Review: When We First Met (Film)

So, für mich ist jetzt offiziell Urlaub und ich genieße es bereits, lange im Bett liegen bleiben und mich von Netflix unterhalten lassen zu können. Dazu passend auch die heutige Film-Kritik, denn den zugrundeliegenden Film habe ich in ganz ähnlicher Stimmung und Gemütslage gesichtet, was ihn jetzt zwar nicht besser macht, aber immerhin thematisch passend.

When We First Met

When We First Met, USA 2018, 97 Min.

When We First Met | © Netflix
© Netflix

Regisseur:
Ari Sandel
Autor:
John Whittington

Main-Cast:
Adam Devine (Noah)
Alexandra Daddario (Avery)
in weiteren Rollen:
Shelley Hennig (Carrie)
Andrew Bachelor (Max)
Robbie Amell (Ethan)

Genre:
Fantasy | Romantik | Komödie

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus When We First Met | © Netflix
© Netflix

Während seine beste Freundin Avery ihre Verlobung mit Ethan feiert, wird Noah wieder einmal schmerzlich bewusst, wie sehr er doch in sie verschossen ist und noch immer der verpassten Chance hinterhertrauert, als sie sich drei Jahre zuvor auf einer Halloween-Feier kennengelernt haben, schließlich hat es beinahe augenblicklich gefunkt bei den beiden und Noah kann sich bis heute nicht erklären, wie er auf das Abstellgleis "Freundschaftszone" hat geraten können. Sich in seinem elend suhlend, begibt sich Noah zu dem Fotoautomaten, der eine nicht unmaßgebliche Rolle bei ihrem Kennenlern-Date gespielt hat und sieht sich unversehens in der Zeit zurückversetzt, was für ihn eine neue Chance bedeutet, diesmal alles richtig zu machen. Dumm nur, dass Noah zunächst nicht glauben kann, in die Vergangenheit gereist zu sein, denn sein irrationales Verhalten lässt ihn natürlich in den Augen seiner Freunde – und speziell Avery, die ihn ja noch gar nicht kennt – zum regelrechten Spinner mutieren…

Rezension:

Es begab sich eines frühen Morgens, ich wollte nicht aufstehen und musste das zum Glück auch nicht, dass mir der Sinn nach etwas seichter Berieselung stand und so stieß ich auf When We First Met, der für mein Anliegen wie gemacht schien und dessen Hauptdarsteller Adam Devine mir bereits aus Modern Family und The Final Girls bekannt war, derweil mir selbstredend auch Alexandra Daddario (Weg mit der Ex) ein Begriff gewesen ist. Tatsächlich bekommt man dann in den rund hundert Minuten Laufzeit ziemlich genau das geboten, was ich mir von vornherein erhofft hatte, nämlich extrem seichte, in kaum einer Weise anspruchsvolle, geschweige denn auf aufmerksames Schauen angewiesene Unterhaltung, die sich durch ihr episodisches Konzept extrem leicht konsumieren lässt, nach der Sichtung aber auch schneller wieder vergessen ist, als der Film gedauert hat.

Szenenbild aus When We First Met | © Netflix
© Netflix

Entsprechend kann man es When We First Met noch am ehesten positiv anrechnen, dass er sich nicht mit langer Vorrede aufhält, sondern direkt in die Geschichte wirft und nach nicht einmal zwanzig Minuten dem zugrundeliegenden Konzept des Zeitreisens folgt, das wie schon beim Genre-Klassiker Und täglich grüßt das Murmeltier dazu führt, dass Devines Figur Noah ein ums andere Mal den selben Tag erlebt, dessen erklärtes Ziel es ist, das Herz der angebeteten Avery (Daddario) zu gewinnen, woraufhin es Noah wieder in die Gegenwart verschlägt, wo er wiederum mit den Konsequenzen seiner Taten konfrontiert wird. Man muss nun kein ausgewiesener Filmexperte sein, um zu ahnen, dass seine Avancen mehr als einmal nach hinten losgehen und mitnichten das erhoffte Ergebnis liefern, das Herz von Avery für ihn zu erwärmen und genau da liegt auch der Hund – Entschuldigung, das Murmeltier – begraben, denn Noahs Verhalten grenzt schon an ausgesuchte Dämlichkeit und es ist mehr als ersichtlich, dass seine zunehmend absurder werdenden Versuche, sich bei Avery anzubiedern, dem großen Plot-Device geschuldet sind, um den die gesamte Story gestrickt ist, denn niemand würde sich wirklich so verquer verhalten und sich dann auch noch über das Ergebnis wundern.

Nicht damit genug allerdings, dass Noah sich oft reichlich verquer verhält und es sich damit in vielen Fällen selbst verscherzt, wirkt auch Avery manches Mal wie ausgewechselt und entsprechend mag man in When We First Met kaum warmwerden mit den Figuren, derweil der von Robbie Amell (The Babysitter) verkörperte Ethan als Averys Verlobter ebenfalls an Dämlichkeit kaum zu übertreffen ist und damit gleichsam dem Klischee des strunzdummen Schönlings entspricht, denn wenn man es sich in Sachen Charakterzeichnung einfach machen möchte, dann bitte richtig! So verscherzt es sich der von Ari Sandel inszenierte Film aber eben auch mit etwaigen noch vorhandenen Möglichkeiten, aus einem stimmigen Figuren-Ensemble zu schöpfen und reiht stattdessen weiter Klischee an Klischee, um in einen ach so unerwarteten Twist zu münden, der nun auch nicht mehr wirklich hinter dem Ofen hervorzulocken weiß.

Szenenbild aus When We First Met | © Netflix
© Netflix

Immerhin, in weiten Teilen ist das Schauspiel sowohl von Devine als auch Daddario angenehm sympathisch geraten und es gibt durchaus einige nette Szenen, die man überwiegend dem Charme der DarstellerInnen zu verdanken hat, doch ist das eigentliche Geschehen eben dermaßen schematisch und episodisch geraten, dass es sich bei dieser Netflix-Produktion unverkennbar um das Äquivalent einer Direct-to-DVD-Veröffentlichung handelt, die zwar durchaus imstande ist, einen die genannte Laufzeit über sprichwörtlich zu berieseln, bei vorhandenen Alternativen aber beinahe immer das Nachsehen haben dürfte, denn neue Impulse, unerwartete Kniffe oder eine über das nötige Maß hinausgehende Dramaturgie erhofft man sich hier vergeblich.

Fazit & Wertung:

Ari Sandel versucht sich in When We First Met an einem gleichermaßen generischen wie überraschungsarmen Skript, dessen Gags dank der episodisch-uneinheitlichen Erzählweise selten wirklich zu zünden wissen, derweil es einzig dem Charme der beiden Hauptdarsteller Adam Devine und Alexandra Daddario zu verdanken sein dürfte, dass der Film zumindest noch einige Sympathiepunkte einfährt, die aber auch nicht darüber hinwegtäuschen können, dass es sich um eine reichlich uninspirierte Erzählung handelt.

4,5 von 10 zunehmend abstruser werdenden Zeitschleifen

When We First Met

  • Zunehmend abstruser werdende Zeitschleifen - 4.5/10
    4.5/10

Fazit & Wertung:

Ari Sandel versucht sich in When We First Met an einem gleichermaßen generischen wie überraschungsarmen Skript, dessen Gags dank der episodisch-uneinheitlichen Erzählweise selten wirklich zu zünden wissen, derweil es einzig dem Charme der beiden Hauptdarsteller Adam Devine und Alexandra Daddario zu verdanken sein dürfte, dass der Film zumindest noch einige Sympathiepunkte einfährt, die aber auch nicht darüber hinwegtäuschen können, dass es sich um eine reichlich uninspirierte Erzählung handelt.

4.5/10
Leser-Wertung 4/10 (2 Stimmen)
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When We First Met ist seit dem 09.02.18 exklusiv bei Netflix verfügbar.

vgw

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