Review: Ant-Man and the Wasp: Quantumania (Film)

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Womit ließe es sich besser zurückmelden als mit einer Rezension zu einem Marvel-Film, die dieses Blog ja nun schon seit geraumer Zeit mit viel Leben füllen, schlicht schon einfach, weil es davon so viele gibt. Und bekanntermaßen bin ich Fan, weshalb ich freilich auch zur Heimkinopremiere dieses Spektakels Gewehr bei Fuß gestanden habe.

Ant-Man and the Wasp:
Quantumania

Ant-Man and the Wasp: Quantumania, USA 2023, 124 Min.

Ant-Man and the Wasp: Quantumania | © Walt Disney
© Walt Disney

Regisseur:
Peyton Reed
Autor:
Jeff Loveness

Main-Cast:
Paul Rudd (Scott Lang / Ant-Man)
Evangeline Lilly (Hope Van Dyne / The Wasp)
Jonathan Majors (Kang The Conqueror)
Kathryn Newton (Cassie Lang)
Michelle Pfeiffer (Janet Van Dyne)
Michael Douglas (Dr. Hank Pym)
in weiteren Rollen:
Bill Murray (Lord Krylar)
David Dastmalchian (Veb)
William Jackson Harper (Quaz)
Katy M. O’Brian (Jentorra)
Corey Stoll (M.O.D.O.K.)

Genre:
Action | Abenteuer | Komödie | Science-Fiction

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Ant-Man and the Wasp: Quantumania | © Walt Disney
© Walt Disney

Nachdem die Avengers die Welt gerettet und den Blip rückgängig gemacht haben, genießt Scott Lang aka Ant-Man sein Leben in außerordentlichem Maße, hat einen erfolgreichen Bestseller verfasst, gibt Lesungen, flaniert durch San Francisco und erfreut sich am Gratis-Kaffee für Helden, auch wenn man ihn dort kurioserweise mit Spider-Man verwechselt. Einzig Scotts Tochter Cassie ist es ein Dorn im Auge, dass ihr Vater dergestalt dem Müßiggang frönt, zumal sie gemeinsam mit ihrem Opa Hank seit geraumer Zeit an einer Maschine bastelt, die Quantenebene zu erforschen. Als Janet van Dyne davon erfährt, ist ihr der Schreck schier ins Gesicht geschrieben, doch scheint es bereits zu spät, denn das Gerät ist eingeschaltet und saugt die versammelte Schar in den Mikrokosmos des Quantenreiches. Einzig Janet allerdings hat eine ungefähre Ahnung, was sie dort erwartet, denn Jahre zuvor ist ihr dort Kang der Eroberer begegnet und nachdem sie gerade noch verhindern konnte, dass er der Quantenebene entfleucht, hat er alles daran gesetzt, sich dieses fremdartige Reich untertan zu machen. Dumm nur, dass die Kräfte von Ant-Man ihm helfen könnten, diesem ungewöhnlichen Gefängnis doch noch zu entwischen…

Rezension:

Es war vorherzusehen und es ist offensichtlich, dass Ant-Man and the Wasp: Quantumania signifikant anders werden würde als seine beiden Vorgänger, doch überrascht die vehemente Konsequenz dennoch, wenn sich hier das Spektakel bereits nach wenigen Minuten und Momenten ins Quantenreich verlagert und dort Auch bleibt, denn damit einher geht natürlich eine durchweg animierte, fremdartig wirkende und surreal anmutende Umgebung, während es in den ersten beiden Abenteuern noch vorrangig darum ging, in bekannter Umgebung zu schrumpfen oder gewöhnliche Gegenstände wahlweise riesig oder winzig erscheinen zu lassen. Da ist die hier prominent in Szene gesetzte Quantenebene buchstäblich ein neues Level und unterstreicht und betont den Science-Fiction-Aspekt, so dass man sich hier unweigerlich an die Guardians of the Galaxy-Filme aber auch das Star-Wars-Franchise erinnert fühlen dürfte, denn viele der dort bekannten Versatzstücke und Leitthemen werden hier mehr oder minder offensiv referenziert, was aber gar nicht mal schlecht sein muss, sondern ein allgemein sehr charmantes und schmissiges Abenteuer ergibt. Allerdings krankt die Story dennoch an der einen oder anderen Stelle und dramaturgisch merkt man deutlich, dass hier ungewohnte Pfade beschritten werden.

Szenenbild aus Ant-Man and the Wasp: Quantumania | © Walt Disney
© Walt Disney

So ist es dann zwar einerseits für das Tempo der Geschichte begrüßenswert, dass es beinahe unmittelbar ins Quantenreich geht, das dem Untertitel Quantumania alle Ehre macht, doch andererseits hat das zur Folge, dass man einem Großteil des sympathischen Ensembles rund um Scott Lang in diesem Abenteuer überhaupt nicht begegnet, angefangen mit dem von Michael Peña angeführten Trio bis hin zu Scotts Ex und deren neuem Partner. Das führt in nächster Konsequenz zu sowohl weniger Herz als auch weniger Witz, was man hier dann mit Bombast und schillernden Welten auszugleichen versucht. So hat Ant-Man and the Wasp: Quantumania eine ganz andere Tonalität, die nie so hundertprozentig zu Scott Lang und seinem sonnigen Gemüt zu passen scheinen, derweil leider auch die erneut von Evangeline Lilly (Little Evil) verkörperte Hope gehörig an Charisma einbüßt, was damit zusammenhängt, dass sie hier irritierend eindimensional und austauschbar bleibt. Aber keine Sorge, es ist nicht alles schlecht und am Ende sind das sogar nur irritierende Details, die im größeren Kontext kaum ins Gewicht fallen. Einzig die Frage bleibt, ob man nicht andere Wege hätte finden – also eine andere Superheldenfilmreihe bemühen – können, Kang den Eroberer nun hochoffiziell ins MCU einzuführen, nachdem eine erste Inkarnation seiner Selbst als Jener der bleibt in Loki ihr Debüt geben durfte. Die Anschuldigungen gegenüber Kang-Darsteller Jonathan Majors derweil stehen noch einmal auf einem anderen Blatt und sollen hier gar nicht Thema sein, bringen aber die Befürchtung mit sich, dass der Film in der Retrospektive noch einmal gänzlich anders wirken könnte, sollte man sich gezwungen sehen, entweder vielschichtige Pläne neu zu denken oder die hier eingeführte Figur neu zu besetzen.

Losgelöst vom größeren Kontext und rein auf den Film bezogen, bügelt die Figur Kang hier aber definitiv die Schwächen aus, die der Plot sonst so haben mag, denn als Antagonist steht er spürbar auf einer Stufe mit Thanos, während Majors als Darsteller gekonnt zwischen kontrollierter Beherrschtheit und aufbrausendem Wutausbruch zu changieren vermag. So gesehen ein starker erster Auftritt (spezifisch als Kang der Eroberer), aber eine maue Geschichte, denn im Grunde folgt man wechselnd zwei versprengten Gruppen, die auf Irr- und Umwegen über kurz oder lang bei Kang landen werden, was dann schließlich – welch Überraschung – in ein finales Gefecht mündet. Natürlich erwartet man sich derlei Dinge von einem Marvel-Film und Ant-Man and the Wasp: Quantumania macht da keine Ausnahme, doch hier wirkt es schon manchmal sehr platt in Szene gesetzt. Großartig dafür ist wiederum Kathryn Newton als neu besetzte Cassie, denn die Chemie mit Paul Rudd (Living With Yourself) passt und überzeugt, was immerhin die Vater-Tochter-Beziehung im Kern der Story ein wenig herausarbeitet. Ansonsten lebt hier vieles von den Effekten und dem (visuellen) Einfallsreichtum, auch wenn böse Zungen natürlich behaupten könnten, dass hier so einiges zusammengeklaut ist, was einem so kredenzt wird, aber da überwiegt meines Erachtens kindliches Staunen gegenüber erwachsener Skepsis.

Szenenbild aus Ant-Man and the Wasp: Quantumania | © Walt Disney
© Walt Disney

Dennoch, schlussendlich hätte es gerne mehr von den beiden titelgebenden Helden sein dürfen, denn abgesehen von einer ziemlichen genialen Szene mit einer gewissen Omnipräsenz der beiden treten sowohl Ant-Man als auch Wasp hier ganz schön in den Hintergrund. Denn wenn man einerseits den nächsten "Big Bad" einführen, andererseits Cassie schon als potentielle NextGen-Heldin in Stellung bringen und darüber hinaus noch Raum haben möchte, um den zwar gelungenen, aber viel zu kurzen Bill-Murray-Auftritt zu inszenieren, dann muss man unweigerlich andernorts Abstriche machen. Das ist alles Jammern auf hohem Niveau, aber Fakt ist eben auch, dass es dramaturgisch schon einmal runder lief bei den Marvel-Werken, denn auch der letzte Thor beispielsweise wusste mich ja auch nicht so hundertprozentig zu überzeugen. Nichtsdestotrotz wird man bei Ant-Man and the Wasp: Quantumania als Marvel-Fan sicherlich auch seine Freude haben – mir zumindest erging es so –, aber es bleibt schwer zu hoffen, dass dies nicht das finale Ant-Man-Abenteuer gewesen sein wird, denn dafür fehlten hier zu viele der Qualitäten, welche die ersten beiden Teile herausgestellt und aufgewertet haben.

Fazit & Wertung:

Peyton Reed liefert mit Ant-Man and the Wasp: Quantumania einen Superheldenbeitrag ab, der so ganz anders ist als seine Vorgänger und damit auch ein wenig vom ursprünglichen Charme der Reihe einbüßt. Eine spektakuläre Optik und ein vielschichtiger Antagonist machen zwar einiges wett, können aber auch nicht kaschieren, dass Story und Plot eigentlich nur ziemlich rudimentär vorhanden sind. Dafür macht der Film als Quantenreich-Abenteuer mit schmissiger Inszenierung und skurrilen Charakteren eine mehr als gute Figur.

7,5 von 10 Horden gedankenkontrollierter Ameisen

Ant-Man and the Wasp: Quantumania

  • Horden gedankenkontrollierter Ameisen - 7.5/10
    7.5/10

Fazit & Wertung:

Peyton Reed liefert mit Ant-Man and the Wasp: Quantumania einen Superheldenbeitrag ab, der so ganz anders ist als seine Vorgänger und damit auch ein wenig vom ursprünglichen Charme der Reihe einbüßt. Eine spektakuläre Optik und ein vielschichtiger Antagonist machen zwar einiges wett, können aber auch nicht kaschieren, dass Story und Plot eigentlich nur ziemlich rudimentär vorhanden sind. Dafür macht der Film als Quantenreich-Abenteuer mit schmissiger Inszenierung und skurrilen Charakteren eine mehr als gute Figur.

7.5/10
Leser-Wertung 6.33/10 (3 Stimmen)
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Ant-Man and the Wasp: Quantumania ist seit dem 17.05.23 bei Disney+ verfügbar. Am 08.06.23 wird der Film auf DVD, Blu-ray und 4K UHD Blu-ray bei Walt Disney erscheinen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

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vgw

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