Auch heute wieder eine neue Film-Rezension, wobei ich bei vorliegendem Werk zugeben muss mehr erwartet zu haben. Nichtsdestotrotz haben mich die schauspielerischen Leistungen begeistert und ich habe ihn ja auch nun einmal gesehen, ergo gehört er auch rezensiert. Was ihr dann daraus macht, das lasse ich getrost euer Bier sein.
Powder Blue
Powder Blue, USA 2009, 106 Min.
Timothy Linh Bui
Timothy Linh Bui
Stephane Gauger
Ray Liotta (Jack Doheny)
Eddie Redmayne (Qwerty Doolittle)
Forest Whitaker (Charlie)
Lisa Kudrow (Sally)
Patrick Swayze (Velvet Larry)
Genre:
Drama
Trailer: (englisch)
Inhalt:
Los Angeles, der Weihnachtsabend naht. In dieser eigentlich so besinnlichen Zeit begleiten wir mehrere Gestalten, die alle mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen haben und deren Schicksale auf die eine oder andere Art miteinander verbunden sind.
Da wären die junge Mutter Rose, die sich als Stripperin verdingt, um die Krankenhauskosten ihres komatösen Sohnes begleichen zu können, der Ex-Sträfling Jack, der nach fünfundzwanzig Jahren Haft entlassen wurde und sich auf die Suche nach seiner Tochter begibt, der vereinsamte Leichenbestatter Qwerty, der sich verzweifelt nach ein wenig menschlicher Wärme sehnt und Charlie, der nicht verwinden kann, für den Tod seiner Frau verantwortlich zu sein und verzweifelt nach Erlösung sucht.
Rezension:
Powder Blue bedient sich recht klassischer Motive, um die Geschichte der vier unterschiedlichen Gestalten zu erzählen. Dabei nimmt sich das Werk in Teilen leider selbst zu ernst und übernimmt sich am selbst erzeugten Pathos. Das führt dazu, dass manche Szenen derart klischeebeladen wirken und so, als hätte man sie schon viele Male in dieser oder ähnlicher Form gesehen.
Der negative Eindruck der dadurch entsteht wird zumindest ein wenig abgeschwächt durch die durchweg guten Schauspielerleistungen, insbesondere von Ray Liotta und Jessica Biel. Von Forest Whitaker hingegen ist man indes besseres gewohnt und sein Spiel bleibt ein wenig blass, was aber auch der Geschichte von Charlie geschuldet sein kann, die leider die schwächste ist und zudem keinen so offensichtlichen Bezug zu den anderen Schicksalen aufweist; dieser erschließt sich eher aus dem Zusammenhang und wirkt dadurch natürlich ein wenig an den Haaren herbeigezogen.
Außerdem ist Powder Blue filmisch sehr stimmig und einnehmend in Szene gesetzt und wartet mit einigen hochkarätigen Nebendarstellern auf (Kris Kristofferson, , Lisa Kudrow, Patrick Swayze), wobei mit Letzterem auch offensiv für den Film geworben wurde, da es sich um seine letzte Schauspielarbeit vor seinem Tode handelte. Um zusätzlichen Profit zu machen, hat man ihn kurzerhand zum Hauptdarsteller erkoren und dafür die Mitwirkung des eher unbekannten Eddie Redmayne quasi unter den Tisch fallen lassen, obwohl dessen Rolle um einiges mehr an Raum beansprucht.
Letztendlich bleibt festzuhalten, dass Powder Blue zwar ein guter Film ist, aber eben auch nicht mehr. Er steht sich selbst im Wege und man spürt deutlich, dass dort einiges hinter den Möglichkeiten zurückgeblieben ist, weil das Drehbuch einfach nicht mehr hergegeben hat. Würde hier nicht so vieles so platt und offensichtlich verkauft werden, manche Geschehnisse so vorhersehbar und trotzdem beliebig wirken, hätte man die Möglichkeiten des unbestreitbar großartigen Casts erkannt und voll ausgeschöpft, ja dann – und nur dann – hätte aus Powder Blue ein großartiger Film werden können.
Powder Blue
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Falsche Entscheidungen im Leben - 6.5/10
6.5/10
Fazit & Wertung:
Powder Blue kommt leider bei weitem nicht an die Genre-Größen des Episodenfilms wie L. A. Crash und Magnolia heran, ist aber – trotz des Pathos – dank der guten Schauspieler immer noch recht sehenswert.
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