Review: Star Wars: Galaxy’s Edge – Das Sith-Relikt (Graphic Novel)

Das Star Wars Universum

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Begeben wir uns mal wieder in eine weit, weit entfernte Galaxis und dann auch noch an deren Rand, wo sich ein noch junger und vergleichsweise unbekannter Außenposten befindet, den Sacks und Sliney im vorliegenden Band mit Bedeutung aufzuladen gedenken.

Star Wars
Galaxy’s Edge – Das Sith-Relikt

Star Wars: Star Wars: Galaxy’s Edge #1-5, USA 2020, 112 Seiten

Star Wars: Galaxy's Edge - Das Sith-Relikt | © Panini
© Panini

Autor:
Ethan Sacks
Zeichner:
Will Sliney

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-61732-4

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Der Ithorianer Dok-Ondar betreibt im Black-Spire-Außenposten auf Batuu einen Antiquitätenhandel und als hätte er nicht schon genug damit zu kämpfen, dass ihm Truppler der Ersten Ordnung das Leben schwer machen, taucht nun auch noch eine Bande windiger Schmuggler und Ganoven auf, die auf der Suche nach einem uralten und legendenumwobenen Artefakt sind, was der Ithorianer aber mitnichten in deren Händen sehen wollen würde. Doch Dok-Ondar ist weitgereist und schon weit zwielichtigeren und durchtriebeneren Gestalten begegnet, so dass es ihm ein Leichtes sein sollte, die Kaufinteressenten in die Irre zu führen. Dennoch bleibt sicherlich Zeit, die ein oder andere Geschichte zum Besten zu geben, wie Dok-Ondar an seine mitunter wertvollsten und schillerndsten Artefakte gelangt ist…

Rezension:

Ich war ja durchaus skeptisch, was Star Wars: Galaxy’s Edge – Das Sith-Artefakt angeht, denn schließlich wird hier nichts weniger versucht, als zum Disney-Themenpark eine Geschichte zu spinnen, die ganz im Zeichen des dort errichteten Black-Spire-Außenpostens auf Batuu steht. Und den gilt es natürlich prestigeträchtig mit den alten und neuen Trilogien sowie dem erzählerischen Beiwerk zu verknüpfen, um den best- und größtmöglichen Fan-Service zu gewährleisten, wobei man hier für meinen Geschmack ein wenig zu sehr über die stränge schlägt, gleichwohl der Band grundsätzlich durchaus Spaß macht. Die Haupthandlung lässt sich nun also auf Batuu und zu Zeiten der finalen Trilogie verorten, doch spielt die Haupthandlung eben auch eine eher untergeordnete Rolle und nimmt je Heft – der Sammelband vereint fünf Einzelausgaben – nur wenige Seiten ein, denn das Hauptaugenmerk liegt auf zahlreichen Rückblenden, die mehr oder minder ikonische Figuren aus dem Star-Wars-Kosmos auftreten lassen. Bindeglied hierbei ist der ithorianische Artefaktesammler und -händler Dok Ondar, der manch schillernde Geschichte darüber zu erzählen hat, wie er beispielsweise dereinst an einen Baby-Sarlacc gelangt ist.

Ausschnitt aus Star Wars: Galaxy's Edge - Das Sith-Relikt | © Panini
© Panini

Da hatten natürlich Han und Chewie ihre Finger im Spiel und gelungener hätte der Auftakt von Galaxy’s Edge – Das Sith-Artefakt wohl kaum ausfallen können, auch wenn die Story vergleichsweise profan ist, doch folgen eben später auch noch Gastauftritte von Greedo und Jabba, die dem Lichtschwert von Ki-Adi-Mundi nachjagen, wobei man zuletzt natürlich auch – aus Disney-Sicht – dem bisher größten Erfolg huldigt, nämlich der längst zur Kultfigur avancierten Doktor Aphra, die auch hier wieder ihre Finger im Spiel hat, was das ominöse, namensgebende Sith-Artefakt anbelangt, das Kylo Ren in die Finger bekommen möchte. Meine Ernüchterung derweil bezieht sich gar nicht einmal auf die Gastauftritte und Rückblenden, sondern schlicht darauf, dass sich die erinnerten Geschichten eben allesamt nicht auf Batuu ereignet haben, sondern andernorts in der Galaxis, was eben Titel und Konzept des Ganzen ein wenig in Frage stellt, denn auch wenn die "Gegenwartshandlung" um Dok-Ondar dort angesiedelt ist, wird eben kein umfassenderes oder irgendwie schillerndes Bild vom Black-Spire-Außenposten skizziert, sondern nur erklärt, woher der Ithorianer seine Artefakte hat.

Nun müsste natürlich jemand, der diesen spezifischen Themenpark bereits besucht hat, schildern können, inwieweit sich all diese Gegenstände in einer doch hoffentlich vorhandenen Antiquitätenhöhle von Dok-Ondar wiederfinden und das mag dann auch einen gewissen Aha-Effekt haben, doch dieser Ort und Planet sind mir jetzt nach der Lektüre kaum vertrauter als zuvor. Nichtsdestotrotz macht Autor Ethan Sacks einen soliden Job, gerade wenn man die Vorgaben und Spezifikationen bedenkt, doch wirklich überzeugen, geschwiege denn begeistern konnte mich diese Zusammenstellung nicht, auch wenn sie kurzweilig geraten ist und manches Augenzwinkern parat hält, wenn Greedo beispielsweise proklamiert, niemals danebenzuschießen (und schlussendlich von Jabba zu einer gewissen Cantina geschickt wird, um einen einfachen Job zu erledigen). Galaxy’s Edge steckt voller Anspielungen und Querverweise, die können sich auch sehen lassen, aber dramaturgisch ist das Geschilderte schon recht schwach auf der Brust, auch wenn sich das vorherahnen ließ.

Ausschnitt aus Star Wars: Galaxy's Edge - Das Sith-Relikt | © Panini
© Panini

Dafür wirkt immerhin alles wie aus einem Guss und Will Sliney wurde die Ehre zuteil, gleich sämtliche Hefte bebildern zu dürfen, womit er eben auch so einige ikonische Figuren in Szene setzen durfte. Irritierend, schließlich hätte es sich gerade bei einem solchen Konglomerat an Storys doch geradezu angeboten, auf unterschiedliche Künstler*innen zurückzugreifen, doch soll es mir so auch recht sein, zumal ihm die meisten Figuren gut gelingen und Panels und Hintergründe durchaus detailliert geraten sind. Schön auch die Cover der einzelnen Hefte, die diesmal nicht in Form einer Cover-Galerie hinten dran gehängt worden sind, sondern die einzelnen Kapitel/Hefte unterteilen und oft genug anteasern, wem man nun als nächstes begegnen könnte. Für Besucher des Black-Spire-Außenpostens mag der Ausflug also durchaus gelungen sein, doch wer noch nichts mit dem neu geschaffenen Ort im Star-Wars-Universum anzufangen weiß, wird dies wohl auch kaum nach diesem Band tun, denn sinnvoller hätte diese Zusammenstellung wohl eher Galaxy’s Edge – Die Artefakte des Dok-Ondar heißen können. Solide Unterhaltung ist es aber allemal und ich hoffe mit diesen Ausführungen dabei helfen zu können, die persönliche Entscheidung treffen zu können, ob sich ein Blick auf diese Miniserie lohnt oder nicht.

Fazit & Wertung:

Ethan Sacks und Will Sliney offerieren mit Star Wars: Galaxy’s Edge – Das Sith-Artefakt eine durchaus abwechslungsreiche und kurzweilige Geschichtensammlung, wobei die Rahmenhandlung demgegenüber etwas dürftig ausfällt, wodurch ausgerechnet der Black-Spire-Außenposten, um den sich hier doch alles drehen soll, zeitweilig sehr ins Hintertreffen gerät. Die Idee und das Konzept hinter dem Projekt sind vielversprechend, die Ausführung allerdings eher solide Unterhaltungskost.

6,5 von 10 wertvollen Artefakten im Besitz von Dok-Ondar

Star Wars: Galaxy’s Edge – Das Sith-Artefakt

  • Wertvolle Artefakte im Besitz von Dok-Ondar - 6.5/10
    6.5/10

Fazit & Wertung:

Ethan Sacks und Will Sliney offerieren mit Star Wars: Galaxy’s Edge – Das Sith-Artefakt eine durchaus abwechslungsreiche und kurzweilige Geschichtensammlung, wobei die Rahmenhandlung demgegenüber etwas dürftig ausfällt, wodurch ausgerechnet der Black-Spire-Außenposten, um den sich hier doch alles drehen soll, zeitweilig sehr ins Hintertreffen gerät. Die Idee und das Konzept hinter dem Projekt sind vielversprechend, die Ausführung allerdings eher solide Unterhaltungskost.

6.5/10
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Star Wars: Galaxy’s Edge – Das Sith-Relikt ist am 26.05.2020 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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