Review: Star Wars: Der Pfad des Schicksals (Graphic Novel)

Das Star Wars Universum

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Beschwingt starte ich in die neue Woche und eröffne mit der Besprechung eines durchweg überzeugenden, aber insbesondere optisch begeisternden Sammelbandes, dessen Geschichte – wie sollte es auch anders sein – in einer weit, weit entfernten Galaxis spielt.

Star Wars
Der Pfad des Schicksals

Star Wars, Vol. 1: The Destiny Path (#1-6), USA 2020, 156 Seiten

Star Wars: Der Pfad des Schicksals | © Panini
© Panini

Autor:
Charles Soule
Zeichner:
Jesus Saiz

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-62285-4

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Gerade so ist es den Rebellen gelungen, von Bespin zu fliehen und sich dem Zugriff des Imperiums zu entziehen, doch befindet sich der in Karbonit gefrorene Han Solo in der Obhut von Kopfgeldjäger Boba Fett, während Luke Skywalker eine in mehrfacher Hinsicht erschütternde Begegnung mit Lord Vader hinter sich hat. Die Rebellenflotte derweil sieht sich am Treffpunkt Delta-Drei im Mittleren Rand mit der unerbittlichen und taktisch erfahrenen Commander Zahra konfrontiert, die ihnen reichlich zusetzt, bis das Erscheinen und Eingreifen des Millennium Falken den Rebellen die Flucht ermöglicht. Dennoch bleibt nicht viel Zeit, sich zu sammeln und an Bord des Falken ist man sich schnell einig, dass eine Rückkehr nach Bespin unumgänglich ist, wobei Leia, Lando und Luke ihre ganz eigenen Gründe haben, der Wolkenstadt noch einen Besuch abzustatten…

Rezension:

Mit Star Wars: Der Pfad des Schicksals hat nun also auch bei uns der neue Handlungsbogen in Sammelband-Form begonnen und der lässt sich logischerweise nun zwischen Episode V und VI verorten, nachdem zuletzt die Story mit Schurken und Rebellen in Das Imperium schlägt zurück gemündet hat und gleichsam das Ende der Heftserie markiert hat, die nun unter gleichem Titel, aber mit neuer Nummerierung, fortgeführt wird. Tatsächlich, das ahnt man schon im Vorfeld, bietet diese Serie nun auch einiges an Potential, denn es klafft durchaus eine geschichtliche Lücke zwischen den beiden Filmteilen, derweil die bislang existierenden Storys ja nun einmal ins Reich der "Legends" verbannt worden sind, damit man sich auf weißer Leinwand gänzlich frei austoben kann. Charles Soule, mittlerweile Veteran im Franchise, der bereits als Autor für Darth Vader oder Poe Dameron fungiert hat, geht dabei einen durchaus vielversprechenden Weg und setzt tatsächlich beinahe minutiös an die Filmereignisse an. So bekommen wir einen mit sich hadernden, von jüngsten Eröffnungen erschütterten Luke präsentiert, während Lando sicherlich noch einige Zeit darum kämpfen muss, dass Vertrauen der Rebellen zurückzuerlangen, nachdem er nun einmal indirekt dafür verantwortlich ist, dass Han in Karbonit weilt. Das ist dann auch einer der großen Wermutstropfen, für den weder Soule noch die Ausrichtung der Geschichte etwas können, denn Han wird sicherlich schmerzlich vermisst werden in dieser Heftreihe, die – so könnte ich mir vorstellen – noch einmal länger, größer, imposanter als ihr Vorgänger werden könnte, weil es eben beispielsweise gilt, Lukes gesamten Weg nachzuzeichnen vom ambitionierten, aber in seinen Grundfesten erschütterten Machtnutzer hin zu dem Jedi, wie wir ihn zu Beginn von Episode VI präsentiert bekommen.

Verständlicherweise gibt es da einiges an Story-Elementen, die auch fernab der "Legends" hier erneut aufgegriffen werden, weil sie auch schlichtweg zu naheliegend, logisch und konsequent sind, als dass man hier andere Wege hätte gehen können und so steht zunächst einmal eine Rückkehr nach Bespin auf dem Plan, wo sich einerseits Lando als Verbündeter behaupten muss, andererseits Luke auf die Suche nach seinem verschollenen Lichtschwert begibt – auch wenn man freilich längst weiß, dass er dieses wohl eher nicht wieder in die Finger kriegen wird. Fakt ist aber, dass die Story überzeugt, auch wenn es manchmal fast ein wenig viel des Guten scheint, aber das ist ja ein Problem, dem sich die ergänzenden Comics schon immer ausgesetzt sahen. Fernab der Action aber, die auch hier wieder reichlich vorhanden und sicherlich auch erwartet wird, setzt Der Pfad des Schicksals aber auch reichlich auf Charaktermomente und insbesondere der innere Kampf von Luke, jüngste Ereignisse zu verdauen, ist überaus stimmungsvoll in Szene gesetzt. Keine aktuelle Star-Wars-Veröffentlichung aber auch, ohne dass nicht ein bisschen Werbung für die Ära der "High Republic" geschaltet wird, die in den USA längst in vollem Gange ist, hierzulande Ende des Monats die beiden ersten Romane In die Dunkelheit und Die Bewährungsprobe hervorbringen wird. Wie es der Zufall aber will, hat auch Charles Soule bereits einen Beitrag zur Franchise-Erweiterung abgeliefert, auch wenn Das Licht der Jedi erst im August in deutscher Fassung (bei Blanvalet) erscheinen wird.

Ist der Ausflug nach Bespin also erst einmal zu einem mehr oder minder befriedigenden Abschluss gebracht worden, verschlägt es Luke zu einem alten, verfallenen Tempel aus der Zeit der Hohen Republik, die auch explizit als solche betitelt wird, um wenig subtil den Brückenschlag zu kreieren, was man aber durchaus so machen kann, zumal die Geschichte als solche überzeugt. Nichtsdestotrotz muss man einräumen, dass im Laufe der Jahre schon so manch alter, mit Fallen gespickter Tempel besucht worden ist, was sich als Story-Aufhänger nun schon reichlich abgenutzt anfühlt und hier eben auch ein wenig Werbecharakter mit sich bringt, doch fügt sich das immerhin recht organisch in den Rest und wird an anderer Stelle – in der ebenfalls von Soule geschriebenen Miniserie Der Aufstieg Kylo Rens – referenziert, was dann schon wieder beinahe charmant wirkt in dieser aufdringlichen Unaufdringlichkeit, den Fans die neuen Geschichten schmackhaft zu machen. Um aber noch einmal zu den unumwunden positiven Seiten von Star Wars: Der Pfad des Schicksals zu kommen, seien an dieser Stelle die Zeichnungen von Jesus Saiz genannt, denn der spanische Künstler verleiht dem Band – und vor allem den Figuren – ein optisch enorm ansprechendes Gesicht und es macht richtig Spaß, die vielen hochqualitativen Panels zu bestaunen, die er hier zu Papier bringt, um die Story kongenial zu bebildern.

Bleibt nur zu hoffen, dass Saiz auch längerfristig als Zeichner erhalten bleibt, was bei den Star-Wars-Heftserien ja nun nicht unbedingt immer der Fall ist. Ohne Bangen vor der Zukunft bildet dieser Band aber ohne Frage einen mehr als vielversprechenden Auftakt, wie auch immer man für sich persönlich den Ausflug in High-Republic-Gefilde bewerten mag, denn Optik und Storytelling wissen zu überzeugen, sind gespickt mit ikonischen Szenen und manch charmantem Gastauftritt, während es spannend sein wird zu erfahren, wohin sich die Geschichte entwickeln wird, zumal mit Commander Zahra eine vielversprechende Kontrahentin an Bord des Sternzerstörers Tarkins Wille in Stellung gebracht wird, die zu mehr imstande scheint, als lediglich Kanonenfutter in die Schlacht zu werfen. Insbesondere nach dem zuletzt eher mäßig überzeugenden Abschluss der Heftserie für den Zeitraum zwischen den Episoden IV und V bin ich nun wieder guter Dinge, was die Fortführung der Reihe angeht, auch wenn mir Han Solo in diesem Teil der Geschichte sicherlich noch des Öfteren fehlen wird. Ansonsten können Soule und Saiz sich gerne noch lange in der Serie austoben und finden hoffentlich auch über den Auftakt des Ganzen hinaus spannende und konsistente Storylines, die es wert sind, erzählt zu werden.

Fazit & Wertung:

Mit Star Wars: Der Pfad des Schicksals ist nun auch hierzulande der Auftakt der zwischen Episode V und VI zu verortenden Heftreihe erschienen und macht einen mehr als überzeugenden Eindruck, zumal sowohl die Story von Charles Soule als auch die grandiosen Zeichnungen von Jesus Saiz zu überzeugen wissen. Die Werbung für die Franchise-Erweiterung "Die Hohe Republik" mag dabei wenig subtil und ein wenig überflüssig wirken, fügt sich aber grundsätzlich stimmig ins Geschehen und eröffnet für die Zukunft womöglich neue, spannende Perspektiven.

8,5 von 10 halsbrecherischen Abenteuern

Star Wars: Der Pfad des Schicksals

  • Halsbrecherische Abenteuer - 8.5/10
    8.5/10

Fazit & Wertung:

Mit Star Wars: Der Pfad des Schicksals ist nun auch hierzulande der Auftakt der zwischen Episode V und VI zu verortenden Heftreihe erschienen und macht einen mehr als überzeugenden Eindruck, zumal sowohl die Story von Charles Soule als auch die grandiosen Zeichnungen von Jesus Saiz zu überzeugen wissen. Die Werbung für die Franchise-Erweiterung "Die Hohe Republik" mag dabei wenig subtil und ein wenig überflüssig wirken, fügt sich aber grundsätzlich stimmig ins Geschehen und eröffnet für die Zukunft womöglich neue, spannende Perspektiven.

8.5/10
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Star Wars: Der Pfad des Schicksals ist am 23.02.21 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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