Review: Star Wars: Die letzten Jedi – Die Kobalt-Staffel | Elizabeth Wein (Buch)

Das Star Wars Universum

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Wo ich vergangene Woche schon die Buch-Kritik habe ausfallen lassen, habe ich dafür jetzt wieder einen richtig schönen Vorlauf, was die zu besprechenden Werke angeht. Zeit also, noch ein paar Kenntnislücken bei einem meiner Lieblingsthemen auszumerzen.

Star Wars: Die letzten Jedi
Die Kobalt-Staffel

Star Wars: The Last Jedi: Cobalt Squadron, USA 2017, 256 Seiten

Star Wars: Die letzten Jedi - Die Kobalt-Staffel von Elizabeth Wein | © Panini
© Panini

Autorin:
Elizabeth Wein
Übersetzer:
Andreas Kasprzak
Tobias Toneguzzo

Verlag (D):
Panini Books
ISBN:
978-3-833-23635-8

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Durch Atterra zu navigieren, war angeblich ein wahrer Albtraum für Piloten. Neben dem leblosen Riesen Atterra Primo und den bewohnten Zwillingswelten Alpha und Bravo gab es tausende Asteroiden, alle in einem Orbit um Atterras gelbe Sonne und einige auch im Orbit umeinander – die Gravitationskräfte zwischen ihnen führten ständig zu Kollisionen.

Nachdem die Tico-Schwestern Rose und Paige dereinst ihre Heimat – das Otomok-System – verlassen mussten, nachdem es von der Ersten Ordnung zerstört worden war, schlossen sie sich dem widerstand um General Leia Organa an und wurden nun an Bord der Hammer, einer SternenFestung der Kobalt-Staffel ins Atterra-System gesandt, dessen Zwillingsplaneten Atterra Alpha und Atterra Bravo unter der Einflussnahme der Ersten Ordnung leiden. Doch erst, nachdem es der Hammer gelungen ist, die Blockade zu durchbrechen, offenbart sich das wahre Ausmaß an Leid und Entbehrung, weshalb der Widerstand einen wagemutigen Plan fasst, mithilfe ihrer zweckentfremdeten Bomber den Bewohnern des Atterra-Systems Beistand zu leisten. Rose als Technikerin wie auch Paige als Bordschützin erklären sich selbstredend bereit, an der Mission teilzunehmen, erinnert das Schicksal des Atterra-Systems schließlich auffallend an das ihrer einstigen Heimat…

Rezension:

Wenn Star Wars: Die letzten Jedi – Die Kobalt-Staffel erst im Nachgang zum neuesten Kinofilm Die letzten Jedi veröffentlicht worden ist, beleuchtet die hierin enthaltene Geschichte die Zeit vor den Geschehnissen im Film und widmet sich hierbei den Figuren Paige Tico und ihrer Schwester Rose, die ja bereits im Kino zu polarisieren gewusst hat. Ich persönlich mochte ihren Charakter und den Anteil, den sie an der von Rian Johnson geschilderten Geschichte hatte, aber wer sich schon in ihrer filmischen Variante nicht mit der Figur anfreunden konnte, der braucht hier definitiv keinen Blick riskieren. Anders als der Titel nämlich suggerieren mag, geht es wirklich weit weniger um die Kobalt-Staffel als vorrangig um die zwei Schwestern und ihre Beziehung zueinander, gleichwohl das natürlich in eine actionreiche Story gebettet ist, in der auch die weiteren Besatzungs- und Team-Mitglieder zumindest in Nebenrollen ihre Auftritte haben.

Finch Dallow, der Pilot, grüßte Rose durch die offene Cockpittür, als sie sich auf ihrem Sitz vor dem Monitor des Flugingenieurs festschnallte. Der schwere Bomber war nicht auf Luxus ausgelegt. Die Wände wirkten nackt und unfertig, weil überall Leitungen und Kabelstränge bloßlagen. Aber die Technologie war auf dem neuesten Stand. „Bist du bereit?“

Dabei ist Die Kobalt-Staffel irritierenderweise nicht offizieller Teil der Journey to Star Wars: Die letzten Jedi-Reihe, obwohl sich insbesondere Artwork und Aufmachung doch sehr an den im Vorfeld zu Das Erwachen der Macht veröffentlichten Bänden orientiert und entsprechend auch diesmal sowohl mit Cover als auch vereinzelten Bildern seitens Phil Noto (Poe Dameron) aufwartet, was dem Büchlein einen durchaus stimmigen Look verleiht. Die eigentliche Geschichte wiederum weiß leider nicht so sehr zu überzeugen, auch wenn ich natürlich die eigentliche Zielgruppe dieser unter dem Label "Young Adult" nicht aus den Augen verliere, doch zeigt da beispielsweise Claudia Grey mit ihren Star Wars-Bänden, wie es deutlich besser geht. Dabei ist die Geschichte durchaus kurzweilig konzipiert und auch verfasst, so dass man das rund 250 Seiten umfassende Abenteuer durchaus gut an ein bis zwei Abenden durchleben kann, doch wenn man schon die Schwestern Tico ins Zentrum der Erzählung rückt, dann möge man denen bitte auch ein wenig mehr Tiefgang angedeihen lassen. Abgesehen nämlich von einigen Gedanken und Erinnerungen seitens Rose sowie der grob skizzierten engen Verbindung der beiden Schwestern zueinander kann ich nun nicht behaupten, die Figur nun wirklich besser zu kennen.

Derweil versucht sich Elizabeth Wein an einem doch sehr geradlinigen, aber im Kern überzeugenden Plot, der für weitere Schwenker schlichtweg keine Zeit lässt, was manchmal das Gefühl vermittelt, man hätte auf Biegen und Brechen die karge Seitenzahl einhalten müssen. So gestalten sich die Szenenwechsel manchmal doch ärgerlich sprunghaft, während selbst in dieser Kürze manche Länge darauf wartet, die Aufmerksamkeit kurz abschwenken zu lassen, was bei einem derart straff konzipierten Abenteuer eigentlich nicht der Fall sein sollte. Immerhin scheint Wein ein gewisses Faible für die SternenFestung genannten Bomber entwickelt zu haben, die hier sozusagen die heimliche Hauptrolle spielen und durchaus eingehend beschrieben werden, was ihr sehr plastisch wie auch interessant gelingt, zumal sie in Die Kobalt-Staffel dem nicht ganz so naheliegenden Ansatz nachgeht, dass Bomber nicht immer automatisch Bomben geladen haben müssen.

Während sie noch dastand und sich zu einer Entscheidung durchrang, traf eine heftige Explosion den Bomber, und Rose wurde von den Beinen gerissen. In ihrer angeborenen Sturheit stand sie sofort wieder auf, obwohl das Schiff noch immer bebte, und die nächste Explosion schleuderte sie quer über das Hauptdeck und gegen ihre Monitorstation. Einen Moment lang nahm Rose nur die blitzenden Lichtpunkte hinter ihren geschlossenen Augenlidern wahr, dann hörte sie Finchs Stimme, als der Pilot sich über das Headset nach dem Befinden seiner Mannschaft erkundigte.

Ansonsten ist die Geschichte leider nicht sonderlich innovativ geraten und wirkt zuweilen auch ein wenig arg konstruiert, so dass beispielsweise die Tico-Schwestern aus dem von der Ersten Ordnung zerstörten Otomok-System stammen, das sich durch die Zwillingsplaneten Hays Minor und Hays Major ausgezeichnet hat, um nun vom Widerstand – was für ein Zufall – ins Atterra-System mit seinen Zwillingsplaneten Atterra Alpha und Atterra Bravo geschickt werden, deren Territorium unter Kontrolle der Ersten Ordnung ist. Natürlich wird das nicht als Zufall verkauft und General Leia – die natürlich auch ihre Auftritte haben darf – mag die beiden mit voller Absicht dorthin geschickt haben, doch kommt da schon einiges an Zufällen zusammen, auch was den Umstand betrifft, dass die beiden Schwestern nie auf unterschiedlichen Schiffen zu dienen bereit sind, dem aber letztlich doch zustimmen, damit das Geschehen auch wirklich adäquat in den Beginn der Filmhandlung münden kann. Sieht man von derlei Dingen aber ab, hat Die Kobalt-Staffel durchaus ihren Unterhaltungswert, doch dürfte selbst jüngeren LeserInnen der allzu geradlinige, ein wenig sprunghafte Plot sauer aufstoßen.

Fazit & Wertung:

Elizabeth Wein inszeniert Star Wars: Die letzten Jedi – Die Kobalt-Staffel als Vorgeschichte der Tico-Schwestern Rose und Paige, scheitert jedoch in weiten Teilen daran, den Figuren wirkliche tiefe angedeihen zu lassen, was den recht vorhersehbaren Plot eventuell noch hätte aufwerten können. So kann man diesen Vertreter der Buch-Reihe guten Gewissens außeracht lassen, wenn man der Figur Rose nicht unbedingt zugetan ist, denn allein schon der Titel ist irreführend, da die restlichen Mitglieder der Kobalt-Staffel nur am Rande in Erscheinung treten.

6 von 10 wagemutige Einsätze an Bord einer SternenFestung

Star Wars: Die letzten Jedi - Die Kobalt-Staffel

  • Wagemutige Einsätze an Bord einer SternenFestung - 6/10
    6/10

Fazit & Wertung:

Elizabeth Wein inszeniert Star Wars: Die letzten Jedi - Die Kobalt-Staffel als Vorgeschichte der Tico-Schwestern Rose und Paige, scheitert jedoch in weiten Teilen daran, den Figuren wirkliche tiefe angedeihen zu lassen, was den recht vorhersehbaren Plot eventuell noch hätte aufwerten können. So kann man diesen Vertreter der Buch-Reihe guten Gewissens außeracht lassen, wenn man der Figur Rose nicht unbedingt zugetan ist, denn allein schon der Titel ist irreführend, da die restlichen Mitglieder der Kobalt-Staffel nur am Rande in Erscheinung treten.

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Star Wars: Die letzten Jedi – Die Kobalt-Staffel ist am 26.02.18 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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Kommentare (3)

    • Wulf Bengsch 12. April 2018

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