Review: Ant-Man and the Wasp (Film)

Das Marvel Cinematic Universe

Marvel Cinematic Universe

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Bevor bereits nächste Woche unweigerlich das nächste Kapitel im MCU aufgeschlagen wird, um uns Brie Larson als Carol Danvers aka Captain Marvel zu präsentieren, widme ich mich noch eben fix dem neuesten Abenteuer zweier deutlich kleinerer, aber nicht minder bedeutender Helden, zumal der Unterhaltungswert auch hier wieder angenehm hoch ist.

Ant-Man and the Wasp

Ant-Man and the Wasp, USA 2018, 118 Min.

Ant-Man and the Wasp | © Walt Disney
© Walt Disney

Regisseur:
Peyton Reed
Autoren:
Chris McKenna
Erik Sommers
Paul Rudd
Andrew Barrer
Gabriel Ferrari

Main-Cast:
Paul Rudd (Scott Lang / Ant-Man)
Evangeline Lilly (Hope Van Dyne / Wasp)
Michael Peña (Luis)
Walton Goggins (Sonny Burch)
Hannah John-Kamen (Ava / Ghost)
Michelle Pfeiffer (Janet Van Dyne / Wasp)
Laurence Fishburne (Dr. Bill Foster)
Michael Douglas (Dr. Hank Pym)
in weiteren Rollen:
Bobby Cannavale (Paxton)
Judy Greer (Maggie)
Tip Harris (Dave)
David Dastmalchian (Kurt)
Abby Ryder Fortson (Cassie)
Randall Park (Jimmy Woo)

Genre:
Action | Abenteuer | Komödie | Science-Fiction

Trailer:

 

Inhalt:

Szenenbild aus Ant-Man and the Wasp | © Walt Disney
© Walt Disney

Nachdem Scott Lang seinerzeit dem Ruf von Captain America gefolgt ist und sich mit anderen Avengers eine erbitterte Auseinandersetzung am Leipziger Flughafen geliefert hat, wurde er vom FBI unter Hausarrest gestellt. Der neigt sich allerdings beinahe dem Ende und Scott kann es kaum erwarten, mit seiner Tochter Cassie endlich auch mal wieder Zeit außerhalb der eigenen vier Wände zu verbringen, doch ein merkwürdiger Traum von Janet Van Dyne macht ihm dahingehend einen Strich durch die Rechnung, dass Hank prompt vermutet, er hätte eine Verbindung zu seiner seit Jahren im subatomaren Raum verschollenen Frau aufgetan und wäre möglicherwiese in der Lage, sie von dort zu retten. Obwohl Hank und dessen Tochter Hope nicht unbedingt gut auf Scott zu sprechen sind, holen sie ihn ins Boot und versuchen gemeinsam, Janet zu retten. Dumm nur, dass sowohl ein mysteriöser "Ghost" als auch ein Gangster namens Burch nicht gewillt sind, das unfreiwillige Trio einfach so gewähren zu lassen, während Scott ohnehin schon darum fürchtet, dass das FBI dahinter kommen könnte, dass er heimlich, still und leise seinen Hausarrest unterbrochen hat…

Rezension:

Bevor kommende Woche Captain Marvel die Leinwand erobern wird, galt es natürlich noch den bis dato jüngsten Superheldenfilm des MCU – die Rede ist natürlich von Ant-Man and the Wasp – nachzuholen und tatsächlich steht dieser zweite Teil dem ungemein witzigen und unterhaltsamen Vorgänger Ant-Man in nichts nach, wobei die inszenatorische Leichtfüßigkeit natürlich auch eine willkommene Abwechslung darstellt zu dem harten Tobak, der einem in Infinity War um die Ohren gehauen worden ist (auch wenn der sich ja sicherlich bald in Wohlgefallen auflösen wird, wenn das Endgame startet. Davon macht sich Regisseur Peyton Reed aber zunächst einmal frei und startet mit seiner Chose gute zwei Jahre nach den Geschehnissen von Civil War und siedelt seinen Film somit eine unbestimmte Anzahl Wochen oder gar Monate vor Thanos‘ Eintreffen an. Und was sich bereits zum Ende des ersten Teils vielversprechend angekündigt hat, nämlich das Hope (Evangeline Lilly, Der Hobbit) als neue Wasp in Erscheinung treten wird, bewahrheitet sich nun hier sehr schnell und folglich bekommt Scott (Paul Rudd, Our Idiot Brother) als Ant-Man schnell ernstzunehmende Superhelden-Konkurrenz, was dem Ganzen schon eine neue, spannende Dynamik verleiht.

Szenenbild aus Ant-Man and the Wasp | © Walt Disney
© Walt Disney

Und "Dynamik" ist überhaupt eines der Schlagworte, unter dessen Einfluss der Film konzipiert worden ist, denn inszenatorische Leichtigkeit erreicht man natürlich auch durch inhaltliche Leichtigkeit und auch wenn es den emotionalen Unterbau geben mag, dass Wissenschaftler Pym – erneut Michael Douglas (Haywire) in einer diesmal dem Gefühl nach merklich ausgebauten Rolle – seine Frau Janet aus dem subatomaren Raum zurückzuholen versucht, in dem sie vor Jahrzehnten verschollen gegangen ist, ist das eben nur der Aufhänger um einerseits einem wichtigen Bauteil, andererseits einem ganzen Labor hinterherzujagen, das auf Handkoffergröße geschrumpft gleich mehrere Parteien brennend interessiert. Dass die Marvel-Filme allerdings nicht unbedingt damit gesegnet sind, spannende und vielschichtige Bösewichter zu kredenzen (Ausnahmen bestätigen freilich die Regel), ist ein offenes Geheimnis und trifft nunmehr auch bei Ant-Man and the Wasp zu, denn abgesehen von einem ziemlich coolen Anzug und ein paar optisch spannenden Phasenverschiebungs-Spielereien hat die als Antagonistin in Erscheinung tretende Ghost (Hannah John-Kamen) wenig zu bieten, denn ihre zugegebenermaßen tragische Vorgeschichte wird so knapp heruntergerasselt, dass ihr Schicksal merkwürdig kalt lässt. Und was Qualität nicht leisten kann, versucht man dann durch Quantität wettzumachen, indem man Scott, Hope und Hank noch den Gangster Sonny Burch an die Fersen heftet, der seinerseits von Walton Goggins (Tomb Raider) zwar mit Hingabe verkörpert wird, aber noch einmal deutlich beliebiger und austauschbarer bleibt.

Nichtsdestotrotz ist das Kräftemessen und Tauziehen der Parteien dafür immerhin ungemein unterhaltsam und oft auch überraschend geraten, denn als wäre der Interessengruppen noch nicht genug, mischt auch noch das FBI und hier vorrangig Jimmy Woo (Randall Park, The Interview) gehörig mit, denn Scott ist schließlich vor dem Ende seines Hausarrests wieder als Held unterwegs und soll natürlich dingfest gemacht werden, derweil es Woo am meisten fuchst, die meiste Zeit nicht wirklich beweisen zu können, dass Scott wirklich ausgebüxt ist, geschweige denn, dass er mit Hope und Hank Pym gemeinsame Sache macht. Bei all dem Gerangel um das geschrumpfte Labor bleibt Ant-Man and the Wasp aber auch immer – und das macht ihn noch einmal deutlich sympathischer – ein Familienfilm, wie nicht nur die Szenen zwischen Scott und seiner Tochter Cassie (Abby Ryder Fortson) untermauern – zumal sich Cassie ein ums andere Mal als echter Szenedieb erweist –, sondern eben auch die Thematik um Hanks Frau und Hopes Mutter Janet, für die man immerhin Schauspielgröße Michelle Pfeiffer (Mord im Orient-Express) gewinnen konnte, auch wenn sich ihre Leinwandzeit hier auf wenige Minuten bemisst. Ähnlich stiefmütterlich behandelt wird leider auch Laurence Fishburne (John Wick: Kapitel 2) in der Rolle des Dr. Foster, der wenig zum eigentlichen Geschehen beisteuert. Ganz anders sieht das bei dem komödiantisch wunderbar begabten Michael Peña (CHIPS) aus, der auch hier wieder so seine Glanzmomente spendiert bekommt und erneut einen großartigen Monolog zum Besten geben darf.

Szenenbild aus Ant-Man and the Wasp | © Walt Disney
© Walt Disney

Von der illustren Besetzung aber einmal abgesehen, hat es auch hier freilich wieder allerhand Actionszenen mit schrumpfenden und wachsenden Helden und Gerätschaften, die natürlich ihrer Natur nach nicht mehr so von den Socken hauen wie noch im ersten Teil, dafür aber angenehm abwechslungsreich und einfallsreich inszeniert worden sind, so dass ich auch an dieser Front nichts Gravierendes auszusetzen habe. Bleibt also einzig der hauchdünne Plot, den man als wirkliches Manko betrachten könnte, denn der reduziert sich eben auf ein doch simples Hin und Her, während man wahlweise auf der Flucht oder Jagd ist, doch bei einem Vertreter des MCU, der so offensiv und offensichtlich als Action-Komödie eingestuft werden darf, erwarte ich mir zugegebenermaßen auch nicht viel mehr und fühlte mich folglich die nicht ganz zwei Stunden Laufzeit wunderbar unterhalten, denn echte Längen oder anderweitige Downtime sucht man hier eigentlich recht vergeblich, wenn man von Fishburnes Monologen einmal absieht, die eben weder witzig geraten sind wie im Fall von Peña, noch die Geschichte voranbringen. Nachdem sich also so mancher zweite Teil des MCU-Franchise auch gleichzeitig als schwächster der Reihe präsentierte, hat sich dies bei Ant-Man and the Wasp zum Glück nicht wiederholt, zumal eben allein das Team-Up mit Wasp einer regelrechten Frischzellenkur gleichkommt, was die inszenatorischen Möglichkeiten des Gezeigten anbelangt, denn wie so oft ist die natürlich um einiges taffer und professioneller als der oft auch etwas tollpatschige Scott Lang. Und wenn der Film als solcher das MCU auch in keiner Weise voranbringen mag, lässt einem schlussendlich die Mid-Credit-Scene dann doch noch das Lachen im Halse steckenbleiben, wenn die dramaturgische Brücke zu den Geschehnissen in Infinity War geschlagen wird.

Fazit & Wertung:

Peyton Reed inszeniert auch Ant-Man and the Wasp wieder souverän und den Erwartungen entsprechend, wobei sowohl die Rückkehr all der bekannten Gesichter als auch Wasp als neue Heldin auffallend positiv zu Buche schlagen. Sowohl die unterschiedlichen, kaum ausgearbeiteten Antagonisten als auch der kaum vorhandene Plot mögen dabei durchaus ärgerlich sein, tun dem Unterhaltungswert und der erfreulich hohen Gag-Dichte dieses bewusst locker-leicht inszenierten Vertreters des MCU allerdings kaum einen Abbruch.

8 von 10 Horden gedankenkontrollierter Ameisen

Ant-Man and the Wasp

  • Horden gedankenkontrollierter Ameisen - 8/10
    8/10

Fazit & Wertung:

Peyton Reed inszeniert auch Ant-Man and the Wasp wieder souverän und den Erwartungen entsprechend, wobei sowohl die Rückkehr all der bekannten Gesichter als auch Wasp als neue Heldin auffallend positiv zu Buche schlagen. Sowohl die unterschiedlichen, kaum ausgearbeiteten Antagonisten als auch der kaum vorhandene Plot mögen dabei durchaus ärgerlich sein, tun dem Unterhaltungswert und der erfreulich hohen Gag-Dichte dieses bewusst locker-leicht inszenierten Vertreters des MCU allerdings kaum einen Abbruch.

8.0/10
Leser-Wertung 7/10 (1 Stimme)
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Ant-Man and the Wasp ist am 29.11.18 auf DVD, Blu-ray, 3D Blu-ray und 4K UHD Blu-ray im Vertrieb von Walt Disney erschienen. Hat der Artikel euer Interesse geweckt, dann bestellt doch über einen der Links und unterstützt damit das Medienjournal!

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vgw

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