Review: The Paperboy (Film) inkl. Gewinnspiel

Fast beinahe ist mein letzte Woche Freitag gestartetes Gewinnspiel zum Buch Niceville vorbei, denn ihr habt nur noch bis 23:59 Uhr Zeit, euch an ebenselbigem zu beteiligen – sofern noch nicht geschehen – und folglich ist es allerhöchste Zeit, ein weiteres Mal die Gewinnspielglocke zu läuten und diesmal gibt es gar zwei DVDs und eine Blu-ray von The Paperboy abzustauben. Damit ihr wisst, was ihr bekommt, liefere ich euch die entsprechende Film-Kritik natürlich direkt dazu. Die Teilnahme ist wie gewohnt ganz unkompliziert über einen „Haben-will“-Kommentar möglich, nur solltet ihr mir dann noch verraten, ob ihr denn DVD oder Blu-ray haben wollt.

Teilnahmeschluss ist am 26.07.13 um 23:59 Uhr, ergo werden die glücklichen GewinnerInnen am darauffolgenden Tag bekannt gegeben, wenn das unparteiliche random.org mir bei der Auslosung geholfen hat. Jetzt aber erst einmal viel Glück bei der Teilnahme und erneut einen schönen Start ins Wochenende allerseits.

Pete Dexters
The Paperboy

The Paperboy, USA 2012, 107 Min.

The Paperboy | © Studiocanal
© Studiocanal

Regisseur:
Lee Daniels
Autoren:
Peter Dexter (Drehbuch & Buch-Vorlage)
Lee Daniels (Drehbuch)

Main-Cast:
Matthew McConaughey (Ward Jansen)
Zac Efron (Jack Jansen)
Nicole Kidman (Charlotte Bless)
John Cusack (Hillary Van Wetter)
in weiteren Rollen:
David Oyelowo (Yardley Acheman)
Macy Gray (Anita Chester)
Scott Glenn (W.W. Jansen)
Ned Bellamy (Tyree Van Wetter)
Nealla Gordon (Ellen Guthrie)

Genre:
Drama | Krimi | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Angelockt von der Story um den möglicherweise zu Unrecht zum Tode verurteilten Hillary Van Wetter, der den örtlichen Sheriff ermordet haben soll, verschlägt es Ward Jansen, mittlerweile Journalist der Miami Times, zusammen mit seinem farbigen Kollegen Yardley Acheman zurück in Wards Heimatstadt Lately, Florida. Wards kleinerer Bruder Jack lebt dort noch immer und lässt sich prompt als Fahrer für die Großstadtjournalisten anheuern. Als diese beginnen, sich mit dem Fall Van Wetter auseinanderzusetzen, treffen sie alsbald auf dessen Verlobte Charlotte Bless, die natürlich helfen möchte, die Unschuld ihres Zukünftigen zu beweisen, wenngleich ihre Beziehung bis dato hauptsächlich aus einer langen und intimen Brieffreundschaft besteht.

Szenenbild aus The Paperboy | © Studiocanal
© Studiocanal

Doch während Charlotte dabei helfen soll, Hillary zur Kooperation mit den Journalisten zu bewegen, verdreht sie vor allem Jack gehörig den Kopf, doch ist dies noch das geringste Problem der Jansen-Brüder, denn ihre Ermittlungen in den Sümpfen von Florida erregen die Aufmerksamkeit und den Argwohn so manches Bewohners. Nicht nur journalistisches Berufsethos führt aber dazu, dass Ward an dem Fall festhält und sich und seine Liebsten damit in größere Gefahr begibt, als ihm zunächst bewusst ist.

Rezension:

Nie hätte ich gedacht, einen Film mit Zac Efron zu schauen! Wie schnell man mit solchen Grundsätzen brechen kann, sieht man hier: Lee Daniels liefert mit The Paperboy einen Film ab, der zunächst anmutet wie ein typischer und routiniert inszenierter Südstaaten-Thriller, der aber immer mehr in Arthouse-Gefilde abdriftet und sich in seinem schwül-düsteren Setting zu verlieren droht, während er sich an episodenhaften Momentaufnahmen delektiert. Inszenatorisch gibt sich der Film zweifelsohne keine Blöße, doch bleibt er dramaturgisch mehr und mehr auf der Strecke, nicht zuletzt deshalb, da er die eigentliche Krimi-Handlung recht bald beinahe gänzlich aus den Augen verliert und sich stattdessen in vielen kleinen Nebenhandlungen ergeht, die aber allesamt nicht konsequent zu Ende gedacht werden und letztlich fast bedeutungslos verhallen, während ganz zum Ende hin ein paar Thriller-Versatzstücke die Geschichte wieder auf Linie zu bringen versuchen.

Szenenbild aus The Paperboy | © Studiocanal
© Studiocanal

Von der kruden und nur halbherzig verfolgten Geschichte allerdings profitieren die Darsteller in besonderem Maße, denn so wenig sich Daniels seiner Story widmet, so viel Aufmerksamkeit lässt er hingegen seinen Figuren zuteilwerden, so dass von Zac Efron über Matthew McConaughey bis hin zu John Cusack und allen voran Nicole Kidman die Darsteller sich in teils abgründigen, teils neurotischen, aber allesamt durchaus schillernden Charakteren austoben dürfen und diese Möglichkeit auch mit einem gesteigerten Maß an Spielfreude zu nutzen bereit sind. Den Handlungsbogen vermögen sie damit nicht zu retten, doch retten sie den Film vor der Belanglosigkeit, denn dass The Paperboy jemals langweilig würde, kann man dem Film nicht wirklich vorwerfen.

Spannend ist in dem Zusammenhang, dass Pete Dexter, der die gleichnamige Buch-Vorlage zu The Paperboy verfasst hat, auch am Drehbuch beteiligt war, denn mich würde in diesem Fall ganz besonders interessieren, inwiefern Vorlage und Adaption unterschiedliche Wege gehen, da ich mir kaum vorstellen kann, dass dieser vor Hitze flirrende Reigen auf dem Papier ähnlich gut funktionieren kann, zumindest wenn er sich gleichfalls nicht für die eigentliche Geschichte zu interessieren scheint. Doch um beim Thema Film zu bleiben, muss man diesem wirklich zugutehalten, dass die Farben, die Stimmung, die Musik, die gesamte Inszenierung wirklich zu überzeugen wissen und sämtliche Handlungsorte ein geballtes Maß an Authentizität vermitteln, wenn man auch unken könnte, dass dies wiederum alles sehr plakativ erscheint.

Szenenbild aus The Paperboy | © Studiocanal
© Studiocanal

Dennoch sind es gerade die spielfreudigen Darsteller und das tolle Setting, die mich über die Laufzeit von knapp über hundert Minuten zu unterhalten wussten, gerade wenn der Film selbst und dessen Geschichte mehr und mehr aus dem Ruder läuft, über die einzelnen Handlungsstränge stolpert, Nebenfiguren vergisst, krampfhaft einen dramatischen Twist zu verkaufen versucht, sich dann daran begibt, so etwas wie Nervenkitzel zu erzeugen, um die Story dann unvermittelt enden zu lassen. Das hört sich dann eben alles nicht gut an auf dem Papier und The Paperboy ist auch weit davon entfernt, ein großartiger oder gar überragender Film zu sein, schlecht ist er indes aber auch nicht, denn er verströmt eine ganz eigene Art von Faszination. Das kann man Arthouse-Kino nennen, muss man aber nicht. Das kann man mögen oder auch nicht mögen. Mich hat es auf eine merkwürdige Art fasziniert und gerade wenn man den Darstellern der Hauptfiguren oder dem Südstaatensetting etwas abgewinnen kann, ist Lee Daniels‘ Buchverfilmung womöglich trotz seiner inszenatorischen Schwächen einen Blick wert.

Fazit & Wertung:

The Paperboy entwickelt sich von einem klassischen Krimi zu einem merkwürdig ziellosen Südstaatendrama mit Thriller-Elementen, das weniger mit einer ausgefeilten Handlung, denn mit einer Menge Kurzweil und hitzig-schwüler Atmosphäre nebst spielfreudigen Darstellern zu punkten versteht.

6 von 10 ins Leere führenden Handlungssträngen

The Paperboy

  • Ins Leere führende Handlungsstränge - 6/10
    6/10

Fazit & Wertung:

The Paperboy entwickelt sich von einem klassischen Krimi zu einem merkwürdig ziellosen Südstaatendrama mit Thriller-Elementen, das weniger mit einer ausgefeilten Handlung, denn mit einer Menge Kurzweil und hitzig-schwüler Atmosphäre nebst spielfreudigen Darstellern zu punkten versteht.

6.0/10
Leser-Wertung 0/10 (0 Stimmen)
Sende

The Paperboy ist am gestrigen Tage, also am 18.07.13 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von Studiocanal erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

Sharing is Caring:

Kommentare (21)

  1. Forest 19. Juli 2013
  2. Michael Gruhl 19. Juli 2013
  3. smue19 19. Juli 2013
  4. Dedel 19. Juli 2013
  5. Yvonne Labahn 20. Juli 2013
  6. Sindy 20. Juli 2013
  7. Christian 20. Juli 2013
  8. Marga G. 20. Juli 2013
  9. Ralf A. Linder 20. Juli 2013
  10. Mechthild 20. Juli 2013
  11. Anja Ch Eschrich 20. Juli 2013
  12. mussdatsein 21. Juli 2013
  13. Pat 21. Juli 2013
  14. MaxN 21. Juli 2013
  15. Zeilenkino 24. Juli 2013
  16. Jochen W. 25. Juli 2013
  17. Sabrina2608 25. Juli 2013
  18. Guest 26. Juli 2013
    • Ralf A. Linder 29. Juli 2013

Hinterlasse einen Kommentar