
The Walking Dead
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Eigentlich sollte dieser Artikel ja schon letzte Woche online gehen aber zugunsten der Aktualität habe ich ja bekanntermaßen Hap and Leonard den Vorzug gegeben, denn – machen wir uns nichts vor – bei The Walking Dead werde ich ja doch immer im Hintertreffen bleiben.
The Walking Dead
Staffel 5
The Walking Dead, USA 2010- , ca. 45 Min. je Folge
© WVG Medien
Robert Kirkman
Frank Darabont
David Alpert
Scott M. Gimple
Gale Anne Hurd
Robert Kirkman
Tom Luse
Greg Nicotero
Andrew Lincoln (Rick Grimes)
Norman Reedus (Daryl Dixon)
Steven Yeun (Glenn Rhee)
Lauren Cohan (Maggie Greene)
Chandler Riggs (Carl Grimes)
Danai Gurira (Michonne)
Melissa McBride (Carol Peletier)
Michael Cudlitz (Sgt. Abraham Ford)
Emily Kinney (Beth Greene)
Chad L. Coleman (Tyreese Williams)
Sonequa Martin-Green (Sasha Williams)
Lawrence Gilliard Jr. (Bob Stookey)
Josh McDermitt (Dr. Eugene Porter)
Christian Serratos (Rosita Espinosa)
Alanna Masterson (Tara Chambler)
Seth Gilliam (Father Gabriel Stokes)
Tovah Feldshuh (Deanna Monroe)
Tyler James Williams (Noah)
Alexandra Breckenridge (Jessie Anderson)
Ross Marquand (Aaron)
Austin Nichols (Spencer Monroe)
Daniel Bonjour (Aiden Monroe)
Jason Douglas (Tobin)
Austin Abrams (Ron Anderson)
Corey Brill (Pete Anderson)
Steve Coulter (Reg Monroe)
Katelyn Nacon (Enid)
Jordan Woods-Robinson (Eric Raleigh)
Michael Traynor (Nicholas)
Christine Woods (Officer Dawn Lerner)
Erik Jensen (Dr. Steven Edwards)
Ricky Wayne (Officer O’Donnell)
Maximiliano Hernández (Sgt. Bob Lamson)
Andrew J. West (Gareth)
Chris Coy (Martin)
Lennie James (Morgan Jones)
Endzeit | Drama | Horror
Trailer:
Inhalt:
© WVG Medien
In einen alten Güterwaggon gepfercht, blicken Rick, Daryl, Glenn und Konsorten einem ungewissen Schicksal entgegen, nachdem Terminus sich als das genaue Gegenteil einer sicheren Zuflucht, also als tödliche Falle entpuppt hat. Doch die Bewohner von Terminus haben nicht alle Mitglieder von Ricks Gruppe gefangen nehmen können und so schafft Hilfe von außerhalb die nötige Ablenkung, um sich aus den Fängen der Widersacher zu befreien und blutige Rache zu nehmen. Nach der geglückten Flucht stoßen die Überlebenden alsbald auf einen verängstigten Geistliche mit Namen Gabriel, der sie zu seiner Kirche geleitet, wo sie zunächst Unterschlupf finden, doch weder sind längst alle Bewohner von Terminus unschädlich gemacht, noch handelt es sich dabei um die einzige Bedrohung in der Gegend, denn bald schon entdeckt Daryl einen Wagen, der verdächtige Ähnlichkeit mit dem Fahrzeug hat, in dem auch Beth entführt worden ist und prompt nimmt er die Verfolgung auf.
Derweil muss sich der Rest der Gruppe mit der Frage auseinandersetzen, wie es nun weitergehen soll, denn nachdem sich Terminus als Fehlschlag entpuppt hat, ist für viele die Fahrt nach Washington, D.C. eine der letzten noch möglichen Optionen, zumal Eugene noch immer insistiert, dort könnten sowohl Hoffnung als auch Heilung die Überlebenden erwarten. Eine Trennung der Gruppe scheint unvermeidlich, doch ist dies die richtige Entscheidung?
Rezension:
Wie man es von den seit der zweiten Staffel jeweils sechzehn Episoden umfassenden Staffeln von The Walking Dead zumindest seit ihrem dritten Jahr gewohnt ist, teilt sich nun auch die fünfte Staffel dramaturgisch in zwei große Abschnitte, die jeweils acht Folgen umfassen, während der erste Teil logischerweise seinen Anfang darin findet, die Flucht aus Terminus zu thematisieren, das sich ja bereits im vorangegangenen Staffelfinale Terminus (4.16) als Falle und nicht etwa Zuflucht entpuppt hat, dem auch die ungewohnt brachiale und actionreiche erste Folge Keine Zuflucht (5.01) Rechnung trägt und damit das fünfte Jahr nicht nur überzeugend eröffnet – wenngleich gerade die schnelle Abhandlung des Themas Terminus die zweite Staffelhälfte der vierten Season noch überflüssiger wirken lässt – , sondern wartet auch das erste Mal mit einer Post-Credit-Scene auf, die einen alten Bekannten zurückbringt und damit offensiv auf noch in ferner Zukunft liegende Ereignisse deutet, doch bis es soweit ist, muss sich Ricks Gruppe erst einmal neu formieren und sucht Zuflucht in einer alten Kirche, was wiederum die Figur des Paters in der nach ihm benannten Folge Gabriel (5.02) auf den Plan treten lässt, womit sich die Story der Serie nach dem großangelegten Abstecher in Richtung Terminus auch wieder ein ganzes Stück weit in Richtung Comic-Kontinuität bewegt und speziell Ereignisse aus Jäger und Gejagte aufgreift, was unter anderem das Thema Kannibalismus umfasst, das durchaus stimmig in den Serienkosmos gebettet wird und mit Vier Wände und ein Dach (5.03) eine weitere Highlight-Folge offeriert.
© WVG Medien
Von diesem Punkt allerdings ausgehend, teilt sich nicht nur die Gruppe ein weiteres Mal auf, sondern damit einhergehend auch die Erzählstruktur der einzelnen Folgen, so dass Slabtown (5.04) einen gänzlich neuen Schauplatz im altbekannten Atlanta eröffnet und sich auch die weiteren Episoden zunächst jeweils nur einem Teil der Überlebenden widmen, was ich ja tendenziell als Kniff immer als recht ansprechend empfunden habe, hier allerdings nur bedingt aufgeht, was teils an der Auswahl der Figuren, teils an der jeweiligen Storyline gelegen haben mag, so dass die weiteren Folgen der ersten Staffelhälfte zwar samt und sonders stimmig inszeniert worden sind, geschichtlich aber teilweise reichlich dünn daherkommen, was ein wenig das Gefühl hervorruft, man wolle auf Biegen und Brechen den begonnenen Plot bis zum Mid-Season-Finale in die Länge ziehen. Dieses wiederum, als Coda (5.08), also Ausklang oder Schlusssatz betitelt, hat es wahrlich in sich und beendet in schockierender wie dramatischer Weise den ersten Akt der Staffel (und wartet übrigens mit einer weiteren Post-Credit-Scene auf), nur um im direkten Anschluss daran von Der hohe Preis für das Leben (5.09) noch getoppt zu werden, einer Folge, die ich hinsichtlich Dramaturgie und Inszenierung zu den Höhepunkten der gesamten Serie zähle und die zudem mit einer Vielzahl alter Bekannter aufwartet, die längst ihr Leben gelassen haben, doch um nicht unnötig zu spoilern, will ich da gar nicht weiter ins Detail gehen.
Von diesen beiden Episoden ausgehend flacht The Walking Dead zwar kurzzeitig dem Gefühl nach extrem ab, doch ist diese Verschnaufpause wenn man ehrlich ist auch dringend vonnöten, währt derweil aber auch nur kurz, denn wie gesagt kann man die Staffel durchaus als zweigeteilt betrachten und in ihrem zweiten Akt nun kommt die den Comic-Lesern nur allzu bekannte Kleinstadt Alexandria zum Tragen, die erneut eine mögliche Zuflucht zu bieten scheint, derweil Rick und Konsorten nachvollziehbarerweise zunächst skeptisch sind, was in Anbetracht ihrer Erfahrungen mit Woodbury nur allzu verständlich ist, so dass es hier auch zu einigen starken Charaktermomenten kommt, die insbesondere aufzuzeigen wissen, inwieweit sich die einzelnen Mitglieder der Gruppe verändert haben. Der Plot um Alexandria beginnt somit ausnehmend vielversprechend, doch weiß auch hier nicht jede Folge gleichermaßen zu überzeugen, was in meiner Wahrnehmung aber auch damit zusammenhängen kann, dass ich die entsprechenden Comic-Bände Schöne neue Welt und Kein Zurück noch in recht klarer Erinnerung hatte und sagen muss, dass dort hinsichtlich der Dramaturgie und des Aufbaus ein zuweilen stimmigerer, packenderer Weg eingeschlagen worden ist als in der Serie, so dass es sein mag, dass die Nicht-Comic-Kenner insbesondere die Folge Vergessen (5.13) deutlich stärker wahrnehmen mögen, als ich es getan habe.
© WVG Medien
Nichtsdestotrotz weiß man in der zweiten Staffelhälfte durchaus die Möglichkeit zu nutzen, im Kontext der Serie gänzlich ungewohnte Szenen unterzubringen und die Entfremdung von der früheren Zivilisation zu verdeutlichen und damit auch das Gefühl zu unterstreichen, was nicht wenige Mitglieder der Gruppe haben, als es plötzlich gilt, die vermeintliche Normalität erneut in ihrem Leben Einzug halten zu lassen, doch selbst in der trügerischen Sicherheit von Alexandria lauern Gefahren und mehr noch außerhalb des Ortes, weshalb von einer weiteren Verschnaufpause kaum die Rede sein kann und ich auch die Analyse der jeweiligen Gruppendynamik als außerordentlich stimmig und gelungen empfunden habe, was nicht zuletzt im ungemein packenden Staffelfinale Herrsche (5.16) seine Konklusion findet und zusammen mit der vorangegangenen Folge insbesondere Andrew Lincoln als Rick Grimes einige enorm starke Charaktermomente beschert, die mir schiere Gänsehaut zu verursachen wussten.
The Walking Dead | Staffel 5
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streunende Untote - 8.5/10
8.5/10
Fazit & Wertung:
Wie schon in den Jahren zuvor punktet The Walking Dead auch in seiner fünften Staffel mit einer inszenatorischen wie dramaturgischen Kompromisslosigkeit und lässt das Herz des Zuschauers gehörig bluten, wenn liebgewonnene Figuren auf schockierende Weise ihr Leben lassen müssen und Rick und seine Gefährten bar jeder Hoffnung dennoch allen Gefahren zu trotzen wissen und unerbittlich für den Fortbestand der Gruppe eintreten. Obschon es auch einige schwächere Folgen geben mag, überzeugt die Staffel in ihrer Gänze erneut ungemein und hält den seit Jahren ungebrochen hohen Standard scheinbar spielend.
Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 9/10 Punkte
Episodenübersicht: Staffel 5
02. Gabriel (8,5/10)
03. Vier Wände und ein Dach (9/10)
04. Slabtown (8,5/10)
05. Selbsthilfe (8/10)
06. Verschwunden (8/10)
07. Zug um Zug (8/10)
08. Coda (9/10)
10. Lebende Untote (7,5/10)
11. Akrasia (9/10)
12. Erinnerung (9/10)
13. Vergessen (8/10)
14. Falsches Licht (8,5/10)
15. Helfer (8,5/10)
16. Herrsche (9,5/10)
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The Walking Dead | Staffel 5 ist am 16.11.15 auf DVD und Blu-ray im Vertrieb von WVG Medien erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!
DVD:
Blu-ray:
Für mich wieder eine starke Staffel, wobei ich die erste Hälfte (bzw. etwas mehr) mit diesem gewissen Roadmovie-Feeling fast noch stärker fand. Beeindruckend finde ich dazu immer wieder, wie die Macher es schaffen, ständig Figuren abzumurksen, bei denen ich gerade überhaupt nicht damit gerechnet habe – womit sie mich natürlich auch emotional jedes Mal so richtig erwischen. Im Grunde genommen fand ich nur einen Tod wirklich erwartbar …
Die erste Hälfte der Staffel war mir wieder einmal ein wenig zu zerfasert muss ich sagen. Erst der Abschluss der Terminus-Geschichte, dann ein neuer Handlungsort in Atlanta, die Kirche, dann spaltet sich die Gruppe wieder auf, findet doch wieder zueinander- hin und her, her und hin.
Da fand ich Alexandria schon deutlich spannender, insbesondere aufgrund des immensen Kontrastes zu allen vorangegangenen Storylines, denn so “normal” wie hier wirkte die Welt von “The Walking Dead” bisher noch nie. Und ja, lieb gewonnene Charaktere effektiv (in emotionaler Hinsicht) abzumurksen haben die Macher echt drauf.
Ich weiß noch wie ich vorm TV hing nach dem Halbstaffel-Finale und dann mit einer kurzen Verschnaufpause gerechnet habe, nur um dann in der nächsten Folge gleich noch einmal die volle Breitseite abzukriegen. Das war schon großes Kino.
Oh ja. Ich war mir wirklich fast bis zur letzten Sekunde sicher, daß die entsprechende Person das schon überleben würde …
Die Roadmovie-Sache hat mir ehrlich gesagt gerade wegen dieser “Zerfaserheit” gut gefallen. Klar, nicht jede Folge war gleich gut, aber für mich vermitteln diese TWD-Phasen am glaubwürdigsten das Gefühl einer postapokalyptischen Welt. Alexandria schön und gut, aber das fühlt sich für mich dann schon wieder eher, naja, wie eine Geschichte an. Schwer zu beschreiben, aber unterm Strich mag ich ja beides. :-)
Okay, das muss ich einräumen, apokalyptischer, endzeitlicher war auf jeden Fall die erste Staffelhälfte. Verstehe das schon mit Alexandria, das wirkte halt mehr wie ein Dutzend anderer Serien und nicht ganz so einzigartig wie eben sonst “The Walking Dead”, aber gerade dadurch fand ich es dann auch hier wieder spannend – du merkst, auch schwer zu beschreiben – , zumal ich von den Comics her sehr gespannt war, wie sie das umsetzen würden.
Ich habe damals, Anfang der 4 Staffel, den Truppengeist verloren und TWD hatte sich für mich totgelaufen, die Luft war raus.
Vor kurzem habe ich, aus Langweile, nochmal angefangen und dieses Mal auch durchgehalten, bis zur aktuell siebenten Staffel. Die letzte Episode habe ich am Montag, auf FOX gesehen.
Mich fasziniert mittlerweile, an TWD etwas anderes. Nämlich die Entwicklung der Charaktere. Am stärksten ist die Entwicklung von Rick Grimes, in meinen Augen.
Vom gesetzestreuen Cop und eigentlich biederen Familenvater, hin zum eiskalten Killer. Der Mann kennt ja wirklich überhaupt keine Grenzen.
Während die anderen Gruppenmitglieder ihr Tun immer wieder reflektieren und das Töten von Menschen hinterfragen bzw. die eigenen Veränderungen, scheint das bei Rick absolut keine Rolle zu spielen.
Der Mann geht über Leichen, ohne mit der Wimper zu zucken, wenn es um die Gruppe bzw, deren Überleben geht.
Meiner Ansicht nach hat er diesen Schritt vollständig in der zweiten Staffel vollzogen, in der Folge “Nebraska”, als er da in der Bar diese zwei Männer erschießt.
Dem anderen aus der Gruppe, der ich das Prädikat “eiskalter Killer” anheften würde, ist Carol. Allerdings hat die ja mittlerweile eine relativ unglaubwürdige Entwicklung durchgemacht, innerhalb von einer Folge… Aber wie es akuell. scheint, geht es wieder zurück.
Kritisieren kann man eventuell noch, dass die Zombies immer mehr zur Nebensache verkommen. Die werden einfach nebenher erledigt und sind eher lästig, als eine Bedrohung. Ich muss aber sagen, dass ich die gesellschaftlichen und charakterlichen Entwicklungen eh viel spannender finde.
Die siebente Staffel ist etwas lahm, da bin ich auf deine Meinung gespannt. Fängt ganz stark an und wirkt dann, jedenfalls bis zur aktuellen Folge 14, wie ein großes Luftholen, für die nächste Staffel.
Auf jeden Fall bin ich jetzt wieder voll dabei. Auch weil Rick nun auf jemanden getroffen ist, der noch skrupelloser ist, als er selbst.
Ich freue mich darauf zu sehen, was das mit der Entwicklung von Rick macht und wie sich das auf die Gruppe auswirkt.