Review: Buffy The Vampire Slayer 2: Der erste Biss (Graphic Novel)

Buffy & Angel - Das Buffyverse

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Okay, allein die Uhrzeit verrät, dass ich im Moment viel um die Ohren habe, doch gebloggt ist gebloggt und entsprechend zuversichtlich bin ich, auch morgen wieder eine Film-Kritik abliefern zu können.

Buffy The Vampire Slayer
Der erste Biss

Buffy the Vampire Slayer Vol. 2: Once Bitten, USA 2019, 128 Seiten

Buffy The Vampire Slayer 2: Der erste Biss | © Panini
© Panini

Autoren:
Joss Whedon (Schöpfer)
Jordie Bellaire
Zeichner:
David Lopez
Sas Milledge (#7)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-61993-9

Genre:
Drama | Fantasy | Action | Horror

 

Inhalt:

Nachdem Xander von Drusilla gebissen und zum Sterben zurückgelassen worden ist, müssen Buffy und Willow alles daransetzen, ihren Freund davor zu bewahren, seine Seele endgültig zu verlieren. Giles und auch Miss Calendar stehen ihnen dabei tatkräftig zur Seite, doch während sie noch auf mystischen Wegen versuchen, Xanders Seele zu retten, verfolgen Drusilla und ihr Schoßhündchen Spike weiter ihre finsteren Pläne, den Höllenschlund unter Sunnydale zu öffnen, wofür sie ein altes Artefakt benötigen, dass dummerweise gerade im hiesigen Museum ausgestellt wird, kuratiert von niemand Anderem als Joyce Summers…

Rezension:

Von dem Reboot-Auftakt Buffy 1: Schule ist die Hölle war ich ja zu Beginn des Jahres durchaus angetan bis begeistert, denn auch wenn vieles anders sein mag in der Neuinterpretation der Geschichte der Jägerin und ihrer Scooby Gang, wirkt eben auch alles wahnsinnig vertraut und macht ungebrochen Spaß, zumal man hier deutlich schneller zum Kern des Ganzen vordringt und eben nicht ein jedes Heft – wie seinerzeit so einige TV-Episoden – mit einem Fall der Woche füllen muss. Es hätte so schön weitergehen können, doch bereits in Buffy 2: Der erste Biss zeigen sich erste Risse in der so schönen Fassade. Zuallererst ist damit gemeint, dass man nach gerade einmal vier Heftausgaben das erste Mal den Zeichner ausgewechselt hat und anstelle von Dan Mora, dessen Stil mir richtig gut gefallen hat, greift hier nun David López zum Zeichenstift, hat aber einen doch eher groben, um nicht zu sagen hässlichen oder zumindest unausgereiften Stil, der mich mehr als einmal aus der Geschichte geworfen hat. Ausgerechnet beim Vermitteln von Emotionen nämlich hapert es hier teils gewaltig, wobei auch actionlastigere Panels nicht unbedingt immer überzeugen.

Ausschnitt aus Buffy The Vampire Slayer 2: Der erste Biss
© Panini

Natürlich wird die Story nicht einzig und allein über die Optik transportiert, doch ganz egal ist sie eben auch nicht, sonst könnte man ja schließlich auch ein Buch lesen. Und da macht sich eben bemerkbar, wenn die Figuren nicht annähernd so schön in Szene gesetzt sind wie zuvor, wenn sich manche Zusammenhänge erst bei näherem Hinsehen erschließen, weil die Zeichnungen die Geschichte stören anstatt sie zu bereichern. Storytechnisch macht Der erste Biss derweil gar nicht so viel verkehrt und schon der erste Band endete schließlich mit einem schockierenden Cliffhanger, doch prescht die Story auch ganz schön voran und wirft Versatzstücke in den Ring, die in der ursprünglichen Serie mehrere Jahre der Entwicklung bedurft haben. Das mag beabsichtigt sein, doch ist es beinahe ein wenig viel dafür, dass wir nach gerade einmal acht Heften doch hoffentlich noch ganz am Anfang einer Jahre währenden Geschichte stehen.

Immerhin wird es spannend dadurch, dass auch bekannte Charaktere neu interpretiert werden und teils Geheimnisse verbergen, die man so nicht erahnen würde. Durch die bereits bekannte Geschichte bangt man derweil auch mit Figuren, denen keine akute Gefahr droht, so dass ich für meinen Teil nur darauf warte, dass Jenny Calendar etwas Schreckliches zustößt, auch wenn ich natürlich hoffe, dass dem nicht so sein wird. Diese Unsicherheit, dieses Unbekannte lassen den Reboot dann auch die meiste Zeit spannend und gelungen bleiben, doch gibt es leider noch ein weiteres, nicht zu unterschätzendes Problem im Storytelling. Zusammen mit dem Reboot von Buffy wurde nämlich auch eine parallel verlaufende Angel-Serie gestartet, die allerdings, wie es scheint, nicht von Panini übersetzt und veröffentlicht werden wird, nachdem sie ja schon Angel & Faith seinerzeit mangels Verkaufserfolg eingestellt haben. Dummerweise leben die Serien aber schon immer von ihren Crossover-Momenten und so gibt es auch hier die erste Andeutung eines Handlungsstrangs, die sich anscheinend in der Schwestern-Serie zugetragen hat, derweil Angel hier weiterhin keinerlei Rolle spielt, obwohl er im Auftaktband kurz angeteasert worden ist.

Ausschnitt aus Buffy The Vampire Slayer 2: Der erste Biss
© Panini

Blöd dabei, dass bereits im nächsten Band theoretisch das erste echte Crossover in Gestalt der Miniserie Hellmouth ins Haus stünde und ich mir nicht sicher bin, wie man da seitens Panini weiter verfahren wird. Okay, um fair zu bleiben sind das natürlich Dinge, die nicht den Genuss dieses Heftes trüben sollten, aber schon Unwägbarkeiten, die in Kombination mit der enttäuschenden Optik ein wenig die Euphorie dämpfen, die ich noch beim ersten Band empfunden habe. Dennoch werde ich natürlich am Ball bleiben und bin gespannt, ob und wie noch mehr von den oftmals ikonischen Figuren aus der TV-Vorlage in die Geschichte gewoben werden, doch uneingeschränkt empfehlen kann ich diesen Band leider nicht.

Fazit & Wertung:

Mit Buffy 2: Der erste Biss trudelt leider nicht die erhofft glorreiche Fortsetzung der vielversprechend gestarteten Reihe ins Haus, sondern dann doch eher eine leidlich ansehnlich gezeichnete Story, die zu diesem frühen Zeitpunkt schon ein wenig gehetzt und überladen wirkt. Wirklich schlecht ist das zwar auch nicht, doch würde ich mir wünschen, dass Jordie Bellaire künftig einen Gang zurückschaltet und gerne auch der Zeichner noch einmal wechselt (was zumindest nach weiteren vier Heften von López der Fall sein wird).

6,5 von 10 gepfählten Vampiren

Buffy The Vampire Slayer 2: Der erste Biss

  • Gepfählte Vampire - 6.5/10
    6.5/10

Fazit & Wertung:

Mit Buffy 2: Der erste Biss trudelt leider nicht die erhofft glorreiche Fortsetzung der vielversprechend gestarteten Reihe ins Haus, sondern dann doch eher eine leidlich ansehnlich gezeichnete Story, die zu diesem frühen Zeitpunkt schon ein wenig gehetzt und überladen wirkt. Wirklich schlecht ist das zwar auch nicht, doch würde ich mir wünschen, dass Jordie Bellaire künftig einen Gang zurückschaltet und gerne auch der Zeichner noch einmal wechselt (was zumindest nach weiteren vier Heften von López der Fall sein wird).

6.5/10
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Buffy The Vampire Slayer 2: Der erste Biss ist am 25.08.2020 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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