Review: Demon Knights 1: Sieben gegen die Finsternis (Graphic Novel)

Heute gibt es mal wieder ganz kurz angebunden eine neue Rezension von mir, bevor ich mich einmal mehr in den wohlverdienten Feierabend verabschieden werde.

Demon Knights 1:
Sieben gegen die Finsternis

Demon Knights #1-7, USA 2011-2012, 156 Seiten

Demon Knights 1 | © Panini
© Panini

Autor:
Paul Cornell
Zeichner:
Diógenes Neves
Mike Choi (Hext 4)
Robson Rocha (Hefte 6-7)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-862-01726-3

Genre:
Fantasy | Action

 

Inhalt:

Während der finsteren Zeit treffen wie vom Schicksal zusammengeführt sieben mehr als ungleiche Gestalten in dem Dörfchen Kleinwinkel aufeinander: Jason von Norwich, den Merlin dereinst vor 400 Jahren mit der Besessenheit durch den Dämon Etrigan strafte und der sich seither nur noch Jason Blood nennt, gemeinsam mit seiner Gefährtin, der Magierin Xanadu, des Weiteren die verstoßene Amazone Exoristos, der mädchenhaft wirkende Sir Ystin, der sich selbst als Shining Knight bezeichnet und sich auf einer heiligen Queste glaubt, der grobschlächtige Vandal Savage und nicht zuletzt der aus fernen Landen stammende Al Jabr und die mysteriöse Reiterin.

Ausschnitt aus Demon Knights 1 | © Panini
© Panini

Noch ahnen sie nicht, dass auch die Horde der Suchenden Königin auf dem Weg nach Kleinwinkel ist, da die Ortschaft den einzigen Pass zur großartigen Stadt Alba Sarum markiert, den die Königin und ihr treuer Weggefährte Mordru anzugreifen trachten. Doch die sieben Männer und Frauen sind mehr als wehrhaft und so beginnt eine erbitterte Schlacht um die hölzernen Palisaden von Kleinwinkel, die letzte Bastion der Menschen, bevor die Horde nach Alba Sarum marschieren kann.

Rezension:

Vollmundig erörtert Paul Cornell, Schöpfer und Autor, im Nachwort, er habe sich an Spielen wie Dragon Age und etwa den Büchern von Game of Thrones orientieren wollen, um eine mitreißende Fantasy-Welt zu erschaffen, während für seine sieben ungleichen Recken das Motiv der sieben Samurai habe herhalten dürfen, die schon oft Pate gestanden haben für mehr oder minder bekannte Interpretationen des Themas. Während die sieben Demon Knights recht gut gelungen sind, obwohl einige noch mehr als blass bleiben und der Vorwand, warum diese sich zusammenraufen, mehr als fadenscheinig ist, kann ich die Parallelen zu den genannten Franchises hingegen überhaupt nicht erkennen, zumal der Story des ersten Bandes Sieben gegen die Finsternis der dramaturgische Feinschliff beinahe gänzlich abgeht.

Ausschnitt aus Demon Knights 1 | © Panini
© Panini

Während man sich also eine stimmige, spannende, weitreichende Fantasy-Welt erwartet, spielen sich die Geschehnisse in Demon Knights 1 beinahe ausschließlich in dem Dörfchen Kleinwinkel ab und selbst die prächtige Stadt Alba Sarum bekommt man nicht zu Gesicht, so dass der Auftakt der Reihe in weiten Teilen zu einer in die Länge gezogenen Schlachtplatte verkommt, bei der es zuvorderst darum geht, immer neue Angriffe der Suchenden Königin abzuwehren und mit neuen Bedrohungen, wie beispielsweise den so genannten heraldischen Drachen fertigzuwerden. In dem Punkt muss ich gestehen, dass ich mir von einer aktuellen DC-Serie mehr versprochen hätte, als dass fast neunzig Prozent der Zeit nur gekämpft wird.

Des Weiteren hielt ich es für nicht gerade stimmig, ein weiteres Mal Camelot, Merlin und den heiligen Gral zu bemühen, da die Geschichte so einerseits auf merkwürdige Art mit der irdischen Mythologie verknüpft ist, wohingegen die Drachen und Monster und zahllosen Magier ganz eindeutig einem fiktiven Universum zuzuordnen sind. Schlussendlich habe ich aber auch schlicht den Mythos von Camelot über, wenn es darum geht, sich Versatzstücke zusammenzuklauen, um eine Geschichte anzureichern. Zudem erscheinen mir die Demon Knights – wenn es sich natürlich auch um eine Art mittelalterlicher Superhelden handeln soll – in weiten Strecken zu übermächtig, so dass ich mich ebenfalls frage, welche Abenteuer nun in den Folgebänden an diesen furiosen Auftakt anschließen sollen, denn diese große Schlacht, in der im Grunde – wie der Titel ja auch sagt – Sieben gegen die Finsternis kämpfen, gilt es erst einmal zu toppen.

Ausschnitt aus Demon Knights 1 | © Panini
© Panini

Da es unerfreulich wenige überzeugende und lohnenswerte Fantasy-Reihen im Comic-Sektor gibt und das, obwohl die Vorzüge des Mediums für ein Fantasy-Setting wahrhaft ideal wären, hatte ich mir von Demon Knights 1 doch erheblich mehr erhofft als diese halbgare Zusammenrottung von bekannter Mythologie, plakativ unterschiedlichen und jeder für sich gebeutelten Helden und einer überbordend auf Kampf und Action ausgerichteten Storyline. Nachdem nun aber mit dem Ende von Band 1 auch die Schlacht um Kleinwinkel beziehungsweise Alba Sarum ihr Ende findet, will ich der Reihe durchaus noch eine Chance geben, einfach weil ich gespannt bin, wie es nun weitergehen wird und ob man im Nachfolger nun endlich mehr über die Welt erfährt. Im besten Falle stellt sich heraus, dass Demon Knights nur einen höchst unerfreulichen und schlecht inszenierten Start hatte, denn gemessen an den zeichnerischen Qualitäten und der temporeichen Geschichte hätte die Idee durchaus das Potential, mehr zu bieten zu haben.

Fazit & Wertung:

Trotz hehrer Ziele wirkt Demon Knights 1 nur leidlich innovativ und krankt an einigen Stellen. Überzeugende Optik und ein Fantasy-Setting, das zumindest Interesse zu wecken imstande ist, lassen mich der Serie aber noch einmal eine Chance geben.

5,5 von 10 angsteinflößenden Angriffswellen

Demon Knights 1

  • Angsteinflößende Angriffswellen - 5.5/10
    5.5/10

Fazit & Wertung:

Trotz hehrer Ziele wirkt Demon Knights 1 nur leidlich innovativ und krankt an einigen Stellen. Überzeugende Optik und ein Fantasy-Setting, das zumindest Interesse zu wecken imstande ist, lassen mich der Serie aber noch einmal eine Chance geben.

5.5/10
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Demon Knights 1 ist am 24.09.13 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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