Review: Let’s be Cops – Die Party Bullen (Film)

Und wieder geht es um einen Rohrkrepierer von Film, von dem ich mir doch eigentlich nur ein wenig Albernheit und Blödelei gewünscht hätte, doch selbst da, bei seiner eigentlichen Paradedisziplin, macht er eine eher mäßige Figur und das, obwohl ich die DarstellerInnen eigentlich allesamt sehr mag. Nun gut, ihr ahnt es, für einen Donnerstag genau das Richtige, denn dafür gibt es morgen wieder eine echte Empfehlung!

Let’s be Cops
Die Party Bullen

Let’s Be Cops, USA 2014, 104 Min.

Let's be Cops - Die Party Bullen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Regisseur:
Luke Greenfield
Autoren:
Luke Greenfield
Nicholas Thomas

Main-Cast:
Jake Johnson (Ryan)
Damon Wayans Jr. (Justin)
in weiteren Rollen:
Rob Riggle (Segars)
Nina Dobrev (Josie)
James D’Arcy (Mossi)
Andy Garcia (Brolin)

Genre:
Action | Krimi | Komödie

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Let's be Cops - Die Party Bullen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Vor Jahren schon sind Ryan und Justin vom ländlichen Ohio nach Los Angeles gezogen, um es im Leben zu etwas zu bringen, doch mittlerweile haben beide die 30 passiert und noch nichts Nennenswertes erreicht, während Justin seine Spieleidee nicht an den Mann zu bringen versteht und Ryan noch immer auf den Durchbruch als Schauspieler hofft. Als die beiden sich aber eines Abends in der irrigen Annahme, zu einer Kostümparty eingeladen zu sein, als Cops verkleiden, staunen sie nicht schlecht, als man ihnen auf der Straße mit reichlich Respekt und Bewunderung begegnet. Insbesondere Ryan ist davon so begeistert, dass er sich regelrecht in die Sache hineinsteigert und den beiden gar einen ausgemusterten Streifenwagen besorgt, doch wie das so ist als Polizist, gerät man auch mit Gangstern in Kontakt und bald schon hat sie der finstere Mossi ins Auge gefasst und trachtet den beiden nach dem Leben…

Rezension:

Ich habe mir ja wirklich nicht viel erwartet, als ich mich dazu entschlossen habe, der Action-Komödie Let’s be Cops – Die Party Bullen meine Zeit zu widmen, doch versprachen ja immerhin allein die aus New Girl bekannten beiden Hauptdarsteller gefällige Unterhaltung, weshalb ich eigentlich guter Dinge war, doch zumindest solide Unterhaltung geboten zu bekommen. Der Anfang ist dabei auch gar nicht mal so missraten, auch wenn man die auf die dreißig zugehenden Loser, die – anders als ihre früheren Schulkameraden beispielsweise – bislang herzlich wenig aus ihrem Leben gemacht haben, schon allzu oft gesehen hat und viele der Gags nicht gerade neu oder frisch wirken mögen. Dennoch gefällt, wie die beiden sich unter falschen Annahmen für eine Kostümparty als Polizisten herausputzen und alsbald wie vor den Kopf gestoßen sind, als man sie auf der Straße eben für echte Gesetzesvertreter hält und folglich eine gewisse Autoritäten-Hörigkeit an den Tag gelegt wird, welche die beiden alsbald zu reichlich Schabernack und Albereien verleitet. Von da an aber leider geht es bergabwärts und es scheint, als wüssten die Drehbuchautoren Luke Greenfield und Nicholas Thomas schon nach einem guten Drittel nicht mehr allzu viel mit ihrer Prämisse anzufangen.

Szenenbild aus Let's be Cops - Die Party Bullen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Zu beobachten, wie der von Jake Johnson (Catch Me!) verkörperte Ryan sich in seine neue Rolle hineinsteigert und sich anhand von YouTube-Videos in Sachen Polizeijargon und dergleichen weiterzubilden beginnt, ist dabei noch einer der unterhaltsameren Parts von Let’s be Cops. Doch je länger die beiden mit dem Schwindel durchkommen und schlussendlich gar echte Polizisten an der Nase herumzuführen wissen, umso klarer wird, dass es letztlich völlig unerheblich ist, ob es sich bei den beiden nun um echte oder falsche Cops handelt, denn zunehmend driftet das Geschehen von seiner Ausgangsposition hin zu einem generischen Action-Thriller, der für sich genommen nicht gerade spektakulär ist, zunehmend aber auch Gags missen lässt. Vielleicht ist das aber auch gar nicht so verkehrt, denn in Sachen Humor geht es teils in Richtung allerunterste Schublade und statt zu lachen war ich doch öfter gewillt, lieber mit dem Kopf zu schütteln. Dabei gibt es ja tatsächlich so viele Polizei-Filme mit humoristischem Ansatz, die zeigen, wie man es besser und überzeugender hätte machen können, doch ist dieser von Luke Greenfield inszenierte Reigen natürlich nicht einmal näherungsweise mit dem hier mehrfach referenzierten Lethal Weapon zu vergleichen.

Vom schablonenhaften Plot über die uninspirierten Figuren und den alsbald nur noch zur Fremdscham verleitenden Humor gibt es schlussendlich wenig, was man noch an Pluspunkten für Let’s be Cops anführen könnte, zumal auch die weiteren Charaktere, mehr oder minder prominent besetzt mit einem etwas lustlos und unterfordert wirkenden Andy Garcia (Book Club), einem gut aufgelegten und zumindest Einzelszenen rettenden Rob Riggle (Zufällig allmächtig) bis hin zu einer als bloßes Eye-Candy fungierenden Nina Dobrev (The Final Girls), nicht gerade viel an dem mäßigen Gesamteindruck ändern können. Einer der wenigen positiven Ausreißer ist derweil James D’Arcy als plakativer Fiesling Mossi, der mit reichlich Spielfreude zu Werke geht und den ich – vielleicht weil er mir noch am ehesten als Butler Jarvis aus Agent Carter ein Begriff war – beinahe nicht erkannt hätte, so dass man die Figur als gelungen gegen den Strich besetzt betrachten kann. Das allein reicht aber freilich bei weitem nicht, um beinahe zwei Stunden mit der ohnehin viel zu lang geratenen Komödie zu verschwenden und die Zeit wäre sicherlich besser investiert, beispielsweise noch einmal Hot Fuzz zu schauen, der mit "echten" Polizisten die weitaus unterhaltsamere Chose abliefert und gleichsam nicht um Referenzen verlegen ist, aber eben um einiges charmanter daherkommt.

Szenenbild aus Let's be Cops - Die Party Bullen | © Twentieth Century Fox
© Twentieth Century Fox

Charmant ist hier – wenn man Nick Miller aus New Girl mag – aber immerhin Jake Johnson, der im Grunde die Rolle in anderem Kontext aufwärmt und sich zunehmend in seine neu gefundene Berufung hineinsteigert, was ihn dazu veranlasst, sich mehr als einmal selbst zu befördern, während Damon Wayans Jr. (How to Be Single) als sein bester Freund Justin leider den eher zögerlichen, verunsicherten Part gibt und noch weniger Eindruck hinterlässt. Ohnehin aber wird man so ziemlich alles, was sich hier abspielt, bereits am nächsten Tag vergessen haben und sollte doch einmal die Erinnerung aufblitzen, werden es sicherlich nicht die gelungenen Szenen und Einfälle, sondern dann eher schon der Holzhammer-Humor sein, dem ich nun wirklich nichts abgewinnen konnte. Da bleibt nicht viel an Qualitäten für Let’s be Cops und selbst für einen bierseligen Abend in Erwartung einer albernen Buddy-Komödie würde ich nicht wirklich eine Empfehlung aussprechen, zumal ich ja zumindest schon eine deutlich lohnendere Alternative aufgezeigt habe und derer gibt es bekanntermaßen noch einige, so dass man diese Chose getrost und bewusst auslassen kann.

Fazit & Wertung:

Luke Greenfield tut sich mit Let’s be Cops – Die Party Bullen weder als Regisseur noch Drehbuchautor (gemeinsam mit Nicholas Thomas) einen Gefallen und offeriert eine weitestgehend uninspirierte Action-Komödie, deren flacher Humor zum Glück zunehmend ins Hintertreffen gerät. Einzig gelungen mag die Beziehung der beiden Best-Buddys sein, doch genügt das kaum, um diesen Film ohne Augenrollen zu überstehen, zumal selbst die Prämisse der falschen Cops in letzter Konsequenz kaum ausgereizt wird.

3 von 10 stümperhaften Einsätzen zweier angeblicher Cops

Let’s be Cops – Die Party Bullen

  • Stümperhafte Einsätze zweier angeblicher Cops - 3/10
    3/10

Fazit & Wertung:

Luke Greenfield tut sich mit Let’s be Cops – Die Party Bullen weder als Regisseur noch Drehbuchautor (gemeinsam mit Nicholas Thomas) einen Gefallen und offeriert eine weitestgehend uninspirierte Action-Komödie, deren flacher Humor zum Glück zunehmend ins Hintertreffen gerät. Einzig gelungen mag die Beziehung der beiden Best-Buddys sein, doch genügt das kaum, um diesen Film ohne Augenrollen zu überstehen, zumal selbst die Prämisse der falschen Cops in letzter Konsequenz kaum ausgereizt wird.

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Let’s be Cops – Die Party Bullen ist am 21.05.15 auf DVD und Blu-ray bei Twentieth Century Fox erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

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vgw

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