Review: Scouts vs. Zombies – Handbuch zur Zombie-Apokalypse (Film)

Langsam fühlt es sich ein wenig so an, als würde ich den diesjährig verpassten Horrorctober nachholen, wenn ich mir so den heutigen und gestrigen Artikel ansehe, aber passt schon, nur Weihnachtsfilme wäre ja auch öde (und nächste Woche kommt in die Richtung noch genug). Also heute erst einmal wieder was mit Zombies.

Scouts vs. Zombies
Handbuch zur Zombie-Apokalypse

Scouts Guide to the Zombie Apocalypse, USA 2015, 93 Min.

Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie-Apokalypse | © Universal Pictures/Paramount
© Universal Pictures/Paramount

Regisseur:
Christopher Landon
Autoren:
Carrie Lee Wilson
Emi Mochizuki
Christopher Landon

Main-Cast:
Tye Sheridan (Ben Goudy)
Logan Miller (Carter Grant)
Joey Morgan (Augie Foster)
Sarah Dumont (Denise Russo)
in weiteren Rollen:
David Koechner (Scout Leader Rogers)
Halston Sage (Kendall Grant)
Cloris Leachman (Miss Fielder)

Genre:
Action | Komödie | Horror

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie-Apokalypse | © Universal Pictures/Paramount
© Universal Pictures/Paramount

Eigentlich sind Ben und Carter mit ihrem besten Freund zum Pfadfinder-Zelten verabredet, doch insbesondere Carter drängt darauf, doch viel lieber eine exklusive Party zu besuchen und sich nachts davonzuschleichen. Davon merkt Augie nichts, als sich seine beiden Kumpels klammheimlich verdrücken, doch auch Pfadfinderleiter Rogers lässt sich kurioserweise nicht blicken. Was sie alle nicht ahnen, ist, dass jüngst in einem Labor eine rapide um sich greifende Zombie-Epidemie ihren Anfang genommen hat. Erstes Indiz dafür ist der fehlende Türsteher vor dem Striplokal, wie Carter erfreut bemerkt. Dort lernen die beiden auch Denise kennen, die sich als schlagkräftige Verbündete entpuppt, als die Untoten zur Jagd auf das Frischfleisch eröffnen. Schnell stellt sich vor allem aber heraus, dass den Jungs ihre Pfadfinder-Talente eine unschätzbare Hilfe dabei sind, inmitten einer Zombie-Apokalypse zu überleben und bestmöglich noch Carters Schwester Kendall zu retten, in die Ben schon seit geraumer Zeit verschossen ist…

Rezension:

Nachdem ich jüngst erst Happy Deathday 2U aus dem Œuvre von Regisseur und Drehbuchautor Christopher Landon nachgeholt habe, wurde es nun Zeit für einen Blick zurück, denn auch wenn mir der erste Happy Deathday – hier stammte das Skript noch von Scott Lobdell – weitaus besser gefallen hat, hat Landon dennoch unter Beweis gestellt, grundsätzlich Filme nach meinem persönlichen Geschmack inszenieren zu können, zumal man mich – um langsam den Schlenker zum heutigen Thema zu machen – mit Zombie-Komödien ja eigentlich immer kriegt. Und auch wenn man meint, schon alles gesehen zu haben, was man mit den untoten Schlurfern und Beißern so anstellen könnte, überrascht Scouts vs. Zombies mit allerhand frischen Ideen, auch wenn man die Regeln des Genres schon mal biegen und brechen muss, um den nächsten Lacher zu erzielen.

Szenenbild aus Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie-Apokalypse | © Universal Pictures/Paramount
© Universal Pictures/Paramount

So erscheinen speziell die Untoten in ihrem Verhalten und ihren Fähigkeiten mitnichten konsistent und auch Tiere können anscheinend befallen werden, wobei das eben nur für ausgesuchte – sprich für die Story relevante – Exemplare gilt und eben nicht jeden dahergelaufenen Straßenköter oder dergleichen. Das macht aber freilich wenig, denn der Spaß (und überraschend viel Gore) stehen hier im Vordergrund, während das aufgesetzte Coming-of-Age-Konzept wirklich nur notdürftig ausgearbeitet worden ist, um dem Ganzen ein wenig mehr Rahmenhandlung zu verleihen als das, was schon der Titel Scouts vs. Zombies verspricht. Zugegeben, auch dieser Streifen kommt an die Größen des Genres – also Zombie-Komödien wie den ersten Zombieland oder natürlich Shaun of the Dead – nicht heran, aber gerade im oft schwächeren letzten Drittel stützt er sich dafür gekonnt auf das Konzept, dass die Pfadfinder sich aller ihrer Talente bedienen müssen, um der untoten Bedrohung Herr zu werden.

So mausern sich die anfänglich lediglich notgeilen Jungs im weiteren Verlauf zu regelrechten Survival-Profis mit Rambo-Attitüde, was allein schon eine Menge Spaß verspricht. Der ist des Öfteren aber auch wirklich grenzwertig und mir persönlich war der Film an so mancher Stelle dann doch einen guten Deut zu pubertär, zu plump, was speziell auf entblößte Zombie-Brüste und natürlich Genitalien zutrifft, aber das ist natürlich wieder die Sache mit dem Humor-Verständnis. Allerdings ist es mir in der dargebrachten Form allemal lieber, als wenn man versucht hätte, Scouts vs. Zombies auf nett und familienfreundlich zu trimmen, was logischerweise den Unterhaltungswert des oft anarchischen Treibens merklich geschmälert hätte. Ansonsten überrascht der Film gerade hinsichtlich seiner B-Movie-Attitüde mit durchaus fähigen Darsteller*innen, an deren Spitze sich Tye Sheridan befindet, der Regisseur Landon – mir übrigens ebenso – einige Jahre zuvor schon in Mud positiv aufgefallen ist, spätestens aber seit Ready Player One weithin bekannt sein dürfte.

Szenenbild aus Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie-Apokalypse | © Universal Pictures/Paramount
© Universal Pictures/Paramount

Sheridan nebst Logan Miller, Joey Morgan und Sarah Dumont bilden dann auch ein gelungenes Protagonisten-Quartett, dem man gern über die Laufzeit hinweg beim Überlebenskampf beiwohnt. So erwarten einen hier höchst vergnügliche anderthalb Stunden, auch wenn der Humor zuweilen grenzwertig sein mag und nicht jede Szene so souverän und gelungen inszeniert ist wie beispielsweise der Auftakt des Ganzen, der zwar arg generisch daherkommt und nicht gerade subtil mit der Erwartungshaltung der Zuschauer spielt, aber eben auch bestens auf das einstimmt, was da kommen mag. Sicherlich hätte man das Scout-Thema auch noch mehr forcieren können, hätte auf allzu pubertäre Gags verzichten können, aber grundsätzlich überzeugt Scouts vs. Zombies als das, was es ist und sein will – eine herrlich derbe, offenherzig trashige, beschwingt blutige Zombie-Komödie mit ordentlich Verve, Witz und Splatter.

Fazit & Wertung:

Christopher Landon kredenzt mit Scouts vs. Zombies eine bestens aufgelegte Zombie-Komödie, deren clevere Einfälle hinsichtlich der Scout-Skills sich die Waage halten mit leider oft reichlich pubertären Gags, derer es in dieser Ausprägung nicht bedurft hätte, denn von einigen allzu platten Witzen einmal abgesehen taugt dieser Survival-Guide für anderthalb höchst vergnügliche Stunden.

7 von 10 Pfadfinder-Tricks

Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie-Apokalypse

  • Pfadfinder-Tricks - 7/10
    7/10

Fazit & Wertung:

Christopher Landon kredenzt mit Scouts vs. Zombies eine bestens aufgelegte Zombie-Komödie, deren clevere Einfälle hinsichtlich der Scout-Skills sich die Waage halten mit leider oft reichlich pubertären Gags, derer es in dieser Ausprägung nicht bedurft hätte, denn von einigen allzu platten Witzen einmal abgesehen taugt dieser Survival-Guide für anderthalb höchst vergnügliche Stunden.

7.0/10
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Scouts vs. Zombies – Handbuch zur Zombie-Apokalypse ist am 24.03.16 auf DVD und Blu-ray bei Paramount im Vertrieb von Universal Pictures erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

vgw

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