Review: Tucker & Dale vs. Evil (Film)

Nachdem ich euch gestern eine Rezension schuldig geblieben bin (die ich ja mittlerweile nachgereicht habe) und zumal die Buchrezension ja mehr als Warnung denn als Empfehlung verstanden werden konnte, gehen wir jetzt tatsächlich in die zweite Runde mit einem Film, den ich im Gegensatz zu Vorangegangenem nur wärmstens empfehlen kann.

Tucker & Dale vs. Evil

Tucker & Dale vs Evil, USA/CA 2010, 89 Min.

Tucker & Dale vs. Evil | © Universum Film
© Universum Film

Regisseur:
Eli Craig
Autoren:
Morgan Jurgenson
Eli Craig

Main-Cast:
Tyler Labine (Dale)
Alan Tudyk (Tucker)
Katrina Bowden (Allison)

Genre:
Komödie | Horror

Trailer:

 

Inhalt:

Tucker und Dale, Freunde fürs Leben und die typischen Hinterwäldler, sind auf dem Weg zu ihrer Waldhütte, die sie erst kürzlich erstanden haben und jetzt auf Vordermann zu bringen trachten. Bei einem Zwischenstopp an einer Tankstelle treffen sie auf eine Gruppe College-Kids, die ebenfalls auf dem Weg in die Wälder ist, um dort einen alkoholgeschwängerten Abend samt Nacktbaden zu verbringen. Die College-Gruppe vermutet hinter Tucker und Dale natürlich auch prompt degenerierte, inzestuöse Hillbillies, die potentiell gefährlich und extrem angsteinflößend sind.

Als also eines der Mädchen, Allison, von einem Felsen in den See rutscht und von Tucker und Dale, die gerade beim “Angeln” waren gerettet wird, sieht es für den Rest der Gruppe wie eine grausame Entführung aus. Schnell ist der Plan gefasst Allison zu retten und in einer Serie abstruser Zufälle und Missverständnisse stürzen sich immer mehr College-Kids in den ungewollten Freitod und Tucker und Dale bekommen es mit der Angst zu tun, glauben sie doch, hier einem verrückten Selbstmordkommando ausgeliefert zu sein.

Rezension:

Der typische Tucker & Dale vs. Evil-Seher kennt vermutlich zumindest die gängigsten Genre-Vertreter des Slasher-Horrors, die sich dem Klischee der degenerierten Hinterwäldler bedienen, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Die Idee, hier schlicht die Rollen zu vertauschen ist so simpel wie gut. Schon in den ersten Szenen mit Tucker und Dale schließt man die beiden liebenswerten Figuren ins Herz. Insbesondere der tapsige und grobschlächtige Dale taugt allemal als Sympathieträger. Regisseur Eli Craig versteht es dabei wunderbar, die verschiedenen Blickweisen zu kombinieren, so dass man auch – bis zu einem gewissen Punkt – nachvollziehen kann, warum die College-Kids (übrigens ebenfalls allesamt Kenner der einschlägigen Filme) rasch eine irrationale Angst vor den Hillbillies entwickeln.

Im weiteren Verlauf zelebriert Craig genüsslich das kreative Ableben der College-Kids und überlässt dabei nichts der Fantasie. Ein Fest also für Splatter-Fans, für Zartbesaitete macht das diesen Film allerdings tabu. Aber tröstet euch, ihr entsprecht sowieso nicht der Zielgruppe! Fast über die gesamte Länge schafft es der Film weiterhin, mit immer neuen Einfällen und unerwarteten Wendungen den Unterhaltungswert auf hohem Niveau zu halten. Mitschuld daran sind vor allem die wunderbar gewählten Schauspieler – allesamt aus Serien und kleineren Filmproduktionen bekannt – und deren Chemie untereinander. Da wären zuerst einmal Alan Tudyk (Firefly) und Tyler Labine (Reaper) als Tucker und Dale, aber auch Katrina Bowden (30 Rock) als angehende Psychologin Allison, die verzweifelt darum bemüht ist Frieden zu stiften. Einerseits sind Tucker und Dale ein großartig liebenswertes Duo, andererseits sind selbst die amourösen Anwandlungen zwischen Dale und Allison glaubhaft inszeniert.

Durch die geniale Ausgangssituation und die einfallsreiche Entwicklung bei vertauschten Rollen attestiere ich Tucker & Dale vs. Evil schon jetzt das Potential zum Kultfilm. Dass die Drehbuchautoren Morgan Jurgenson und Eli Craig sich aber nicht nur auf das Referenzieren fremder Werke ergehen, sondern neben eigenen Ideen auch noch eine gehörige Portion menschlicher Gefühle verbaut haben, wertet den Film noch zusätzlich auf, da er sich damit wohltuend von den von ihm parodierten Splatter-Filmen abhebt.

Abgesehen von dem Finale, dass in geringfügigem Maße zu den Wurzeln des Genres zurückkehrt und ein ganz klein wenig den Einfallsreichtum des Vorangegangenen vermissen lässt, besticht der Film mit einer stringenten Dramaturgie, gnadenlosem Witz und skurrilen Situationen en masse. Ich habe schon lange keinen Film wie Tucker & Dale vs. Evil mehr gesehen, dem man so deutlich angemerkt hat, wie viel Spaß alle Beteiligten bei der Sache gehabt haben müssen.

Fazit & Wertung:

Tucker & Dale vs. Evil ist ein extrem einfallsreicher, blutiger und witziger Film mit tollen Charakteren und frischen Ideen.

8,5 von 10 unfassbaren “Selbst”morden

Tucker & Dale vs. Evil

  • Unfassbare Selbstmorde - 8.5/10
    8.5/10

Fazit & Wertung:

Tucker & Dale vs. Evil ist ein extrem einfallsreicher, blutiger und witziger Film mit tollen Charakteren und frischen Ideen.

8.5/10
Leser-Wertung 10/10 (1 Stimme)
Sende

Meinungen aus der Blogosphäre:
CineKie: 8/10 Punkte
Tofu Nerdpunk: 9/10 Punkte
Tonight is gonna be a large one.: 8/10 Punkte

Als besonderer Service hier noch der Link zur DVD/Blu-ray von Tucker & Dale vs Evil bei Amazon:

DVD:

Blu-ray:

Sharing is Caring:

Kommentare (2)

  1. bullion 30. September 2011
    • Medienjournal 30. September 2011

Hinterlasse einen Kommentar