Review: Between Worlds (Film)

Gar nicht mal so lange her, dass Nicolas Cage mich mal wieder so richtig überzeugen konnte und – zack – haut er die nächste Gurke raus, wobei die Schuld mitnichten bei ihm, sondern wohl eher bei Maria Pulera zu suchen ist. Ändert aber nichts daran, dass ich den nachfolgenden Film nur schwerlich irgendwem empfehlen kann.

Between Worlds

Between Worlds, ES 2018, 90 Min.

Between Worlds | © EuroVideo
© EuroVideo

Regisseurin:
Maria Pulera
Autorin:
Maria Pulera

Main-Cast:
Nicolas Cage (Joe)
Franka Potente (Julie)
Penelope Mitchell (Billie)
in weiteren Rollen:
Garrett Clayton (Mike)
Lydia Hearst (Mary)
Hopper Penn (Rick)

Genre:
Fantasy | Thriller

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Between Worlds | © EuroVideo
© EuroVideo

Seit Trucker Joe seine Frau und Tochter bei einem Brand verloren hat, ist er als Einzelgänger auf den Straßen der USA unterwegs. Eines Abends eilt er an einer abgelegenen Tankstelle einer Frau zu Hilfe, die von einem Fremden gewürgt wird, doch die offenbart ihm alsbald, den Mann darum gebeten zu haben, da sie auf diesem Weg in die Zwischenwelt vordringen kann und von dort ihre verunfallte Tochter zurückholen will. Joe ist reichlich perplex ob dieser Offenbarung, begleitet Julie aber ins Krankenhaus und hilft ihr – indem er sie erneut würgt. Und tatsächlich erwacht Julies Tochter Billie aus dem Koma, derweil Joe und Julie alsbald eine Beziehung beginnen. Doch es ist nicht etwa Billie, die aus dem Jenseits zurückgekehrt ist, sondern Joes verstorbene Frau, die es natürlich gar nicht gern sieht, dass Joe sich mit Julie vergnügt, die in ihren Augen ohnehin zunehmend zum Problem wird…

Rezension:

Eigentlich wollte ich meinen Text zu Between Worlds ja damit beginnen, zu kritisieren, dass sich der "Twist" des Ganzen dem aufmerksamen Zuschauer nach nicht einmal fünfzehn Minuten Film erschließt, bis ich im Nachhinein sah, dass diese Wendung bereits Teil der offiziellen Inhaltsangabe zum Film ist, nämlich, dass nicht etwa Billie aus der Zwischenwelt zurückkehrt, sondern stattdessen Joes tote Frau, die sich im Körper der jungen Dame breitmacht. Nichtsdestotrotz liegt hier meines Erachtens eines der Hauptprobleme des Streifens vor, denn was für den außenstehenden Konsumenten längst ersichtlich ist, ist den handelnden Figuren natürlich in keiner Weise klar und so beobachtet man die nachfolgenden siebzig Minuten, wie sie so langsam aber sicher dahinterkommen, bevor der Abspann erlöst. Ich bin ja wirklich Fan von Nicolas Cage und sehe selbst seine zahlreichen schrottigen Filme neueren Datums immer noch vergleichsweise gerne, aber woraus man hier einen Film zu schustern versucht hat, ist schon reichlich verquer und dröge, selbst für B-Movie-Verhältnisse.

Szenenbild aus Between Worlds | © EuroVideo
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So lernen wir in einem kurzen Intro erst Joe und dann Julie kennen, wobei Letztere dem abgehalfterten Trucker mal eben zwischen Tür und Angel verklickert, dass sie mittels Würgen in die Zwischenwelt gelangen kann und von dort ihre Tochter zurückholen möchte, nachdem die seit einem Motoradunfall im Koma liegt. Wie im wahren Leben üblich schluckt der das freilich sofort und erklärt sich folglich bereit ihr zu helfen und sie im Treppenhaus des Krankenhauses erneut zu würgen, woraufhin Tochter Billie dann aus dem Koma erwacht. Oh, und natürlich gibt es eine Krankenschwester, die ziemlich genau weiß, was Julie da getan hat und sie dafür lobt, nur um später im Film altklug verkünden zu können, dass das wohl doch nicht so nach Plan verlaufen sei. Nun gut, holpriger Einstieg, aber dennoch hätte aus Between Worlds (zumindest theoretisch) noch was werden können, doch folgt im Grunde kaum mehr als der reichlich triviale Beginn einer Beziehung zwischen Trucker Joe und Mutter Julie, die zunehmend davon überschattet wird, dass die stets leicht bekleidete Billie immer offensivere Annäherungsversuche bei Joe startet, die der auch mit vergleichsweise unbewegter Miene zu ertragen bereit ist.

Andernorts spräche man hier sicherlich von Alte-Männer-Fantasien, weshalb es umso irritierender ist, dass sowohl Skript als auch Regie in der Hand von Maria Pulera lagen, so dass zumindest dieser Vorwurf gar nicht erst gemacht werden braucht. Damit ansonsten aber auch die letzte Reihe begreift, dass es sich bei dem "Geist" in Billie um Joes verstorbene Frau handelt, werden die grundsätzlich dann doch überraschend züchtig inszenierten Sexszenen noch einmal mit "Rückblendensex" aufgepeppt. Und während Joe also langsam begreift, dass im Körper der Achtzehnjährigen seine tote Frau wohnt und sich zunehmend offen und ungezwungen mit ihr zu vergnügen beginnt, ist Julie noch damit beschäftigt, herauszufinden, dass ihr Freund eine Affäre mit ihrer Tochter begonnen hat. In der letzten Viertelstunde – und selbst noch nach dem Abspann – versucht sich Between Worlds zwar an noch zwei weiteren Twists, doch reißen die das Ruder auch nicht mehr rum, dass kaum zu erkennen ist, welche Geschichte Pulera hier eigentlich genau zu erzählen möchte, geschweige denn warum.

Szenenbild aus Between Worlds | © EuroVideo
© EuroVideo

Und während Nicolas Cage (Mandy) seine Sache als leicht schmieriger, vermeintlich gutmütiger Trucker Joe noch ganz gut macht und in mancher Szene sichtlich Spaß am regelrecht parodistischen Overacting hat, bleibt Franka Potente (Taboo) nicht nur blass, sondern hat auch noch den undankbaren Job, mit der ahnungslosen Mutter eine regelrecht begriffsstutzige Figur verkörpern zu müssen. Last but not least wäre da noch die mir bis dato unbekannte Penelope Mitchell (Hemlock Grove), die sich als "besessene" Billie nach und nach zur Femme Fatale und späteren Psychopathin wandelt und einen soliden, aber nicht unbedingt herausragenden Job macht, was man aber in allen Fällen sicherlich auch dem Skript anlasten darf, denn das man aus dieser dürftigen Prämisse, gefolgt von einer gänzlich uninspirierten und vor allem reichlich trivialen Handlung wirklich einen ganzen Film gemacht hat, erschließt sich mir nun beim besten Willen nicht.

Fazit & Wertung:

Maria Pulera liefert mit Between Worlds einen angeblichen Mystery-Thriller ab, dem nach nicht einmal 15 Minuten der Mystery-Aspekt abhandenkommt, was wiederum den Thrill ad absurdum führt und ein müdes, uninspiriertes Filmchen zurücklässt, das selbst ein zuweilen exaltiert aufspielender Cage nicht mehr retten kann.

3,5 von 10 Reisen in die Zwischenwelt

Between Worlds

  • Reisen in die Zwischenwelt - 3.5/10
    3.5/10

Fazit & Wertung:

Maria Pulera liefert mit Between Worlds einen angeblichen Mystery-Thriller ab, dem nach nicht einmal 15 Minuten der Mystery-Aspekt abhandenkommt, was wiederum den Thrill ad absurdum führt und ein müdes, uninspiriertes Filmchen zurücklässt, das selbst ein zuweilen exaltiert aufspielender Cage nicht mehr retten kann.

3.5/10
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vgw

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