Review: Buffy – Im Bann der Dämonen | Staffel 7 (Serie)

Buffy & Angel - Das Buffyverse

Buffy & Angel – Das Buffyverse

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Beinahe fünf Monate sind an dieser Stelle zwar bereits ins Land gezogen seit der Review der vorangegangenen Staffel, doch gut Ding will ja bekanntlich Weile haben und außerdem hat die Sichtung ja auch aufgrund der Simultansichtung zusammen mit der Ablegerserie Angel – auf die ich später auch noch zu sprechen kommen möchte – eben seine Zeit benötigt. Doch hier kommt sie nun, meine Review zur finalen TV-Staffel.

Buffy
Im Bann der Dämonen
Staffel 7

Buffy the Vampire Slayer, USA 1997-2003, ca. 42 Min. je Folge

Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Serienschöpfer:
Joss Whedon
Showrunner:
Joss Whedon

Main-Cast:
Sarah Michelle Gellar (Buffy Summers)
Nicholas Brendon (Xander Harris)
Emma Caulfield (Anya)
Michelle Trachtenberg (Dawn Summers)
James Marsters (Spike)
Alyson Hannigan (Willow Rosenberg)
in weiteren Rollen:
Anthony Stewart Head (Rupert Giles)
Eliza Dushku (Faith)
Nathan Fillion (Caleb)
Tom Lenk (Andrew Wells)
Iyari Limon (Kennedy)
Sarah Hagan (Amanda)
D.B. Woodside (Principal Robin Wood)
Adam Busch (Warren Meers)
Danny Strong (Jonathan Levinson)

Genre:
Drama | Fantasy | Action | Horror

Trailer:

 

Inhalt:

Nachdem diesmal durch das beherzte Eingreifen von Xander die Welt wieder einmal vor dem Untergang bewahrt worden ist, scheint in Sunnydale langsam die Normalität wieder Einzug zu halten, doch hat sich auch vieles geändert, ist Giles schließlich gemeinsam mit Willow nach England gereist, um dort ihr magisches Talent unter Kontrolle zu kriegen und auch die Neueröffnung der Sunnydale High – selbstredend erneut direkt über dem Höllenschlund erbaut – ist nicht gerade ein Grund zu immenser Freude, auch wenn der neue Rektor der Schule Buffy prompt einen Job offeriert, was ihr nur recht sein kann, um die dortigen ´Geschehnisse im Auge behalten zu können.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Bald schon nämlich machen Gerüchte die Runde, das ein unvorstellbares Böses um sich greifen würde und auf der ganzen Welt machen brandgefährliche Kultisten Jagd auf Jägerinnen-Anwärterinnen und schlachten sie erbarmungslos ab. Auch der Rat der Wächter scheint in akuter Gefahr und bald schon stehen erneut alle Zeichen auf Apokalypse, spätestens als der erste Turok-Han, sozusagen die Urform aller Vampire, sein Unwesen zu treiben beginnt. Doch niemand ahnt, dass das Urböse längst begonnen hat, seinen Einfluss auszuweiten und nicht nur Spike in Gestalt längst verstorbener Personen bereits erschienen ist und plant, ihn zu einem Schläfer in den Reihen der Jägerin zu machen…

Rezension:

Mit dem Ende der siebten Staffel endet nun also meine Wiederholungssichtung der mir liebsten Serie meiner Jugend und ich muss schon sagen, dass ich die finale Staffel Buffy doch deutlich schlechter in Erinnerung hatte, als sie sich letztendlich präsentiert hat. Das mag aber auch daran liegen, dass die Serie sich gehörig entwickelt und gerade zu Beginn noch mit einigen klassischen Monster-of-the-Week-Folgen aufwartet, die in Anbetracht dessen, dass quasi nebenbei und bereits ab der ersten, wieder einmal von Joss Whedon selbst geschriebenen Episode Alles auf Anfang (7.01) das Erste Böse, welches man ja bereits in Heimsuchungen (3.10) kennenlernen durfte, als neuer Antagonist, als finaler und ultimativer Big Bad eingeführt wird und sich ebenfalls gleich in der ersten Episode konsequent in Gestalt von Warren, Glory, Adam, Wilkins, Drusilla und schließlich des Meisters dem Zuschauer (und Spike) präsentiert, doch reichlich deplatziert wirkt. Sicherlich wird auch die Geschichte vorangeführt, die Sunnydale High wird neu eröffnet, der Charakter des neuen Schulrektors Robin Wood – was ein Name – eingeführt und auch, wie es Willow seit den strapaziösen Ereignissen des vorangegangenen Staffelfinales Der Retter (6.22) ergangen ist, wird selbstredend aufgegriffen, um sie dann in Willows Welt (7.03) zu ihren Freunden zurückkehren zu lassen, was Jane Espenson, der Autorin besagter Folge, die diesmal mehr noch als Whedon selbst für die Highlight-Folgen verantwortlich zeichnet, gleich als Plot-Aufhänger dient für eine zwar in sich sehr stimmige, im Gesamtkontext aber merklich auf der Stelle tretende Geschichte, die dennoch einen ersten zaghaften Aufwärtstrend verspricht.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Es folgen drei weitere, weitestgehend in sich abgeschlossene Episoden, von denen eine unter anderem die Herkunft und Vergangenheit von Anya beleuchtet – Wandlungen (7.05) – bevor sich mit Gespräche mit Toten (7.07) eine der kultigsten und in Teilen gruseligsten Episoden der Serie anschließt, die dadurch, dass die Story in vier Segmente unterteilt ist, auch gleich von vier der fähigsten Autoren der Serie, namentlich Whedon, Espenson, Marti Noxon und Drew Goddard (The Cabin in the Woods), geschrieben worden ist und mir teils erneut durch Mark und Bein zu gehen wusste, womit natürlich das Segment gemeint ist, an dem sich Kristine Sutherland beteiligen durfte. Von da ab dauert es dann auch gar nicht mehr lange, bis Giles in Wenn die Nacht beginnt (7.10) mit den ersten Jägerinnen-Anwärterinnen in Sunnydale eintrifft und sich noch einmal ein Gefühl des Fremdelns einschleicht, denn während man sich in der ersten Staffelhälfte zu bemühen schien, nicht nur mit der Wiedereröffnung der Sunnydale High zu den Wurzeln der Serie zurückzukehren, wird nun alles anders, als Buffy quasi eine Jugendherberge für eine überwiegend gesichtslose Bande jugendlicher Mädchen eröffnet, wenngleich das bekanntermaßen spätestens im Staffelfinale alles seine durchaus wichtige Bewandtnis haben wird, doch zunächst irritiert der Jugendherbergen-Charme gehörig, ebenso wie Buffys zunehmend autoritärer, befehlsmäßiger Tonfall, denn wo Buffy früher neben all den Vampir- und Dämonen-Geschichten auch immer eine Drama-Serie war, kapselt sich die Jägerin nun gefühlsmäßig nicht nur von den Hausgästen und ihren Freunden, sondern auch ein Stück weit von den Zuschauern ab.

Nichtsdestotrotz nimmt die finale Staffel ab der zweiten Hälfte langsam, aber stetig an Fahrt auf und damit im gleichen Zuge die in sich geschlossenen Fälle der Woche ab, steuert schließlich Sunnydale und mit ihr die Welt auf die immer unabwendbarer scheinende Apokalypse zu. So freut man sich dann auch über die sich in Das Erste Date (7.14) unerwartet offenbarende Unterstützung, wenn man auch schon lange vorherwusste, dass diese Figur etwas verbirgt, doch fügt sich das alles ganz wunderbar, während man in der sich anschließenden Episode Das Angebot (7.15) noch einmal aktiv auf den Ursprung der Jägerinnen und ihrer Macht Bezug nimmt und damit kurz vor knapp noch einmal die Mythologie hinter der Serie in sich rund macht, bevor in der ebenfalls von Jane Espenson ersonnenen Folge Der Geschichtenerzähler (7.16) das seltene Kunststück gelingt, eine konzeptionell eigenwillige und ungewohnt humoristische Episode zu kreieren, die gleichsam auch die eigentliche Handlung vorantreibt, denn hier fungiert der mittlerweile fest zum Team gehörende Andrew als Dokumentarfilmer, der die Geschichte der Jägerin für die Nachwelt festzuhalten gedenkt, was natürlich den zahllosen Hausbewohnern und der Jägerin selbst nicht gerade gut in den Kram passt.

Ab diesem Moment spätestens wird die Handlung derweil zunehmend düsterer und alles deutet in Richtung Finale, wenn dann in der Folge Caleb (7.18) nicht nur Nathan Fillion als ebenselbiger Caleb und in seiner Funktion ausführendes Organ des Ersten Bösen zum Cast stößt, ganz so, wie Whedon auch in der Ablegerserie Angel mit Gina Torres nach der jüngst erfolgten Einstellung seiner Serie Firefly verfahren ist, sondern auch Faith nach langer Zeit zum Höllenschlund zurückkehrt, wobei es sich hierbei um eines der leider gefühlt viel zu seltenen Crossover zwischen den Serien handelt, hat sie schließlich kurz zuvor in Los Angeles für Recht und Ordnung gesorgt. In dem Zusammenhang sei der guten Ordnung halber erwähnt, dass man sich bei der Sichtung beider Serien in dieser Staffel wieder tunlichst an die Reihenfolge halten sollte und speziell das Staffelfinale von Angel vor den abschließenden zwei Folgen Buffy in Augenschein nehmen sollte, während ich für weitere Details auf meine Übersicht zum Buffyverse verweise.

Szenenbild aus Buffy - Im Bann der Dämonen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Derweil erweist sich Caleb, wenn er auch nur in den finalen fünf Folgen der Staffel eine Rolle spielt, als ungemein mächtiger wie einprägsamer Widersacher, der der originären Scooby Gang auf den letzten Metern noch nachhaltigen Schaden zuzufügen weiß und einige Schockmomente, aber auch schlussendlich einen spektakulären Abgang für sich verbuchen mag. Die die Serie beschließende Doppelfolge Das Ende der Zeit (7.21/7.22) derweil ist an Großartigkeit kaum zu überbieten und auch bei dieser Sichtung huldige ich wieder dem Autoren-Duo Espenson und Whedon für diesen rundherum überzeugenden Serienabschluss, der bei all der Action und Dramatik auch noch Zeit findet, den Bogen zu den Ursprüngen der Serie zu schlagen, den Grundstein für künftige Abenteuer (und die finale Staffel Angel) zu legen und bei all dem auch noch Zeit für augenzwinkernde Szenen finden, wenn etwa ein Teil der Gang (inklusive Giles) sich am Vorabend der Apokalypse einer Partie Dungeons & Dragons widmet. Nicht unerwähnt bleiben soll aber auch die ungemein coole Scythe, antike Waffe der Jägerin, die Whedon ursprünglich für seinen Comic Fray ersonnen hatte und die hier in natura regelrechte Schneisen in die Reihen der Vampire schlägt. Natürlich geht so ein Kampf gegen das Erste Böse nicht ohne Opfer ab und Jägerin und Konsorten aktivieren hier glaubhaft alle Kräfte, die ihnen zur Verfügung stehen, während auch die Effekte für damalige Verhältnisse als grandios zu bezeichnen sind und einen stimmigen Rahmen für eine über sieben Jahre und Staffeln ungemein erfolgreiche, in sich stimmige und stets mitreißende Serie geben, deren größter Verdienst es doch bei all den Weltenrettungs-Aktionen stets gewesen ist, wie sehr einem die zahlreichen Figuren im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen sind. Und da ist es nur konsequent, dass sich vor dem fulminanten Finale ein letztes Mal die Scoobys im Flur der Sunnydale High einfinden und Giles ob der Albereien von Buffy, Willow und Xander als Reminiszenz auf die ersten zwei Folgen Das Zentrum des Bösen und Die Zeit der Ernte (1.01/1.02) erneut proklamiert, „Die Erde ist wahrlich verloren“.

Fazit & Wertung:

Wenn auch die finale Staffel Buffy gerade zu Beginn merklich schwächelt und nicht recht in Fahrt zu kommen versteht, läuft die Serie zu ihrem fulminanten Schlussakt hin noch einmal zu Hochtouren auf und mündet in die unweigerliche Konfrontation mit dem Ersten Bösen, weiß dergestalt mit einem rundherum überzeugenden wie mitreißenden Finale zu versöhnen, das die Kult-Serie zu einem der denkbar besten Abschlüsse zu bringen weiß und die Kultserie in bester Erinnerung behalten lässt.

8 von 10 gepfählten Vampiren

Buffy - Im Bann der Dämonen | Staffel 7

  • Gepfählte Vampire - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Wenn auch die finale Staffel Buffy gerade zu Beginn merklich schwächelt und nicht recht in Fahrt zu kommen versteht, läuft die Serie zu ihrem fulminanten Schlussakt hin noch einmal zu Hochtouren auf und mündet in die unweigerliche Konfrontation mit dem Ersten Bösen, weiß dergestalt mit einem rundherum überzeugenden wie mitreißenden Finale zu versöhnen, das die Kult-Serie zu einem der denkbar besten Abschlüsse zu bringen weiß und die Kultserie in bester Erinnerung behalten lässt.

8.0/10
Leser-Wertung 9/10 (1 Stimmen)
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Meinungen aus der Blogosphäre:
Tonight is gonna be a large one.: 8/10 Punkte

Episodenübersicht: Staffel 7

01. Alles auf Anfang (7,5/10)
02. Das Monster aus der Tiefe (7,5/10)
03. Willows Welt (8/10)
04. Hilflos (7,5/10)
05. Wandlungen (8,5/10)
06. Liebesbeweise (6,5/10)
07. Gespräche mit Toten (9,5/10)
08. Unschuldig Schuldig (8/10)
09. Boten des Bösen (8/10)
10. Wenn die Nacht beginnt (7,5/10)
11. Showtime (8/10)
12. Die Anwärterin (7/10)
13. Die Mörder in mir (8/10)
14. Das Erste Date (7,5/10)
15. Das Angebot (8/10)
16. Der Geschichtenerzähler (8,5/10)
17. Mütter und Söhne (9/10)
18. Caleb (9/10)
19. … und raus bist Du (8/10)
20. Die Quelle der Mache (8,5/10)
21. Das Ende der Zeit, Teil 1 (9/10)
22. Das Ende der Zeit, Teil 2 (10/10)

 

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Kommentare (2)

  1. bullion 28. Februar 2016
    • Wulf | Medienjournal 28. Februar 2016

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