Review: And Soon the Darkness (Film)

Wie angekündigt kommt hier nun meine Kritik zur Gurke von Film, die ich mir letztens ansehen durfte, passend zum heutigen Tag, der auch irgendwie extrem lang und extrem öde war.

And Soon the Darkness

And Soon the Darkness, USA/AR/FR 2010, 91 Min.

And Soon the Darkness | © STUDIOCANAL
© STUDIOCANAL

Regisseur:
Marcos Efron
AutorInnen:
Jennifer Derwingson
Marcos Efron

Main-Cast:
Amber Heard (Stephanie)
Odette Annable (Ellie)
Karl Urban (Michael)
in weiteren Rollen:
Adriana Barraza (Rosamaria)
César Vianco (Calvo)
Michel Noher (Chucho)

Genre:
Horror | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus And Soon the Darkness | © STUDIOCANAL
© STUDIOCANAL

Stephanie und Ellie befinden sich auf der letzten Etappe einer ausgedehnten Reise durch Argentinien und genießen ihren Urlaub in vollen Zügen, was eben auch bedeutet, dass die beiden jungen Frauen bis spät in die Nacht feiern, flirten und trinken, obwohl sie am nächsten Morgen um punkt acht Uhr in der Früh ihren Bus erwischen müssen, der zu allem Überfluss auch nur einmal am Tag fährt. Es kommt, wie vorauszusehen und die beiden verpassen ihre Mitreisegelegenheit und müssen nun ungeplant einen weiteren Tag in dem verschlafenen Kaff verbringen. Obwohl insbesondere Ellie noch reichlich verkatert ist, überredet Stephanie sie letztlich, doch zumindest noch zu den nahegelegenen Wasserfällen zu radeln und den Tag dort zu genießen. Nach einigen entspannten Stunden kommt es allerdings zum Streit zwischen den beiden und Stephanie fährt wütend voraus. Als sie sich zu wundern beginnt, wo Ellie bleibt, und zum Wasserfall zurückfährt, scheint die spurlos verschwunden und selbst die eilends herbeigerufene Polizei scheint kaum hilfreich und tut das Ganze als harmlosen Zwischenfall ab. Hilfe verspricht einzig der mysteriöse Amerikaner Michael, doch ob Stephanie ihm vertrauen kann, wird sich erst noch zeigen müssen…

Rezension:

Nach Warte, bis es dunkel wird folgt nun im Rahmen des Horrorctober mit And Soon the Darkness gleich das nächste Horrorfilm-Remake, in diesem Fall basierend auf dem gleichnamigen Streifen von 1970, wo es noch zwei Engländerinnen nach Frankreich, statt wie hier nun zwei Amerikanerinnen nach Argentinien verschlagen hat. Nun muss ich mich aber nach der Begutachtung des Films unweigerlich fragen, ob schon das Original mit einem derart mäßigen Aufbau wie hier aufgewartet hat, denn wenn dem so wäre, bliebe für mich vollkommen unverständlich, wieso hier überhaupt ein Remake in Betracht gezogen worden ist. Zumindest aber grob – und das erste Drittel betreffend – scheint das Setup sehr ähnlich zu sein, was in dem Fall bedeutet, dass man bei der gewohnt knapp bemessenen Laufzeit von rund 90 Minuten erst einmal eine halbe Stunde damit zubringt, dem Urlaub der beiden Frauen beizuwohnen, bevor etwas wirklich sinnstiftendes passiert, sprich, die Handlung langsam in die Gänge kommt.

Szenenbild aus And Soon the Darkness | © STUDIOCANAL
© STUDIOCANAL

Und gar keine Frage, sowohl Amber Heard (Machete Kills) als auch Odette Annable (Banshee) sind eine ziemliche Augenweide und ich kann nicht behaupten, dass es überhaupt keinen Spaß machen würde, ihre Figuren Stephanie und Ellie zu begleiten, doch gehört zu einem guten oder irgendwie interessanten Film eben doch mehr dazu, als attraktive Körper in Szene zu setzen, zumal man hier natürlich das Nachsehen hat, wenn man sich nicht dem weiblichen Körper zugewandt fühlt. Nichtsdestotrotz scheint sich Regisseur Marcos Efron der dramaturgischen Schwächen durchaus bewusst gewesen zu sein, denn anders lassen sich die Großaufnahmen von zurechtgerückten Bikini-Höschen kaum erklären. Das hilft aber wie gesagt auch nicht, And Soon the Darkness interessanter zu gestalten, während der Plot ja ohnehin schon überwiegend davon lebt, dass beide Frauen sich in einem Maße naiv, irrational und unbedarft verhalten, dass es zuweilen schmerzt, während Karl Urban (The Boys) als Dritter im Bunde den wortkargen wie mysteriösen Eigenbrötler Michael geben darf, der sich mit Beginn des zweiten Drittels zu Stephanies unverhofften Verbündeten mausert, dem aber freilich auch nicht recht zu trauen ist.

So weit, so einschläfernd, kommt aber selbst mit dem Verschwinden von Ellie die Geschichte kaum in die Gänge und Stephanie müht sich verzweifelt, sich beim zuständigen Ordnungshüter (César Vianco) Gehör zu verschaffen, der natürlich auch vom ersten Moment an ein wenig dubios wirken mag, immerhin aber Michael schon etwas länger zu kennen scheint. So mag zwar Stephanies wachsende Verzweiflung und vor allem die vorherrschende Sprachbarriere noch ganz nett inszeniert worden sein, doch von einem packenden Thriller zu sprechen wäre auch hier noch deutlich zu hoch gegriffen. Und tatsächlich dauert es dann auch grob bis zum Beginn des letzten Drittels, bis And Soon the Darkness dann doch mal an Fahrt aufnimmt und sogar die eine oder andere kleinere Überraschung kredenzt. Doch auch wenn das Geschehen hier dann doch noch ein wenig an Action und Thrill zu vermitteln vermag und zumindest nicht zu hundert (eher achtzig bis neunzig) Prozent vorhersehbar ist, hat sich Efrons Film bis zu diesem Moment einen Großteil an Wohlwollen bereits verspielt.

Szenenbild aus And Soon the Darkness | © STUDIOCANAL
© STUDIOCANAL

Von diesen drei Teilen ausgehend, in die sich And Soon the Darkness grob unterteilen lässt, ist die Angelegenheit also reichlich durchwachsen und es ließe sich bei aller Liebe kaum attestieren, dass die beiden Hauptdarstellerinnen allein die Sichtung rechtfertigen würden, denn dafür ist der umgebende Plot zu dünn, zu unausgewogen, zu langweilig, zumal wie bereits erwähnt überhaupt erst eine großzügige Portion irrationalen Verhaltens die Sache am Laufen hält. Ganz davon abgesehen, vermag der Fortgang der Geschichte nur selten zu überraschen, geschweige denn zu fesseln und bleibt dementsprechend mit seiner ohnehin schon sehr simpel gestrickten Prämisse auch eng im Rahmen reichlich stereotyper Genremuster, wogegen dann auch die Besetzung dann nichts mehr auszurichten vermag. Zuweilen mag der Film – in seinem finalen Drittel – so seine Momente haben, aber dafür Zeit und Aufmerksamkeit zu verschwenden, lohnt nicht wirklich.

Fazit & Wertung:

Marcos Efron versucht sich mit And Soon the Darkness an einem geringfügig abgewandelten Remake des gleichnamigen Films von 1970, doch scheint er außer zwei attraktiven Hauptdarstellerinnen wenig bieten zu können, was eine Sichtung rechtfertigen würde. So dümpelt der Plot im Grunde eine gute Stunde ohne erkennbare Highlights vor sich hin, um im letzten Drittel zwar deutlich reißerischer, aber nicht unbedingt überzeugender zu werden. Kann man sich – meines Erachtens – getrost schenken.

3,5 von 10 verzweifelten Bemühungen, die beste Freundin zu retten

And Soon the Darkness

  • Verzweifelte Bemühungen, die beste Freundin zu retten - 3.5/10
    3.5/10

Fazit & Wertung:

Marcos Efron versucht sich mit And Soon the Darkness an einem geringfügig abgewandelten Remake des gleichnamigen Films von 1970, doch scheint er außer zwei attraktiven Hauptdarstellerinnen wenig bieten zu können, was eine Sichtung rechtfertigen würde. So dümpelt der Plot im Grunde eine gute Stunde ohne erkennbare Highlights vor sich hin, um im letzten Drittel zwar deutlich reißerischer, aber nicht unbedingt überzeugender zu werden. Kann man sich – meines Erachtens – getrost schenken.

3.5/10
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And Soon the Darkness ist am 05.05.11 auf DVD und Blu-ray bei STUDIOCANAL erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

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vgw

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