Portrait: Anton Yelchin

Kommen wir heute mal zu einem Portrait aus traurigem Anlass, mit dem ich mich lange schwer getan habe, dass ich aber selbstredend auch nicht unter den Tisch fallen lassen wollte, denn heute gedenke ich des viel zu früh verstorbenen Anton Yelchin, der mich wirklich in beinahe ausnahmslos jedem seiner Filme zu überzeugen wusste und stets so überaus sympathisch und authentisch gewirkt hat, dass es teils regelrecht schmerzt, ihn noch auf der Leinwand zu sehen, wenngleich ich gedenke, noch einige seiner Projekte über kurz oder lang nachzuholen. Gerade die Umstände seines Todes sind es aber, die dem Ganzen eine besondere Tragik verleihen, ähnlich wie sein junges Alter, denn was hätte aus dem Mann noch Großes werden können, muss man sich manchmal unvermittelt fragen.

Anton Yelchin

Anton Yelchin

Der am 11. März 1989 in Leningrad, Sowjetunion geborene Anton Yelchin zog im Alter von kaum sechs Monaten mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten und gab bereits mit zarten elf Jahren sein Schauspieldebüt in dem Independent-Streifen A Man Is Mostly Water, bevor er ein Jahr später für seine Rolle in Hearts in Atlantis den Young Artist Award verliehen bekam. Nach einer dreijährigen "Schaffenspause" folgten ab 2004 weitere kleinere Rollen, bevor er 2007 das erste Mal eine Hauptrolle als gleichnamiger Protagonist in Charlie Bartlett übernahm, wo er gemeinsam mit unter anderem Robert Downey Jr. vor der Kamera stand.

2009 wiederum wurde Anton Yelchin einerseits als Chekov für das frisch wiederbelebte Star Trek-Film-Franchise gecastet, andererseits als Kyle Reese in dem gnadenlos gefloppten Terminator: Die Erlösung besetzt. Es folgten sowohl Rollen in kleineren Produktionen wie Like Crazy – an der Seite von Felicity Jones – als auch in höher budgetierten Werken wie Die Schlümpfe, bevor er 2011 für das gleichnamige Remake von Fright Night vor der Kamera stand. 2013 wiederum schlüpfte er erneut in die Rolle des Chekov in Star Trek Into Darkness und spielte neben Tom Hiddleston und Mia Wasikowska in Jim Jarmuschs Instant-Kultfilm Only Lovers Left Alive.

Fernab der Blockbuster-Gestade vom Schlage Star Trek schien Yelchin derweil eine Vorliebe für Horror-Komödien entwickelt zu haben und spielte unter anderem in Odd Thomas und Weg mit der Ex die Hauptrolle. Ansonsten übernahm Yelchin die Rolle als Sprecher der Hauptfigur Jim in Guillermo del Toros Netflix Zeichentrickserie Trollhunters und drehte noch zahlreiche weitere Filme, die teils erst jüngst veröffentlicht worden sind oder noch werden, bevor er viel zu früh und unter tragischen Umständen ums Leben kam. Anton Yelchin starb am 19. Juni 2016 mit gerade einmal 27 Jahren und wurde – ebenso wie der im Jahr zuvor verstorbene Leonard Nimoy – posthum im Abspann zu Star Trek Beyond gesondert gewürdigt.

Filmografie: (Auswahl)

2016-2017: Trolljäger (Serie)
2017: Wir gehören nicht hierher
2017: Rememory – Im Schatten der Erinnerung
2017: Vollblüter
2015-2016: SuperMansion (Serie)
2016: Porto
2016: Star Trek Beyond
2015: Green Room
2015: The Driftless Area – Nichts ist wie es scheint
2015: Broken Horses
2015: Experimenter
2014: Dying of the Light: Jede Minute zählt
2014: Weg mit der Ex
2014: Anarchie
2014: Von 5 bis 7 – Eine etwas andere Liebesgeschichte
2014: Rudderless
2013: Die Schlümpfe 2
2013: Only Lovers Left Alive
2013: Star Trek: Into Darkness
2013: Odd Thomas
2011: Fright Night
2011: Die Schlümpfe
2011: Der Biber
2011: You and I
2011: Like Crazy
2010: Memoirs of a Teenage Amnesiac
2009: Terminator: Die Erlösung
2009: Star Trek
2008: Middle of Nowhere
2007: Charlie Bartlett
2004-2006: Huff – Reif für die Couch (Serie)
2006: Alpha Dog – Tödliche Freundschaften
2005: Fierce People
2004: House of D
2001: Hearts in Atlantis
2001: Im Netz der Spinne
2001: Milo – Die Erde muss warten
2000: A Man Is Mostly Water

 

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