Buffy & Angel – Das Buffyverse
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Auch dieser Montag lasse ich euch natürlich nicht im Regen stehen und erzähle ein weiteres Mal voller Begeisterung von dieser großartigen Comic-Reihe, die leider hierzulande ein viel zu frühes und unrühmliches Ende gefunden hat.
Angel & Faith
Band 3:
Familienbande
Angel & Faith Vol. 3: Family Reunion, USA 2012, 144 Seiten
© Panini
Rebekah Isaacs (#10-14)
David Lapham (#15)
Panini Verlag
978-3-862-01546-7
Drama | Fantasy | Action | Horror
Inhalt:
© Panini
Unvermittelt steht Willow vor Angels Tür und bittet ihn um Hilfe. Nachdem er Sophronia und Lavinia Fairweather angewiesen hat, Giles Behausung zu bewachen, bricht er gemeinsam mit Faith und Willow nach Los Angeles auf, wo sie bereits von einem alten Bekannten erwartet werden, der in Angels Auftrag stets ein wachsames Auge auf Connor geworfen hat. Der wiederum führt mittlerweile ein normales Leben und studiert, doch Willows Plan, die Magie auf die Erde zurückzubringen, beinhaltet dummerweise auch einen Ausflug in die Dämonendimension Quor’toth und Connor – immerhin dort aufgewachsen – bildet den Schlüssel, um ein Portal dorthin zu öffnen. Vom Foyer des Hotel Hyperion aus bricht die bunt gemischte Truppe in fremde Welten auf, doch tatsächlich scheint man sich dort an Connor selbst nach all der Zeit noch zu erinnern…
Rezension:
Es war sicherlich absehbar, dass ich mir nach dem letzten – und leider nur mittelprächtigen – Buffy-Band Buffyguard nun auch Angel & Faith 3: Familienbande zu Gemüte führen würde, bei dem es sich übrigens um den letzten noch bei Panini und in deutscher Sprache veröffentlichten Band handelt, weil die Reihe wohl seinerzeit nicht den erhofften anklang bei der Leserschaft gefunden hat. Für mich persönlich absolut nicht nachvollziehbar, denn ich hatte ja schon des Öfteren postuliert, dass zumindest Stand neunte Staffel die Ableger- oder Spin-Off-Serie Angel & Faith qualitativ und dramaturgisch merklich die Nase vorn hat, wobei mich dieser nun dritte band noch einmal gesondert zu begeistern gewusst hat, obwohl die namensgebenden Protagonisten hier tatsächlich eher die zweite Geige spielen. Im Zentrum des Geschehens steht nämlich diesmal Willow, die sich zum Ende von Buffy 9.1: Im freien Fall aus San Francisco verzogen hat, um der Welt die Magie zurückzubringen und auf diesem Weg dann an Angels Türschwelle in London gelandet ist (nachzulesen im letzten Kapitel von Vaterfreuden).
© Panini
Damit aber nicht genug, verfolgt Angel freilich auch weiterhin seinen Plan, den von ihm als "Dämmerung" ermordeten Giles zurückzubringen, wobei ihm Willow eine nicht unbeträchtliche Hilfe anzubieten hat, doch ihrerseits fordert sie ebenfalls einen Gefallen ein, der nicht nur in die Dämonendimension Quor’toth führt, sondern auch Angels Sohn Connor involviert, der dort bekanntermaßen aufgewachsen ist. So fühlt sich zwar der gesamte Band Familienbande auch ein wenig wie Familienausflug an, bringt dadurch aber einerseits frischen Wind in die Geschichte und bietet andererseits Gelegenheit, Angel in seinem natürlichen Habitat zu zeigen, was sich in dem Fall auf Los Angeles bezieht, denn die Reise nach Quor’toth wird freilich vom Hotel Hyperion aus angetreten und am Flughafen erwartet die Mannschaft niemand Anderes als Gunn. So fühlt sich der Band in vielen Teilen auch wie eine Art Heimkehr an, denn so gelungen beide Comic-Serien im Moment auch grundsätzlich sein mögen, hat sich doch zu den TV-Zeiten der Abenteuer einiges geändert und ich vermisse sowohl die "klassische" Scooby Gang als auch Angels übliches Team, während man sich als Fan ikonischen Orten wie eben dem Hyperion noch einmal ganz anders verbunden fühlt.
Mit dem Ende des ersten Akts geht es dann also auf nach Quor’toth und tatsächlich hatte ich hier die Befürchtung, dieser Part der Story könnte schnell in einen nicht enden wollenden Kampf ausarten, doch weit gefehlt, nutzt Autor Christos Gage die Gunst der Stunde, um insbesondere bei der Beziehung zwischen Angel und Connor gehörig aufzuarbeiten, so dass das schwierige Verhältnis der beiden zueinander inmitten einer lebensfeindlichen Höllendimension langsam aber stetig auf eine andere Stufe steigt und viele der früheren Verfehlungen endlich vergessen lässt. Einziges Manko hierbei ist natürlich der Umstand, dass die Angel-Comicbände seitens IDW, die nach der Storyline von Nach dem Fall angesiedelt sind, offiziell eben nicht zum Kanon gehören, weshalb es hier zu kleineren Ungereimtheiten in Bezug auf Connor kommt, doch das meiste bezieht sich ohnehin auf Geschehnisse, die bis zu TV-Zeiten zurückreichen, weshalb dies nur einen kleinen Stolperstein in einem ansonsten rundherum gelungenen Band darstellt, der eben nicht nur actionreich, sondern auch ungemein emotional daherkommt.
© Panini
Ebenfalls erneut und gesondert loben möchte ich dabei Rebekah Isaacs, deren Zeichnungen mir mittlerweile wirklich ans Herz gewachsen sind und die nicht nur Angel und Faith jederzeit ins rechte Licht zu rücken versteht, sondern auch nun mit ihrer Interpretation von Willow, Connor und Gunn zu punkten weiß. Hiervon unberührt bleibt einzig die finale Story Jeder ist ein Held, deren zwei Teile von Lee Garbett und David Lapham gestaltet worden sind, die merklich hinter Isaacs Figurenzeichnung zurückbleiben. Dafür allerdings handelt es sich ansonsten um ein ungemein spannendes One-Shot, denn hier werden die bislang noch eher stiefmütterlich behandelten Antagonisten näher beleuchtet und endlich versteht man, welche Motivation Pearl und Nash umtreibt, wobei es noch viel spannender ist, einen Blick in die Vergangenheit von Whistler zu werfen, der bereits in der finalen Doppelfolge der zweiten Staffel Buffy sein Debüt gab und seitdem gehörige Rätsel aufgibt. Vor allem aber hatte ich schon seinerzeit das Gefühl, dass man aus der Figur noch deutlich mehr hätte machen können und entsprechend begrüße ich es sehr, dass er nun bei Angel & Faith eine zunehmend dominantere Rolle einnimmt. Es bleibt abzuwarten, wie sich das in den Folgebänden verhalten wird, doch zunächst einmal werde ich nun demnächst weiter Willows Weg folgen, die Magie zurückzubringen, bevor es dann mit den englischsprachigen Dark-Horse-Ausgaben dieser großartigen Serie weitergehen wird.
Angel & Faith, Band 3: Familienbande
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Hinweise aus den Wächter-Akten - 9/10
9/10
Fazit & Wertung:
Mit Angel & Faith 3: Familienbande übertreffen sich Christos Gage und Rebekah Isaacs noch einmal selbst und liefern den bisherigen Höhepunkt der Staffel, der nicht nur ein Crossover mit Willow, sondern auch ein Wiedersehen mit Connor beinhaltet. Während die Story auch dramaturgisch außerordentlich gelungen und emotional daherkommt, strotz der Band vor klugen Ideen und spannenden Entwicklungen, derweil sowohl Action als auch Humor nicht zu kurz kommen.
Angel & Faith, Band 3: Familienbande ist am 18.11.13 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!