Review: Black Road – Die Schwarze Straße Band 2: Stirb wie ein Heide (Graphic Novel)

Auf den ersten Band muss logischerweise zeitnah auch der zweite folgen und deshalb begebe ich mich heute einmal mehr mit Magnus dem Schwarzen in den eisigen Norden und hoffe, ihr folgt mir.

Black Road
Die schwarze Straße
Band 2: Stirb wie ein Heide

Black Road Vol. 2: A Pagan Death, USA 2016, 124 Seiten

Black Road - Die Schwarze Straße Band 2: Stirb wie ein Heide | © Panini
© Panini

Autor:
Brian Wood
Zeichner:
Garry Brown

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-61236-7

Genre:
Action | Historie

 

Inhalt:

Noch immer befindet sich Magnus auf der Schwarzen Straße in Richtung Norden, nur dass er nicht mehr den jüngst zu Tode gekommenen Geistlichen eskortiert, sondern selbigen rächen will. Ganz davon abgesehen ist ihm die Adoptivtochter des Priesters jüngst ebenfalls in den Rücken gefallen, was aber die Schmiedin – eine alte Bekannte des in Ungnade gefallenen Nordmannes – geahnt zu haben scheint und sich früh an ihrer beiden Fersen geheftet hat. Gemeinsam mit Kitta legt Magnus nun die letzten Kilometer zu Eichenfestes Trutzburg am nördlichen Rand des Landes zurück, der dort in seinem Fanatismus eine Art Gegen-Vatikan auszurufen gedenkt und das heidnische Volk seiner Interpretation des christlichen Glaubens unterwerfen will. Als wären er und seine Soldaten nicht schon Gefahr genug, lauert irgendwo aber auch noch Julia und Magnus bezweifelt stark, ob er diesen Ausflug wird überleben können…

Rezension:

Vor einigen Wochen habe ich an dieser Stelle Black Road – Die Schwarze Straße Band 1: Im Norden steht ein Kreuz mit vielen wohlwollenden Worten bedacht und insbesondere in dem Wissen darum, dass die Geschichte nun mit Band 2: Stirb wie ein Heide bereits ihr Ende findet, musste ich mich nicht lange bitten lassen, mich erneut an die Fersen von Magnus dem Schwarzen zu heften. Und wie schon beim ersten Band kommt diese erneut fünf Hefte umfassende Sammlung als edles, großformatiges Hardcover daher, das sich sowohl in der Hand als auch im Regal sehen lassen kann. Derweil ich zuvor noch kritisiert hatte, warum man nicht gleich alle zehn Hefte in einer Ausgabe gebündelt hat, ergibt das nun insofern zumindest Sinn, dass beide Teile der Geschichte dramaturgisch tatsächlich recht klar voneinander abgegrenzt sind, denn wo zuvor noch episodische Begegnungen am Wegesrand dominiert haben, steuern wir hier ohne größere Umwege auf ein mehrbändiges finale zu, das mit einigen Überraschungen, aber auch einer gelungenen antiklimatischen Auflösung zu punkten versteht.

So wirkt der zweite Band deutlich stringenter und zuweilen aufwühlender als noch sein Vorgänger, was natürlich auch damit zusammenhängt, dass hier über weitere Rückblenden und Offenbarungen das Bild von Magnus weitere Facetten verliehen bekommt, derweil das Aufeinandertreffen von ihm und Eichenfeste kaum eindrucksvoller hätte geraten können. Dabei läuft Black Road – Die schwarze Straße Band 2 zu keinem Zeitpunkt Gefahr, langweilig zu werden und punktet mit einer fein austarierten Geschichte, die gekonnt zwischen Melancholie und innerem Monolog seitens Magnus sowie eruptiven Gewaltausbrüchen und schnittig inszenierten Auseinandersetzungen zu mäandern versteht. Und auch hier wieder ist es das gewisse Noir-Flair, dem durch Farbgebung und Magnus‘ Erörterungen aus dem Off Gewicht verliehen wird, was wiederum der Story an sich eine einzigartige Note angedeihen lässt.

Da versteht es sich fast von selbst, dass auch Black Road – Die schwarze Straße Band 2: Stirb wie ein Heide erneut von Brian Wood geschrieben und seitens Garry Brown bebildert worden ist, weshalb ich es nur der guten Ordnung halber erwähne. Insbesondere Browns expressionistischen, dynamischen und gleichsam regelrecht spartanischen Zeichenstil darf man aber auch gerne noch einmal loben im Zusammenhang mit dieser Geschichte, die schlicht nicht halb so eindrucksvoll ausgefallen wäre, hätte man sich eines konventionelleren Stils bedient. Einzig Julia – die Gründe dafür sind mir tatsächlich nicht ganz klar – verunstaltet Brown im Gesicht ein ums andere Mal, was den ansonsten großartigen Gesamteindruck aber nur unmerklich trübt.

Entsprechend weiß der zweite Band Black Road – Die schwarze Straße die Geschichte nicht nur zu einem zufriedenstellenden Ende zu bringen, sondern offenbart auch neue Qualitäten, wenn die fragmentarische Aneinanderreihung aus dem ersten Band einer deutlich dichteren, teils regelrecht minutiösen Erzählweise weicht und Magnus mehr denn je mit seiner eigenen Vergangenheit, dem Tod seiner Frau und dessen Auswirkungen konfrontiert wird, inmitten all der Gräuel und Schrecken zuweilen wirkt wie ein gebrochener Mann. Doch Magnus der Schwarze zeichnet sich auch hier wieder durch Stoizismus und Pragmatismus aus, so dass es kaum überrascht, dass der bärtige Hüne sich auch hier wieder allen Gefahren klaglos entgegenstellt, dabei aber nie zum tumben Schläger mutiert, sondern vor allem dank seiner differenzierten Betrachtungs- und Denkweise an Tiefe und Kontur gewinnt.

Fazit & Wertung:

Mit Black Road – Die schwarze Straße Band 2: Stirb wie ein Heide bringen Brian Wood und Garry Brown ihre Wikinger-Noir-Story zu einem kongenialen Abschluss, der nicht nur dem Vorgänger in nichts nachsteht, sondern dank hochtouriger Auseinandersetzungen, einer deutlich stringenteren Erzählweise und dem melancholischen Protagonisten noch gehörig einen drauflegt.

8 von 10 Gefahren entlang der schwarzen Straße

Black Road - Die schwarze Straße Band 2: Stirb wie ein Heide

  • Gefahren entlang der schwarzen Straße - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Mit Black Road - Die schwarze Straße Band 2: Stirb wie ein Heide bringen Brian Wood und Garry Brown ihre Wikinger-Noir-Story zu einem kongenialen Abschluss, der nicht nur dem Vorgänger in nichts nachsteht, sondern dank hochtouriger Auseinandersetzungen, einer deutlich stringenteren Erzählweise und dem melancholischen Protagonisten noch gehörig einen drauflegt.

8.0/10
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Black Road – Die Schwarze Straße Band 2: Stirb wie ein Heide ist am 25.06.19 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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