Review: Doctor Who – Im Angesicht des Dreizehnten Doctors (Graphic Novel)

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Doctor Who

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Widmen wir uns ein weiteres Mal dem Doctor, auch wenn selbst mich die elfte Staffel ein wenig ernüchtert zurückgelassen hat. Wie man aber auch zu den neueren Folgen stehen mag, lohnt dieser Band auf alle Fälle, wie ich wortreich nachfolgend darlegen werde.

Doctor Who:
Im Angesicht des Dreizehnten Doctors

Doctor Who: The Road to the Thirteenth Doctor, Doctor Who: The Many Lives of Doctor Who, UK 2018, 160 Seiten

Doctor Who - Im Angesicht des Dreizehnten Doctors | © Panini
© Panini

Autoren:
Richard Dinnick (Die vielen Leben des Doctor Who)
James Peaty (Das Geisterschiff, Das Steampunkrätsel, Tulpa)
Jody Houser (Auf dem Weg…)
Zeichner:
Mariano Laclaustra (Die vielen Leben des Doctor Who)
Iolanda Zanfardino (Das Geisterschiff, Die vielen Leben des Doctor Who)
Pasquale Qualano (Das Steampunkrätsel, Die vielen Leben des Doctor Who)
Brian Williamson (Tulpa, Die vielen Leben des Doctor Who)
Rachael Stott (Auf dem Weg…)
Giorgia Sposito (Die vielen Leben des Doctor Who)
Arianna Florean (Die vielen Leben des Doctor Who)
Neil Edwards (Die vielen Leben des Doctor Who)

Verlag (D):
Panini Verlag
ISBN:
978-3-741-61237-4

Genre:
Science-Fiction | Fantasy | Abenteuer | Mystery

 

Inhalt:

Ausschnitt aus Doctor Who - Im Angesicht des Dreizehnten Doctors | © Panini
© Panini

Während der nunmehr zwölfte Doctor zu regenerieren beginnt und spürt, dass eine gravierende Veränderung seiner Selbst ansteht, lässt er seine bisherigen Leben und Inkarnationen Revue passieren, erinnert sich an ferne Welten und fremde Zeiten, alte Bekannte und langjährige Begleiter, wobei sich ihm zunehmend das Wesen seiner Person erschließt, die zwar von stetem Wandel beseelt, doch über die Jahrhunderte hinweg auch einiges an Parallelen und sich ähnelnden Verhaltensweisen offenbart. Denn egal in welcher Gestalt und mit welchem Gemüt er in Erscheinung tritt, bleibt der Doctor doch stets der Doctor, was selbst zu Zeiten des Zeitkrieges gilt und auch weiterhin Bestand haben wird, ungeachtet dessen, was die Zukunft für ihn an Abenteuern und Herausforderungen bereithalten mag…

Rezension:

Nachdem ich nun die elfte Staffel Doctor Who beendet habe, fühlte ich mich bereit, mich nunmehr auch Doctor Who – Im Angesicht des Dreizehnten Doctors zu widmen, wobei ich im Nachgang festhalten darf, dass es der Sichtung der Serie nicht bedurft hätte, denn auch wenn der ganze Band unter den Vorzeichen des dreizehnten Doctors stehen mag, widmet er sich doch eigentlich nur – von einzelnen Panels abgesehen – den ersten zwölf Inkarnationen und lässt quasi nur die bisherige Geschichte Revue passieren, bevor es dann mit dem ersten regulären Band der neuen Heftserie auf zu neuen Ufern geht. Das ist mal mehr, mal weniger gelungen, was den Band wieder als zweischneidiges Schwert erscheinen lässt, wobei die gelungenen Passagen und Einfälle, ebenso wie meine grundsätzliche Begeisterung für die Zusammenstellung, merklich die Oberhand haben. Ausgerechnet der Einstieg aber gestaltet sich doch vergleichsweise zäh und enttäuschend, denn in Gestalt der drei One-Shots Das Geisterschiff, Das Steampunkrätsel sowie Tulpa bekommt man als Leser erst einmal drei unzusammenhängende und knapp gehaltene Abenteuer mit den Doctoren Zehn bis Zwölf geboten, die noch herzlich wenig mit dem Nahen der neuen Inkarnation zu tun haben.

Ausschnitt aus Doctor Who - Im Angesicht des Dreizehnten Doctors | © Panini
© Panini

Dies gilt zumindest, wenn man die jeweils nachgelagerten Einschübe von Auf dem Weg… außen vor lässt, die von Jody Houser, der Autorin der hier angeteaserten Hauptserie, ersonnen und von Rachael Stott bebildert worden sind, denn die immerhin bereiten nicht nur den Boden für künftige Abenteuer des Doctors, sondern fungieren auch als Bindeglied zum TV-Geschehen, denn wer sich entweder gut auskennt oder zu recherchieren vermag, wird bemerken, dass sich die jeweiligen Einschübe inmitten von bekannten Abenteuern verorten lassen, wobei es sich namentlich um Das Mädchen im Kamin (2.04), Zusammengewürfelt (7.04) sowie Masken der Verdammnis (10.11) handelt, was nicht nur eine sehr elegante Idee zur Verknüpfung des Ganzen darstellt, sondern eben auch unter gelungenen Fan-Service fällt, der im direkten Nachgang allerdings noch gänzlich ungeahnte Ausmaße annehmen wird. Eigentliches Herzstück von Im Angesicht des Dreizehnten Doctors sind nämlich mitnichten die drei One-Shots, sondern vielmehr die weitschweifige wie abwechslungsreiche Story Die vielen Leben des Doctor Who, die sich samt und sonders während der Regeneration des (noch zwölften) Doctors zum Ende von Aus der Zeit gefallen ereignet und in dessen Erinnerungen, quasi während der Wandlung zu "Dreizehn", sein gesamtes bisheriges Dasein ablaufen lässt und ihn – beziehungsweise sie – die Essenz, den Kern seines/ihres Wesens erkennen lässt.

Und auch wenn ich erst seit der "neuen Serie" – also seit 2005 – an Bord bin, macht dieser Blick zurück, dieses umfassende Resümee, doch gehörig Freude, zumal man mittlerweile selbst als Nicht-Kenner der "alten" Serie dank Cameos und Querverweisen ohnehin schon mit einer Vielzahl früher Doctoren vertraut ist. Und hier erweist sich auch endlich einmal als Stärke, was ich ansonsten als Manko ankreide, nämlich, dass ein jedes kleine Kapitel von einem anderen Künstler oder einer anderen Künstlerin gestaltet worden ist, wobei die inszenatorischen Highlights sicherlich die Rahmenhandlung um den regenerierenden Doctor bildet, wobei dies eben auch die einzigen Momente sind, in denen sich ein Blick auf den nunmehr von Jodie Whittaker verkörperten Doctor erhaschen lässt. Ebenfalls großartig sind die zwischen den Kapiteln eingestreuten Cover, die sich den jüngsten Doctor-Inkarnationen nebst "Dreizehn" widmen und wirklich kleinen Kunstwerken gleichkommen. Entsprechend braucht man es also mitnichten so zu handhaben, wie ich es getan habe, und kann getrost auch einen Blick bei Doctor Who – Im Angesicht des Dreizehnten Doctors riskieren, wenn man bisher noch keine Berührung mit dem Whittaker’schen Doctor hatte, denn eigentlich handelt es sich mehr um eine Retrospektive und nur zaghaft um einen Blick nach vorn, der dann wohl erst mit dem eigentlichen Auftaktband Doctor Who – Der dreizehnte Doctor 1: Ein neuer Anfang! (der hierzulande aber auch schon vergangenen August erschienen ist) Gestalt annehmen wird.

Ausschnitt aus Doctor Who - Im Angesicht des Dreizehnten Doctors | © Panini
© Panini

Abgesehen davon also, dass der Beginn des Bandes, insbesondere was Das Geisterschiff angeht, doch eher enttäuschend wirkt, was auch an den Zeichnungen von Iolanda Zanfardino liegen mag, die mich kaum zu überzeugen wussten, vermag sich Im Angesicht des Dreizehnten Doctors zunehmend zu steigern und spätestens mit der Überleitung zu Die vielen Leben des Doctor Who seine volle Faszination zu entfalten. Darüber hinaus darf man sich freilich auch auf ein Wiedersehen mit zahllosen alten Bekannten freuen, die in der einen oder andere Etappe in Erscheinung treten und gemeinsam mit der allgemeinen Umtriebigkeit des Doctors, den vielen unterschiedlichen Welten und Spezies unterstreichen, was für ein Monstrum von Franchise hier in den vergangenen Dekaden entstanden ist, das noch nichts von seiner Faszination eingebüßt hat, auch wenn in meinen Augen ausgerechnet die erste TV-Staffel mit dem dreizehnten Doctor in Sachen dramaturgisches Niveau einen merklich Rückschritt darstellt, der allerdings hoffentlich nicht von Dauer sein wird (und mitnichten mit dem neuen Doctor zusammenhängt, wie andernorts schon unterstrichen). Die Qualität dieser einzigartigen Veröffentlichung schmälert das allerdings in keiner Weise und so kann ich diesen Band alten wie neuen Doctor Who-Fans trotz kleinerer Mängel nur wärmstens empfehlen.

Fazit & Wertung:

Auch wenn der Titel Doctor Who – Im Angesicht des Dreizehnten Doctors zunächst anderes vermuten lassen mag, handelt es sich bei diesem Auftaktband vorrangig um einen nostalgischen wie unterhaltsamen Blick zurück, der im Angesicht der sich jüngst ereignenden Regeneration des Doctors seine früheren Abenteuer, Begleiter und Erscheinungsformen Revue passieren lässt, während einzelne Story-Einschübe zumindest zaghaft den Boden für den dreizehnten Doctor zu bereiten beginnen.

8,5 von 10 Inkarnationen des Doctor

Doctor Who – Im Angesicht des Dreizehnten Doctors

  • Inkarnationen des Doctor - 8.5/10
    8.5/10

Fazit & Wertung:

Auch wenn der Titel Doctor Who – Im Angesicht des Dreizehnten Doctors zunächst anderes vermuten lassen mag, handelt es sich bei diesem Auftaktband vorrangig um einen nostalgischen wie unterhaltsamen Blick zurück, der im Angesicht der sich jüngst ereignenden Regeneration des Doctors seine früheren Abenteuer, Begleiter und Erscheinungsformen Revue passieren lässt, während einzelne Story-Einschübe zumindest zaghaft den Boden für den dreizehnten Doctor zu bereiten beginnen.

8.5/10
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Doctor Who – Im Angesicht des Dreizehnten Doctors ist am 23.04.19 im Panini Verlag erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über den nachfolgenden Link und unterstützt damit das Medienjournal!

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