Review: Repo Men (Film)

Heute gibt es dann auch mal wieder eine kleine Filmrezension von mir, auch wenn sie, wie mir bereits aufgefallen ist, nicht ganz so straff und durchstrukturiert ist, wie meine Rezensionen sonst zu sein pflegen. Das liegt daran, dass ich diesen Film, der übrigens auf der Geschichte The Repossession Mambo beruht, gar nicht mal schlecht fand, aber eben auch nicht gut und somit sehr mit mir zu ringen hatte, was ich nun schreiben soll und wie ich ihn bewerten würde. Letztendlich ist er bei mir erheblich besser weggekommen als in den meisten anderen Kritiken, aber das soll mich ja nicht weiter stören, denn Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Aber lest selbst was ich mir zusammengestammelt habe, um sowohl Vorzüge als auch Nachteile dieses Films ins rechte Licht zu rücken.

Repo Men

Repo Men, USA/CA 2010, 119 Min.

Repo Men
Quelle: IMPawards.com

Regisseur:
Miguel Sapochnik
Autoren:
Eric Garcia
Garrett Lerner

Main-Cast:

Jude Law (Remy)
Forest Whitaker (Jake)
Alice Braga (Beth)
Liev Schreiber (Frank)
Carice van Houten (Carol)

Genre:
Thriller | Drama | Science-Fiction | Mindfuck

Trailer:

 

Inhalt:

Die Zukunft: Die Freunde Remy und Jake arbeiten für die Union. Sie sind Repo Men. Die Repossession Men haben die undankbare Aufgabe, säumige Schuldner von ihren auf Kredit gekauften, oftmals überlebenswichtigen, künstlichen Organen zu “befreien”, wenn sie drei Monate und vier Tage im Zahlungsverzug sind. Dass diese Klienten dabei zu Tode kommen versteht sich von selbst, doch sind die Praktiken der Firma vertraglich und gesetzlich abgesegnet.

Zuliebe seiner Frau Carol denkt Remy darüber nach, in den Verkauf zu wechseln und im Büro eine ruhigere Kugel zu schieben, doch bei seinem letzten Auftrag geht etwas schief und er wird schwerverletzt. Die treusorgende Union versorgt ihn während seines Komas mit enem neuen künstlichen Herzen und aufgrund der bescheidenen Verdienstaussichten in der Kundenakquise ist Remy gezwungen, weiter als Repo Man zu arbeiten. Doch ihn plagen Gewissensbisse und er versteht besser als je zuvor die von ihm vormals verfolgten Menschen. Bald schon steht er selbst auf der Liste der Union und sein ehemals bester Freund Jake wird darauf angesetzt, der Firma ihr Herz zurückzuholen.

Rezension:

Repo Men weckt bei mir äußerst ambivalente Gefühle, denn einerseits kommt er durchaus inspiriert und ambitioniert daher, andererseits sind die Anleihen an bekannte Werke der Filmwelt und Literatur nur allzu offensichtlich. Der Film klaut sich mal hier mal dort ein paar Fragmente und vermengt alles zu einem Action-Thriller mit gesellschaftskritischen Anrissen, einer dystopischen Zukunftsvision und teils überbordenden Gewaltexzessen.

Die Darstellerwahl ist mit Jude Law, Forest Whitaker und Liev Schreiber eine äußerst glückliche, wohingegen die weiteren Figuren ein wenig gegenüber der Leinwandpräsenz dieser Drei abfallen und dementsprechend blass bleiben. Doch auch Law, Whitaker und Schreiber vermögen es nicht, der eigentlich guten Grundidee des Films so etwas wie Substanz beizumischen, sind ihre Charaktere dafür doch zu stereotyp, als dass ihre darstellerische Fähigkeiten sich voll entfalten könnten.

Woran Repo Men aber wirklich krankt, sind die dem reinen Selbstzweck dienenden Ausweidungssequenzen, die teils genüsslich – im wahrsten Wortsinne – seziert werden. Hinzu kommen einige äußerst brutale Actioneinlagen, die mich jetzt zwar nicht sonderlich schockiert haben, die aber in ihrer Form kaum in den vormals aufgebauten Handlungsstrang hineinpassen mögen. Repo Men versucht also krampfhaft, aus diversen Genres die gängigsten Klischees zu entlehnen und im eigenen Film zu verwursten, doch ändert dies eben nichts an der Tatsache, dass es sich um Klischees handelt, die zudem nicht immer sonderlich gut zueinander passen.

Neben der teils menschenverachtenden Darstellungsweise, die durchaus einigen Personen übel aufstoßen könnte, gibt es dann noch den schlussendlichen Twist in der Geschichte, der ebenso vorhersehbar wie unvermittelt eintritt und das Gesehene vollständig unterminiert. Spätestens hier trennt sich die Spreu vom Weizen und die Einen werden voller Verblüffung ihr Erstaunen kundtun, die Anderen hingegen werden sich verschaukelt fühlen und den Blick von dort an in Zukunft keines Blickes mehr würdigen. Ich allerdings finde mich – und das offenbart die Schwächen meiner These – in keiner der beiden Kategorien wieder. Einerseits erahnte ich die Auflösung, da deutliche Hinweise auffällig beiläufig in die Filmhandlung eingebaut worden sind, andererseits macht das Ende, so störend es anfänglich wirken mag auch einige Schwächen des Films wieder wett (in meinen Augen), weil es in seiner Form äußerst stimmig ist. Logiklöcher sind selbstverständlich ebenfalls vorhanden und mögen dem geneigten Cineasten aufs Gemüt schlagen, doch muss ich zugeben, für meinen Teil bei solcher Art von Filmen es mit der Logik nicht allzu genau zu nehmen, denn übertriebene Pingeligkeit wirkt sich hier immer negativ auf das Filmerlebnis aus.

Fazit & Wertung:

Repo Men kann man Jenen empfehlen, die Spaß an Trash und B-Movies haben und trotzdem nicht auf hochkarätige Schauspieler verzichten möchten. Denen, die einer wilden Mischung aus Science-Fiction, Mindfuck, Action, Splatter und Exploitation nicht abgeneigt sind und die sich nicht an Lücken in der Stringenz der erklärungsbedürftigen Handlung stören mögen und stattdessen lieber von Schauwerten beeindruckt werden. Repo Men ist kein toller Film, aber auch bei weitem nicht so schlecht, wie einige einschlägige Filmseiten einen glauben lassen möchten. Am ehesten würde ich ihn mit dem ebenso mittelmäßigen und trotzdem durchaus unterhaltsamen Daybreakers in eine Schublade packen. Tolle Schauspieler in einem Film mit einer durchaus intelligenten Grundidee, der manchmal seine Vorlagen nicht zu verwandeln in der Lage ist und somit in Teilen nur noch mit furiosen und teils blutigen Effekten zu beeindrucken weiß und dabei manche Möglichkeit verschenkt.

Im Zuge dieser, meiner ambivalenten Meinung entsprechenden, zweischneidigen Kritik kann ich Repo Men immerhin noch ohne schlechtes Gewissen folgende Punktzahl gönnen:

7 von 10 erfolgreich durchgeführter Repossessions

Repo Men

  • Erfolgreich durchgeführte Reposessions - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Repo Men kann man Jenen empfehlen, die Spaß an Trash und B-Movies haben und trotzdem nicht auf hochkarätige Schauspieler verzichten möchten. Denen, die einer wilden Mischung aus Science-Fiction, Mindfuck, Action, Splatter und Exploitation nicht abgeneigt sind und die sich nicht an Lücken in der Stringenz der erklärungsbedürftigen Handlung stören mögen und stattdessen lieber von Schauwerten beeindruckt werden. Repo Men ist kein toller Film, aber auch bei weitem nicht so schlecht, wie einige einschlägige Filmseiten einen glauben lassen möchten. Am ehesten würde ich ihn mit dem ebenso mittelmäßigen und trotzdem durchaus unterhaltsamen Daybreakers in eine Schublade packen. Tolle Schauspieler in einem Film mit einer durchaus intelligenten Grundidee, der manchmal seine Vorlagen nicht zu verwandeln in der Lage ist und somit in Teilen nur noch mit furiosen und teils blutigen Effekten zu beeindrucken weiß und dabei manche Möglichkeit verschenkt.

7.0/10
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Filmkurzkritik: 6/10 Punkte

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