen, obwohl er dramatisch ist, noch als Romanze, obwohl er romantisch ist. Er ist die Geschichte einer jungen Frau, die auf dem Weg zu sich selbst den längsten Weg über die Straße zu gehen bereit ist den man nur gehen kann – und der führt sie eben quer durch Amerika. My Blueberry Nights ist aber auch ein langsamer Film und wird sich sicherlich bei einigen dadurch unbeliebt machen, weil neben dem künstlerischen Aspekt und dem Spiel vieler begabter Mimen auf Elizabeths Reise doch herzlich wenig substanzielles passiert. Es ist auch kein fröhlicher Film, auch wenn er eine durchweg positive Ausstrahlung besitzt.

Aber es ist ein eigensinniger Film, ein anspruchsvoller und wunderschöner – und ein Film, der den beteiligten Darstellern an Norah Jones‘ Seite den Raum gibt, ihr Talent zu entfalten und durch die Bank wunderbare Leistungen abzuliefern, auch auf die Gefahr hin, dass Norah Jones von ihnen zuweilen an die Wand gespielt wird. My Blueberry Nights ist ein Film großer Gefühle und wunderschöner Bilder und besitzt einen ihm eigenen Zauber.

Fazit & Wertung:

My Blueberry Nights ist ein Fest für Cineasten, doch könnte er Enttäuschung bei jenen hervorrufen, die konventionellere Genre-Kost erwartet hätten.

8,5 von 10 Stücken Blaubeerkuchen

My Blueberry Nights

  • Stücke Blaubeerkuchen - 8.5/10
    8.5/10

Fazit & Wertung:

My Blueberry Nights ist ein Fest für Cineasten, doch könnte er Enttäuschung bei jenen hervorrufen, die konventionellere Genre-Kost erwartet hätten.

8.5/10
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