Review: Star Wars: Yodas geheimer Krieg (Graphic Novel)

Das Star Wars Universum

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Heute schließe ich dann mal noch eine lange überfällige Lücke in meiner persönlichen Comic-Historie, auch wenn ich mir in der Rückschau betrachtet diesen Ausflug hätte sparen können, aber so ist das eben manchmal.

Star Wars
Yodas geheimer Krieg

Star Wars, Vol. 5: Yoda’s Secret War (#26-30), Annual II, USA 2017, 144 Seiten

Star Wars: Yodas geheimer Krieg | © Panini
© Panini

Autoren:
Jason Aaron (#26-30)
Kelly Thompson (Annual #2)
Zeichner:
Salvador Larroca (#26-30)
Emilio Laiso

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-60761-5

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Ausschnitt aus Star Wars: Yodas geheimer Krieg | © Panini
© Panini

Während die Rebellenallianz noch darüber diskutiert, ob es lohnt, Mittel für die Befreiung des Droiden C-3PO bereitzustellen, beschließt R2 auf eigene Faust eine Rettungsmission zu starten und gleichwohl Luke versucht, ihn davon abzubringen, muss er sich letztlich geschlagen geben. So beschließt Luke, einmal mehr seine Aufzeichnungen zu konsultieren und erfährt so von der Geschichte eines ungemein mächtigen Jedi namens Yoda, den dereinst der Ruf der Macht auf einen entlegenen Planeten geführt hat, der von Krieg führenden Kindern mit mysteriösen Kräften bewohnt wird. Die ungezügelte Macht der kindlichen Kriegerkaste zwingt selbst den erfahrenen Jedi-Meister letztlich in die Knie und Yoda wird voller Demut erneut zum Schüler werden müssen, um diesen von der Galaxis unbeachteten Krieg beenden zu können…

Rezension:

Da ist mir doch tatsächlich ein Fehler unterlaufen, was die gedankliche Einordnung von Star Wars: Yodas geheimer Krieg anbelangt, denn tatsächlich bin ich davon ausgegangen, dass die zu Zeiten von Episode I angesiedelte Geschichte für sich stehen würde, wohingegen sich nun gleich zu Beginn der Lektüre gezeigt hat, dass zumindest der umgebende Rahmen der Storyline sich als Teil der regulären Heftserie präsentiert, womit dieser Sammelband zwischen Der letzte Flug der Harbinger und dem Crossover Eine Allianz auf Zeit zu verorten ist. Wirklich viel passiert hier allerdings nicht, außer dass R2 zu der Rettungsmission aufbricht, der man dann später in In den Weiten der Galaxis beiwohnen darf, bevor Luke sich daran begibt, noch ein wenig in Obi-Wans Tagebüchern zu schmökern, in denen der wiederum eine Geschichte von Yoda zum Besten gibt, den es auf einen entlegenen Planeten verschlägt, wo eine Schar Jugendlicher seit Generationen Krieg gegeneinander führt und dabei auf die sogenannte "Steinkraft" vertraut, bei der es sich erwartungsgemäß viel eher um eine Variation der Macht handelt, wie Yoda schnell erkennt.

Ausschnitt aus Star Wars: Yodas geheimer Krieg | © Panini
© Panini

Bekanntermaßen bin ich ja ein großer Freund der Zeichnungen von Salvador Larroca und so gefiel mir rein optisch auch Yodas geheimer Krieg ausnehmend gut, was ich allerdings leider von der Geschichte nicht behaupten kann. Das beginnt schon mit der Prämisse und dem generellen Aufbau, denn dieses Erzählen über zwei Ecken wirkt hier doch sehr gewollt und bemüht, derweil es nicht wirklich nachvollziehbar ist, wieso Luke sich – in seinem X-Wing hockend – unvermittelt dazu entschließt, dass jetzt eine schöne Geschichte eine nette Sache wäre und ihm sicherlich weiterhilft. Doch auch dieser entlegene Planet mit der immerwährenden Fehde zweier Parteien erinnert unter anderem frappant an Obi-Wan & Anakin, der nach einem sehr ähnlichen Schema aufgezogen worden ist. Mit den im ersten Moment an die verlorenen Jungs aus Peter Pan erinnernden Kinderkriegern hätte ich ja aber noch leben können, doch wird die Story leider im weiteren Verlauf noch weitaus absurder und abstruser, was ihr nicht eben zum Vorteil gereicht.

Der Höhepunkt – im leider negativen Sinne – wird aber erreicht, wenn Luke sich unvermittelt aus purer Neugierde entschließt, diesem Planeten doch einfach mal einen Besuch abzustatten, denn wie hier versucht wird, eine mehrere Dekaden zurückliegende Geschichte mit der "Gegenwart" der Comic-Reihe zu verknüpfen ist schon grenzwertig holprig und fraglich, so dass ausgerechnet dieser Part eigentlich gar keinen richtigen Sinn mehr ergibt und da helfen dann eben auch Larrocas Zeichnungen nicht mehr viel, wenn dramaturgisch alles mit Schmackes in die Binsen geht. Was auch immer den sonst zuverlässigen und mit grundsätzlich überzeugenden Geschichten aufwartenden Autor Jason Aaron hier geritten haben mag, es tut der Reihe nicht wirklich gut und wird auch Yoda nicht gerecht, auch wenn er hier des Öfteren die telekinetischen Muskeln spielen lassen darf, wobei selbst dies manches Mal über das Ziel hinausschießt und seine Fähigkeiten nicht einmal ansatzweise konsistent zu nennen sind.

Ausschnitt aus Star Wars: Yodas geheimer Krieg | © Panini
© Panini

Nach diesem dramaturgischen wie inszenatorischen Niedergang erwartet einen hier zumindest als Dreingabe noch das Annual #2, das sich allerdings kaum weniger trivial gibt und seinerseits von Kelly Thompson verfasst und von Emilio Laiso bebildert worden ist. Im Gegensatz zu Yodas Geschichte lässt sich dieses One-Shot zwar ganz unterhaltsam lesen, lässt aber erneut Tiefgang oder erhellende Erkenntnisse missen, während auch nicht ganz klar ist, wann genau diese Geschichte zu verorten ist. So spürt man hier deutlich, dass allein des Abenteuer-Flairs wegen eine brenzlige Situation kreiert worden ist, an deren Ende natürlich die Rettung der hier in die Bredouille geratenen Prinzessin Leia steht. Entsprechend wusste ich nach der Lektüre ziemlich genau, weshalb ich quasi rein instinktiv diese Geschichte zunächst ausgelassen hatte, denn abgesehen von der Optik (in weiten Teilen) stellt ausgerechnet die Story um einen der kultigsten Jedi den bisherigen Tiefpunkt der Serie dar. Immerhin kann man Star Wars: Yodas geheimer Krieg ohne Bedenken auslassen, ohne Essentielles für den Fortgang der Geschichte zu versäumen, denn die Szenen in der Gegenwart beschränken sich auf wenige Panels und Seiten, wenn man einmal von Lukes unsinnigem Ausflug n die Ferne absieht, der aber später auch nicht mehr referenziert wird.

Fazit & Wertung:

Der einmal mehr von Jason Aaron inszenierte Sammelband Star Wars: Yodas geheimer Krieg verlässt die reguläre Storyline zugunsten einer Geschichte aus Yodas umtriebiger Vergangenheit, was grundsätzlich vielversprechend wäre, wenn Prämisse und Dramaturgie nicht so ungemein dürftig ausfallen würden und in letzter Konsequenz kaum wirklich Sinn ergeben. Schade, denn abgesehen von verschenkten Möglichkeiten bekommt man hier nicht viel geboten, auch wenn die Zeichnungen von Salvador Larroca erneut zu gefallen wissen.

4,5 von 10 Weisheiten eines Jedi

Star Wars: Yodas geheimer Krieg

  • Weisheiten eines Jedi - 4.5/10
    4.5/10

Fazit & Wertung:

Der einmal mehr von Jason Aaron inszenierte Sammelband Star Wars: Yodas geheimer Krieg verlässt die reguläre Storyline zugunsten einer Geschichte aus Yodas umtriebiger Vergangenheit, was grundsätzlich vielversprechend wäre, wenn Prämisse und Dramaturgie nicht so ungemein dürftig ausfallen würden und in letzter Konsequenz kaum wirklich Sinn ergeben. Schade, denn abgesehen von verschenkten Möglichkeiten bekommt man hier nicht viel geboten, auch wenn die Zeichnungen von Salvador Larroca erneut zu gefallen wissen.

4.5/10
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Star Wars: Yodas geheimer Krieg ist am 26.03.18 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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