Und weiter geht’s direkt mit der nächsten Film-Kritik zu einem Streifen, der nun nicht eben populär sein dürfte, den ich mir aber aus zwei zwingenden Gründen nicht entgehen lassen konnte.
Kill Me Three Times
Man stirbt nur dreimal
Kill Me Three Times, USA/AU 2014, 90 Min.
© Universal Pictures
Kriv Stenders
James McFarland
Alice Braga (Alice Taylor)
Teresa Palmer (Lucy Webb)
Callan Mulvey (Jack Taylor)
Action | Komödie | Thriller
Trailer:
Inhalt:
© Universal Pictures
Charlie Wolfe verdingt sich als Auftragskiller und so zögert er nicht lange, als ihm Jack Taylor 50.000 Dollar offeriert, um dessen Frau Alice zu töten. Kaum hat Charlie allerdings die Observation aufgenommen, um die Gewohnheiten von Alice zu studieren, darf er mit Erstaunen feststellen, dass er mitnichten der einzige ist, der der jungen Frau nach dem Leben trachtet, denn auch Lucy Webb und ihr Mann Nathan haben es aus ganz eigenen Motiven auf sie abgesehen, doch gedenkt Charlie die Situation durchaus zu seinem Vorteil zu nutzen. Dumm nur für alle Beteiligten, dass sie weder Alice‘ heimlichen Freund Dylan, noch den korrupten Polizisten Bruce Jones auf dem Schirm haben…
Rezension:
Es gab für mich ja im Grunde zwei gewichtige Gründe, Kill Me Three Times – Man stirbt nur dreimal (ja, redundante deutsche Untertitel sind noch immer en vogue) meine Zeit zu widmen, denn einerseits spielt Simon Pegg mit, andererseits Teresa Palmer und ich habe Filmen schon für weit weniger zwingende Gründe eine Chance eingeräumt, derweil die Ausrichtung des Films als schwarzhumorige Krimi-Komödie ja durchaus meinen Geschmack zu treffen versprach, aber leider ist der von Kriv Stenders inszenierte Streifen in vielen Belangen zu gewollt von Genre-Größen wie Quentin Tarantino oder Guy Ritchie abgekupfert, als dass die Story eine echte Faszination entfalten würde, geschweige denn, sich von den großen Vorbildern emanzipieren kann. Die verschachtelte Erzählweise beispielsweise ist ein nur allzu gern bemühtes Stilmittel und funktioniert dem Grunde nach auch hier, doch dient sie in diesem speziellen Fall vorrangig dazu, zu kaschieren, wie simpel und schnörkellos der Plot eigentlich wäre, würde man ihn chronologisch geordnet und am Stück erzählen.
© Universal Pictures
Entsprechend braucht Kill Me Three Times auch nicht einmal ganz neunzig Minuten, um seine Geschichte zu erzählen und könnte für diese doch sehr überschaubare Dauer auch richtiggehend unterhaltsam sein, zumal Simon Pegg (Mission: Impossible) als Auftragskiller Charlie Wolfe große Klasse ist, doch offenbart sich mit jedem weiteren Puzzlestück eben mehr und mehr die eigentliche Simplizität des gesamten Plots, der dann wiederum von künstlichen Überraschungsmomenten aufgewertet werden soll, was gegen Ende in ein paar halbgare Twists mündet, die bei näherer Betrachtung keiner noch so großzügig ausgelegten Logik standhalten könnten. Entsprechend fährt Stenders‘ Film zwar durchaus Sympathiepunkte ein und ist in seinen besten Momenten herrlich fies geraten, schafft es aber niemals, sich eine gewisse Eigenständigkeit zu erarbeiten, die vonnöten gewesen wäre, um sich aus dem Fahrwasser durchweg mittelmäßiger Produktionen zu erheben.
Natürlich ist nicht alles schlecht an Kill Me Three Times und gerade die ersten zwei Drittel wissen zu gefallen, wenn der in drei große erzählerische Teile aufgespaltene Film – daher natürlich auch der Titel – im ersten Anlauf noch herrlich anarchisch wirkt und man sich verzweifelt fragt, war da warum tut, was er tut und im zweiten Part langsam Zusammenhänge, Beweggründe und Motivationen offenbart, doch von da an geht es dank der allzu gewollt wirkenden Wendungen leider rapide bergab. Immerhin vermag der Film ein grundsätzlich stimmiges Ensemble für sich zu verbuchen und sowohl Teresa Palmer (The Choice) als auch Alice Braga (Elysium) geben zwei erfreulich toughe Rollen zum Besten, derweil der aus Strike Back und Blindspot bekannte Sullivan Stapleton ziemlich gegen den Strich besetzt worden ist und einen herrlich duckmäuserisch-unterwürfigen Waschlappen mimt. Einzig Luke Hemsworth scheint definitiv der am wenigsten talentierte der drei Hemsworth-Brüder zu sein und weiß nur sehr leidlich zu überzeugen.
© Universal Pictures
So kann Kill Me Three Times durchaus Spaß machen und tut das auch, wenn man eben bei der inneren Logik wohlwollend zwei Augen zukneift und darüber hinwegzusehen kann, dass der Plot, je mehr er von sich preisgibt, zunehmend vorhersehbarer und banaler wird, derweil eben manchmal zumindest die aberwitzigen "Zufälle" und die verschrobenen Figuren zu gefallen wissen, doch ergeben all diese Komponenten natürlich dennoch keinen als gut zu bezeichnenden Film und entsprechend sollte man sich allein bei einer ausgeprägten Genre-Affinität überlegen, dem Film eventuell eine Chance zu geben, zumal ausgerechnet Pegg mitnichten so prominent in dem Werk vertreten ist, wie es das Cover suggeriert, immerhin aber mit seiner Figur den erzählerischen Rahmen bildet für das, was sich hier im Laufe der anderthalbstündigen Reise entfaltet.
Kill Me Three Times – Man stirbt nur dreimal
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Sich überlappende Erzählebenen - 6/10
6/10
Fazit & Wertung:
Kriv Stenders inszeniert mit Kill Me Three Times – Man stirbt nur dreimal eine leider zu gewollt kompliziert und verschachtelt wirkende Krimi-Komödie, deren vielversprechender Ansatz im weiteren Verlauf immer mehr verpufft, denn zu abgedroschen, zu überraschungsarm und schlussendlich zu konstruiert wirkt letztlich das, was einem hier als Plot verkauft wird. Da hilft dann auch ein gewohnt glänzend aufspielender Simon Pegg als Auftragskiller nicht mehr allzu viel.
Kill Me Three Times – Man stirbt nur dreimal ist am 03.12.15 auf DVD und Blu-ray bei Universal Pictures erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!