Review: Edge of Love (Film)

Wieder einmal ist es spät geworden, was mich aber nicht davon abhalten soll, euch einen weiteren empfehlenswerten Film zu präsentieren, von dem ich beim Ansehen extrem positiv überrascht worden bin.

Edge of Love
Was von der Liebe bleibt

The Edge of Love, UK 2008, 110 Min.

Edge of Love
Quelle: IMPawards.com

Regisseur:
John Maybury
Autor:
Sharman Macdonald

Main-Cast:
Keira Knightley (Vera Phillips)
Sienna Miller (Caitlin Thomas)
Cillian Murphy (William Killick)
Matthew Rhys (Dylan Thomas)

Genre:
Drama | Biografie | Romantik

Trailer:

 

Inhalt:

In den Wirren des zweiten Weltkriegs begegnen sich im damaligen London die Sängerin Vera Phillips, der Schriftsteller Dylan Thomas und dessen Frau Caitlin Thomas. Aus der Not heraus ziehen die beiden schnell bei Vera ein, auch wenn Thomas‘ Frau von Eifersucht geplagt wird, freundet sie sich schnell mit der koketten Frau an, die Dylan noch aus Jugendtagen kennt. Nichtsdestotrotz ist das Verhältnis der drei untereinander nicht spannungsfrei und entspannt sich erst, als Vera den Offizier William Killick kennenlernt. Bevor dieser eingezogen und in den Krieg geschickt wird, heiraten er und Vera Hals über Kopf und während William nach Griechenland geschickt wird, entschließen sich die drei Verbliebenen aufs Land zu ziehen, um den Unruhen Londons zu entkommen.

Alte Probleme und Liebschaften werden neu entfacht, Williams Überleben ist ungewiss und auch eine Überraschung würde auf ihn warten bei seiner Rückkehr.

Rezension:

Edge of Love ist ein beeindruckend scharf gezeichnetes und vielschichtig konstruiertes Portrait der damaligen Zeit, welches die Leiden des Krieges, eine partielle Schriftstellerbiografie, eine klassische Liebesgeschichte und – dem allen übergeordnet – die Geschichte einer schwierigen, doch innigen und die Jahre überdauernden Freundschaft gekonnt zu verknüpfen weiß. Was die Drehbuchautorin Sharman Macdonald – ihres Zeichens übrigens auch Mutter von Keira Knightley – hier kreiert hat, ist ein in sich äußerst stimmiges Werk von beeindruckender Emotionalität. Hier war sicherlich hilfreich, dass sie die Rolle der Vera Phillips ihrer Tochter quasi auf den Leib geschrieben hat, aber auch, dass diese hier bereits zum zweiten Mal unter der Regie von John Maybury in Erscheinung tritt.

Das Projekt hätte nichtsdestotrotz zum Scheitern verurteilt sein können, würde sich hier nicht ein gleichsam starkes Ensemble versammeln, um die in weiten Teilen doch ruhig angelegte Geschichte mit der nötigen Kraft zu füllen. Allen voran wäre hier sicher Sienna Miller als Knightleys Konterpart in ihrer Rolle als Caitlin Thomas zu nennen, aber auch Matthew Rhys beeindruckt in seiner Verkörperung des walisischen Schriftstellers Dylan Thomas. Cillian Murphy als Soldat William Killick spielt gewohnt großartig auf und einmal mehr musste ich mich fragen, warum dieser Ausnahmeschauspieler immer noch nicht die öffentliche Aufmerksamkeit bekommt, die ihm ob seines Talents zustehen würde, wenngleich er in jüngerer Vergangenheit ja immerhin des Öfteren auch schon in größeren, prestigeträchtigeren Rollen und Produktionen zu bewundern war.

Regisseur Maybury schafft es bei Edge of Love auch mehr denn je, einen ihm eigenen Stil zu kreieren und mit visueller Prägnanz zu beeindrucken, die zwar zuweilen mit dem Kitsch liebäugelt, aber niemals die Grenze zu übertreten droht und somit die Glaubwürdigkeit des Film zu wahren weiß. Im Lauf der Geschichte durchläuft auch der Film verschiedene Phasen und Handlungsorte, die insbesondere optisch auch gekonnt voneinander abgegrenzt werden, ohne die Homogenität des Films zu gefährden.

Grundsätzlich kann man kaum etwas negatives über Edge of Love von sich geben und wenn, wäre es Meckern auf hohem Niveau. Ich habe schon lange keinen so stimmigen, durchgängig packenden Film mehr gesehen und es ist mir vollkommen unverständlich, wie er insbesondere hierzulande so grob fahrlässig ignoriert werden konnte. Vergleiche zu dem nicht minder großartigen Abbitte sind übrigens vollkommen überflüssig, denn einerseits haben beide Filme außer der groben zeitlichen Einordnung und identischer Hauptdarstellerin kaum etwas gemein, andererseits hat Edge of Love es nicht nötig, sich mit fremden Federn schmücken zu müssen.

Fazit & Wertung:

Edge of Love ist Geschichtsepos, Kriegsdrama, Biografie und Lovestory in einem, erzählt die wunderbare Geschichte einer ebensolchen Freundschaft, reißt vieles gewollt an und verliert trotzdem nie den Fokus aus den Augen.

9 von 10 Gedichten von Dylan Thomas

Edge of Love

  • Gedichte von Dylan Thomas - 9/10
    9/10

Fazit & Wertung:

Edge of Love ist Geschichtsepos, Kriegsdrama, Biografie und Lovestory in einem, erzählt die wunderbare Geschichte einer ebensolchen Freundschaft, reißt vieles gewollt an und verliert trotzdem nie den Fokus aus den Augen.

9.0/10
Leser-Wertung 7/10 (1 Stimmen)
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