Review: Star Wars: Zerstörte Hoffnung (Graphic Novel)

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Während bei mir die Vorfreude auf die nahende Veröffentlichung des neuesten Films langsam steigt, schüre ich sie natürlich auch heute wieder ein wenig mit einer thematischen passenden Graphic-Novel-Rezension.

Star Wars
Zerstörte Hoffnung

Star Wars, Vol. 9: Hope Dies (#50-55, Shu-Torun Lives, Annual #4), USA 2018, 188 Seiten

© Panini

Inhalt:

Seit der Zerstörung des Todessterns haben sich immer neue Gruppierungen der Sache der Rebellion verschrieben und jüngst stieß auch die durchaus mächtige Flotte der Mon Calamari hinzu, was die Rebellen in eine ungeahnte Lage der Stärke bringt. Während Mon Mothma gedenkt, wichtigen Verbündeten und Diplomaten die erstarkte Flotte der Rebellion zu präsentieren und für ihren hehren Kampf gegen das Imperium zu werben, hat auch Königin Trios von Shu-Torun einiges an Bemühungen und Kosten auf sich genommen, um die Schiffe von Mon Cala um- und aufzurüsten. Doch die versammelten Rebellen ahnen nicht, dass Darth Vader höchstpersönlich drauf und dran ist, sie in ihrem geheimen Stützpunkt zu überrumpeln, wofür er mit nichts weniger als dem Supersternenzerstörer Executor und gleich mehreren Sternenzerstörern dort auftaucht. Die Rebellen sind zwar in Aufruhr, doch erst die Erkenntnis, dass weder Waffen noch Funksysteme ihrer frisch überholten Schiffe funktionieren, lässt sie das ganze Ausmaß ihrer Lage erahnen, während auf Weisung des Dunklen Lords das Feuer auf die Wehrlosen eröffnet wird…

Rezension:

Nachdem die Rebellen im vorangegangenen Sammelband Aufstand auf Mon Cala unerwartete Unterstützung durch die Flotte der Mon Calamari bekommen hat, sieht es nun vermeintlich rosig aus in ihrem Kampf gegen das Imperium, doch bereits das erste Kapitel der (namensgebenden) Story des vorliegenden Bandes Star Wars: Zerstörte Hoffnung vermag diesem Hochgefühl einen gehörigen Dämpfer zu verpassen, denn schließlich wäre da noch Königin Trios von Shu-Torun, die sich mit Vader höchstpersönlich zusammengetan hat, um die Rebellion zu infiltrieren und deren Pläne zunichte zu machen. Entsprechend früh wird klar, dass Autor Kieron Gillen hier eine wahrhaft epochale Auseinandersetzung vorschwebt und die nach dem ersten Akt eingeschobene Kurzgeschichte Shu-Torun lebt! markiert noch eine der wenigen Verschnaufpausen, die einem hier bleiben, bevor im buchstäblichen Sinne die Hölle losbricht und Vader zum Sturm auf die wehrlose Rebellen-Flotte bläst. Passend zur fünfzigsten Heftausgabe der neuen Serie kommt es also zu einer Art zwischenzeitlichem Finale, das zwar ungemein actionreich daherkommt, darüber hinaus aber auch mit einigen unerwarteten Wendungen und Überraschungen aufwartet.

Gestaltet wurde diese sechsteilige Miniserie einmal mehr von Salvador Larroca, über dessen Stil man ja durchaus geteilter Meinung sein darf, den ich persönlich aber immer noch sehr schätze. Auf alle Fälle sind alle an der Fehde beteiligten, ikonischen Charaktere ausnehmend gut zu erkennen und überzeugend ausdrucksstark geraten, was aber auch für die Nebenfiguren gilt, die kaum weniger Wiederkennungswert besitzen. Gleichwohl viele, auch aus anderen Geschichten bekannte Figuren an dem Aufeinandertreffen beteiligt sind, geht es diesmal aber gar nicht mal so sehr um Charaktere, sondern weit mehr den ausufernden Raumkampf, auch wenn es dem Imperium – respektive Vader – gelungen ist, die mächtige Flotte der Rebellen zunächst weitestgehend kampfunfähig zu machen. So brennt Zerstörte Hoffnung einfach mal einen ausufernden wie epischen Konflikt ab, den ich je in einem Star Wars-Comic zu Gesicht bekommen habe, was schon etwas heißen mag, aber eben auch dafür spricht, welche Qualitäten diese Story mit sich bringt.

Darüber hinaus bin ich ja sonst jemand, der sich gerne darüber beschwert, wenn die Geschichten in den Comics zu actiongeladen sind und darüber hinaus tiefergehenden Storytelling außeracht lassen, doch hier geht die Mischung tatsächlich auf und während sich die Rebellen in unterschiedlichen Gruppierungen und Konstellationen der schier übermächtigen Gegnerschaft entgegenstellen, bleibt dennoch Zeit für viele kleine Charaktermomente und vor allem dahingehend Abwechslung, dass man gleich an mehreren Fronten dafür kämpft, die Flotte wieder kampftauglich zu machen. Freilich ist einiges von dem, was sich in Zerstörte Hoffnung ereignet, von langer Hand vorherzuahnen, was die Dezimierung der Rebellenstreitkräfte, den initialen Verrat seitens Königin Trios und natürlich auch die letztlich gelingende Flucht anbelangt, doch schmälert das den überaus positiven Eindruck nicht, zumal man bei näherer Betrachtung ähnliches auch von vielen anderen Geschichten im Star Wars-Universum behaupten könnte, insbesondere, wenn diese sich zwischen den Filmen abspielen und das ikonische Helden-Gespann der ursprünglichen Trilogie beinhalten.

Ansonsten wartet aber auch das Ende wieder mit einem gewissen Paradigmenwechsel auf und schafft eine interessante Ausgangsbasis für die weiteren Abenteuer, derweil der üppig ausgestattete Sammelband Star Wars: Zerstörte Hoffnung damit noch nicht zu Ende ist, denn es folgt schließlich noch das Annual #4, dass sich einer gewagten Transaktion von Sana Starros auf dem Planeten Hradreek widmet, die ihrerseits gleich mehrfach beinahe die Pfade von sowohl Darth Vader als auch Luke Skywalker streift, ohne dass diese je aufeinandertreffen würden. Die Grundidee ist nett und die Ausführung durchaus solide, doch verpasst man im Grunde auch nichts, würde man die Geschichte gänzlich auslassen, was man nun nicht eben von jedem Annual behaupten kann. Dessen Vorhandensein, ebenso wie die obligatorische Cover-Galerie runden den Band dennoch gelungen ab und so verbleibe ich gespannt auf die Fortsetzung des Ganzen wartend, denn auch wenn diese Schlacht einiges an Opfern gefordert haben mag und der Rebellion einen schweren Schlag versetzt hat, sind die Geschichten rund um Leia, Luke, Han und Chewie bekanntermaßen noch längst nicht zu Ende.

Star Wars: Zerstörte Hoffnung ist am 22.10.19 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!