Und weil es so schön war gleich noch ein Film mit Teresa Palmer, über den ich zufällig bei meiner Netflix-Stöberei gestolpert bin. Kommt mir gut ins Wochenende und genießt den – hoffentlich – freien Abend!
Message from the King
Message from the King, USA/UK/BE/FR 2016, 102 Min.
© Netflix
Fabrice du Welz
Oliver Butcher
Stephen Cornwell
Alfred Molina (Preston)
Krimi | Thriller
Trailer:
Inhalt:
© Netflix
Bei der Einreise in die Vereinigten Staaten gibt der Südafrikaner Jacob King an, in Los Angeles Urlaub machen zu wollen, doch ist King mitnichten zum Vergnügen in den USA, gilt es schließlich seine Schwester Bianca aufzuspüren, die auf die schiefe Bahn geraten und dann verschwunden zu sein scheint. King beginnt seine Nachforschungen und gerät alsbald mit den Gangs und Banden von Los Angeles aneinander, während die Spur ihn seiner Schwester immer näherbringt. Während King aber noch über Biancas Verbleib im Unklaren ist, hat er sich in der hiesigen Unterwelt längst einen Namen als Störenfried gemacht und ihm bleiben nur wenige Tage, die Angelegenheit zu einem Abschluss zu bringen…
Rezension:
Hinsichtlich Message from the King dachte ich ja ursprünglich, dass es sich um eine originäre Netflix-Produktion handeln würde, was ja sowohl Gutes (The Discovery) als auch Schlechtes (Spectral) hätte bedeuten können, doch ist dem überhaupt nicht so, handelt es sich schließlich um einen US-amerikanischen Thriller, der beim Toronto Film Festival uraufgeführt worden ist und dessen Rechte sich Netflix hat sichern können. Im Zentrum der zugegebenermaßen überschaubaren Geschichte steht dabei der südafrikanische Jacob King, der als vornehmlicher Tourist in die USA reist, um dort aber in Wahrheit seine Schwester zu finden, die in dubiose Kreise abgetaucht zu sein scheint. Dabei ist das Skript vom ersten Moment an doch ziemlich überraschungsarm und vieles von dem, was man sich im Verlauf des rund hundertminütigen Reigens erwartet, trifft dann auch tatsächlich exakt so ein. Dergestalt hätte dem Film von Fabrice Du Welz ein wenig mehr Innovationswille und Einfallsreichtum sicherlich gut getan, doch als Genre-Vertreter macht der Streifen dennoch keine allzu schlechte Figur, auch wenn er nicht wirklich lang im Gedächtnis haften bleibt.
© Netflix
So ist Message from the King vom ersten Moment an düster, grimmig und wortkarg inszeniert, wobei mir Chadwick Boseman (Captain America 3: Civil War) tatsächlich mit seiner Präsenz durchaus positiv aufgefallen ist, so rudimentär seine Figur auch zunächst ausgearbeitet zu sein scheint, denn dafür, dass sein Jacob King als Haupt- und Identifikationsfigur taugen soll, erfährt man doch herzlich wenig über ihn und seine Hinter- wie Beweggründe. Solange aber wie der namensgebende King grimmig und düster dräuend zu Werke geht, stört die fehlende Vita tatsächlich nur marginal und man kann sich ganz der rohen Gewalt des Streifens hingeben, dem man leider sein geringes Budget zuweilen anmerkt, denn die doch überraschend spärlich gesäten Action-Passagen wissen handwerklich durchaus zu gefallen, hätten aber auch ein wenig mehr Dynamik und Abwechslungsreichtum gut vertragen können, wofür man allerdings mehr Kameras und vornehmlich mehr Geld gebraucht hätte.
Unter diesem Aspekt also hätte man hier inszenatorisch noch Boden gut machen können, um über die doch sehr generische Geschichte hinwegzutäuschen, die immerhin zum Ende hin noch einen kleinen, erklärenden Mini-Twist bereithält, der das Geschehen in einem unerwartet anderen Licht erschienen lässt, den Film nun aber auch nicht eben um Hundertachtziggrad zu drehen imstande ist. Daher bleibt es dann auch an den gleichfalls vorzüglich besetzten Nebenrollen, für Message from the King den Boden zu bereiten, was sowohl Teresa Palmer (Triple 9) als auch Luke Evans (High-Rise) im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu bewerkstelligen wissen, wobei mir Palmers Part hier doch reichlich konstruiert und auch weitestgehend überflüssig schien, wohingegen Evans gewohnt charismatisch und eindringlich zu Werke geht.
© Netflix
Am Ende bleibt dann eben nicht viel von dem Film in Erinnerung und es fällt schwer, ein hieb- und stichfestes Urteil zu fällen, denn so richtig gut ist eigentlich weniges an dem stringent produzierten Action-Thriller mit lakonischem Einschlag, so richtig schlecht aber eben auch nichts, womit er sich geradewegs im filmischen Mittelfeld platziert, Genre-Freunden über seine Dauer hinweg durchaus eine unterhaltsame Zeit bieten kann, von allen anderen aber wohl eher vernachlässigt werden könnte/dürfte. Hinzu kommt, dass Message from the King nie darüber hinauskommt, über die üblichen Versatzstücke aus Jäger und Gejagtem, besorgten Familienmitglied, eingeschüchterter Frau und Mutter, skrupellosem Gangster und opportunistischem Verräter hinweg, Altbekanntes neu zu arrangieren und frisch verklebt aneinanderzureihen, was einfach ein bisschen wenig ist, um für sich genommen bestehen zu können.
Message from the King
-
Zwielichtige Gegenden in Los Angeles - 5.5/10
5.5/10
Fazit & Wertung:
Fabrice Du Welz liefert mit Message from the King einen routiniert und sauber produzierten Action-Thriller ab, dem zwar ein wenig mehr Budget durchaus gutgetan hätte, der inszenatorisch aber vor allem daran krankt, über die Maßen mit Stereotypen und Klischees zu arbeiten und sich kaum so etwas wie eine gewisse Eigenständigkeit zu erspielen weiß, was den grundsätzlich soliden Film leider schnell wieder in Vergessenheit geraten lässt.
Message from the King ist seit dem 04.08.17 exklusiv bei Netflix verfügbar.
Keine Reaktionen