Review: What We Do in the Shadows | Staffel 3 (Serie)

Jetzt habe ich schon wirklich lange keine Serien-Rezension mehr verfasst, weshalb ich mit etwas vergleichsweise Leichtem anfange und mich langsam wieder an das Thema herantaste. Der Witz in diesem Fall ist, dass ich tatsächlich schon im April 2022 vorhatte, hierzu einen Artikel zu verfassen, aber keine Sorge, ich habe mir die Staffel seither natürlich noch ein weiteres Mal angesehen, um meine Gedanken nicht gänzlich aus der Luft klauben zu müssen.

What We Do in the Shadows
Staffel 3

What We Do in the Shadows, USA 2019-, ca. 24 Min. je Folge

What We Do in the Shadows | © FX Network
© FX Network

Serienschöpfer:
Jemaine Clement
Ausführende Produzenten:
Jemaine Clement
Taika Waititi
Paul Simms
Scott Rudin
Garrett Basch
Eli Bush

Main-Cast:
Kayvan Novak (Nandor)
Matt Berry (Laszlo)
Natasia Demetriou (Nadja)
Harvey Guillén (Guillermo)
Mark Proksch (Colin Robinson)
in weiteren Rollen:
Kristen Schaal (The Guide)
Donal Logue (Donal Logue)
Doug Jones (Baron Afanas)
Taika Waititi (Viago)

Genre:
Komödie | Fantasy | Horror

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus What We Do in the Shadows | © FX Network
© FX Network

Nachdem die Vampir-WG in Staten Island hat erfahren müssen, dass Nandors Familiar Guillermo ein waschechter Vampir-Killer ist – was er eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, indem er quasi im Alleingang den hiesigen Rat der Vampire abgeschlachtet hat –, halten sie ihn im Keller gefangen, bis entschieden ist, wie sie mit ihm verfahren sollen. Dabei hat Guillermo bereits Mittel und Wege gefunden, heimlich aus seinem Käfig zu fliehen und sich weiter aufopferungsvoll um die Vampire zu kümmern, während sie schlafen. So dauert es auch nicht lang, bis Guillermo ganz offiziell wieder auf freiem Fuß ist, denn natürlich hat sich die WG auch wieder mit dem alltäglichen Wahnsinn herumzuschlagen, derweil sich der 100. Geburtstag von Energie-Vampir Colin Robinson und ausgerechnet Nandor in eine regelrechte Sinnkrise zu stürzen droht…

Rezension:

Fangen wir mit dem offensichtlichsten und begrüßenswertesten an, nämlich, dass What We Do in the Shadows einerseits dort weitermacht, wo die letzte Staffel aufgehört hat, andererseits mehr von dem bietet, was auch schon die ersten zwei Staffeln ungemein unterhaltsam gemacht hat. So braucht also niemand um einen Qualitätsabfall oder dergleichen bangen, wofür natürlich auch die vierte Staffel spricht, die – während ich diese Zeilen schreibe – hierzulande ebenfalls bereits zum Abruf bereitsteht. Ansonsten ist natürlich die Auftaktepisode Der Gefangene (3.01) quasi als Übergang gedacht, um die Nebenhandlung um Guillermo (Harvey Guillén) dahingehend weitestgehend wieder aufzulösen, dass er in weiten Teilen wieder seinen angestammten Platz in der Gruppe übernehmen kann, denn auch wenn es zuweilen Handlungsstränge gibt, die sich mehr oder minder planvoll durchziehen, lebt die Serie doch im Grunde von ihrem "Fall der Woche".

Szenenbild aus What We Do in the Shadows | © FX Network
© FX Network

Diesmal setzt man dabei zwar weniger auf neue, namhafte Gast-Stars, als es in den vorangegangenen Staffeln der Fall gewesen ist, aber dafür darf man sich auf die Rückkehr manch bekannter Figur freuen, zu denen auch der von Taika Waititi verkörperte Viago aus dem originären What-We-Do-in-the-Shadows-Spielfilm zählt. Zudem gibt sich Kristen Schaal (The Last Man on Earth) die Ehre, die hier als "The Guide" neu zur Gruppe stößt und eine durchaus unterhaltsame Abwechslung darstellt. Ansonsten hat die Vampir-WG wieder mit dem alltäglichen Wahnsinn zu tun, der aus den amourösen Eskapaden von Nandor (Kayvan Novak) oder dessen Sinnkrise resultiert, aus dem Wunsch von Colin Robinson, mehr über das Wesen der Energie-Vampire zu erfahren oder schlicht der Tatsache, dass den Vampiren ihre Heimaterde abhandenkommt, was sie zu reichlich desorientiert wirkenden und quengeligen Kleinkindern werden lässt. Wie ich allerdings gerade merke, sollte ich bei dieser Art Serie ergänzen, dass ich das nur im übertragenen Sinne meine.

Derweil versteht es sich, dass manche Episode wieder merklich stärker und unterhaltsamer sein mag, aber immerhin haben sie alle ihre Daseinsberechtigung, was daran liegt, dass im letzten Drittel wieder ein wenig mehr auf das erzählerische Gaspedal gedrückt wird, was tatsächlich eine Reihe durchaus dramatischer und trauriger Ereignisse mit sich bringt. Die werden selbstredend vom spleenigen Witz schnell kontrastiert, doch ändert das nichts daran, dass mich auch hier die finalen Ereignisse sehr gespannt zurückgelassen haben, wie es wohl weitergehen mag bei den verschrobenen Unsterblichen. Da passt es, dass noch vor Ausstrahlung der vierten Staffel What We Do in the Shadows eine Verlängerung um weitere zwei Staffeln bereits angekündigt worden ist, so dass für mich nach jetzigem Stand gerade einmal Halbzeit ist in Bezug auf das, was noch kommt.

Szenenbild aus What We Do in the Shadows | © FX Network
© FX Network

Lobend hervorheben möchte ich derweil noch in Bezug auf diese Staffel, dass Colin Robinson (Mark Proksch) hier spürbar mehr Aufmerksamkeit erfährt. Zweifelsohne handelt es sich um die spannendste Ergänzung auf dem Weg vom Film zur Serie, denn einen Energie-Vampir hat es zuvor nicht gegeben und entsprechend wird auch hier thematisiert, wie viele Geheimnisse sich um deren Wesen, Herkunft und Fähigkeiten drehen. Nichtsdestotrotz erfahren natürlich auch die anderen Charaktere weiterhin genügend Berücksichtigung, doch es ist bei dem kurzen Format nicht weiter verwunderlich, dass der Fokus sorgsam gewählt werden muss und nicht immer jedes WG-Mitglied eine prägnante Rolle zu spielen hat. Die Mischung und Abwechslung aber überzeugt erneut auf ganzer Linie und wem die früheren Geschichten gefallen haben, der wird auch hier sicherlich nicht enttäuscht werden, wenn ich da mal so dreist von mir auf andere schließen darf.

Fazit & Wertung:

Auch die dritte Staffel What We Do in the Shadows macht gehörig Laune, wenn man sich dieser Art spleenig-exzentrischem Humor verbunden fühlt und da verwundert es kaum, dass die Serie mittlerweile um üppige drei auf insgesamt sechs Staffeln verlängert worden ist.

8 von 10 exzentrischen Unsterblichen

What We Do in the Shadows | Staffel 3

  • Exzentrische Untote - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Auch die dritte Staffel What We Do in the Shadows macht gehörig Laune, wenn man sich dieser Art spleenig-exzentrischem Humor verbunden fühlt und da verwundert es kaum, dass die Serie mittlerweile um üppige drei auf insgesamt sechs Staffeln verlängert worden ist.

8.0/10
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Episodenübersicht: Staffel 3

01. Der Gefangene (7/10)
02. Der Umhang der Verdopplung (7,5/10)
03. Gail (7/10)
04. Die Erde meiner Ahnen (8/10)
05. Der Advokat des Teufels (8/10)
06. Der Sire ist weg (8,5/10)
07. Die Sirene (7,5/10)
08. Das Wellnesscenter (8/10)
09. Der Super-Tiefschlaf (8,5/10)
10. Das Portrait (8/10)

 
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What We Do in the Shadows | Staffel 3 ist seit dem 24.02.22 bei Joyn Plus+ verfügbar.

vgw

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