Review: Our Idiot Brother (Film)

Heute einmal mehr und gerne wieder eine Film-Empfehlung von mir.

Our Idiot Brother

Our Idiot Brother, USA 2011, 90 Min.

Our Idiot Brother | © Senator Home Entertainment
© Senator Home Entertainment

Regisseur:
Jesse Peretz
Autoren:
Evgenia Peretz
David Schisgall

Main-Cast:
Paul Rudd (Ned Rochlin)
Elizabeth Banks (Miranda Rochlin)
Zooey Deschanel (Natalie Rochlin)
Emily Mortimer (Liz Rochlin)
in weiteren Rollen:
Steve Coogan (Dylan)
Hugh Dancy (Christian)
Kathryn Hahn (Janet)
Rashida Jones (Cindy)
Shirley Knight (Ilene Rochlin)
T.J. Miller (Billy)
Adam Scott (Jeremy)

Genre:
Komödie | Drama

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Our Idiot Brother | © Senator Home Entertainment
© Senator Home Entertainment

Man könnte Ned Rochlin als vieles bezeichnen, als Chaot, Träumer oder Hippie, vor allem aber ist er jemand, der beständig an das Gute im Menschen glaubt und deshalb kommt es ihm auch kaum komisch vor, als ein Polizist sich bei ihm nach Gras erkundigt, so dass er ihm – nachdem der Gesetzeshüter ihm sein privates Leid geklagt hat – auch anstandslos ein Tütchen überreicht, wofür er natürlich prompt verhaftet wird. Als Ned aus dem Gefängnis entlassen wird muss er zudem feststellen, dass seine Freundin Janet sich nicht nur einen neuen Macker namens Billy angelacht hat, sondern auch, dass sie ihn auf der gemeinsamen Farm nicht mehr sehen möchte – seinen Hund Willie Nelson bekommt Ned auch nicht!

Und so kehrt Ned geschlagen und ohne Obdach zu seiner Mutter und seinen drei Schwestern zurück. Diese allerdings haben alle mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen und beginnen, Ned unter sich hin und herzureichen, noch nicht ahnend, dass er ihrer aller Leben mit seiner gutmütigen und positiven Art nachhaltig beeinflussen wird.

Rezension:

Our Idiot Brother ist zunächst einmal eine unaufgeregte und warmherzige Komödie mit einigen tragischen Elementen, die zuvorderst mit ihren Schauspielern zu begeistern weiß und hierbei natürlich vor allem mit einem wunderbar gegen den Strich besetzten Paul Rudd. Die Chemie der Figuren passt auffallend gut und das Wechselspiel der Familienmitglieder untereinander geht auf, gerade weil diese unterschiedlicher nicht sein könnten. Freilich muss man dafür auch hier mit Klischees auskommen, so dass es kaum verwunderlich ist, dass sich bei drei Schwestern eine strenge Karrierefrau, eine besorgte Hausfrau und Mutter sowie ein künstlerisch veranlagter, bisexueller Freigeist zusammenfinden, wo doch schon der Bruder die Rolle des Hippies übernimmt.

Szenenbild aus Our Idiot Brother | © Senator Home Entertainment
© Senator Home Entertainment

An dieser Stelle gibt es also keine großen Überraschungen in Our Idiot Brother und mit diesem Umstand hat auch der Einstieg in den Film zu kämpfen, denn die ersten zwanzig Minuten dümpelt das Geschehen dermaßen vor sich hin, während man die Figuren behutsam einführt, dass die Aufmerksamkeit bereits gen null tendiert, wenn mit Neds Eintreffen langsam aber sicher die Geschichte ins Rollen kommt und merklich an Fahrt gewinnt. Ist man auch anfänglich noch versucht, Ned wirklich als idiotischen Bruder abzustempeln offenbaren sich auch nach und nach weitere Wesenszüge der Figur, erschließt sich deren Denken mehr und mehr, so dass er auch an Glaubwürdigkeit gewinnt.

Außerdem punktet der Film dann auch mit einigen wirklich schönen Szenen und manch clever inszeniertem Dialog, dem Neds verbale Leichtfüßigkeit wunderbar zu Gesicht steht. Wenn dann nach und nach ein Umdenken bei den in ihren Lebensmustern festgefahrenen Schwestern stattfindet, sie aber ihrerseits auch Ned in seiner grenzenlosen Gutgläubigkeit beeinflussen, erschließt sich die wahre Stärke von Our Idiot Brother und führt den Film dann auch zu einem zwar vorhersehbaren, aber dennoch sehr schönen Abschluss.

Szenenbild aus Our Idiot Brother | © Senator Home Entertainment
© Senator Home Entertainment

Theoretisch könnte Our Idiot Brother also trotz seines schnarchigen Einstiegs ein durch und durch toller Film sein, doch was mit den klischeebehafteten Schwestern begonnen hat zieht sich leider wie ein roter Faden durch den gesamten Film, so dass auch die weiteren Figuren mit ihren Abziehbildern zu kämpfen haben und kaum mehr als Plattitüden von sich geben dürfen. Natürlich liegt der Fokus des Films auf Ned und dem Rest der Familie Rochlin, doch hätte man sich hier ein wenig mehr Figurenzeichnung gewünscht, zumal Schauspieler mit entsprechend vorhandenem Talent ja durchaus zugegen waren. So bleibt Paul Rudds Hippie-Inkarnation die einzig wirklich gut durchdachte Figur, die sich durch einen abenteuerlichen Film kämpft und mehr als einmal für die Personen um sie herum den Tag rettet.

Fazit & Wertung:

Our Idiot Brother ist ein wirklich schöner, witziger, unaufgeregter Film, doch klischeebehaftete Figuren in rauen Mengen lassen den Glanz von Paul Rudds großartigem Ned ein wenig verblassen.

7 von 10 gescheiterten Versuchen, Willie Nelson zu retten

Our Idiot Brother

  • Gescheiterte Versuche, Willie Nelson zu retten - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Our Idiot Brother ist ein wirklich schöner, witziger, unaufgeregter Film, doch klischeebehaftete Figuren in rauen Mengen lassen den Glanz von Paul Rudds großartigem Ned ein wenig verblassen.

7.0/10
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Our Idiot Brother ist am 19.10.12 auf DVD und Blu-ray bei Senator Home Entertainment im Vertrieb von Universum Film erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

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