Review: Bedtime Stories (Film)

Ganz passend für einen Donnerstag kommt hier nun eine weitere Kritik zu einem durchweg mittelmäßigen Film, den ich nur dummerweise deutlich besser in Erinnerung hatte.

Bedtime Stories

Bedtime Stories, USA 2008, 99 Min.

Bedtime Stories | © Walt Disney
© Walt Disney

Regisseur:
Adam Shankman
Autoren:
Matt Lopez
Tim Herlihy

Main-Cast:

Adam Sandler (Skeeter Bronson)
Keri Russell (Jill)
Guy Pearce (Kendall)
Russell Brand (Mickey)
Richard Griffiths (Barry Nottingham)
Jonathan Pryce (Marty Bronson)
Courteney Cox (Wendy)
Lucy Lawless (Aspen)
Teresa Palmer (Violet Nottingham)

Genre:
Komödie | Fantasy | Romantik

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Bedtime Stories | © Walt Disney
© Walt Disney

Skeeter Bronson arbeitet als Hausmeister in dem Hotel, das einst seinem Vater gehört hat. Der musste allerdings schon vor langer Zeit verkaufen, da ihm die Träumerei mehr gelegen hat als das Wirtschaften und auch wenn vereinbart worden ist, dass Skeeter eines Tages das Hotel leiten würde, bevorzugt Hotelmogul Mr. Nottingham lieber seinen persönlichen Protegé, den schmierigen Manager Kendall. Abgefunden hat sich Skeeter damit zwar noch nicht, doch stehen ihm zunächst andere Sorgen ins Haus, als seine Schwester ihn bittet, auf ihre zwei Kinder aufzupassen. Als Skeeter allerdings alsbald spitz bekommt, dass anscheinend die Gutenachtgeschichten, die er sich für die beiden ausdenkt, tags darauf Wirklichkeit werden, beginnt er sich zu fragen, inwieweit ihm das nützlich sein könnte, seine eigene Position in der Hotelhierarchie zu verbessern. Dummerweise sind die spontan aus dem Hut gezauberten Geschichten voller Unwägbarkeiten und nicht selten kommt es vor, dass eines der Kinder Story-Elemente hinzudichtet, die Skeeter so gar nicht in den Kram passen. Zudem wird die Zeit knapp, denn seine Schwester wird bald zurückkehren und auch die Ernennung des neuen Hotelleiters steht kurz bevor…

Rezension:

Bei Bedtime Stories handelt es sich um einen der wenigen Filme, dessen Wiederholungssichtung hier nun verschriftlicht wird, einfach aus dem simplen Grund, dass die letzte Sichtung anscheinend schon mehr als neun Jahre zurückliegt und folglich noch nicht auf dem Blog Einzug halten konnte, da es das ja "erst" seit 2011 gibt. Dummerweise aber hatte ich den Film auch weit besser in Erinnerung, als er sich nun bei der Sichtung via Disney+ präsentiert hat, was natürlich ernüchternd ist, wenn man die Chose als zwar manchmal albernes, aber doch gelungenes und sympathisches Fantasy-Abenteuer in Erinnerung hat. In Ansätzen mag das zwar immer noch zutreffen, doch wird aus der Prämisse, dass die Gutenachtgeschichten (in abgewandelter Form) Wirklichkeit werden, am Ende doch zu wenig herausgeholt, zumal die Mixtur aus Sandalenfilm, Western und Science-Fiction doch etwas krude und beliebig, um nicht zu sagen einfallslos, wirkt. Für Kinder mag das Ganze noch durchaus funktionieren, doch zeichnen sich wirklich gelungene Familienfilme ja doch dadurch aus, dass sie Jung und alt etwas zu bieten haben, zumal das ja eigentlich Paradedisziplin von Disney ist.

Szenenbild aus Bedtime Stories | © Walt Disney
© Walt Disney

Da macht sich dann aber auch der Adam-Sandler-Einfluss bemerkbar, der nicht nur in der Hauptrolle des Skeeter Bronson zu sehen ist, sondern dessen Produktionsfirma Happy Madison Productions auch hinter dem Projekt steckt. Der ihm eigene Humor wurde hier natürlich auf familienfreundliches Niveau zurechtgestutzt und zusammengestaucht, so dass man Bedtime Stories auch einen Blick widmen könnte, wenn man mit Adam Sandler (Pixels) ganz grundsätzlich weniger anzufangen weiß, doch lohnt sich das kaum, weil eben die Inszenierung so vorhersehbar und stereotyp daherkommt, dass das auf die Macht der Fantasie pochende Märchen selbst ziemlich fantasielos daherkommt. So vermag auch Regisseur Adam Shankman (Rock of Ages) kaum eigene Akzente zu setzen und liefert im Grunde glattgebügelte und konturlose Retortenware ab, die als Berieselung nebenher zwar durchaus taugen mag, aber eben kaum über ein "Ganz nett" als Qualitätsurteil hinauskommt.

Dafür – und im Grunde rettet des den Film wenn überhaupt ein wenig – vermag Bedtime Stories mit einem überraschend namhaften und vor allem charismatischen Cast aufzuwarten und führt neben Sandler unter anderem Guy Pearce (Brimstone) als dessen Widersacher Kendall ins Feld, der sich als schmieriger Hotelier in einer ganz und gar ungewohnten Rolle austoben darf, während Keri Russell (Planet der Affen: Revolution) die liebenswerte Jill verkörpern darf, die ihrerseits auch ein wenig zur Erdung des Ganzen beiträgt. Damit aber längst nicht genug, erleben wir Teresa Palmer (A Discovery of Witches) als Paris-Hilton-Verschnitt Violet, einen in einem Disney-Film wenigstens ebenso fremd wie Sandler wirkenden Russell Brand (Männertrip) als Skeeters Arbeitskollegen, zudem Lucy Lawless (Ash vs Evil Dead) und Courteney Cox (Scream 4) sowie last but not least Jonathan Pryce (The Man Who Killed Don Quixote) in einer Minirolle als Skeeters Vater Marty. Und gemeinsam gelingt es diesem Ensemble zumindest, dem Film an Unterhaltungswert und Charme abzuringen, was möglich ist, wohingegen ausgerechnet die Dramaturgie des Gezeigten auf Repetition und flachen Witz ausgelegt ist, was sich doch weit glücklicher hätte lösen können müssen.

Szenenbild aus Bedtime Stories | © Walt Disney
© Walt Disney

Am Anfang mag es noch unterhaltsam sein, wenn Skeeter das erste Mal bemerkt, wie sich die in den namensgebenden Bedtime Stories zu bewahrheiten beginnen, doch ist auch hier der daraus resultierende Humor weitestgehend platt und profan gehalten, während man die ausgedachten Geschichten kaum im eigentlichen Sinne als kreativ bezeichnen kann und sie eben letztlich nur als notwendiges Werkzeug in einem grob zusammengezimmerten Plot fungieren, der auch in sich noch einige Schwächen und Logiklücken birgt, die noch zusätzlich aus dem Geschehen reißen. Wirklich schlimm wird es dann ausgerechnet zum Ende, wenn man noch meint, Science-Fiction-Anwandlungen bekommen zu müssen, denn nicht nur wird "das Popelmonster" sicher nur die Allerjüngsten zu unterhalten wissen, nein, das Ganze ist auch noch schrecklich animiert und inszeniert, so dass man auch hier gerne einen kreativeren Weg hätte gehen können, wenn das Budget doch so offenkundig keinen Ausflug ins All hergibt. Zuletzt wartet dann natürlich noch die obligatorische Moral von der Geschicht und gemessen daran, wie sich Skeeter die meiste Zeit gegenüber seinem Neffen und seiner Nichte benimmt, kommt auch die mit dem Holzhammer daher, aber das macht zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr viel.

Fazit & Wertung:

Man muss schon zwei Augen zudrücken, um sich mit Bedtime Stories von Adam Shankman amüsieren zu können, denn fernab der vielversprechenden Grundidee wirkt der weitere Plot leider alles andere als fantasievoll und kreativ, so dass es einzig dem namhaften und charismatischen Ensemble obliegt, zumindest noch einige Kohlen aus dem Feuer zu holen. Für einen wirklich empfehlenswerten Film langt es aber freilich dennoch bei weitem nicht.

5,5 von 10 Wirklichkeit werdenden Gutenachtgeschichten

Bedtime Stories

  • Wirklichkeit werdende Gutenachtgeschichten - 5.5/10
    5.5/10

Fazit & Wertung:

Man muss schon zwei Augen zudrücken, um sich mit Bedtime Stories von Adam Shankman amüsieren zu können, denn fernab der vielversprechenden Grundidee wirkt der weitere Plot leider alles andere als fantasievoll und kreativ, so dass es einzig dem namhaften und charismatischen Ensemble obliegt, zumindest noch einige Kohlen aus dem Feuer zu holen. Für einen wirklich empfehlenswerten Film langt es aber freilich dennoch bei weitem nicht.

5.5/10
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Bedtime Stories ist am 30.04.09 auf DVD und am 01.07.11 auf Blu-ray bei Walt Disney erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

DVD:

Blu-ray:

vgw

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