Review: Star Wars: TIE-Jäger: Schattengeschwader (Graphic Novel)

Das Star Wars Universum

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Einmal mehr starten wir in eine neue Woche und standesgemäß kredenze ich zu diesem Anlass eine neue Comic-Review. Kommt mir gut durch den restlichen Montag!

Star Wars: TIE-Jäger
Schattengeschwader

Star Wars: TIE Fighter: The Shadow Falls #1-5, USA 2019, 148 Seiten

Star Wars: TIE-Jäger: Schattengeschwader | © Panini
© Panini

Autor:
Jody Houser
Zeichner:
Rogê Antônio
Michael Dowling (#1)
Joshua Cassara (#2)
Geraldo Borges (#3)
Ig Guara (#4)
Juan Gedeon (#5)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-61734-8

Genre:
Abenteuer | Science-Fiction | Action

 

Inhalt:

Die Mitglieder des 204. Geschwader – vielerorts auch einfach "Schattengeschwader" genannt – genießen ein hohes Ansehen innerhalb des Imperiums und Commander Teso Broosh als Staffelführer ist nicht gewillt, das in ihn und seine Piloten gesetzte Vertrauen zu enttäuschen. Und während Gerüchte die Runde machen, der Kampf gegen die Rebellion könnte bald beendet sein, wird Brooshs Staffel von Commander Nuress zu einem ungewöhnlichen Auftrag abkommandiert, denn der Sternzerstörer Celerity meldet Probleme mit seinem Hyperraumantrieb und muss eskortiert werden. Freilich verbirgt sich weit mehr hinter dem Auftrag und es bleibt fraglich, ob Commander Nuress davon gewusst haben mag, doch Fakt ist, dass das Schattengeschwader sich bald in einer brenzligen wie fordernden Situation wiederfindet, die all ihr Können und energisches Durchgreifen erfordert, während zu befürchten steht, dass nicht jedes Mitglied der fünfköpfigen Staffel diesen Einsatz überleben wird. Das Imperium allerdings war schon immer schnell dabei, ausgedünnte Reihen durch neue Rekruten zu füllen…

Rezension:

Widmen wir uns mal wieder – einem noch recht frisch erschienenen – Comic, der in eine weit, weit entfernte Galaxis entführt, wobei Star Wars: TIE-Jäger: Schattengeschwader schon ein wenig aus der Reihe tanzt, denn weder bekommen wir es mit ikonischen, noch sonst großartig bekannten Figuren zu tun, noch spielen Jedi oder Sith hier eine Rolle, so dass man mit Fug und Recht behaupten kann, der Name wäre hier Programm. Die im Original bereits vergangenes Jahr erschienene, fünfteilige Miniserie (hier natürlich komplett enthalten) widmet sich demnach dem 204. Geschwader des Imperiums, eben auch als Schattengeschwader bezeichnet, die wohl auch wieder eine Art Elitetruppe darstellen und deren Fähigkeiten hochgeschätzt werden. Nach kurzer, beinahe schon rudimentärer Einführung der Figuren geht es dann auch prompt zu einem prekären Einsatz, der allerdings anders verlaufen wird, als es sich das fünfköpfige Team erwarten dürfte. Von der reinen Story her ist der Band dabei mitnichten eine Offenbarung, macht thematisch aber dafür einiges wett, denn eine solche Aufmerksamkeit haben TIE-Jäger-Piloten bislang noch selten erfahren, derweil man über zwei Ecken hier auch noch auf einen alten Bekannten aus Han Solo – Kadett des Imperiums stößt, was ich ja immer sehr begrüße und mag, wenn unterschiedliche Geschichten dergestalt ein wenig miteinander verzahnt werden.

Ausschnitt aus Star Wars: TIE-Jäger: Schattengeschwader | © Panini
© Panini

Während der oder die Einsätze des Schattengeschwaders aber nun nicht eben mit Innovationen trumpfen, ist der Aufbau der einzelnen Kapitel umso gelungener, so dass sich am Ende eines jeden der fünf Hefte eine mehrseitige Rückblende befindet, die Erläuterndes oder Erhellendes zum vorangegangenen Geschehen beizutragen hat und jeweils eines der Mitglieder des Teams in einem neuen Licht erscheinen zu lassen vermag. Schön auch die ungewohnte Perspektive in Star Wars: TIE-Jäger, dass man es hier überwiegend mit dem Imperium loyal dienenden und treu ergebenen Piloten zu tun bekommt, bei denen durchaus glaubhaft wird, dass sie auf der richtigen, der guten Seite zu stehen meinen, was zwar in letzter Zeit auch schon öfter in den Geschichten des Kanon aufgegriffen worden ist, hier aber dennoch trefflich funktioniert. Auch die zeitliche Verordnung ist spannend und setzt kurz vor Episode XI ein, so dass andernorts weit dramatischere und entscheidendere Schlachten gefochten werden, während das Schattengeschwader seine vergleichsweise kleinen und profanen Einsätze absolviert, was in ein zutiefst fatalistisches und offenes Ende mündet.

Bleibt zu hoffen, dass man von den Mitgliedern des 204. Geschwaders noch mehr hören wird, aber da es sich ja wohl um ein Crossover der beiden amerikanischen Verleger von Star Wars-Storys – Marvel und del Rey – handelt, könnte man ihnen im demnächst erscheinenden und ebenfalls zum Crossover gehörenden Das Alphabet-Geschwader erneut begegnen. Ein wenig schade ist, dass recht früh in der Geschichte gleich mehrere Mitglieder der Einheit das Zeitliche segnen, denn auch wenn schnell für Nachschub gesorgt ist, bleibt eben kaum Gelegenheit, der "Erstbesetzung" nahezukommen, so dass ihr Ableben dann doch eher wenig berührt und vieles an offenen Fragen zurücklässt, so dass man die Serie gerne hätte ausbauen und verlängern können, um einen größeren Effekt mit diesem einschneidenden Ereignis zu erzielen. Aber gut, als kompakter, kurzweiliger und durchaus andersartiger Sammelband macht Star Wars: TIE-Jäger: Schattengeschwader eine rundherum gelungene Figur und vermag sogar zu kaschieren, dass je Heft unterschiedliche Zeichner verpflichtet worden sind, denn die meiste Zeit wirkt doch dennoch alles ansprechend wie aus einem Guss, auch wenn die Qualität im Detail freilich schwankt und der Band allgemein – weder optisch noch inhaltlich – als echtes Highlight durchgehen dürfte.

Ausschnitt aus Star Wars: TIE-Jäger: Schattengeschwader | © Panini
© Panini

Dafür nämlich ist der eigentliche Plot dann doch zu oberflächlich, zu rudimentär, zu altbekannt, wobei mir wie erwähnt die regelmäßigen Rückblenden in diesem Kontext ausgenommen gut gefallen haben und dafür sorgen, dass man die Mitglieder des Geschwaders dann doch als eigenständige Individuen erlebt und begreift, was bei Mitgliedern imperialer Truppen ohnehin schwer zu realisieren ist. In diesem Zusammenhang ist es ein gelungener Clou, die Helme der TIE-Jäger-Piloten durchscheinend zu zeigen, um stattdessen auf die Gesichter dahinter zu fokussieren und sie dergestalt auch auseinanderhalten zu können, denn sonst wäre es schnell eine gesichtslose Masse geworden. Nichtsdestotrotz geht die Charakterisierung oft nicht weit genug und stützt sich ein wenig zu sehr auf Stereotypen und Altbekanntes, doch immerhin den Ansatz von Star Wars: TIE-Jäger darf man loben, auch wenn sich daraus sicherlich noch mehr hätte machen lassen können. Lesenswert bleibt der Band trotzdem, zumal er sich durch den ungewöhnlichen Fokus auf angenehme Weise von den immer gleichen Jedi-Einsätzen abhebt, mit denen man mittlerweile schon ganze Bücher füllen könnte.

Fazit & Wertung:

Die von Autorin Jody Houser ersonnene Mini-Serie Star Wars: TIE-Jäger: Schattengeschwader wartet mit ungewöhnlicher Prämisse sowie Blickwinkel auf und vermag es, die Mitglieder des imperialen Geschwaders interessant und menschlich zu gestalten, doch trotz inszenatorischer Raffinesse ist die eigentliche Geschichte eher profan und die Charakterisierung hätte gerne noch tiefer gehen können, was aber nichts daran ändert, dass es sich um einen durchgehend kurzweiligen und unterhaltsamen Band handelt.

7 von 10 todesmutigen TIE-Jäger-Piloten

Star Wars: TIE-Jäger: Schattengeschwader

  • Todesmutige TIE-Jäger-Piloten - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Die von Autorin Jody Houser ersonnene Mini-Serie Star Wars: TIE-Jäger: Schattengeschwader wartet mit ungewöhnlicher Prämisse sowie Blickwinkel auf und vermag es, die Mitglieder des imperialen Geschwaders interessant und menschlich zu gestalten, doch trotz inszenatorischer Raffinesse ist die eigentliche Geschichte eher profan und die Charakterisierung hätte gerne noch tiefer gehen können, was aber nichts daran ändert, dass es sich um einen durchgehend kurzweiligen und unterhaltsamen Band handelt.

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Star Wars: TIE-Jäger: Schattengeschwader ist am 24.03.2020 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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