Review: Star Wars: Das Gefängnis der Rebellen (Graphic Novel)

Das Star Wars Universum

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Erinnert ihr euch noch an die Zeit, als ich auch Comics an dieser Stelle besprochen habe? Nur dunkel? Nun, ich habe vor, diese Tradition wieder aufleben zu lassen und kann mir selbst nicht recht erklären, wieso ich so lange nicht in die Pötte gekommen bin, in dieser Richtung was Neues zu fabrizieren, aber jetzt geht es dann auch endlich mal wieder voran.

Star Wars
Das Gefängnis der Rebellen

Star Wars, Vol. 3: Rebel Jail (#15-19), Star Wars Annual #1, USA 2016/2017, 152 Seiten

Star Wars: Das Gefängnis der Rebellen | © Panini
© Panini

Autoren:
Jason Aaron (#15-19)
Kiron Gillen (Annual #1)
Zeichner:
Leinil Francis Yu (#16-19)
Gerry Alanguilan (#16-19)
Mike Mayhew (#15)
Angel Unzueta (Annual #1)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-60269-6

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Nachdem es den Rebellen um Luke, Leia und Han gelungen ist, dem Lord der Sith auf Vrogas Vas zu entkommen und dabei noch mit Doctor Aphra eine seiner wichtigsten Verbündeten gefangen zu nehmen, machen sich Leia und die Schmugglerin Sana Starros daran, die Droiden- und Waffenspezialistin nach Sunspot zu überführen, einem geheimen Hochsicherheitsgefängnis der Rebellen. Luke und Han sind längst wieder unterwegs, um Proviant für die Rebellenallianz zu besorgen, während es in dem vermeintlich so sicheren Sunspot-Gefängnis zu ersten Problemen kommt, welche die gesamte Anlage nebst ihrer zahlreichen Inhaftierten gefährden könnten…

Rezension:

Okay, das erste große Crossover der beiden Star Wars-Heftserien – gemeint ist natürlich Vader Down – habe ich jetzt wahrscheinlich lange genug sacken lassen und so wird es Zeit, endlich mal mit der Geschichte fortzufahren und die sich langsam stapelnden Bände zu sichten, deren erster folgerichtig nun Das Gefängnis der Rebellen ist. Abgesehen davon, dass der Band mit einem One-Shot eröffnet, das sich dem Rebellen-Spion Eneb Ray widmet, der zur Zeit der Herrschaft des Imperators auf Coruscant stationiert war, schließen sich die Ereignisse der Hauptstory des Bandes dann auch tatsächlich direkt an das Crossover an und so befindet sich Doctor Aphra in den Händen der Rebellen und wird auf die geheime Gefängnis-Station Sunspot verbracht, von der das Imperium nicht einmal etwas ahnt. Last but not least enthält der Sammelband auch diesmal wieder eine Geschichte um den im Exil lebenden Obi-Wan, die mir auch diesmal wieder ziemlich gut gefallen hat, zumal man über diese Phase seines Lebens bislang ja doch ziemlich im Unklaren gelassen worden ist und sich hier einige Erklärungen und Zusammenhänge auftun, einerseits, was Onkel Owens Einstellung zu den Jedi betrifft, andererseits, wie Obi-Wan schon in Lukes jungen Jahren auf ihn achtgegeben hat.

Den meisten Raum allerdings nimmt natürlich die namensgebende Story von Das Gefängnis der Rebellen ein, die erneut von Jason Aaron geschrieben worden ist, der auch für die vorhergehenden Bände sowie besagtes Crossover verantwortlich gezeichnet hat. Atmosphärisch und dramaturgisch lässt sich hier also keinerlei Bruch erkennen und Aaron weiß genau, was er zu erzählen trachtet, was ihm auch spannend und mit gehörigem Einfallsreichtum gelingt, derweil es eine wirklich schöne Abwechslung ist, dass die Geschichte hier weit mehr auf Leia fokussiert, als das sonst der Fall ist, weshalb sie nicht von ungefähr auch das Cover des Bandes ziert. So schön es aber auf der einen Seite ist, Leia im Zentrum der Ereignisse zu erleben, so generisch und platt ist vergleichsweise die parallel verlaufende Handlung um Han und Luke, denn nicht damit genug, dass selbige im Grunde keinem tieferen Zweck dient, als dass sie beide nicht auf Sunspot zu sein haben, wenn dort die Ereignisse zu eskalieren beginnen, waren mir hier zudem die komödiantischen Einlagen ein wenig zu viel des Guten, weil es beide leicht trottelig wirken lässt. Dieser Eindruck verstärkt sich noch mit deren schlussendlicher Rückkehr, wobei ich da nicht spoilern möchte, aber wirklich gut wegkommen tun sie in diesem band beide nicht, womit auch der schwächste Teil des Plots ausgemacht wäre.

Davon aber einmal abgesehen, punktet die vier Hefte umfassende Haupt-Storyline mit einem düsteren und ernsthaften Unterton, auch wenn der Twist bei Kenntnis des One-Shots aus dem vorangestellten Star Wars Annual #1 bereits früh zu erahnen ist. Dem düsteren Tenor der Geschichte kommen wiederum aber auch die zeichnerischen Qualitäten von Leinil Francis Yu (Super Crooks) und Gerry Alanguilan zupass, denn erneut wurde hier der Zeichenstift weitergegeben, wobei der kantigere und düstere Look dieser Art Geschichte wirklich sehr zuträglich ist, auch wenn ich objektiv betrachtet schon bessere Star Wars-Zeichner erlebt habe. Über den Ausgang der Geschichte bin ich allerdings wiederum geteilter Meinung, denn einerseits erscheint mir eine Entscheidung Leias hinsichtlich Aphras doch ein wenig zu gutherzig, wohingegen die abschließenden drei Seiten mit einer Art Epilog bereits von neuen Gefahren am Horizont künden, auf die man gespannt sein darf.

In dem Kontext wirkt die nachfolgende Story aus dem Tagebuch Obi-Wan Kenobis regelrecht leichtfüßig und beschwingt, was sich allein schon in den eher zum Fotorealismus tendierenden Zeichnungen von Mike Mayhew widerspiegelt. Eigentlich handelt es sich hierbei zwar um das 15. Heft der Reihe, womit diese Story dem Geschehen der Haupthandlung nicht nur chronologisch vorgelagert wäre, aber die Entscheidung, dieses Heft ans Ende des Bandes zu packen, kann ich nur begrüßen. So bildet also auch Star Wars: Das Gefängnis der Rebellen in der Summe einen überzeugenden, die packende Geschichte fortführenden Sammelband, der diesmal mit überraschend viel Abwechslungsreichtum punktet, wenn man die beiden Kurzgeschichten berücksichtigt, die hier ebenfalls enthalten sind. Die obligatorische Cover-Galerie rundet derweil den stimmigen Eindruck ab, aber wer der Handlung der Heftreihe folgt, wird ohnehin nicht zweimal überlegen, ob der Band sich lohnen mag.

Fazit & Wertung:

Auch der dritte Sammelband Star Wars: Das Gefängnis der Rebellen weiß inhaltlich und dramaturgisch zu überzeugen, auch wenn er vom Tenor her deutlich düsterer ausfällt, was wohl an den Nachwirkungen des ersten Crossovers Vader Down liegen könnte. Ansonsten wirkt das Setting ansprechend dreckig und bedrohlich, während Jason Aaron die zunehmend umfangreicher werdende Storyline um die "klassischen" Helden gekonnt weiterführt.

8 von 10 Problemen auf der Sunspot-Station

Star Wars: Das Gefängnis der Rebellen

  • Probleme auf der Sunspot-Station - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Auch der dritte Sammelband Star Wars: Das Gefängnis der Rebellen weiß inhaltlich und dramaturgisch zu überzeugen, auch wenn er vom Tenor her deutlich düsterer ausfällt, was wohl an den Nachwirkungen des ersten Crossovers Vader Down liegen könnte. Ansonsten wirkt das Setting ansprechend dreckig und bedrohlich, während Jason Aaron die zunehmend umfangreicher werdende Storyline um die "klassischen" Helden gekonnt weiterführt.

8.0/10
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Star Wars: Das Gefängnis der Rebellen ist am 26.06.17 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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