Review: Star Wars: The Bad Batch | Staffel 1 (Serie)

Das Star Wars Universum

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Derweil es hier jüngst wieder ziemlich ruhig gewesen ist, wollte ich es mir dennoch nicht nehmen lassen, wenigstens zeitnah ein paar Worte zur neuen Star-Wars-Serie zu verlieren. Den Media Monday gibt es freilich nachher trotzdem.

Star Wars: The Bad Batch
Staffel 1

Star Wars: The Bad Batch, USA 2021-, ca. 26 Min. je Folge

Star Wars: The Bad Batch | © Disney+
© Disney+

Serienschöpfer:
Dave Filoni
Jennifer Corbett
Ausführender Produzent:
Dave Filoni

Main-Cast:
Dee Bradley Baker (The Bad Batch / Captain Rex / Clone Troopers [Stimme])
Michelle Ang (Omega [Stimme])

in weiteren Rollen:

Ben Diskin (AZI-3 [Stimme])
Bob Bergen (Lama Su [Stimme])
Gwendoline Yeo (Nala Se [Stimme])
Rhea Perlman (Cid [Stimme])
Stephen Stanton (Admiral Tarkin [Stimme])
Ming-Na Wen (Fennec Shand [Stimme])
Corey Burton (Cad Bane [Stimme])
Seth Green (Todo 360 [Stimme])
Robin Atkin Downes (Cham Syndulla [Stimme])
Ferelith Young (Eleni Syndulla [Stimme])
Vanessa Marshall (Hera Syndulla [Stimme])
Noshir Dalal (Vice Admiral Rampart [Stimme])

Genre:
Animation | Abenteuer | Science-Fiction | Action

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Star Wars: The Bad Batch | © Disney+
© Disney+

Während sich die Mitglieder der Kloneinheit 99, Sergeant Hunter, Wrecker, Tech, Crosshair und Echo auf einer Mission auf dem Planeten Kaller befinden, wird die Order 66 ausgerufen und umstehende Klonsoldaten eröffnen das Feuer auf die ebenfalls anwesende Jedi-Meisterin Depa Billaba, deren Padawan Caleb Dume nur mit Glück – und Hilfe von Hunter – entkommt. Die genmutierte "Schaden-Charge" wie Einheit 99 oft abfällig betitelt wird, versteht die Order jedoch nicht und bleibt skeptisch, was den angeblichen Hochverrat der Jedi an der Republik anbelangt. Zurück auf Kamino sehen sich die Soldaten bald in ihrer Skepsis bestätigt und desertieren beinahe vollständig vom neu ausgerufenen Galaktischen Imperium unter Palpatine. Bei ihrer Flucht hat die Einheit das ebenfalls genmutierte Klonmädchen Omega im Gepäck und gemeinsam gilt es, in einer lebensfeindlichen Galaxis zu überleben, während Einheit 99 sich quasi neu erfinden muss, nachdem sie nun nicht mehr im Dienste der Republik stehen, deren Untergang jüngst besiegelt wurde…

Rezension:

Auch ich zähle mich durchaus zum Kreise derer, die sich lange im Vorfeld auf Star Wars: The Bad Batch gefreut haben, auch wenn ich erst spät zur Quasi-Vorgänger-Serie The Clone Wars gefunden habe. Genau damit, eben ein Nachfolger zu sein, spielt dann auch die Serie bereits in der ersten Episode und lässt nicht mit allerhand Details und Querverweisen an die Klonkriegs-Animationsserie denken, an deren Ende hier quasi minutiös angeknüpft wird, denn wie zu erwarten war, eröffnet die überlange Pilotepisode Nachwirkungen (1.01) mit dem Ausrufen der Order 66, wobei sich die "Schaden-Charge" von dieser neuen Direktive – ebenfalls erwartungsgemäß – nicht betroffen sieht. Insbesondere der Serienauftakt ist aber ohnehin mehr als vielversprechend geraten und lässt inszenatorisch wie inhaltlich bereits die Muskeln spielen, denn auch wenn man dem Animationsstil grundsätzlich treu bleibt, wirkt hier doch alles noch eine Spur detaillierter, einen Hauch dreckiger und düsterer, die Mimik vor allem ausgefeilter. In Sachen Handlung ist es natürlich eine der Zeiten des Umbruchs schlechthin und gleichsam spannend zu beobachten, wie das noch neu gegründete Imperium langsam Fuß fasst in der Galaxis und mit welchen Methoden man sich die Bevölkerung untertan und gefügig macht.

Szenenbild aus Star Wars: The Bad Batch | © Disney+
© Disney+

Leider nimmt die erste Episode aber auch etwas vorweg, womit sich die Serie nicht nur Freunde machen dürfte, denn nachdem bei The Mandalorian die Gastauftritte von Ahsoka und Boba Fett nun mehr als gut angekommen sind, kann man da in einer Animationsserie natürlich noch weitaus freigiebiger mit sein und so gibt es allein in der ersten Folge nicht nur ein Wiedersehen mit Saw Gerrera, sondern vor allem auch Jedi-Meisterin Depa Billaba und ihrem Padawan Caleb Dume, den man wohl eher als Kanan Jarrus aus Rebels kennen dürfte. Das ist insofern noch nicht verwerflich, doch im Fall von Caleb/Kanan wird hier auch kurzerhand dessen Vita umgeschrieben, wie sie eigentlich schon Jahre zuvor in Kanan – Der letzte Padawan geschildert worden ist. Nachdem nun aber der Auftakt dennoch ungemein vielversprechend verläuft, driftet The Bad Batch leider prompt in eine gewisse erzählerische Mittelmäßigkeit. Natürlich handelt es sich auch hier wieder im Kern um eine Serie für Kinder und Jugendliche, das sollte man mitnichten unberücksichtigt lassen, aber das ist noch längst kein Grund, hier dann uninspiriert regelrechte Lückenfüller-Episoden aneinanderzureihen, in denen dann wahlweise gejagt, gekämpft oder geflohen wird. Zudem verhält es sich manchmal gar so, dass die namensgebende "Bad Batch" zur Zweitbesetzung degradiert wird, denn deren neuer Schützling Omega (Michelle Ang) nimmt zunehmend Raum ein, was ansonsten für die zahllosen Gastauftritte gilt, die mal mehr, mal weniger gelungen sind.

So gibt es beispielsweise ein Wiedersehen mit Cad Bane, das es so nicht gebraucht hätte, das aber durchaus unterhaltsam geraten ist, zumal auch eine junge Fennec Shand (Ming-Na Wen) hier mitmischen darf. Die Geschichte um eine noch junge und unerfahrene Hera Syndulla gefällt gleichfalls, krankt aber daran, dass es zunächst wirkt, als würde die Schaden-Charge in dieser Episode überhaupt keine Rolle spielen. So krankt Star Wars: The Bad Batch immer wieder an einer unausgewogenen Erzählweise, die dahingehend enorm irritiert, dass Serienschöpfer und Shworunner Dave Filoni doch nun schon mehrfach unter Beweis stellen konnte, es gut zu verstehen, packende Geschichten zu erzählen. Und das gelingt im Umkehrschluss so manches Mal und die internen Konflikte der Schaden-Charge wissen ebenso zu gefallen wie Hunter, der langsam in seine Rolle als Vaterersatz für Omega hineinwächst. Positiv hervorzuheben ist auch, dass die Episoden nicht mehr einfach abgewürgt werden, kaum dass die Mission ihr Ende gefunden hat (hat mir so manche Clone-Wars-Episode verleidet), sondern auch noch Platz für kleinere Charaktermomente und Nachdenklicheres bleibt. Im Umkehrschluss bleibe in diesem Kontext jedoch wieder zu bemängeln, dass man über die vermeintlichen Hauptfiguren im Laufe von 16 Episoden herzlich wenig erfährt und es im Grunde dabei bleibt, dass jeder von ihnen so seine zwei, drei Erkennungsmerkmale hat und damit ist dann auch gut.

Szenenbild aus Star Wars: The Bad Batch | © Disney+
© Disney+

Licht und Schatten liegen hier also nah beieinander, auch wenn man sich bedenkenlos jede Episode anschauen kann. Fakt ist aber auch, dass abgesehen vom Auftakt und dem zweiteiligen Staffelfinale – denn eine Fortsetzung wurde längst bestätigt – im Grunde nur Füllerepisoden vorhanden sind, die in Qualität und Einfallsreichtum variieren. Last but not least hat womöglich auch die finale Staffel The Clone Wars eine falsche Erwartungshaltung gegenüber der "Bad Batch" etabliert, deren Mitglieder dort erstmalig in Aktion getreten sind, denn zu Höchstform auflaufen wie dort kann diese Eliteeinheit an nonkonformen Klonsoldaten in ihrer eigenen Serie leider so gut wie nie. Immerhin bleibt als Bonus die spannende Ära, in der sich The Bad Batch bewegt, die wirklich superbe Optik der sich stetig verfeinernden Animationen und zuletzt noch das Potential, was der Show grundsätzlich noch immer innewohnt, auch wenn die erste Staffel die Erwartungen – in meinen Augen – dann doch eher nur bedingt erfüllen konnte. Bei all dem allerdings sollte man nicht vergessen, Dee Bradley Baker – und dessen deutsches Pendant Martin Keßler – zu loben, die einmal mehr die Verantwortung schultern, sämtliche Klone in allen Nuancen und mit feinsten Unterschieden zu sprechen, was noch einmal ungleich fordernder gewesen sein dürfte in einer Serie, die sich voll und ganz auf eine Truppe Klone konzentriert, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten.

Fazit & Wertung:

Die erste Staffel Star Wars: The Bad Batch eröffnet mit einem Paukenschlag, doch was episch beginnt, driftet alsbald in eine ganze Reihe von Füllerepisoden, die zwar unterhaltsam, aber längst nicht so gut sind, wie sie hätten sein können. So mancher erzählerische Kniff, zahllose Gastauftritte und eine grandiose Optik halten zwar durchaus bei der Stange, täuschen aber auch nur bedingt darüber hinweg, dass hier in Sachen Story und Dramaturgie noch deutlich mehr drin gewesen wäre.

7,5 von 10 Missionen der desertierten Kloneinheit 99

Star Wars: The Bad Batch | Staffel 1

  • Missionen der desertierten Kloneinheit 99 - 7.5/10
    7.5/10

Fazit & Wertung:

Die erste Staffel Star Wars: The Bad Batch eröffnet mit einem Paukenschlag, doch was episch beginnt, driftet alsbald in eine ganze Reihe von Füllerepisoden, die zwar unterhaltsam, aber längst nicht so gut sind, wie sie hätten sein können. So mancher erzählerische Kniff, zahllose Gastauftritte und eine grandiose Optik halten zwar durchaus bei der Stange, täuschen aber auch nur bedingt darüber hinweg, dass hier in Sachen Story und Dramaturgie noch deutlich mehr drin gewesen wäre.

7.5/10
Leser-Wertung 6/10 (5 Stimmen)
Sende

Episodenübersicht: Staffel 1

01. Nachwirkungen (9/10)
02. Familientreffen (7/10)
03. Die neue Einheit (7,5/10)
04. Gejagt (7/10)
05. Neue Kontakte (7/10)
06. Stillgelegt (6,5/10)
07. Alte Narben (8/10)
08. Wiedersehen (8,5/10)
09. Entgangene Beute (7,5/10)
10. Vorurteile (7/10)
11. Ein Pakt mit dem Imperium (8/10)
12. Hilferuf (8/10)
13. Befallen (6,5/10)
14. Projekt „Kriegsmantel“ (8/10)
15. Rückkehr nach Kamino (8,5/10)
16. Brennende Fluten (8/10)

 
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Star Wars: The Bad Batch | Staffel 1 ist (komplett) seit dem 13.08.21 exklusiv bei Disney+ verfügbar.

vgw

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