So, nach mehrtägiger Blog-Abstinenz melde ich mich heute zurück mit einer neuen Buchrezension. Die Tatsache, auch mal wieder ein Buch vorweisen zu können, freut mich persönlich ganz besonders, denn in den letzten Tagen geriet das Lesen aufgrund erhöhten Arbeitsaufkommens akut ins Hintertreffen, so dass ich abends froh war, wenn ich auch nur einige Seiten geschafft hatte.
Doch diese Durststrecke scheint jetzt vorbei und es warten noch einige spannende Bücher auf Sichtung meinerseits. Den Anfang macht somit heute der Beginn einer Reihe, auf deren Basis eine Fernsehserie entwickelt worden ist, welche ich hier ebenfalls bereits vorgestellt habe.
Vorübergehend tot
Dead until Dark, USA 2001, 328 Seiten
© Feder & Schwert
Autorin:
Charlaine Harris
Verlag (D):
Feder & Schwert
ISBN: 978-3-867-62055-0
Genre:
Drama | Horror | Fantasy
Inhalt:
Die Vampire sind unter uns! Und sie leben nicht etwa im Verborgenen, sondern ihre Existenz ist allen bekannt. Die Japaner haben es geschafft einen synthetischen Blutersatz namens Tru Blood zu entwickeln, von dem sich die Blutsauger ernähren können. Doch gibt es viele elitäre Vampire, die sich als eine höhere Spezies betrachten und die Menschen nur als Vieh sehen und ebenso schlägt bei vielen Menschen ihr Argwohn und ihre Angst in Hass um.
Die Geschichte von Vorübergehend tot indes spielt in den Südstaaten Amerikas, genauer in einem Ort namens Bon Temps im Bundesstaat Louisiana. Hier lebt die junge Kellnerin Sookie Stackhouse mit ihrem Bruder Jason im Haus ihrer Großmutter Adele, die sich aufopfernd um die Beiden kümmert, nachdem sie schon als kleine Kinder ihre Eltern bei einer Springflut verloren haben. Zudem ist Sookie keine normale Frau, denn seit frühester Kindheit kann sie die Gedanken der in ihrer Nähe befindlichen Personen hören und versucht so gut es geht mit dieser “Behinderung”, wie sie es nennt, zu leben.
Alles ändert sich, als der einhundertdreiundsiebzigjährige Vampir Bill Compton nach Bon Temps zieht und Sookie im Merlotte’s, der Bar, in der sie sich als Kellnerin verdingt, seine Bekanntschaft macht und dazu eine erstaunliche Erkenntnis gewinnt: Denn Bill ist der einzige “Mensch”, dessen Gedankenwelt ihr verschlossen bleibt.
Doch die Kleinstädter samt ihrem Bruder haben wenig Verständnis für ihre sich anbahnende Liaison und als sich noch ein Mörder herumzutreiben beginnt, der es bevorzugt auf sogenannte “Fangbanger”, Menschen die sich sexuell mit Vampiren einlassen, abgesehen hat und zudem der Vampir Eric Northman, Sheriff des 5. Bezirks und Eigentümer des Vampir-Clubs Fangtasia auf den Plan tritt, gerät Sookie immer tiefer in die abgründige Welt der Vampire.
Rezension:
Vorübergehend tot markiert nicht nur den Beginn der mittlerweile und nach derzeitigem Stand zehnteiligen Sookie-Stackhouse-Reihe, sondern stand auch Pate für die überaus erfolgreiche TV-Serie True Blood des bekannten Kabelsenders HBO. Zudem erhielt die Autorin Charlaine Harris für den ersten Band der Reihe 2002 den renommierten Anthony Award, einen US-amerikanischen Literaturpreis für Krimi- und Mystery-Romane.
Wer – wie ich – mit der Serie vertraut ist und zudem auf die lange Liste erfolgreicher Veröffentlichungen von Frau Harris zurückblickt und sich dann dazu entschließt, dieser Buchreihe eine Chance zu geben, obwohl man doch literaturtechnisch schwer ausgelastet ist, der baut automatisch eine gewisse Erwartungshaltung auf, die das Buch dann leider nur bedingt erfüllen kann. Denn man merkt schon nach wenigen Seiten, dass sich Serienschöpfer Alan Ball einige teils gravierende Freiheiten bei der Ausgestaltung von True Blood genommen hat. Auffälligstes Merkmal von Vorübergehend tot ist, dass die Geschichte aus Sicht der telepathischen Kellnerin Sookie erzählt wird, es also keinen allwissenden, auktorialen Erzähler gibt. Das hat zur Folge, dass viele theoretisch als schillernd einzustufende Charaktere sehr blass daherkommen, da sie, treten sie nicht in Interaktion mit unserer Erzählerin Sookie, schlicht ins Hintertreffen geraten.
Der Roman ist spannend und kurzweilig geschrieben, zuweilen aber leider etwas einfallslos in seiner Ausdrucksweise, so dass es des Öfteren zu Wiederholungen und Plattitüden kommt, jedoch nie so ausufernd, dass es das Leseerlebnis nachhaltig negativ beeinflussen würde. Ebenfalls der unwissenden Erzählerin ist der Umstand geschuldet, dass man kaum etwas über die Hintergründe des Vampirdaseins und deren Hierarchien erfährt. So wird zwar im Roman der Eindruck vermittelt, im Alltag sei es schon fast normal, von der Existenz der Vampire zu wissen, doch die genauen Umstände werden nicht näher beleuchtet und der Leser mit ein paar Eckdaten und Fakten abgespeist.
Dies führt zwar einerseits zu einer straffen und stringenten Erzählweise, trübt aber ein wenig den ansonsten so positiven Eindruck. Es ist allerdings anzunehmen, dass in späteren Teilen der Reihe verschiedene Aspekte näher beleuchtet werden und Charlaine Harris hier lediglich auf die Exposition der Hauptcharaktere konzentriert hat.
Vorübergehend tot
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Gedanken, die man besser nicht gelesen hätte - 7/10
7/10
Fazit & Wertung:
Alles in allem ist Vorübergehend tot ein durchaus unterhaltsames Buch, jedoch lässt sich für mich anhand dieses ersten Teils noch nicht ganz der Erfolg der Reihe nachvollziehen, da hier doch teils knietief in Klischees der Trivialliteratur gewatet wird.
Man muss dem Roman allerdings zugutehalten, dass er durchaus die Lust nach mehr weckt und auf seine trashige Art äußerst kurzweilig daherkommt.
Weitere Details zur Autorin findet ihr auf der Seite von Feder & Schwert. Dort findet sich übrigens auch eine Leseprobe zu Vorübergehend tot (Unterpunkt – Urbane Fantasy)
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Die Sookie-Stackhouse-Reihe:
01. Vorübergehend tot
02. Untot in Dallas
03. Club Dead
04. Der Vampir, der mich liebte
05. Vampire bevorzugt
06. Ball der Vampire
07. Vampire schlafen fest
08. Ein Vampir für alle Fälle
09. Vampirgeflüster
10. Vor Vampiren wird gewarnt
11. Vampir mit Vergangenheit
12. Cocktail für einen Vampir
13. Vampirmelodie
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