Review: Star Wars: Vader – Dunkle Visionen (Graphic Novel)

Das Star Wars Universum

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Gemäß vorherrschender Vorfreude bleibe ich auch in heutiger Rezension einer weit, weit entfernten Galaxis treu, auch wenn ich den vorliegenden Band nicht unbedingt weiterempfehlen würde und mir deshalb ein deutlich lohnenderes Exemplar für kommende Woche aufspare.

Star Wars
Vader
Dunkle Visionen

Star Wars: Vader – Dark Visions #1-5, USA 2019, 124 Seiten

Star Wars: Vader - Dunkle Visionen | © Panini
© Panini

Autor:
Dennis "Hopeless" Hallum
Zeichner:
Paolo Villanelli (#1)
Brian Level (#2)
David Lopez (#3)
Stephen Mooney (#4)
Geraldo Borges (#5)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-61415-6

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Die Rolle von Darth Vader als rechte Hand des Imperators ist im Grunde klar umrissen und es sollte bekannt sein, welchen Ruf er in der gesamten Galaxis besitzt, doch gibt es tatsächlich Orte oder besser Planeten, auf denen man noch nie vom Dunklen Lord der Sith gehört hat und die ihn als schwarzen Ritter betrachten, als er mehr nebenbei ihre Welt von einer grausigen Monstrosität befreit. Und auch beim Imperium gibt es durchaus noch Personen, die Vader als Menschen und anbetungswürdigen Mann wahrnehmen, statt vor Furcht zu zergehen, derweil es wiederum andere gibt, die alle Hebel in Bewegung setzen und jede Chance zu nutzen versuchen, dem gerechten Zorn des wütenden Vader zu entgehen, der mancherorts – die Einnahme der richtigen Substanzen vorausgesetzt – auch wirklich wie ein Fleisch gewordenes Ungeheuer erscheinen mag…

Rezension:

Beginnen wir diese Rezension damit, dass Star Wars: Vader – Dunkle Visionen ein höchst ungewöhnlicher und eigenwilliger Band geworden ist, der mit durchaus vielversprechender Prämisse aufwartet, die mitschwingenden Versprechen allerdings kaum einzulösen vermag und letztlich wirkt, als habe man aus bloßem Kalkül mal wieder ein paar Vader-Storys zusammengezimmert, weil der Dunkle Lord sich eben immer gut verkauft und natürlich unbestreitbar eine der Ikonen schlechthin des Star Wars-Franchise darstellt. Enthalten in diesem Album ist nämlich die insgesamt fünfteilige und augenscheinlich auch schon wieder beendete Miniserie Dark Visions, die – anders als man das gewohnt ist und erwarten würde – keine fortlaufende Geschichte erzählt, sondern eben eine Ansammlung aus Kurzgeschichten darstellt, deren einendes Thema eben einzig und allein Vader darstellt, wobei dieser in mancher der Geschichten tatsächlich kaum selbst in Erscheinung tritt und nur als drohendes Übel im Hintergrund lauert, wie beispielsweise bei der zweiten Geschichte – Unacceptable im Original, im Deutschen ohne Titel – der Fall.

Nachdem man also im ersten der fünf Hefte aus der Sicht eines Einwohners einer vergleichsweise rückständigen und Mythen und Aberglauben beherrschten Welt beobachtet, wie Vader sich gegen eines der mittlerweile obligatorisch gewordenen Riesenmonster zur Wehr setzt, macht sich rasche Ernüchterung breit, wenn man unvermittelt in ein neues Sujet befördert wird, zumal die zweite Geschichte eben sehr auf Klamauk setzt, was bei mir in Kombination mit dem Franchise selten bis nie zu zünden versteht. Aber schon die Auftaktstory bleibt vergleichsweise oberflächlich und auch wenn ich begreife, was die Geschichte einem zu vermitteln trachtet, fehlt doch noch der letzte Kniff oder ein Fünkchen Innovation, um wirklich überzeugen zu können. Immerhin vermag die dritte Geschichte Tall, Dark and Handsome dann zu überzeugen und macht das Highlight des Bandes aus, denn aufzuzeigen, wie eine imperiale Krankenpflegerin niemand Anderen und Geringeren als Vader anschmachtet und sich in bester Groschenroman-Optik eine gemeinsame Zukunft mit ihm erträumt, ist wirklich mal innovativ, ungewöhnlich und so noch nie dagewesen, doch ob es sich dafür allein lohnt, sich Vader – Dunkle Visionen zuzulegen, muss jeder für sich selbst entscheiden, zumal es hiernach meines Erachtens qualitativ noch einmal deutlich bergab geht.

Bei der nachfolgenden vierten Storyline Hotshot kann ich für mich nämlich nicht einmal genau ausmachen, wo hier der innovative oder ungewöhnliche Ansatz im Storytelling stecken soll, denn erzählt wird die Geschichte eines ziemlich austauschbaren Rebellen, der in Vader seine Nemesis sieht, letztlich aber auch nicht in der Lage ist, seine Furcht zu überwinden und sich dem Bösen zu stellen, was ein höchst unbefriedigendes und im gleichen Maße nichtssagendes Leseerlebnis ergibt, das man sich getrost auch hätte sparen können, zumal es noch am wenigsten überhaupt zum Konzept der Miniserie passt, die ohnehin daran krankt, keinerlei bedeutsame oder für irgendetwas relevante Geschichten zu erzählen, sondern eben lediglich unterschiedlich geartete Fingerübungen zum Besten gibt. Nicht besser wird es in der finalen Geschichte You Can Run…, die mittels billigem Kniff die Chance ergreift, Vader als waschechtes Monster zu inszenieren, was einerseits wörtlich gemeint ist, andererseits lediglich der drogenvernebelten Fantasie eines Kneipenbesitzers entspringt, so dass auch hier nicht klar werden will, was die Verantwortlichen überhaupt bezweckt haben mögen, außer, ein paar coole Bildchen mit gruseligen Vader-Interpretationen zum Besten zu geben.

So treffen die erste und die dritte Geschichte noch am ehesten das, was man den Anspruch oder die Intention von Vader – Dunkle Visionen benennen könnte, derweil böse Zungen behaupten könnten, bei dem Rest handele es sich um Ausschussware, die auch anderweitig mühelos hätte untergebracht werden können. So wirkt die Zusammenstellung ein wenig so, als hätte man die wenig bis nichtssagenden One-Shots, die mancherorts in den Sammelbänden als Dreingabe mit abgedruckt werden, hier zu einem Bündel verschnürt. Ich für meinen Teil sehe – abgesehen vom großartigen Mittelteil mit der liebestollen Pflegerin – leider wenig Erinnerns- oder Lohnenswertes an dem Band, aber wer sich für einen Hardcore-Vader-Fan hält, kann ja zumindest mal wohlwollend durchblättern, wohingegen ich ansonsten raten muss, sich besser andernorts umzusehen, denn überzeugende Comic-Storylines im Star Wars-Kosmos gibt es ja selbst unter Schirmherrschaft von Disney mittlerweile zur Genüge.

Fazit & Wertung:

Der Inhalt der in Star Wars: Vader – Dunkle Visionen abgedruckten Miniserie mit fünf unzusammenhängenden One-Shots wird leider kaum dem eigenen Anspruch gerecht, den Dunklen Lord einmal von einer anderen Seite zu beleuchten und auch wenn zumindest eine der enthaltenen Storys zu überzeugen vermag, ist der Rest doch so mittelprächtig geraten, dass man auch guten Gewissens einen Bogen um diese halbgare Veröffentlichung machen kann.

4,5 von 10 ungewöhnlichen Sichtweisen auf den Dunklen Lord

Star Wars: Vader – Dunkle Visionen

  • Ungewöhnliche Sichtweisen auf den Dunklen Lord - 4.5/10
    4.5/10

Fazit & Wertung:

Der Inhalt der in Star Wars: Vader – Dunkle Visionen abgedruckten Miniserie mit fünf unzusammenhängenden One-Shots wird leider kaum dem eigenen Anspruch gerecht, den Dunklen Lord einmal von einer anderen Seite zu beleuchten und auch wenn zumindest eine der enthaltenen Storys zu überzeugen vermag, ist der Rest doch so mittelprächtig geraten, dass man auch guten Gewissens einen Bogen um diese halbgare Veröffentlichung machen kann.

4.5/10
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Star Wars: Vader: Dunkle Visionen ist am 19.11.19 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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