Review: Du schon wieder (Film)

Eigentlich ist es heute viel zu heiß zum Bloggen, aber ich habe da natürlich was vorbereitet, wobei nachfolgender Text wohl eher Warnung als vollwertige Rezension geworden ist.

Du schon wieder

You Again, USA 2010, 105 Min.

Du schon wieder | © Walt Disney
© Walt Disney

Regisseur:
Andy Fickman
Autor:
Moe Jelline

Main-Cast:
Kristen Bell (Marni)
Sigourney Weaver (Ramona)
Jamie Lee Curtis (Gail)
Odette Annable (Joanna)
Betty White (Grandma Bunny)
in weiteren Rollen:
Kristin Chenoweth (Georgia)
Victor Garber (Mark)

Genre:
Komödie | Romantik

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Du schon wieder | © Walt Disney
© Walt Disney

Zu Highschool-Zeiten wurde Marni stets ausgegrenzt und verspottet, sei es ihrer Pickel oder Brille wegen oder ihrer allgemeinen Tollpatschigkeit, wobei es insbesondere Chef-Cheerleaderin Joanna auf sie abgesehen hatte. Jahre später hat Marni all das überwunden und ist selbstbewusste, top-gestylte und erfolgreiche PR-Beraterin, der jüngst die nächste Beförderung winkt. Zunächst einmal aber wird sie zur Hochzeit ihres Bruders Will eingeladen und kehrt in ihre alte Heimatstadt zurück, nur um dort entsetzt festzustellen, dass Will sich ausgerechnet mit der verhassten Joanna verlobt hat, die sich noch nicht einmal an Marni zu erinnern scheint! Marnis Mutter Gail ergeht es da kaum besser, denn ausgerechnet bei Joannas Tante handelt es sich um Ramona, eine alte Schulfreundin von Gail, wobei auch hier einiges aus der Vergangenheit ungeklärt ist und in einen mehr oder minder subtilen Zickenkrieg mündet…

Rezension:

Wieder gelingt mir, diesmal mit Du schon wieder, treffsicher einen weiteren, würdigen Vertreter für einen Schlechte-Filme –Donnerstag aufzugreifen, auch wenn ich mir selbstredend gewünscht hätte, dass dem nicht so wäre. Die Besetzung der Disney-Komödie schien derweil vielversprechend und es muss ja nicht immer tiefgründigste oder spektakulärste Unterhaltung sein, weshalb ich mich dementsprechend auf eine nette kleine Komödie eingerichtet hatte. Mag sein, dass Andy Fickman genau das auch beabsichtigt hat, doch wenn schon Retortenprodukt, gilt es doch zumindest, die Versatzstücke neu oder zumindest charmant zu arrangieren, was hier aber leider auch in den seltensten Fällen der Fall gewesen ist. Schon der Auftakt mit einer übertrieben auf hässlich getrimmten Kristen Bell in der Rolle der Marni ist schon eher semi-überzeugend geraten, doch wird es nach dem Sprung in die Jetzt-Zeit – Marnie ist längst kein hässliches Entlein mehr – nicht wirklich besser.

Szenenbild aus Du schon wieder | © Walt Disney
© Walt Disney

Dabei ist schon die so simple Prämisse, dass hier einerseits Marni ihrer Peinigerin aus Schulzeiten begegnet, andererseits Gail und Ramona eine alte Fehde wiederaufleben lassen, schon nicht sonderlich innovativ oder ergiebig, doch wird es umso unglaubwürdiger, wenn die nun doch angeblich so selbstbewusste und erfolgreiche Marni sich binnen weniger Minuten zumindest ihrem Verhalten nach wieder in alte Highschool-Tage versetzt fühlt. Das ist nicht nur dramaturgisch an den Haaren herbeigezogen, sondern auch inszenatorisch einfach schlecht, weil hier mit billigstem Slapstick versucht wird zu übertünchen, dass weder die sogenannte Handlung, noch die in ihr agierenden Figuren wirklich zu überzeugen wissen, geschweige denn so etwas wie Tiefe besitzen. Während man die Figuren grundsätzlich noch als sympathisch bezeichnen darf – zumindest die, die man sympathisch finden soll, denn hier wird natürlich akute Schwarz-Weiß-Malerei betrieben –, bleibt das emotionale Engagement weitestgehend auf der Strecke und es tangiert kaum, was hier wem oder warum zustößt oder nicht.

Da helfen dann auch Kristen Bell (The Good Place) und Jamie Lee Curtis (Knives Out), beziehungsweise als deren "Widersacherinnen" Oddette Annable (And Soon the Darkness) und Sigourney Weaver (Sieben Minuten nach Mitternacht) nicht mehr, das Ganze irgendwie unterhaltsam zu machen, während die Männer in der Runde – inklusive dem Bräutigam in spe – erst gar keine Rolle spielen und einzig und allein Victor Garber als Mark zumindest manchmal den Kopf schütteln darf ob des aberwitzigen Verhaltens der ihn umgebenden Frauen. Leider reiht auch das sich aber in die lange Schlange der nicht zünden wollenden Gags und so kommt es, dass man sich selbst in Erwartung einer seichten Komödie langweilen dürfte, denn wenn die eben nicht einmal witzig zu sein vermag oder mehr zur Fremdscham einlädt, ist es mit der Kurzweil schnell dahin.

Szenenbild aus Du schon wieder | © Walt Disney
© Walt Disney

Und da wird Du schon wieder dann das thematisch abgegraste Genre zum Verhängnis, denn zu der Langeweile und Enttäuschung gesellen sich alsbald das feste Wissen darüber, genau zu wissen, wohin und in welcher Form sich die Sache entwickeln wird, so dass vielleicht einzig ein Gag um Betty Whites Grandma Bunny in den finalen Filmminuten kurzzeitig überraschen könnte, doch zu diesem Zeitpunkt ist es selbstredend viel zu spät, zumal man im letzten Drittel noch einmal so dermaßen vorbehaltlos mit Kitsch und Sülze zugeschüttet wird, dass man ohnehin den Abspann sehnsüchtig herbeisehnt. Ganz davon abgesehen ist selbst die Botschaft des Films reichlich plakativ und wer meinen würde, mit dem starken Fokus auf so vielen starken Frauenfiguren zumindest etwas irgendwie auch nur entfernt feministisches erwarten zu können, wird sich ebenfalls ge- und enttäuscht sehen. Denn das übertrieben hysterische Gehabe lässt sie ebenfalls in keinem guten Licht erscheinen, auch wenn sie es sicher nur gut gemeint haben, um damit das über die Maßen generische, unspektakuläre und einfallslose Skript aufzuwerten.

Fazit & Wertung:

Es fällt schwer, an Du schon wieder so etwas wie Qualitäten festzustellen, denn von der hochkarätigen Besetzung einmal abgesehen, vermag hier kaum etwas zu überzeugen und während schon kaum ein Gag zu zünden vermag, werden die namhaften Darstellerinnen in dem ansonsten gänzlich uninspirierten Machwerk gnadenlos verheizt.

1,5 von 10 Jahre überdauernde Rivalitäten

Du schon wieder

  • Jahre überdauernde Rivalitäten - 1.5/10
    1.5/10

Fazit & Wertung:

Es fällt schwer, an Du schon wieder so etwas wie Qualitäten festzustellen, denn von der hochkarätigen Besetzung einmal abgesehen, vermag hier kaum etwas zu überzeugen und während schon kaum ein Gag zu zünden vermag, werden die namhaften Darstellerinnen in dem ansonsten gänzlich uninspirierten Machwerk gnadenlos verheizt.

1.5/10
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vgw

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